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Ziehschuh zum Auftragen von'Markierungen auf Strassen Gegenstand vorliegender
Erfindung ist ein Ziehschuh zum Auftragen von Markierungen aus thermoplastischer
Masse auf Strassen, der einen geneigten Boden mit einer unteren, zur Ziehrichtung
rechtwinklig orientierten Kante auSweist und mit an den Boden anschliessenden Seitenwänden
versehen ist, die mit der Kante eine rechtwinklige Austrittsöffnung für die Masse
bilden, velche durch eine schwenkbare Klappe verschliessbar ist deren Schwenkachse
oberhalb der Kante und parallel zu dieser in den Seitenvänden gelagert ist.
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Derartige Vortichtungen sind bekannt. Sie werden mit konstanter Geschvindigkeit
in Ziehrichtung gezogen, wobei die Klappe zur Freigabe der Oeffnung nach hinten,
d.h. der Ziehrichtung entgegengesetzt, um einen auf die Schichtdicke der Markierung
abgestimmten Winkel aufgeklappt wird. Diese bekannten Vorrichtungen besitzen den
Nachteil, dass sie keine hohen Markiergeschvindigkeiten zulassen. Dieser Nachteil
ist darin begrtindet, dass der Winkel, um den die Klappe geöffnet wird, sovohl die
gegen die Strassenoberfläche sich öffnende Fläche des Ziehschuhs als auch die Schichtdicke
der Strassenmarkierung bestimmt. Da jedoch Schichtdicken von über 3 mm nicht erwünscht
und in einigen Ländern sogar verboten sind, wird durch diese Abhkngigkeit die sich
gegen die Strassenoberfläche öffnende Fläche bei kleinen Schichtdicken stark reduziert.
Uebersteigt dabei die Markierungsgeschuindigkeit 4 km pro Stunde, so reisst der
ausfliessende Film der plastischen Masse ab. Schichtdicken von 1 mm sind'mit hohen
Markierungsgeschuindigkeiten somit praktisch nicht zu erreichen. Ein weiterer Nachteil
besteht darin, dass zur Erzielung hoher Markierungsgeschuindigkeiten die erwähnte
Fläche möglichst gross zu wählen ist, wodurch die plastische Masse seitlich wegfijesst
Und ein genaues Einhalten der Strichbreiten nicht mehr geuAhrleistet ist. Ein weiterer
Nachteil besteht darin, dass beim Auftragen von Linien am AnPang und am Ende durch
die relative Bewegung der Klappe gegenüber der Strasse eine schlechte Abgrenzung
der Linie erzielt wird. Dieser Nachteil ist darin begründet, dass
beim
Oeffnen der Klappe am Anfang einer Linie ihre relative Geschwindigkeit gegenUber
der Strasse praktisch Null ist und dadurch ein ungerichtetes Fliessen des plastischen
Materials möglich wird. Wird die Klappe am Ende einer Linie geschlossen, so erhöht
sich ihre relative Geschwindigkeit gegenüber der Strasse, sodass das ausfliessende
Material vorne unter den Schuh gedrückt wird und nicht abgeschnitten werden kann.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Ziehschuhes,
der Markierungsgeschwindigkeiten bis zu lo km/h bei Schichtdicken von 1 bis 3 mm
ermöglicht und der beim Auftragen von Linien scharfe Anfangs- und Endabgrenzungen
bewirkt.
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Erfindungsgemäss wird dieser Zweck dadurch erreicht, dass auf der
dem Boden abgewandten Seite der Klappe ein Schieber von gleicher Breite wie die
Klappe zur Schwenkachse radial verschiebbar gelagert ist, dass auf der Schieberseite
der Klappe parallel zur Schwenkachse, eine zweite Schwenkachse in den Seitenwänden
gelagert ist, und dass an der zweiten Schwenkachse das eine Ende eines in der Länge
verstellbaren Hebels gelagert ist, der mit seinem anderen Ende am Schieber angelenkt
ist.
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Anhand der beiliegenden schematischen Zeichnungen wird die Erfindung
beispielsweise erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines
Ziehschuhs, Fig. 2 einen Längsschnitt durch den in Fig. 1 dargestellten Ziehschuh,
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III nach Fig. 2, Fig. 4 ein Detai 1 aus
Fig. 3 in vergrösserter Darstellung und Fig. 5 ein Ausfürungsbeispiel einer Aufhänge-
und Betätigungsvorrichtung für den Ziehschuh.
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Der Ziehschuh 1 besteht aus einem geneigten Boden 2, aus zwei Seitenwänden
3 und 4 und einer Klappe 5. Der Boden 2 besteht aus zwei Platten 2' und 2". Die
Platte 2" weist zwei Nuten 6 auf, durch die Je ein Bolzen 7 in die Platte 2' geschraubt
ist. Die Platten 2' und 2" sind gegenseitig durch die Nuten 6 und die Bolzen 7 geführt
und gegeneinander verschiebbar. Mit der Platte 2tt ist eine Lasche 8 fest verbunden,
während mit der Platte 2' eine Lasche 9 fest verbunden ist. Die Laschen 8 und 9
besitzen zwei zueinander achsiale Bohrungen, durch die eine Schraube lo geführt
ist auf welche drei Muttern 11 auBgeschraubt sind. Durch ein Verstellen der Muttern
11 kann die relative Lage der Platten 2' und 2" gegeneinander verstellt und fixiert
werden. Die Platte 2" besitzt eine Kante 12, die mit den Seitenwänden 3 und 4 eine
rechteckige Oeffnung bildet, die durch die Kappe 5 verschliessbar ist Die Kante
12 ist zur Ziehrichtung Z rechtwinklig orientiert. Die Klappe 5 ist fest mit einer
in den Seitenwänden 3 und 4 drehbar geiagerten Schwenkachse 13 verbunden, an der
weiter ein Hebel 14 befestigt
ist-. Auf der dem Boden 2 abgewandten
Seite der Klappe 5 ist in der zu der Schwenkachse 13 radialen Richtung ein Schieber
15 verschiebbar gelagert, der'die gleiche Breite wie die Klappe 5 aufweist. Der
Schieber 15 weist zwei Nuten 16 auf, durch die Schrauben 17 in die Klappe 5 geschraubt
sind und die als Führungen für den Schieber 15 dienen. Parallel zu der Schwenkachse
13 ist in den Seitenwänden 3 und 4 eine zweite Schwenkachse 18 befestigt, an der
ein Hebel 19 mit einem Ende angelenkt ist. Der Hebel 19 ist mit seinem anderen Ende
an einer Schwenkachse 20 angelenkt, die fest mit dem Schieber 15 verbunden ist.
Der Hebel 19 besteht aus zwei Endteilen 19' die mit einem Gegengewinde versehen
und in eine Hülse 19" mit entsprechenden Innengewinden eingeschraubt sind.
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Durch ein Drehen der Hülse 19" kann die Länge des Hebels 19 verlängert
und damit der Schieber 15 gegenüber der Klappe 5 verschoben werden. In Fig. 2 ist
gestrichelt die Klappe 5 in ihrer inneren Endlage dargestellt. Dabei ist der Schieber
15 über die untere Begrenzungskante der Klappe 5 zurückgezogen.
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Mit ausgezogenen Strichen ist die äussere Endlage der Klappe 5 dargestellt,
in der sie mit dem Schieber 15 gegen den Anschlag 21 anliegt. In dieser Stellung
überragt der Schieber 15 die Klappe 5 nach unten, da jener durch den Hebel 19 während
der Schwenkbewegung nach unten geschoben wird. Beim Zurückschwenken der Klappe 5
in die innere Endlage zieht der Hebel l9-den Schieber 15 erneut zurUck.
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In der in Fig. 2 mit ausgezogenen Strichen gezeichneten Endlage der
Klappe 5 bildet die Kante 12 des Bodens 2 zusammen mit der unteren Begrenzungskante
des Schiebers 15 sowie den beiden Seitenwänden 3 und 4 eine gegen die Strassenoberfläche
gerichtete Oeffnung, durch die die plastische Masse aus dem Schuh 1 auf die Strassenoberfläche
fliessen kann. Die Grösse dieser Oeffnung wird durch den Oeffnungswinkel der Klappe
5 bestimmt. Wird der Ziehschuh 1 in Richtung des PEeiles "Z" bewegt, so bestimmt
der Abstand "st der unteren Begrenzungskante des Schiebers 15 von der Strassenoberfläche
die Dicke der aufgetragenen Strassenmarkierung. Die Grösse des Oeffnungswinkels
der Klappe 5 wird durch die Lage des Anschlages 21 so gewählt, dass bei einer vorgegebenene
Höchstgeschwindigkeit für den Auftrag der Strassenmarkierung einerseits und einer
höchstzulässigen Strassenmarkierungsdicke t'st anderseits ein ausreichendes Nachfliessen
der plastischen Masse gewährleistet ist. Die Strassenmakkierungsdicke s" kann daher
durch ein Drehen der HUlse19te eingestellt werden, ohne dass die Gefahr besteht,
dass der Fluss der plastischen Masse während des Auftragens abreisst.
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Um einen gleichmässigen Abstand der Kante 12 von der Strassenoberfläche
zu gewährleisten, sind seitlich an den Seitenwänden 3 und 4 je ein Gleitkörper 22
angeordnet, die um eine in der zugeordneten Seitenwand eingeschraubte Schraube 23
schwenkbar gelagert sind. Die Verschwenklage der Gleitkörper 22 wird durch Anschläge
24 begrenzt.
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Auf der in Ziehrichtung vorausgehenden Seite des Schuhs 1 ist ein
zur- Ziehrichtung achsialer Schwenkzapfen 25 mit den Seitenwänden 3 und 4 fest verbunden.
Der Schwenkzapfen 25 ist in einem Lager 26 drehbar gelagert, welches fest mit einem
Hebel 27 verbunden ist. Am anderen Ende weist der Hebel 27 ein Schwenklager 28 auf,
mit dem er an einer an einem Zugfahrzeug vorgesehenen Achse 29 anlenkbar ist. Am
Hebel 27 sind weiter zwei Laschen 30 befestigt, von denen in der Zeichnung nur eine
sichtbar ist. Die freien Enden der Laschen 30 sind durch einen Bolzen 31 miteinander
verbunden, an denen ein Arbeitszylinder 32 angelenkt ist. Die Kolbenstange 33 des
Arbeitszylinders 32 ist gelenkig mit dem Hebel 1erbundeal, Durch eine Betätigung
des Arbeitszylinders 32 wird über den Hebel 14 die Klappe 5 geöffnet bzw. geschlossen.
Am nicht dargestellten Zugfahrzeug ist ferner eine Achse 34 befestigt in der ein
Arbeitszylinder 35 mit einem Ende angelenkt ist. Sein anderes Ende ist an einem
mit dem Hebel 27 fest verbundenen Bolzen 36 angelenkt.
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Durch eine Betätigung des Arbeitszylinders 35 wird der Hebel 27 und
damit der Ziehschuh 1 gehoben oder gesenkt.
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Zur Beschickung des Ziehschuhs 1 ist huber diesem ein Behalter 37
zur Aufnahme der thermoplastischen Maqse-angeordnetD der bei der Verwendung von
Farben, als Mischer ausgebildet sein kann Aus dem Behälter 37 fllesse die Masse
oder die Farbe durch ein Rohr 38 das durch einen Hahnen 39 verschliessbar ist. Der
Hahnen 39 wird huber einen Hebel 40 von einem Arbeitszylinder 41
betätigt,
der seinerseits an der Achse 34 angelenkt ist.
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Die Arbeitszylinder 32, 35 und 41 werden durch eine nicht dargestellte
Autpmatik gesteuert. Die Steuerung erfolgt derart, dass beim Auftragen einer Linie
zuerst der Arbeitszylinder 35 angesteuert wird, um den Schuh in seine Arbeitsstellung
zu senken. Anschliessend wird der Arbeitszylinder 32 angesteuert.
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um die Klappe 5 zu öffnen. Danach wird der Arbeitszylinder 41 betätigt,
um den Hahnen 39 zu öffnen. Am Ende einer aufgetragenen Linie werden die Arbeitszylinder
in der umgekehrten Reihenfolge bettigt. Die Gleitkörper 22 ermöglichen in Verbindung
mit dem Schwenkzapfen 23 wShrend dem Auftrag einer Linie eine stete Anpassung des
Ziehschuhs 1 an die StrassenoberflXche, so dass auch bei ungleichmtLssigen Strassenoberflächen
eine weitgehende Gleichmssigkeit der Schichtdicke erreicht wird.
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Damit die Gleitkörper 22. deren Gleitfläche einem starken Verschleiss
unterworfen ist, einen definierten Bodenabstand des Ziehuchuhs 1 gewILhrleisten.
sind sie, wie aus Fig. 1 hervorgeht. höhenverstellbar gelagert. An der seitlichen
Degrenzungswand 4 ist ein Lagerzapfen 42 befestigt. auf den eine exzentrisch ausgebohrte
Manschette 23' drehbar gelagert und mit der Schraube 23 fixiert ist. Die Manschette
23' weist eine zylindrische Aussenfläche auf. duf der der Gleitkörper 22 schwenkbar
gelagert ist. Bei einer Lockerung der Schraube 23 kann die Manschette 23' gedreht
werden. wodurch, entsprechend
ihrer Exzentrizität, der Gleitkörper
22 gegen die Strassenoberfläche bewegt und damit der Verschleiss aus seiner Gleitflache
ausgeglichen wird.
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Die Fig. 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Aufhängevorrichtung
für den Ziehschuh l, Der Arbeitszylinder 35 greift mit seiner Kolbenstange an einem
zweiarmigen Hebel 43 an, der um eine Achse 44 im Hebel 27 schwenkbar gelagert ist.
Das andere Ende des zveiarmigen Hebels 43 ist über ein Hebelglied 45 gelenkig mit
dem Ende des Hebels 14 verbunden. Da das Gewicht des Ziehschuhs 1 mit seiner Aufhängevorrichtung
grösser als die zum Schliessen der Klappe 5 benötigte Kraft ist, wird beim Einfahren
der zum Arbeitszylinder 35 gehörenden Kolbenstange zuerst die Klappe 5 über das
Hebelsystem 43,44,45. .14 geschlossen, bevor der Arbeitszylinder 35 den Hebel 27
mit dem Ziehschuh 1 nach oben verschwenkt und von der Strassenoberfläche abhebt.
Beim Absenken des Hebels 27 wird vorerst der Ziehschuh 1 auf die Strassenoberfläche
aufgesetzt bevor durch ein weiteres Ausfahren der Kolbenstange des Arbeitszylinders
35 die Klappe 5 geöffnet verden kann.
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Nach einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel können der Zioh*chuh
1 und der Behälter 37 aus einem Stück gefertigt sein.