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Die Erfindung befaßt sich mit einem System zur digftalelektronischen
Erzeugung alphanumerischer
und sonstiger Zeichen als äquivalentes
Videosignal zum Zwecke der Einmischung solcher Zeichen in Fernsehbilder, insbesondere
Fernsehtestbilder, wobei die Zeichenelemente in vertikaler Ausdehnung durch die
Zeilen des Fernsehrasters quantisiert sind, in horizontaler Ausdehnung von einem
mit dem Fernsehraster verkoppelten Spaltenfrequenzsignal abgeleitet werden und ein
Zeilenzähler und ein Spaltenzähler sowie eine Zeichenauswahl- und Positionierungseinrichtung
vorgesehen sind und wobei als Zeichenelement ein zur Zeichenerzeugung hell- oder
dunkelgesteuerter, zusammenhängender Zeilenabschnitt ebenso wie auch der entsprechende
nicht unterbrochene Videosignalimpuls definiert ist. Alphanumerische Zeichen werden
beim Fernsehen z. B. zur Untertitelung, zur Darstellung von Zeitmeßdaten beim Sport
und insbesondere zur Sender- oder Studiokennung durch Testbilder in Videosignale
eingeblendet. Sie werden im einfachsten Fall dadurch erzeugt, daß optoelektronische
Wandler (Diaabtaster oder Kameras) eine graphische Vorlage abtasten. Es ist wünschenswert,
diese teueren, komplizierten, voluminösen und wartungsintensiven Geräte durch digitalelektronische
Videosignalquellen zu ersetzen, die frei von allen diesen Nachteilen sind.
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Vor allem aus der Technik der Datensichtgeräte sind Verfahren zur
Erzeugung zeichendarstellender Videosignale ohne optoelektronische Abtastung bekannt.
Hier werden vor allem Schaltungsanordnungen mit festprogrammierten »read only memories«
mit einer Punktmatrix von normalerweise 5 X 7 oder maximal 7 X 10 Bildelementen
pro Zeichen verwendet. Für Testbild-Kennungsgeber, die keinen schnellen Zugriff
zur Variation der dargestellten Zeichen benötigen, werden auch fest verdrahtete
Diodenmatrizes von z. B. 5 X 7 Elementen pro Zeichen angewandt.
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Die Technik der Datensichtgeräte, aus der die meisten bekannten Verfahren
stammen, kennt kaum ästhetische Gesichtspunkte. Dort genügt es, wenn die dargestellten
Zeichen erkennbar sind, eine weitgehende Annäherung der Zeichenformgebung an graphische
Vorlagen läßt sich mit der geringen Auflösung nicht erreichen, und nur »geübte Beobachter«
werden mit dieser Art von Zeichen konfrontiert. Anders beim Fernsehen.
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Dort soll ein Durchschnittszuschauer Schrift- und Zahlzeichen ohne
weiteres erkennen und sogar als formschön und ästhetisch empfinden, dort sollen
besondere Zeichen, z. B. Umlaute wie »A« oder »tor«, darstellbar sein und nicht,
wie z. B. bei handelsüblichen »read only memories«, durch ungewohnte Umschreibungen
(»frueher oder spaeter werden Maenner Vaeter«) ersetzt werden.
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Formschöne und »wie geschrieben« wirkende Zeichen erfordern natürlich
eine wesentlich höhere Auflösung als 5 X 7 = 35 Bildpunkte pro Zeichen, es sind
hierfür vielmehr wenigstens 200 bis 300 Bildpunkte pro Zeichen erforderlich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine solch hohe Zeichen
auflösung und eine individuelle Zeichengestaltung mit möglichst einfachen Mitteln
und nicht durch schlichte Multiplikation des Aufwands bekannter, niedrigauflösender
Verfahren zu erreichen.
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Das geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß eine minimale Zeichenelementbreite
zugrunde gelegt ist, die um einen beliebig wählbaren Faktor größer ist als das Spaltenraster,
und daß an Stelle kompletter, aus
kontinuierlichen Zeichenelementen bestehender Zeichensignale
zunächst nur zeichenspezifische Impulsgerippe erzeugt werden, welche über eine Zeichenauswahl-
und Positionierungseinrichtung dem Eingang eines nachtriggerbaren Monoflops zugeführt
werden, der aus den Impulsgerippen das komplette zeichenäquivalente Videosignal
erzeugt und dessen Ausgangsimpulsbreite zu diesem Zweck wenigstens auf die zugrunde
gelegte minimale Zeichenelementbreite eingestellt ist.
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Bekanntlich wird ein Monoflopausgang durch einen Impuls am Eingang
in seine astabile Lage gebracht, aus der er nach einer einstellbaren Zeit t zurückkippt.
Folgt innerhalb dieser Zeit t bei einem nachtriggerbaren Monoflop ein weiterer Eingangsimpuls,
so verlängert sich durch diese Nachtriggerung die astabile Ausgangslage störungsfrei,
und er kippt erst zurück, wenn nach dem letzten Eingangsimpuls die Zeit t verstrichen
ist. Demzufolge muß ein erfindungsgemäßes Impulsgerippe so ausgelegt sein, daß zur
Darstellung eines Zeichenelements auf jeden Fall ein die Anfangskante des Zeichenelements
markierender Impuls erzeugt wird, der zur Darstellung eines minimalbreiten Zeichenelements
genügt, dem aber bei Darstellung eines breiteren Zeichenelements ein oder mehrere
Nachtriggerimpulse in Abständen von höchstens der minimalen Zeichenelementbreite
folgen, deren letzter um die minimale Zeichenelementbreite vor der Zeichenelement-Endkante
liegt.
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Die mit diesem Prinzip erzielbaren Vorteile sind ganz erheblich.
Legt man das anschließend beschriebene Ausführungsbeispiel mit einer 16 X 16-Matrix
und einer minimalen Zeichenelementbreite des 4fachen Spaltenrasters zugrunde, so
wird für das dort dargestellte Zeichen »4« nur ein Gerippe von 34 Impulsen benötigt,
woraus im Monoflop ein aus eigentlich 127 Bildpunkten bestehendes Zeichen entsteht.
Der Bauteileaufwand für die Matrix beläuft sich nur auf einen 16: l-Multiplexer
und drei Zweifach-ODER-Gatter. Zugeführt werden nur 14 Leitungen spaltenseitig und
4 Leitungen zeilenseitig. Ein konventioneller Aufbau z. B. mit Diodenmatrix würde
erfordern: eine Matrix 16X19 mit beidseitig dekodierte Ansteuerung, 35 zugeführte
Leitungen, 127 Dioden, 16 Widerstände und ein 16fach-ODER-Gatter. Demgegenüber ist
die erfindungsgemäße Vereinfachung und Einsparung an Bauelementen und Verdrahtung
ganz enorm. Zudem werden ausschließlich integrierte Digitalschaltkreise verwendet,
so daß auch eine höhergradige Schaltungsintegration möglich ist. Ein weiterer Vorteil
ist die Unabhängigkeit der »Strichstärke« bzw. minimalen Zeichenelementbreite von
der Spaltenoszillatorfrequenz, durch deren Anderung hier eine Variation der Zeichenproportionen
ohne Strichstärkeänderung entweder summarisch für alle Zeichen oder gezielt für
besonders breite oder schmale Zeichen mit minimalem Aufwand möglich ist. Ebenso
läßt sich auch der Abstand zwischen den Zeichen variieren. Auf einfache Weise kann
man so, wie bei modernen Schreibmaschinen, den starren Zeichenschritt verlassen
und ihn dem einzelnen Zeichen anpassen, was, neben der hohen Zeichenauflösung, einen
weiteren Schritt zur Annäherung von Schrift und Schriftbild an graphischen Vorlagen
bedeutet.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung für ein Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
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Es zeigt Fig. la die Synthese eines Zeichens (hier »4«) aus Zeichenelementen
bei bekannten Verfahren, Fig. lb die entsprechenden Videosignale für die betreffenden
Zeilen, F i g. 2 a die Synthese eines Zeichens aus Zeichenelementen beim erfindungsgemäßen
Verfahren, F i g. 2 b den Signalverlauf des entsprechenden Impulsgerippes für die
betreffenden Zeilen, Fig.3 das Blockschema des nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiels,
Fig. 4 ein Schaltbild einer erfindungsgemäßen Matrix zur Erzeugung eines Impulsgerippes
für das Zeichen »4«.
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Aus Fig. 1 ist am Beispiel des Zeichens »4« die recht mangelhafte
Zeichensynthese bekannter Verfahren mit einem 5 X 7-Raster, bestehend aus 5 Spalten
SP und 7 Zeilen 7, ersichtlich. Insbesondere schräge Linien (und auch Rundungen)
wirken sehr zerhackt, da sich die Zeichenelemente benachbarter Zeilen nicht überlappen
können, denn hier entspricht die Zeichenelementquantelung der Spaltenrasterung,
die minimale Zeichenelementbreite ist also gleich dem Spaltenraster. Das gleiche
Zeichen ist in F i g. 2 a unter Verwendung eines 16Xl9-Rasters beispielhaft dargestellt.
Wollte man es nach demselben bekannten Prinzip wie unter Fig.l erzeugen, so ergäbe
das im angeführten Beispiel 127 Bildpunkte (von 16 x 19 = 304 möglichen). Legt man
die nahezu selbstverständlich erlaubte Voraussetzung zugrunde, daß eine bestimmte
minimale »Zeichenstrichstärke« bzw. Zeichenelementbreite nicht unterschritten wird,
so reduziert sich erfindungsgemäß der Matrizierungsaufwand auf nur 34 Markierungspunkte,
die das zeichenspezifische Impulsgerippe bilden und im nachtriggerbaren Monoflop
das endgültige Zeichen erzeugen.
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Im folgenden wird ein einfaches Ausführungsbeispiel beschrieben,
und zwar ein Video-Zeichengenerator zur Fernseh-Testbildkennung. Hier spielt die
Zugriffszeit zur Variation der dargestellten Zeichen keinerlei Rolle, denn die Bezeichnung
einer Fernsehanstalt, eines Senders oder Studios ändert sich vielleicht einmal in
10 Jahren. Somit erhält man eine sehr einfache Zeichenauswahl- und -positionierung
und eine völlige Eliminierung jeglicher Informations-und Aufwandsredundanz. Nur
die tatsächlich benötigten Zeichen werden in je einer Matrix als Impulsgerippe erzeugt,
Zeichenänderung erfolgt durch Einfügen anderer Matrizes in dieselbe Schaltung. Im
Beispiel ist ein »einzeiliges« Zeichenfeld mit 16 Zeichenstellen vorgesehen, das
im Bild horizontal und vertikal beliebig positionierbar ist. Die Zeichen sind 32
Fernsehzeilen hoch, 16 je Halbbild, und werden für beide Halbbilder identisch erzeugt.
Die zugrunde gelegte minimale Zeichenelementbreite entspricht dem 4fachen Spaltenraster,
kann aber am Monoflop NM auch beliebig größer eingestellt werden. Damit ergibt sich
für normale Zeichenproportionen eine Spaltenoszillatorfrequenz von 15 bis 20MHz.
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Nachfolgend wird das in F i g. 3 dargestellte Blockschema des Ausführungsbeispiels
näher beschrieben.
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Das horizontale Synchronsignal SH, das ebenso wie das vertikale Synchronsignal
SV mit dem zu beschriftenden Videosignal VS übereinstimmt oder von diesem abgeleitet
wird, durchläuft eine einstellbare Verzögerungsschaltung HFP, wo die horizontale
Zeichenfeldpositionierung
im Bild erfolgt, und setzt einen RS-Flip-Flop FF1, der mit seinem Ausgangssignal
den Start-Stop-Spaltenoszillator SO, den Spaltenzähler SZ und den diesem nachgeschalteten
StellenzählerSTZ auftastet. SO, SZ STZ sind nun so lange in Betrieb, bis die letzte
Stelle E von STZ das horizontale Zeichenfeldende meldet und über die Differenziereinrichtung
D 1 den RS-Flip-Flop FF1 zurücksetzt. Damit werden SO, SZ und STZ wieder zugetastet
bzw. auf Null gesetzt. Dieser Ablauf erfolgt Zeile für Zeile über das ganze Bild.
Das Ausgangssignal des SpaltenoszillatorsSO wird vom SpaltenzählerSZ binär 0 bis
15 gezählt und über dessen letzte Stelle D im Stellenzähler STZ weitergezählt.
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Für die Erzeugung von 16 Zeichenstellen und 16 Zwischenräumen zählt
der Stellenzähler STZ binär von 0 bis 31. Ohne die in PA 13 beschriebene Änderung
der Spaltenoszillatorfrequenz während der Zwischenräume ergibt sich so ein Zwischenraum
zwischen den einzelnen Zeichen vom 16 - 3 = 13fachen Spaltenraster, während maximalbreite
Zeichen 16 + 3 = 19fach Spaltenrasterbreite aufweisen.
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Vom Spaltenzähler SZ wird der Demultiplexer DM adressiert, der jeweils
den an seinem Eingang liegenden Spaltenoszillatorsignalsprung auf den der jeweiligen
Adresse entsprechenden Ausgang schaltet, wobei diese Ausgänge die Spaltensignale
.... . S,z zur spaltenseitigen Matrixansteuerung darstellen. Kombinationen dieser
Signale, die für häufig vorkommende Zeichenelemente benötigt werden, werden über
ODER-Gatter zusammengefaßt (eines davon ist im Schaltbild aufgeführt und mit OG1
bezeichnet) und stehen ebenfalls für alle Matrizes als spaltenseitige Matrixansteuersignale
zur Verfügung. An Stelle des obengenannten Demultiplexers DM ließe sich auch ein
Schieberegister bzw. Ringzähler verwenden; die Verwendung einer fest eingestellten
Laufzeitkette mit vielen Anzapfungen ließe allerdings nur eine einzige starre Spaltenfrequenz
zu und würde deren Variation gemäß PA 13 nicht zulassen. Das mit dem zu beschriftenden
Fernsehsignal übereinstimmende vertikale Synchronsignal SV durchläuft eine einstellbare
Verzögerungsschaltung VFP, die z. B. ein die horizontalen Synchronimpulse zählender,
einstellbarer Zähler sein kann und womit die vertikale Zeichenfeldpositionierung
im Bild erfolgt. Das nunmehr verzögerte Signal setzt einen RS-Flip-Flop FF2, der
mit seinem Ausgangssignal den Zeilenzähler ZZ und das UND-Gatter U auftastet. Der
ZeilenzählerZZ zählt nun je Halbbild 16 Zeilen ab und setzt mit seiner letzten Stelle
über die Differenziereinrichtung D 2 den Flip-Flop FF2 wieder zurück und damit den
Zeilenzähler ZZ auf Null. Der Zeilenzähler ZZ hat so das zu beschriftende ZeilenpaketZ0
bis Zi5 ausgewählt und gibt über eine 4stellige Adresse ABCD die jeweilige Zeilennummer
in die Zeichenmatrizes ZMo~ p, womit diese zeilenseitig angesteuert werden.
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Die Zeichenmatrizes ZMo~ p, in denen die zeichenspezifischen Impulsgerippe
erzeugt werden, sind durch einige besondere Kunstgriffe sehr einfach realisiert.
Da sie in der Praxis auf sehr kleinen Steckkarten aufgebaut werden sollen, ist es
äußerst wünschenswert, die Zahl der zuzuführenden Leitungen so niedrig wie möglich
zu halten, um mit möglichst kleinen Steckverbindungen auszukommen. Hierzu verhilft
vor allem die Verwendung eines digitalen Multiplexers MU laut F i g. 4, der gleichzeitig
die Auswahl
der Spaltensignale S und die Zusammenfassung aller Matrizierungspunkte
auf einen Ausgang bewerkstelligt und zeilenseitig durch Adressierung mit nur 4 statt
16 Leitungen angesteuert wird. Ein solcher Multiplexer MU ist, wie in Fig. 4 angedeutet,
als eine Art »digitaler Drehschalter« vorstellbar, der eine (von mehrcren, hier
z. B. 16) Eingangsbuchse auf eine Ausgangsbuchse schaltet, wobei die Auswahl dieser
einen durch die 4stellige Adresse bestimmt wird. (Der Demultiplexer DM in Fig. 3)
ist ähnlich vorstellbar, nur mit umgekehrtem Signalfluß, ein Eingang wird per Adresse
auf einen von mehreren Ausgängen geschaltet. Ist nur ein einziges, minimales Zeichenelement
pro Zeichen und Zeile zu matrizieren, so wird das der Anfangskante dieses Zeichenelements
entsprechende Spaltensignale S aus dem Demultiplexer DM auf den der Zeilennummer
Z entsprechende Multiplexereingang M gegeben.
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Bei Erzeugung nicht minimaibreiter Zeichenelemente und/oder bei mehreren
Zeichenelementen pro Zeichen und Zeile werden die betreffenden Spaltensignale 5
vorher mit ODER-Gattern zusammengefaßt, sofern nicht schon in OG 1, (F i g. 3) geschehen.
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Beispiele hierfür sind in Fig. 4 die Multiplexereingänge M und M12
mit den vorgeschalteten ODER-Gattern OG2 und OG3.
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Eine weitere, ganz erhebliche Vereinfachung einer solchen Matrix
ist für alle senkrechten Zeichensegmente maximaler Höhe möglich. Der senkrechte
Balken des im Beispiel gezeigten Zeichens »4« ist ein derartiges Zeichensegment.
Zu dessen Matrizierung kann der M ,ltiplexer umgangen werden. Würde man das Zeicllen
»4« allein nach der vorher dargelegten Vorschrift matrizieren, so crgäbe sich außer
für die Zeilen Zil und Z12 auch noch für 10 weitere Zeilen Z1 bis Z10 die Notwendigkeit
der Zusammenfassung mehrere (hier jeweils zweier) Spaltensignale 5 in l0 (Zweifach)-ODER-Gattern
ähnlich ZOG 2 und OG 3. Diese 10 Gatter und auch die drei Verbindungen für die ZeilenZ12
bis 714 können eingespart werden, zudem läßt sich die Belastung des Demultiplexerausgangs
512 auf ein Sechzehntel verringern bzw. ein Buffer einsparen. Da nämlich die das
senkrechte Segment kennzeichnenden Gerippeimpulse entsprechend S12 horizontal an
gleicher Stelle in allen Zeilen des Zeichenfeldes vorkommen, brauchen sie nicht
für jede Zeile einzeln adressiert erzeugt werden, sondern S12 wird über das dem
Multiplexer MU nachgeschaltete ODER-Gatter OG4 zugemischt. Die vertikale Begrenzung
auf Zeichenfeldhöhe geschieht für alle Zeichen einmal im UND-Gatter U durch das
Ausgangssignal des bereits beschriebenen Flip-Flops FF2. Diese Begrenzung ist ohnehin
nötig für sämtliche in Zeile ZO erzeugten Zeichenelemente, denn die Ausgänge des
Zeilenzählers ZZ adressieren nicht nur während der Zeile Z0 die Null, sondern auch
bei allen Zeilen des Fernsehbildes, die nicht zum Zeichenfeld gehören. Das UND-Gatter
U wird aber vom Ausgangssignal des Flip-Flops FF2 nur während der zeichenbeinhaltenden
Zeilen ZO bis Zm aufgetastet.
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Für Zeichen wie »T«, »L«, »H« usw., die außer maximal hohen senkrechten
Zeichensegmenten nur noch in wenigen Zeilen weitere Zeichenelemente enthalten, ist
eine nochmalige Matrixvereinfachung möglich, indem nämlich der Multiplexer durch
einige einfache Gatter ersetzt wird, die so angeordnet sind, daß sie wie ein Multiplexer
für die hier nur wenigen
benötigten Zeilenadressen wirken, z. B. also für das Zeichen
»L« nur bei Zt4 und Zt5 das Spaltensignal 54 + 8 + 12 + s auf einen Eingang des
ODER-Gatters OG4 durchschalten, während auf dessen anderen Eingang das Spaltensignal
5o für das senkrechte Zeichensegment gegeben wird.
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Die Ausgänge aller Zeichenmatrizes 7M0 , im Ausführungsbeispiel maximal
16 bzw. wenigstens so viele, wie es der Anzahl unterschiedlicher Zeichen im Zeichenfeld
entspricht, werden gemäß F i g. 3 über die Zeichenauswahleinrichtung ZA zur Zeichenpositionierungseinrichtung
7P weitergeleitet. Die Zeichenpositionierung erfolgt wiederum in einem Multiplexer,
der im Beispiel 16 Eingänge für die 16 möglichen Zeichenstellen hat. Er wird in
bekannter Weise von den letzten Stellen BCDE des StellenzählersSTZ adressiert und
gibt so jedes zeichenspezifische Impulsgerippe zweimal hintereinander ab.
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Eines davon wird aber zur Zwischenraumbildung zwischen den Zeichen
im UND-Gatter U ausgetastet, und zwar mit dem Einerstellensignal A des Stellenzählers
STZ.
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Die Zeichenauswahleinrichtung ZA besteht hier im wesentlichen nur
aus Sockeln zum Einstecken zeichenspezifischer Matrixplatinen, an denen alle Matrixansteuersignale
aufliegen und bei denen die Matrixausgänge zu je einem Multiplexereingang der Zeichenpositionierungseinrichtung
ZP führen. Die Zeichen werden einfach dadurch ausgewählt und positioniert, daß man
eine zeichenspezifische Matrixplatine in einen stellenspezifischen Sockel steckt.
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Wird im Zeichenfeld dasselbe Zeichen mehrmals benötigt, z. B. in »SENDER
BERLIN« das »E«, »R« und »N«, so sind die betreffenden Matrixplatinen natürlich
nur einmal vorhanden, und ihre Ausgänge werden entsprechend mit mehreren Multiplexereingängen
der Zeichenpositionierungseinrichtung ZP verbunden. Der dem Leerschritt zwischen
den beiden Worten entsprechende Multiplexereingang bleibt einfach frei.
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Über den Ausgang des UND-Gatters U gelangen die Gerippeimpulse zum
nachtriggerbaren Monoflop NM, der - wie beschrieben - hieraus das zeichenspezifische
Videosignal erzeugt und in der Mischstufe MS dem zu beschriftenden Videosignal VS
zumischt.
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Dabei kann rein additiv gemischt werden, wenn das Zeichenumfeld schwarz
ist, sonst muß eine geschaltete Mischung (Trickmischung) vorgesehen sein.
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Schließlich ist in F i g. 3 mit der gestrichelten Verbindung zwischen
der Einerstelle A des Stellenzählers STZ und einem Frequenzvariationseingang X des
Spaltenoszillators O die bereits beschriebene Möglichkeit zur Änderung der Zwischenräume
zwischen den Zeichen angedeutet.
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Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß erfindungsgemäß durch
die Erkenntnis erheblicher Redundanzen in der fein gerasterten Zeichensynthese und
deren Nutzbarmachung ein sehr einfaches Prinzip zur digitalelektronischen Zeichenerzeugung
möglich wird, das mit niedrigem Aufwand eine sehr gute Annäherung der Zeichen an
graphische Vorlagen bringt. Die Erfindung ist in keiner Weise auf das beschriebene
Ausführungsbeispiel beschränkt. So können z. B. für komplizierte Zeichen an Stelle
einer Matrix für beide Halbbilder unterschiedliche Matrizes je Halbbild verwendet
werden, wenn man noch höhere Auflösung wünscht und den Aufwand nicht scheut. Ferner
ist es, besonders im Hinblick auf noch
höhergradige Schaltungsintegration,
möglich, Matrizes beidseitig per Adresse anzusteuern, um Anschlüsse zu sparen. Dann
besteht jede Matrix aus einem vom SpaltenzählerSZ adressierten Demultiplexer und
einem vom Zeilenzähler ZZ adressiertem Multiplexer und natürlich den spezifischen
Matrizierungsverbindungen und -gattern zwischen den Demultiplexerausgängen und den
Multiplexereingängen.
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Auch läßt sich das Prinzip, erfindungsgemäß zunächst nur Impulsgerippe
zu erzeugen, mit einem entsprechend programmierten »read only memory« realisieren,
womit ein schneller Zugriff zur Zeichenvariation möglich wird. Es können ferner
auch in mehreren Zeichensegmentmatrizes zeichensegmentspezifische Impulsgerippe
erzeugt werden, und hieraus und gegebenenfalls auch direkt aus den spalten-und zeilenseitigen
Matrixansteuersignalen in einer datengesteuerten Kombinationsmatrix zeichenspezifische
Impulsgerippe zusammengesetzt werden. Auch so ist ein schneller Zugriff zur Zeichenvariation
erreichbar.
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Legt man die Zeichenauswahleinrichtung so aus, daß durch Steuersignale
jeder Zeichenmatrixausgang wahlweise auf jeden Multiplexereingang der Zeichenpositioniereinrichtung
geschaltet werden kann, so ergibt sich ebenfalls ein schneller Zugriff bei datengesteuerter
Zeichen auswahl. Beispielhaft hierfür wäre z. B. die Verwendung je einer Zeichenmatrix
für die 10 Zahlzeichen 0 bis 9, die über eine datengesteuerte Zeichenauswahleinrichtung
zur Zeichenpositionierungseinrichtung durchgeschaltet werden können und so die simultane
Darstellung von Zifferngruppen, z. B.
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bei der Sportzeitmessung, ermöglichen.
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Schließlich kann das erfindungsgemäße Prinzip natürlich auch für
reine Datensichtgeräte Anwendung finden, sofern eine datengesteuerte Zeichenauswahleinrichtung
vorgesehen ist. Das zu beschriftende Videosignal VS in Fig. 3, dem das Video-Datensignal
aus dem nachtriggerbaren Monoflop NM in der Mischstufe MS zugemischt wird, reduziert
sich in diesem Fall auf ein reines Schwarz- oder Weißblendensignal.