DE2252043C3 - Verfahren zur Konditionierung und gegebenenfalls zur Entfeuchtung von Abwasserschlamm und ähnlich schwer entfeuchtbaren Schlämmen - Google Patents
Verfahren zur Konditionierung und gegebenenfalls zur Entfeuchtung von Abwasserschlamm und ähnlich schwer entfeuchtbaren SchlämmenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Konditionierung und gegebenenfalls zur Entfeuchtung
von Abwasserschlamm und ähnlich schwer entfeuchtbaren Schlämmen durch Gefrieren und Auftauen an
wärmeaustauschenden Flächen die durch ein Kältemittel gekühlt und anschließend wieder erwärmt werden
und durch Abführen des Aufgetauten von den wärmeaustauschenden Flächen.
Bei einer derartigen Konditionierung erfahren die kolloidalen und gelartigen Bestandteile von Schlämmen
(z. B. Schlämme aus biologischen Kläranlagen, Schlämme aus der Trinkwasseraufbereitung, Hydroxidschlämme,
Titandioxidschlämme) durch Gefrieren und Auftauen eine Strukturänderung dahingehend, daß sich die
Schlammfeststoffe von der restlichen Flüssigkeit durch mechanische Verfahren, wie Sedimentieren, Zentrifugieren,
Filtrieren oder Filterpressen leicht trennen lassen.
Es ist bekannt, das Einfrieren und Auftauen mit Hilfe eines Kälicmaschinenprozesses durchzuführen, wobei
der Schlamm beim Gefrieren Wärme an das Kältemittel abgibt und beim Auftauen Wärme aus dem Kältemittel
aufnimmt. Bei diskontinuierlichen Verfahren, bei denen der Schlamm in Behälter abgefüllt und im konditionierten
Zustand diesen wieder entnommen wird, arbeitel die Kältemaschine als Wärmepumpe zwischen
Behältern, wobei in dem einen Behälter Schlamm einfriert, während gleichzeitig in dem anderen Behälter
Schlamm aufgetaut wird. Da die dem Gefrorenen zuführbare Schmelzwärme kleiner ist als die während des
diskontinuierlichen Gefrier- und Auftauprozesses anfallende Kondensationswärme der Kältemaschine ist den
wärmeaustauschenden Flächen des Auftaubehälters ein üblicher Kondensator vor- oder nachgeschaltet. In diesem
Kondensator wird sowohl Überhilzungs- als auch Kondensationswarme an die Umgebung abgeführt.
Nach dem vollständigen Auftauen wird der konditionierte Schlamm aus dem Behälter abgelassen (Zeitschrift
»Die Wasserwirtschaft«, Heft 8, Jahrgang 1966, S. 259 bis 262; britische Patentschrift 10 12 693; deutsche
Offenlegungsschrift 20 54 521).
Bei einem bekannten kontinuierlichen Verfahren (deutsche Auslegeschrift 18 09 772) gefriert der
Schlamm auf der zylindrischen Oberfläche einer um eine horizontale Achse rotierenden, teilweise in den
Schlamm eintauchenden Walze und fällt nach dem Abschaben zum Auftauen auf den als Rutsche ausgebildeten
Kondensator der Kältemaschine. Das Aufgetaute soll ständig von der Wärmeaustauscherrutsche fließen,
welche hierzu über ihre gesamte Fläche Durchbrüche sehr geringer Weite aufweist. Zur Abfuhr der überschüssigen
Kondensationswarme soll eine zusätzliche Kühlflüssigkeit entweder die Wärmeausiauscherrutsche
berieseln oder dem Aufgetauten zur Kühlung des Kondensators zugeführt werden.
Die Betriebskosten einer Kältemaschine hängen bei konstanter Verdampfertemperatur und gleichbleibender
Kälteleistung direkt von der Temperatur des kondensierenden Kältemittels ab. Daher wird bei allen bekannten
Verfahren der gefrorene Schlamm als Wärmesenke für den Kondensator benutzt. Diese Maßnahme
ist aber nur begrenzt wirksam, denn mit der Schichtdikke des aufgetauten Schlammes wächst der Wärmeleitungswiderstand
zwischen der wärmeaustauschenden, in diesem Falle wärmeabgebenden Fläche des Kondensators
und der auftauenden Oberfläche des Gefrorenen. Somit steigt die Kondensationstemperatur des Kältemittels
bei den bekannten diskontinuierlichen Verfahren während des Auftauverganges stetig an. Bei den
bekannten kontinuierlichen Verfahren gemäß der DT-AS 18 09 772 wird sowohl durch das Berieseln der
Wärmeaustauscherrutsche, als auch durch das Zuführen von Kühlflüssigkeit zu dem Auftauenden auf eine Kondensation
bei der Temperatur des Gefrorenen verzichtet, da sich in dem Gemisch von Gefrorenem und Aufgetautem
die Schmelztemperatur des zu konditionierenden Mediums einstellt. Außerdem bildet sich auf
dem als Wärmeauslauscherrutsche ausgebildeten Kondensator ein Fest-Flüssig-Gemisch, in dem das Gefrorene
frei auf dem Aufgetauten schwimmt, insbesondere dann, wenn im Aufgetauten enthaltene absetzbare Stoffe
die Durchbrüche sehr geringer Weite verstopfen.
Das Gefrieren und Auftauen nach den bekannten Verfahren ist deshalb wegen des erforderlichen hohen
Leistungsbedarfs der Kältemaschine sowie der zum Auftauen notwendigen Größe der wärmeaustauschenden
Flächen unwirtschaftlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch Verbesserung der Wärmeübertragung zwischen Gefrorcnem
und wärmeübertragenden Flächen für eine möglichst niedrige Kondensationstemperatur des Kältemittels
zu sorgen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß während des Auftauens das Aufgetaute zwi-
öö sehen dem noch Gefrorenen und den wärmeaustauschenden
Flächen herausgepreßt wird. Der erfindungs-,gemäß erzielte technische Fortschritt gegenüber dem
Bekannten besteht darin, daß erst beim Abpressen des Aufgetauten der Wärmeübergang zwischen dem noch
Gefrorenen und den wärmeaustauschetiden Flächen so
entscheidend verbessert werden kann, daß das Verfahren wirtschaftlich mit anderen Konditionierungsverfahren
konkurrenzfähig ist, weil erst beim Abpressen auch
das Zwickeiwasser zwischen den Schlammpartikeln
entfernt werden kann.
Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung wird nach vollständigem Auftauen des gefrorenen
Schlammes zum Kondensieren des Kältemittels ein Kondensator üblicher Bauart zugeschaltet. Während
also bei den bekannten Verfahren der Kondensator wahrend des gesamten Konditionierungsvorganges zur
Abführung sowohl von Überhitzungs- als auch ° Kondensationswärme dient, wird erfindungsgemäß der
Kondensator erst nach Beendigung des Auftau Vorganges zur Kondensation des Kältemittels eingesetzt.
Um das Aufgetaute zu entfernen, können gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung die
wärmeaustauschenden Flächen so weit aufeinanderzu bewegt sein, daß der Abstand zwischen den Flächen bis
tu deren vollständiger Berührung geändert werden
kann. Vorteilhaft sind die wärmeaustauschenden Flächen als Filterflächen einer Filterpresse ausgebildet, so
daß Konditionierung und Entfeuchtung ohne einen dazwischenliegenden Transport des Schlammes in einem
Vorgang stattfinden können.
Claims (4)
1. Verfahren zur Konditionierung und gegebenenfalls zur Entfeuchtung von Abwasserschlamm
und ähnlich schwer entfeuchtbaren Schlämmen durch Gefrieren und Auftauen an wärmeaustauschenden
Flächen, die durch ein Kältemittel gekühlt und anschließend wieder erwärmt werden und
durch Abführen des Aufgetauten von den wärmeaustauschenden Flächen, dadurch gekennzeichnet,
daß während des Auftauens das Aufgetaute zwischen dem noclh Gefrorenen und
den wärmeaustauschenden Flächen herausgepreßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß nach vollständigem Auftauen des gefrorenen Schlammes zum Kondensieren des Kältemittete
ein Kondensator üblicher Bauart zugeschaltet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die wärmeaustauschenden Flächen
so weit aufeinanderzu bewegt werden, daß der Absland zwischen den Flächen bis zu deren vollständiger
Berührung geändert werden kann,
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die wärmeaustauschenden
Flächen als Filterflächen einer Filierpresse dienen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19722252043 DE2252043C3 (de) | 1972-10-24 | Verfahren zur Konditionierung und gegebenenfalls zur Entfeuchtung von Abwasserschlamm und ähnlich schwer entfeuchtbaren Schlämmen |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2252043A1 DE2252043A1 (de) | 1974-05-09 |
DE2252043B2 DE2252043B2 (de) | 1976-03-18 |
DE2252043C3 true DE2252043C3 (de) | 1976-10-28 |
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