DE2247690C3 - Feinblech in Tiefziehgüte - Google Patents

Feinblech in Tiefziehgüte

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DE2247690C3 DE19722247690 DE2247690A DE2247690C3 DE 2247690 C3 DE2247690 C3 DE 2247690C3 DE 19722247690 DE19722247690 DE 19722247690 DE 2247690 A DE2247690 A DE 2247690A DE 2247690 C3 DE2247690 C3 DE 2247690C3
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Yoshio Nakazato
Masatoshi Nakazawa
Nobuo Ohashi
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    • C21D8/02Modifying the physical properties by deformation combined with, or followed by, heat treatment during manufacturing of plates or strips
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung eines speziell zusammengesetzten und auf spezielle Weise verformungstechnisch behandelten, lediglich warmgewalzten Stahls als Tiefziehstahl.
Feinbleche, die für Titfziehzwecke Verwendung finden sollen, müssen bestimmte Eigenschaften aufweisen. So müssen sie insbesondere gut kaltverformbar, frei von Streckgrenzendehnung bzw. Reckspannungen und frei von latenten Feinknicken sein, die beim Auf- und Abhaspeln von Bandstahl entstehen. Diese Feinknicke können zwar durch ein oberflächliches Walzen mit geringem Druck, dem sogenannten Dressieren, vorübergehend beseitigt werden, treten aber als Oberflächcnungleichmäßigkeiter. in Wellenform nach dem Verpressen des Bandstahls wieder in Erscheinung.
Die Kaltverformbarkeit und insbesondere die Preßverformbarkeit eines Bandstahls werden unmittelbar durch die Korngröße des Materials bestimmt. Es ist bekannt, daß die zum Verpressen günstigste Größe des Ferritkorns ungefähr bei Nummer 8 gemäß der japanischen Industrienorm G 05 52 liegt. Gemäß dieser Norm ist die Fenitkorngröße TV durch die Gleichung2JV~1=n bestimmt, wobei η die Anzahl der Körner in einem Quadrat von 25 mm Seitenlänge auf einem Gefügebild
ίο mit lOOfacher Vergrößerung angibt. Eine geeignete Korngrößeneinstellung ist jedoch bei warmgewalztem Bandstahl ohne besondere Wärmebehandlungen nicht erzielbar. Bei kaltgewalztem Bandstahl ist es bekannt, Reckspannungen dadurch zu beseitigen, daß noch vor dem Auftreten einer Alterung nach dem Dressieren eine Preßverformung vorgenommen wird, wobei das Hinzufügen von stickstoffixierenden Elementen, wie Zirkonium, Titan, Aluminium, Tantal, Vanadium, Bor usw., den Stahl nicht alternd macht und das Auf-
ao treten von Keckspannungen verhindert. Dem Auftreten von Feinknicken beim Auf- und Abhaspeln des Bandstahls kann dadurch begegnet werden, daß der warmgewalzte Bandstahl vor dem Aufhaspeln auf eine geeignete Temperatur abgekühlt wird.
Da es bisher nicht möglich war, Feinbleche in Tiefziehgüte in wirtschaftlich vertretbarer Weise lediglich durch Warmwalzen herzustellen, werden Tiefziehbleche in aller Regel unter Verwendung einer sich an das Warmwalzen anschließenden Kaltwalzung erzeugt.
Ein Stahl, der in der erwähnten Weise unter Anwendung von Warm- und Kaltwalzungen zu Tiefziehblechen verarbeitet wird, ist beispielsweise aus der GB-PS 10 04155 bekannt. Bei der Herstellung dieses bekannten Stahls wird von einem schmelzfiüssigen Stahl ausgegangen, der nicht weniger als 0,02% Kohlenstoff und nicht mehr als 0,2% Mangan enthält. Zum Abbinden des das Altern des Werkstoffes hervorrufenden Stickstoffes, der in dem Ausgangsmaterial des bekannten Stahles in Mengen von 0,0015 bis 0,0007% vorliegt, werden der Schmelze Nitridbildner in Form von 0,02 bis 0,08 % Aluminium oder 0,003 bis 0,02% Bor oder 0,02 bis 0,05% Vanadium zugesetzt. Diese mit Nitridbildnern versetzte Schmelze wird sodann zu Blöcken vergossen und in der Wärme zu Vormaterial vorgewalzt. Zur Vermeidung der Warmbrüchigkeit, die bei dem bekannten Stahl in einem Temperaturbereich von 930 bis 1050°C auftritt, wird das Warmwalzen bei Temperaturen von mehr als 10500C eingeleitet, jedoch erst dann abgeschlossen, wenn die Temperatur des Walzgutes unter 9300C abgesunken ist. Das derart erzeugte Vormaterial wird sodann in Wasser abgekühlt und in der Kälte auf die Endabmessung ausgewalzt. Das erhaltene Kaltband wird schließlich einer speziellen Wärmebehandlung unterzogen, bei welcher sich der im Werkstoff enthaltene Stickstoff mit den Nitridbildnern zu stabilen Nitriden verbindet.
Dieser bekannte Stahl hat jedoch den Nachteil, daß er erst nach Abschluß der Kaltwalzungen als Tiefziehstahl verwendbar ist.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Werkstoff anzugeben, der unter Verzicht auf eine abschließende Kaltwalzung als Tiefziehstahl cceignet ist
Diese Aufgabe wird crfindungsgemiiß gelöst durch die Verwendung eines mit einer liinlauftemperatur von mehr als 950C in das letzte Walzgerüst und einer über der Aj-Umwandmngsicniperaiur liegenden Enu-
walztemperalur gewalzten und bei 550 bis 73OCC gefiaspelten Warmbandes, das aus einem Stahl mit maximal 0,12% Kohlenstoff, maximal 0,01% Stickstoff, maximal 0,01% Bor, Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen besteht, wobei das Verhältnis (% Bor):(% Stickstoff) nicht unter 0,3 liegt, und die Ferritkorngröße N zwischen 7 und 9 liegt, wobei N durch die Gleichung 2^-1 = /! (« = die Anzanl der Kömer in einem Quadrat von 25 mm Seitenlänge auf einem Gefügebild mit lOOfacher Vergrößerung) bestimmt ist, als Tiefziehblech.
Der mit Hilfe der Erfindung erzielbare Fortschritt ist in erster Linie darin zu sehen, daß es nunmehr möglich geworden ist, niedriggekohltes Bandmaterial mit der verlangten Korngröße lediglich durch Warmwalzung, d. h. unter Vermeidung der im Stand der Technik gebräuchlichen Kaltwalzungen und Wärmebehandlungen zu erzeugen. Der durch die Vt."wendung des oben bezeichneten Stahls möglich gewordene Wegfall von Glühbehandlungen und Kaltwalzvorgängen beinhaltet eine beträchtliche Bereicherung der Technik und bietet unschätzbare wirtschaftliche Vorteile.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand von Ausführungsbeispielen unter Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen
F i g. 1A und 1B Schaubilder, welche die Bezu hung zwischen der Ferritkorngröße von Bandstahl und seiner bleibenden Dehnung nach der Dressierwalzung bei Walzgraden von 0,7 bis 1,4% und von 1,5 bis 3,0% darstellen,
F i g. 2 ein Schaubild, welches das Verhältnis zwischen der HaspeUemperatur des warmgewalzten Bandstahls und der Ferritkorngröße nach dem Aufhaspeln darstellt,
F i g. 3 ein Schaubild, welches das Verhältnis zwischen der Ferritkorngröße und der Temperatur beim Eintritt in das letzte Walzgerüst darstellt,
F i g. 4A und 4B photographische Gefügeabbildungen, welche die ferritische Struktur eines erfindungsgemäß verwendeten warmgewalzten Bandstahls bzw. eines mit Al beruhigten Bandstahls darstellen,
F i g. 5 eine perspektivische Darstellung einer Probe für den Seitenbiegeversuch und
Fig. 6A und 6B photographische Gefügebilder, welche die Karbidstruktur eines erfindungsgemäß verwendeten warmgewalzten Bandstahls bzw. eines aluminiumberuhigten Bandstahls darstellen.
Die F i g. 1A und 1B stellen das Verhältnis zwischen der eingangs definierten Ferritkorngrößenzahl N und der Streckgrenzendehnung in % von 2.3 mm starkem Bandstahl nach dem Dressierwalzen dar. Wie sich aus den Figuren ergibt, läßt sich bei Bandstahl ni't sehr feinem Korn, d. h. mit einer Ferritkorngrößenzahl ΛΓ von mehr als 9, die Streckgrenzendehnung nicht durch den gewöhnlich benutzten Walzgrad beim Dressieren von ungefähr 1 % entfernen.
Um die Korngrößeneinstellung in der gewünschten Weise zu beeinflussen, kann die Haspeltemperatur des warmgewalzten Bandmaterials entsprechend eingestellt werden. Wie F i g. 2 zu entnehmen, nehmen mit steigender Haspeltcmperatur die Ferrilkorngri ß ii zu. Diese Neigung zur Erzielung größerer Korngrößen bei höheren Haspeltemperaturen liegt bei nicht be-(uhigtem Stahl mit niedrigem Kohlenstoffgehalt auf der Hand, da dieser kein stickstoffixierendes Element enthält. Bei beruhigten Stählen, die stiekstoffi\ierendc J lcmente, wie Aluminium oder Titan, enthalten, verursachen die ausgeschiedenen Nitride jedoch eine Störung des angestrebten Kornwachstums. Daraus ergibt sich, daß es irr, allgemeinen schwierig ist, Warmband mit einer Ferritkorngrößenz-ähl N von etwa 8 lediglich durch Steigerung der Haspeltemperatur zu erzeugen, ohne daß besondere Walzbehandlungen vorgenommen werden. Höhere Haspeltemperaturen haben außerdem den Nachteil, daß abgeschiedene Karbidkörner wachsen, was wiederum einer guten Verformbarkeit beim Preßvorgang des Bandmateriais entgegensteht. Ein weiterer Nachteil zu hoher Haspelternperaturen ist darin zu sehen, daß dadurch die Ausbildung von Feinknicken der eingangs; erläuterten Art gesteigert wird.
Es ist jedoch gefunden worden, daß sich ein niedriggekohlter Stahl dann zur Verwendung als Tiefziehmaterial eignet, wenn neben speziellen Warmbehandlungsschritten, die im folgenden noch näher erläutert werden, speziell auf den Stickstoffgehalt des Stahls abgestellte Borgelialte im Material vorhanden sind.
Um einen maximal 0,01% Stickstoff und maximal 0,01 % Bor enthaltenden Stahl für den angestrebten Verwendungszweck geeignet zu machen, muß der Borgehalt so auf den Stickstoffgehalt abgestimmt sein, daß das Verhältnis (% Bor):(% Stickstoff) nicht weniger als 0,3 beträgt. Die Verwendung von Bor als Legierungselement in Stählen erfolgt üblicherweise zu dein Zweck, die Härtbarkeit des Stahls zu verbessern, indem Stickstoff du/ch Borgehalte abgebunden wird. Soll der Stahl jedoch dem Zweck der Erfindung genügen, so muß der Borgehalt so bemessen sein, daß die Ferritkorngrößenzahl N des warmgewalzten Bandstahls auf den angestrebten Wert von 7 bis 9 eingestellt ist. Dabei ist jedoch gefunden worden, daß die Verwendbarkeit des Bandmaterials als Tiefziehstahl noch dadurch gefördert werden kann, daß die Kohlenstoff- und Stickstoffgehalte in einem bestimmten Verhältnis zum Borgehalt stehen. Da der auf die Ferritkorngrößenzahl N gerichtete Effekt des Bors sich nur dann entfaltet, wenn bestimmte Temperatur- und Zeitbedingungen bei der Warmwalzung eingehalten werden, ist die erfindungsgemäße Verwendung des eingangs näher bezeichneten Stahles auf solche Stähle beschränkt, die in der gebotenen Weise behandelt worden sind.
Die Festlegung des Kohlenstoffgehaltes auf maximal 0,12% und des Stickstoffes auf maximal 0,01% ergibt sich in erster Linie aus der Tatsache, daß Gehalte an Kohlenstoff und Stickstoff, die die genannten Höchstmengen überschreiten, den erwähnten Effekt des Bors beeinträchtigen.
Soll ein Stahl mit maximal 0,12% Kohlenstoff und maximal 0,01 % Stickstoff als Tiefziehstahl geeignet sein, so darf der Borgehalt maximal 0,01 % betragen und muß das Prozentverhältnis von Bor zu Stickstoff im Stahl wenigstens 0,3 betragen. Sind diese Bedingungen hinsichtlich des Borgehaltes nicht erfüllt, so ist der Stahl nicht zur Verwendung als Tiefziehstahl geeignet.
Ferner wurde gefunden, daß sich auch kohlenstoffarme Stähle mit Gehalten an Elementen, welche eine größere Affinität zu Stickstoff als zu Bor besitzen, als Ticfziehstähle bzw. -bleche verwenden lassen, wenn die Gehalt«, derartiger Elemente innerhalb bestimmter Grenzen gehalten v.crden, die später noch näher angegeben werden. Wie bekannt, führen derartige EIeniente zu einer Verringerung der 1 erritkorngröüe. So besitzt z. B. aluniiniuniboruhigter Stahl eine kleinere Korngröße als ein unbcruhipkT Stahl linH wiederum !itanberuhigter Stahl eine noch kleinere Knrnmöße.
wie aus F i g. 2 ersichtlich. Soll ein Element mit größerer Affinität zu StickstofTals zu Bor enthaltender Stahl für Tiefziehzwecke verwendet werden, so müssen die Gehalte an diesen Elementen entsprechend eingestellt werden, da bei einem zu großen Anteil derartiger Elemente selbst bei entsprechendem Borzusatz nicht die angestrebte Korngröße erzielbar ist.
Weiterhin wurde gefunden, daß ein Stahl nur dann zur Verwendung als Tiefziehstahl geeignet ist, wenn beim Warmwalzen die Einlauftemperatur in das letzte Walzgerüst über der A3-Temperatur, aber unter der maximalen Haspeltemperatur gehalten worden ist. Diese Temperaturverhältnisse sind erforderlich, um die Ausbildung der Feinknicko zu verhindern.
Wie aus F i g. 3 ersichtlich, geht die angestrebte Wirkung des Bors vollständig verloren, wenn die Einlauftemperatur in das letzte Walzgerüst unter 950 C liegt.
Im erfindungsgemäß zu verwendenden Stahl kann Mangan enthalten sein, welches die Warmbrüchigkeit infolge des V'orliegens von Schwefel verhindert. Zu diesem Zweck muß das Verhältnis von Mangan zu Schwefel größer oder gleich 10 sein. Bei Warmband aus Weichstahl sollte der Mangangehalt nicht mehr als 1,2% betragen. Es sind auch Siliciumgehalte bis zu 0,5%, Aluminiumgehalte bis zu 0,1 ü„, "Htangehalte bis zu 0,05% und Zirkoniumgehalte von 0.05",', als die Verformbarkeit des Stahles nicht beeinträchtigende Elemente zulässig. Niob und Vanadium, welche die Alterungsbeständigkeit des Stahls durch Abbinden des Stickstoffs begünstigen, sind nur unter Vorbehalt zulässig, da sie durch Ausbildung harter Karbide die Verformbarkeit des Materials herabsetzen. Die Gehalte an Phosphor und Schwefel sollten im zu verwendenden Stahl möglichst gering sein, um eine gute Verpreßbarkeit zu gewährleisten, wobei für Phosphor und Schwefel jeweils eine obere Grenze von 0.03",, einzuhalten ist.
Mit Rücksicht auf die geringen zulässigen Sticksteffgehalte im Stahl sollten vorzugsweise solche Stähle zur Verwendung als Tiefziehmaterial Verwendung finden, die in einem Konverter oder Tiegel erschmolzen worden sind.
Die Erfindung wird im folgendfn an Hand von Beispielen näher erläutert.
25
30
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45
Beispiel 1
Stähle der Tafel 1 zu entnehmender Zusammensctzung wurden nach dem SauerstofTaufblasverfahren unter Zusatz von 0,005 Gewichtsprozent Bor erschmolzen. Auf diese Weise wurden fünf Gußproben A-I bi.i Λ-5 hergestellt.
Die Gußproben A-I bis A-5 wurden getrennt voneinander in 230 mm dicken Brammen ausgewalzt und in einem Warmwalzwerk zu 2,3 mm dickem Bandstahl ausgewal/t, wobei folgende Bedingungen eingehalten wurden, nämlich eine Brammentemperatur von 1280 C, eine Einlauftemperatur in das letzte WaIzecrüst von 1070 bis 980cC und eine Austrittstemperatur aus dem letzten Gerüst von 870 bis 845'1C.
Der Bandstahl wurde zu einem Bund mit einein inneren Durchmesser von 762 mm aufgehaspelt, wobei die Haspeltemperatur in einem Bereich von 550 bis 730=C gehalten wurde.
Die Beziehung zwischen der Haspeltemperatur und der dadurch bestimmten Ferritkorngröße ist in F i g. 2 dargestellt. F i g. 2 zeigt auch ähnliche Ergebnisse für die Verglcichsstähle der Tafel 1, nämlich aliiminiumberuhigte Stahlproben (Λ-6 bis A-9) und aluminiumtitanbcruhigte Stahlproben (A-10 bis A-Il), die durch Hinzufügen von 0,02 Gewichtsprozent Titan am Gußwcrkzeug hergestellt wurden, ebenso wie für typische unberuhigte Stahlprobcn mit niedrigem KohlenstofT-gehalt (B-I bis B-7) der Tafel 2. Die Bezugsstahlproben A-6 bis A-Il und die unberuhigten Stahlproben B-I bis B-7 mit niedrigem Kohlenstoffgehalt wurden in Warmwalzwerken gewalzt, und zwar in derselben Weise wie die Stahlstreifenproben A-I bis A-5.
Jedes der warmgewalzten Bunde wurde einer Dressierwalzung unterworfen, während teilweise der Grad des Walzens von 0,7 bis 2,7% variiert wurde. Die Fig. IA und 1 B zeigen die Beziehung zwischen dem Walzgrad, der Ferritkorngröße und der bleibenden prozentualen Dehnung.
Die Oberflächen der Proben A-I bis A-Il wurder im planen Zustand poliert und zu hinteren Stoßstangen für große Automobile gepreßt bzw. gestanzt. Die Ausschußquote und das Aussehen der so gepreßten bzw gestanzten Proben ist in Tafel 1 gezeigt.
Tafel 1 (a)
Probe Nr.
Zusammensetzung in der Gießpfanne Ci)
Kohlen- Mangan Phosphor Schwefel Alumini- Bor·) (B) stoff um
Bor·) (B) Stickstoff*) E/N Ti
stoff (N) tan*)
0,0046 0,0051 0,90
0,0051 0,0046 1,1
0,0048 0,0053 0,91
0,0047 0,0050 0,94
0,0046 0,0042 1,10
0,0046
0,0049
0,0051
0,0058
0,0052 0,017
0,0047 0,020
0,037 0,25 0,008 0,013 0,051
Erfindung
Aluminiumberuhigter
Vcrgleichsstah!
Aluminiumtitan-
bcruhigtcr
Vergleichsstahl
Tafel 1 (b)
Probe Nr.
Haspcltempe JIS1 Mikro- Dressiergrad Dehnung··) Ergebnis des Pressens bei der Knick ') A
ratur korngröße Herstellung ι /on Automobil- stelle··) A
Stoßstangen A
Preßbruch (4 ) Reck B
span B
(0C) Nr. Ci) (%) nung*"
550 8,8 0,9 bis 1,2 0 0 0/442 A A
620 8,5 1,5 bis 1,8 0 0 0/428 A B
650 8,2 1,8 bis 2,0 0 0 0/438 A C
690 8,2 1,1 bis 1,3 0 0 0/414 A A
730 7,7 0,7 bis 0,8 0 0 0/420 A
580 10,4 2,3 bis 2,7 1,9 3,1 8/8
640 10,0 0,9 bis 1,3 4,3 5,1 3/46 C
680 9,8 1,8 bis 2,0 0,9 1,2 31/266 B
720 9,5 1,1 bis 1,3 1,5 1,9 7/106 B
640 10,3 1,8 bis 2,0 1,2 1,6 11/16 B
690 10,0 1,0 bis 1,3 2,1 2,9
Erfindung
Aluminiumberuhigter Vergleichsstahl
α in ί Aluminiumtitan-A11 i beruhigter
( Vergleichsstahl
·) Bor, Stickstoff und Titan wurden in der Kokille hinzugefügt, und ihr Gehalt wurde an Hand einer Probe aus der Kokille bestimmt.
··) Die Proben wurden an zwei Stellen je Bund entnommen, und die Dehnung wurde unter Verwendung einer quergerichteten
Probe gemessen. *··) A: Nicht aufgefunden.
B: Konnte nach erneutem Probieren wieder verwendet werden.
C: Nicht verwendbar.
(*) Die hinter dem Schrägstrich stehende Ziffer bezeichnet die Gesamtanzahl von untersuchten Probekörpern, während die vor dem Schrägstrich stehende Ziffer die Anzahl von Probekörpern wiedergibt, die nach dem Pressen Risse zeigt.
Tafel 2
Zusammensetzung in der Gießpfanne (%)
Kohlenstoff Mangan Phosphor Schwefel
Haspeltempe Mikrokorn
ratur größe
(0C) Nr.
550 10,3
570 10,4
630 9,7
650 9,4
660 9,0
690 8,4
710 7,5
B-I B-2 B-3 B-4 B-5 B-6 B-7
0,066 0,34 0,006 0,021
Vergleich
Wie aus den Ergebnissen des Beispiels 1 zu ersehen ist, hat das erfindungsgemäß zu verwendende Material mit niedrigem Kohlenstoffgehalt eine bessere Preßverformbarkeit, und die Oberflächenbedingungen und das Aussehen der gepreßten Gegenstände sind vorzüglich. Dieser Stahl ist frei von Feinknicken, hat eine Ferritkorngrößenzahl unter 9, und die Dehnung ist durch gewöhnliches Dressieren zu beseitigen.
Beispiel 2
Stähle mit den Bestandteilen der Proben C bis H nach Tafel 3 wurden nach dem Sauerstoffaufblas-Verfahren erschmolzen und warm zu 2,3 mm dickem Bandstahl ausgewalzt. Die Einlauftemperatur in das letzte Walzgerüst betrug 1055 bis 935°C und die Haspeltemperatur 625 bis 590X. Tafel 3 und F i g. 3 zeigen das Verhältnis zwischen der Ferritkorngröße und der Einlauftemperatur in da: letzte Walzgerüst bei Warmband mit zulässigen chemischen Bestandteilen.
Die Ferritstruktur eines typischen erfindungsgemäC zu verwendenden Warmbandes, d. h. der Probe C-2 ist in Fig. 4A dargestellt. Zum Vergleich zeigi Fig. 4B ähnliche Ferritstrukturen eines aluminiumberuhigten Stahls (Probe A-7).
Die Ausbildung von kugeligem Karbid im Gefüge wird durch die geeignete Auswahl der Menge an Kohlenstoff und über das (% B):(% C)-Verhältnis erreicht. Die Ziehfähigkeit des erfindungsgemäß zu verwendenden Warmbandes kann ohne Schaden für die oben angeführte Preßverformbarkeit durch Ausbilder von kugeligen Karbiden im Stahl verbessert werden, während die Mikrokorngröße des eingelagerten Ferrit! innerhalb der Nummern 7 bis 9 gehalten wird.
F-2 9 3 (a) Frii lid Ii nf? I ι Frfindunf? 1 } 22 47 690 Mangan Phosphor *) In die Kokille wurde Mangannitrid gegeben. Stickstoff* ) B/N 10 Aluminium Nr.
F-3 Nr. J—■ lllllVlUlik. > Vergleichssiahl \ Vergleichssuhl 1—' 1 JlIlVJ UlIg > Vergleichsstahl > Vergleichsstahl 0,29 0,007 t) Außerhalb des Erfindungsbereichs. 0,046 8,1
Tafel G J I I J 0,29 0,007 0,046 7,9
Probe H I Erfindung } Erfindung I Frfindunff } Erfindung 0,29 0,007 0,0048 0,81 Schwefel 0,046 8,5
3 (b) 0,29 0,007 0,0049 0,76 0,015 0,046 8,6
C-I 1 Vergleichsstahl Nr. 1 Vergleichsstahl 0,29 0,007 0,0052 0,77 0,015 0,046 9,5
C-2 0,29 0,007 0,0052 0,79 0,015 0,046 9,8
C-3 Zusammensetzung in der Gießpfanne (%) 0,29 0,007 0,0048 0,75 0,015 0,046 9,9
C-4 KohlcnstofT 0,29 0,007 0,0048 0,79 0,015 0,0<6 7,5
C-5 0,051 0,29 0,007 0,0053 0,72 0,015 0,0<6 8,5
C-6 0,051 0,29
0,25
0,007
0,006
0,0045 1,58 0,015 0,046
0,058
9,2
9,4
C-7 0,051 0,25 0,006 0,0046 2,00 0,015 0,058 7,9
C-8 0,051 0,25 0,006 0,0044
0,0040
2,50
0,20t)
0,015 0,058 7,6
C-9 0,051 0,36 0,008 0,0047 0,32 0,015
0,012
0,004 8,0
C-IO
.; D-i
Frfindune . Frfindunff 0,051 0,36 0,008 0,0048 0,48 G,012 0,010**) 7,9
i D-2 » f_~iI LiIlKi UiIg 0,051 0,36 0,008 0,0045 0,84 0,012 0,025**) 8,8
; D-3 0,051 0,33 0,007 0,0049 0,76 0,018 0,020 8,1
i E-I 0,051 0,33 0,007 0,0051 0,80 0,018 0,020 9,5
I E-2 0,051
0,044
0,33 0,007 0,0088****) 0,35 0,018 0,020 9,6
< E-3 0,044 0,90 0,012 0,0090****) 0,28t) 0,021 0,029 9,2
F-I 0,044 0,31 0,009 0,0113****)t) 0,32 0,021 0,052 8,8
r-2 0,081 0,0054 0,67 0,021
F-3 0,081 Zusammensetzung in der Gießpfanne (%) 0,0053 0,92 0,017 Einlauftempe- Mikro-
G 0,081 Bor*) 0,016 ratur in das korn
; H 0,049 letzte Walzgerüst größe
j Tafel 0,049 CO
Probe 0,049 0,0039 1055
0,14 0,0037 1025
0,110 0,0040 1010
0,0041 970
C-I 0,0036 945t)
C-2 0,0038 935t)
C-3 0,0038 940t)
C-4 0,0071***) 1000
C-5 0,0092***) 1035
C-6 0,0110***)t)
0,008
990
1030
C-7 0,0015 990
C-8 0,0023 990
C-9 0,0038 995
C-IO
D-I
0,0037 1010
I D-2 0,0041 955
1 D-3 0,0031 980
I E-I 0,0025 1020
i E-2 0,0037 1025
I E-3 0,0036 1010
I F-I 0,0049 1000
*) Analyse der Proben aus der Gießform.
■'■ **) In die Kokille wurde Aluminium gegeben.
··*) In die Kokille wurde Bor gegeben.
Λ. *·*
_i
i
h
i
Um das Streckumbördeln von Metallplatten abzuschätzen, ist weder der konventionelle Streckversuch, bei dem Testproben mit bearbeiteten Rändern verwertet werden, noch ein konventioneller Biegeversuch, bei dem die Widerstandsfähigkeit gegen das Auftreten von Brüchen in der Plattenoberfiäche geprüft wird, wirksam, weil die Bedingungen für diese konventionellen Versuche nicht die tatsächlichen Preß- bzw. Strnzbedingungen beim Streckumbördeln wiedergeben. liier wurde eine Prüfmethode angewendet, die als »Seitenbiegeversuch« bezeichnet wird und genau die tatsächlichen Strcckumbörde'ungsbedingungen widerspiegelt, wie in Fig. 5 gezeigt. Hierbei wird eine längliche, rechtwinklige Probe (40 mm breit, 170 mm lang) um einen Zapfen, der sich parallel zur Breitenrichtung des Teststücks erstreckt, gebogen, und die Dehnung des Außenrandes des so gebogenen Teils des Versuchsstücks wird gemessen. In Fig. 5 ist die Entfernung d zwischen zwei markierten Punkten des Versuchsstücks 50 mm, und die Verlängerung dieses Abstandes d wird als »prozentuale Seitenbiegedehnung« bezeichnet.
Wie aus dem nachfolgenden Beispiel zu ersehen ist, bringt der »Seitenbiegeversuch« eine gute Abschätzung der Wirkung verschiedener Karbidformen auf die Streckumbördelfähigkeit. Die Ergebnisse eines solchen Versuchs ergeben eine gute Wiedergabe der Ergebnisse der tatsächlichen Preßbearbeitung.
Der nach der Erfindung zu verwendende Stahl enthält Bor, um die Mikrokorngrößenzahl TV des Ferrits in einen Bereich von Nr. 7 bis 9 zu bringen. Das dabei zugefügte Bor ist auch wirksam bei der Einformung und Dispergierung der ausgefällten Karbide, dahingehend, daß das Karbid beim Verpressen keinen Schaden mehr anrichtet.
Zum Zwecke der Einformung und Dispergierung des Karbids ist der Kohlenstoffgehalt im Warmband auf höchstens 0,10% begrenzt, während der obengenannte Stickstoffgehalt bis zu 0,01% gehalten wird.
Der Grund für die Begrenzung ist die Tatsache, daß der Gehalt des Kohlenstoffs und des, Stickstoffs, der über diesen Bereich hinausgeht, die Einformung und Dispergierung der Karbidkörner nicht sicherheit. Aus demselben Grund sollte das (% B): (% C)-Verhültnis nicht größer als 0,04 sein, um die gewünschte Gestalt und Dispersion des Karbids zu erreichen.
Wenn das Warmwalzen bei einer Temperatur in einem Bereich, in der die Ferritphase vorliegt, ausgeführi wird, entstehen Korngrößen, die zu einer rauhen Oberfläche führen können. Um dies zu verhindern, sollte die Temperaiur des Bandstahls beim Austritt aus dem letzten Walzgerüst über der A3-Temperatur liegen. Hohe Haspeltemperaturen führen im allgemeinen zur Ausbildung von groben Karbiden, was die Verformbarkeit und Bearbeitbarkeit des Warmbandes herabsetzt. Wie vorstehend erläutert, kann jedoch die Karbidvergröberung bei hohen Haspeltemperaturen verhindert werden, indem die Ferritkoringröße über die Haspeltemperatur in einer für die Verwendung des Warmbands als Tiefziehblech geeigneten Weise beeinflußt wird.
Die Tafel 4 zeigt den Einfluß der Maßnahmen, die die Eignung des Materials als Tiefziehblech begründen, auf die Ausbildung und Dispersion der Karbide nach Ätzen mit 5% Picrinsäurealkohol und die Ergebnisse des »Seitenbieeeversuchs<i bei den obengenannten Proben A-2, A-7, B-4, C-2, D-2, E-3 und E-4.
Die Fig. 6A und 6B sind unter dem Mikroskop ermittelte Abbildungen der Karbidstrukturen der Probe C-2 und der Vergleichsprobe A-7.
Wie aus der Tafel 4 und F i g. 6A und 6B zu ersehen ist, besitzt das erfindungsgemäß zu verwendende Warmband eine Ferritkorngröße der Nummern 7 bis 9 und im Gefüge verteilte kugelige Karbide. Die Ergebnisse des Seitenbiegeversuchs zeigen, daß das erfindungsgemäß zu verwendende borhaltige Warmband beträchtlich verbesserte Dehnungseigenschaften aufweist.
Tafel 4
Probe Nr.
Zusammensetzung in der Gießpfanne (%) Mikro-
Kohlen- Stick- größe
stoff stoff Bor B/C Nr.
Form und Verteilung
des Karbids
Dehnung (%)
L C
A-2 Erfindung
Aluminiumberuhigter
Vergleichsstahl
Unberuhigter
Vergleichsstahl
Erfindung
0,ü37 0,0046 0,0051 0,138 8,5
0,037 0,0049 — — 10,0
0,066 0,0018 — — 9,4
0,051 0,0049 0,0037 0,073 7,4
0,044 0,0047 0,0015 0,034*) 7,9
0,081 0,0051 0,0041 0,051 8,8
0,110*) 0,0053 0,0049 0,045 8,8
Dispergiertes feinkugeliges Karbid
Eingelagertes
grobes Karbid
üispergiertes feinlcugeliges Karbid
Eingelagertes
grobes Karbid
Dispergiertes feinkugeliges Karbid
Mischung von
grobem und feinem
Karbid
72 68
60 48
58 35
71 70
63 38
67 65
60 45
*) Außerhalb der Zusammensetzung für erfindungsgemäßes feines Karbid.
Durch Begrenzung des KohlenstofTgehalts auf eine sehr geringe Höhe von bis zu 0,03 "„ kann die Wirkung des Bors im Stahl noch verbessert werden.
Um den Kohlenstoffgehalt auf bis zu 0,03 % abzusenken, ohne andere Unreinheiten zu vergrößern, die der Preßverformbarkeit entgegenstehen, ist eine Entkohlung im Vakuum unerläßlich. Hin solch niedriger Kohlenstoffgehalt ist nicht nur zur Verbesserung der Preßverformbarkeit im allgemeinen notwendig, sondern auch für die Steuerung der Ferritkorngröße und weiterhin zur Verbesserung der Einformung und Dispersion der Karbidkörper. Der Gehalt von Stickstoff bzw. Bor sollte nicht größer sein als 0,01 "·;,. Die Verhältnisse von (% B): (°„ C) un i ( % B): (",. N) sollten nicht kleiner als 0.04 bzw. 0,3 sein.
Bei einem solchen Bor enthaltenden Warmband mit sehr geringem Kohlenstoffgehalt kann die Austrittstemperatur aus dem letzten Walzgerüst ungefähr um 2O0C verringert werden, solange der A3-Um wandlungspunkt nicht unterschritten wird, ohne daß irgendwelche übermäßig große Kristallkörner verursacht werden, wie der Vergleich mit entsprechenden Temperaturen zeigt, die bei den Vergleichsmaterialien erforderlich sind, wie aus nachfolgendem Beispiel zu ersehen. Dies ist wegen der sorgfältigen Kontrolle und Einstellung der Temperatur am Austrittsende des letzten Walzgerüstes im Fall des herkömmlichen borfreien Stahlstreifens sehr niedrigen KohlenstofTgehalts
Tabelle 5 (a)
wichtig. Der A3-Umwandlungspunkt des sehr niedriggekohlten Stahls steigt mit sinkendem Kohlenstoffgehalt, weswegen die Walztemperatur dementsprechend erhöht werden muß.
Was die Erfinder gefunden haben, ist die Tatsach daß Bor auch bei der Unterdrückung eines über mäßigen Kornwachstums während des Warmwalzen wirksam ist, und dieses ist besonders wichtig, weil hierdurch die Steuerung der Endwalztemperatur am ίο letzten Walzgerüst wesentlich vereinfacht wird.
Beispiel 3
Gewöhnlicher niedriggekohlter Stahl wurde in
■ 5 Sauerstoff-Aufblasverfahren erschmolzen, und Koh
Ieii3toff wurde aus der Schmelze durch Vakuumbe
handlung entfernt, um so die Zusammensetzungen ir
der Gießpfanne zu erreichen, wie sie in Tafel 5 gezeig
sind. Fünf Gußproben I-l bis 1-5 mit einem Borgehai
von 0,005";', wurden durch Hinzufügen von Ferro-Bo
erzeugt. Unabhängig davon wurden fünf Schmel
proben 1-6 und 1-7 ohne Hinzufügen von Bor herge
stellt. Jene Proben wurden getrennt zu 230 mm dicker
Brammen vcrwah' und dann weiterhin zu 2,3 mir
dickem Warmband in einem Warmbandwalzwcrk
unter den Bedingungen, wie sie in Tafel 5 gezeigt sind
ausgewalzt. Dann wurden die Proben einer Dressier-
walzung mit einer Reduktion von 1 % unteriDgen.
Probe Nr.
Zusammensetzung in der Gießpfanne vor der Vaki:umentgasung (%)
Kohlenstoff Mangan Phosphor Schwefel Stickstoff Alu-
minium
0,031
0,008
0,011
0,0019 — —
Erfindung
Aluminiumberuhigter Vergleichsstahl
A-2t) Vergleichsstahl
TaH 5 (b)
P.obe Nr.
Zusammensetzung in der Gießpfanne nach der Vakuumentgasung (%)
Kohlenstoff Mangan Phosphor Schwefel Stickstof!"*) Aluminium
Bor»)
M
1-2
1-3
1-4
1-5
Erfindung
1-6
1-7
I 8
1-9
Al um i ni um beruhigter
Vcrglcichsslahl
MO
0,002
0,34 0,010
0,010
0.008
0.013
0,0061 0,040 0,0049
0,0064 0,0047
0,0064 0,0052
0,0066 0,0047
0,0067 0,0050
0.0059
0,0063
0,0OSS - —
0.0060
0,0061
0.0046 0,051 0.0051
Aus Bunden werden Proben entnommen, um Zugversuche, Seitenbiegeversuche, hydraulische Beulversuche und eine Untersuchung der Orangenhaut durchzuführen. Die Resultate sind in Tafel 5 zusammengestellt.
Wie aus Tafel 5 zu ersehen ist, hat das erfindungsgemäß zu verwendende Warmband eine große Preßverformbarkeit und eine geringe Neigung zur Bildung von Orangenhaut, verglichen mit herkömmlichem aluminiumberuhigtem niedriggekohltem Stahl.
Tafel 5 (c)
Probe Nr. Erfindung B/C B/N Einlaufstemperatur Austrittstemperatur etzten C Haspel
ins letzte Walz aus dem Walzgerüst 79 tempe
gerüst CC) 78 ratur
(0C) 870 76 CC)
1-1 Aluminiumberuhigter
Vergleichsstahl
2,5 0,81 1000 865 77 620
1-2 2,4 0,74 990 855 75 620
1-3 Vergleichsstahl 2,6 0,81 1010 890 57 620
1-4 (d) 2,4 0,71 1060 875 60
59
61
620
1-5 2,5 0,75 1020 860 63 620
1-6 1030 870
880
885
68 620
1-7
1-8
1-9
1005
1050
1030
900 620
620
620
1-10 1050 860 620
A-2t) 1,38 1,11 1020 620
Tabelle 5 Erfindung
Probe Nr. Mikrokorn- Streckgrenze Zugfestig Gesamt Bildung
korngröße··) keit dehnung von
Nr. (kp/mm!) (kp/mrn*) CA) v/rangen-
haut·")
1-1 Aluminiumberuhigter
Vergleichsstahl
7,4 17,8 31,9 49 A
1-2 7,8 20,0 32,1 49 A
1-3 Vergleichsstahl 7,7 20,7 32,5 48 A
1-4 7,2 17,5 32,0 49 A
1-5 7,5 19,9 32,9 50 A
1-6 9,6 25,0 34,1 46 C
1-7
1-8
1-9
9,7
9,3
9,4
27,3
26,5
25,4
34,9 45
33,6 46
33,2 47
C
B
A
1-10 9,0 24,4 33,0 47 Seitenbiege- A
A-2t) 8,5 23,1 33,3 47 dehnung C
L
81
78
80
76
79
62
66
65
66
68
72
·) Bestimmt durch Probe aus der Gießform. ··) Ferritkonigröße im mittleren Bereich der Streifendicke. ···) A: Keine Orangenhaut erzeugt. B: Etwas Orangenhaut erzeugt. C: Viel Orangenhaut erzeugt,
t) Außerhalb des Erfindungsbercichs.
Wie in der vorangegangenen Beschreibung aufge- 55 glatte Oberfläche nach der Verformung sicherstellt,
zeigt, wird erfindungsgemäß ein Warmband verwen- Deshalb ist dieses Material besonders als Tiefzieh-
det, das eine hohe Preßverformbarkeit aufweist, kaum blech geeignet. Reckspannung und Feinknicke aufweist und so eine
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Verwendung eines mit einer Einlauftemperatur von mehr als 950"C in das letzte Walzgerüst und bei einer über der A3-Temperatur liegenden Endwalztemperatur gewalzten und bei 550 bis 73O°C gehaspelten Warmbandes, das aus einem Stahl mit maximal 0,12% Kohlenstoff, maximal 0,01% Stickstoff, maximal 0,01% Bor, Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen besteht, wobei das Verhältnis (% Bor):(% Stickstoff) nicht unter 0,3 liegt und die Ferritkorngröße JV zwischen 7 und 9 liegt, wobei TV durch die Gleichung 2N~l=n (« = die Anzahl der Körner in einem Quadrat von 25 mm Seitenlänge auf einem Gefügebild mit lOOfacher Vergrößerung) bestimmt ist, als Tiefziehblech.
2. Verwendung eines Warmbandes nach Anspruch 1, bei dem der Kohlenstoffgehalt maximal 0,1 % und das Verhältnis (% Bor): (% Kohlenstoff) nicht weniger als 0,04 beträgt, für den Zweck nach Anspruch 1.
3. Verwendung eines Warmbandes nach Anspruch 2, welches einen Kohlenstoffgehalt bis zu 0,03% besitzt und vorzugsweise im Schmelzfluß vakuumentkohlt ist, für den Zweck nach Anspruch 1.
4. Verwendung eines Warmbandes nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei welchem der Mangangehalt maximal 1,2% und der Schwefelgehalt maximal 0,03 % beträgt und bei welchem das Verhältnis (% Mn): (% S) größer oder gleich 10 ist, für den Zweck nach Anspruch 1.
5. Verwendung eines Warmbandes nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei welchem der maximale Schwefelgehalt und der maximale Phosphorgehalt jeweils 0,03 % betragen, für den Zweck nach Anspruch 1.
6. Verwendung eines Warmbandes nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei welchem die Desoxydation mit maximal 0,5% Silicium, maximal 0,1% Aluminium, maximal 0,05 % Titan und/oder 0,05 % Zirkon vorgenommen wurde, für den Zweck nach Anspruch 1.
7. Verwendung eines Warmbandes nach einem der Ansprüche 1 bis 6 als Tiefziehblech für Stoßstangen und Karosserieteil.
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