DE2247574A1 - Verfahren zur herstellung eines expandierten unloeslichen aggregats - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines expandierten unloeslichen aggregatsInfo
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Description
Dipl.-Ing. H. Weickmann, Dipl.-Phys. Dr. K. Fincke
Dipl.-Ing. F. A.Weickmann, Dipl.-Chem. B. Huber
\MlHi..'„...«ΜΙ
KW 8 MÜNCHEN 86, DEN 2 0.' 062, 1972
POSTFACH 860 820 184 943 MÖHLSTRASSE 22, RUFNUMMER 98 3921/22
DIAMOND SHAMROCK CORPORATION, 300 Union Commerce Building,
Cleveland, Ohio, USA
Verfahren zur Herstellung eines expandierten unlöslichen
Aggregats
Es ist bekannt, daß man poröse Cellularkörper durch schnelle
thermische Expansion von Materialien, z.B. Silicaten, welche eine als Blähmittel wirkende Flüssigkeit enthalten, herstellen
kann. Solche expandierten Körper besitzen ausgezeichnete thermische und akustische Isoliereigenschaften; sie werden als
oder in einer Reihe von Baumaterialien verwendet, z.B. Betqnfüller,
lose Isolierung, Wanddielenherstellung, Schutzüberzüge etc. Viele dieser expandierten Körper haben eine Basis von
Alkalisilicaten wegen deren relativ niedrigen Kosten und den ausgezeichneten physikalischen Eigenschaften, die man damit
erhält. Wanddielen erhält man z.B. durch Bildung einer plastischen silicathaltigen Masse zwischen "liners" aus Papier, gefolgt
durch thermische Expansion. Auch G-ranulen aus Silicat
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wurden bei hohen Temperaturen expandiert, wobei Popcorn-ähn~
liehe Materialien entstehen, die als solche für viele mit
der Isolierung in Zusammenhang stehende Verwendungsarten brauchbar sind.
Bereits früh hat man eine Schwierigkeit mit den Materialien auf Silicat-Basis bemerkt: Sie werden nämlich zerstört, wenn
man eie längere Zeit der Feuchtigkeit aussetzt. Bei den in situ expandierten Wanddielen ist es nicht möglich, den Kern
der Diele ausreichend hohen Temperaturen auszusetzen, um die Expansion zu vervollständigen. Darauf beruht die niedrige
WiderstandsfahigLeit gegenüber Feuchtigkeit sowie die weniger als optimalen Isoliereigenschaften. Bei den Granulai?-Materialien
kann zwar durch hohe Temperaturen die vollständige Expansion gesichert werden, jedoch bleibt noch das Problem der
Löslichkeit. Es wurden viele Versuche gemacht, um diese Materialien auf Silikat-Basis unlöslich zu machen; die meisten
bewirken dies durch nachfolgende Anwendung eines unlöslich machenden Mittels, entweder indem der expandierte Körper da- =
mit überzogen wird, oder durch eine chemische Reaktion, die zur Bildung von unlöslichem Siliciumdioxid führt. Eine derartige
Behandlung beinhaltet natürlich zusätzliche Stufen in der Herstellung von expandierten Körpern; auch sind die Resultate
immer noch nicht ganz befriedigend.
Ein weiteres Problem bei der Herstellung von expandierten Materialien
auf Basis von Sllicaten besteht darin, daß zur Gewinnung einer bearbeitbaren Masse, d.h. einer Masse, die noch
in einer Gießform bleibt oder die gemahlen werden soll, die Viskosität des wässrigen Silicate erhöht werden muß. Üblicherweise
geschieht dies durch Zusatz von verschiedenen Fällungamitteln. Diese Materialien haben jedoch im allgemeinen den
unerwünschten Effekt, daß sie die Fähigkeit des Silicats zur nachfolgenden Expansion vermindern, so daß man ein Produkt
hoher Dichte mit schlechten Isoliereigenschaften erhält.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Herstellung eines expandierten unlöslichen Aggregats auf Basis von Alkalisilicaten,
welches ausgezeichnete Isoliereigenschaften hat, wobei die Viskosität der Silicat-haltigen Komposition ge- ' ■
steigert ist, ohne daß die Fähigkeit des Silicats zur thermischen Expansion Schaden erleidet. Bas granulierte Silicat
kann vor der Expansion lange Zeit in Teilchenforni.ohne Zusammenbacken
aufbewahrt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines expandierten
unlöslichen Aggregats auf Basis eines Alkalisilicats ist dadurch gekennzeichnet, daß man
A) bei einer Temperatur unterhalb des Siedepunktes ein wässriges Alkalisilicat, bei dem das Gewichtsverhältnis Alkalioxid/Siliciumdioxid
ca. 1:3,0 - 7,0 beträgt, mit einem praktisch wasserfreien Alkalisilicat im gleichen Gewichtsverhältnis mischt, wobei die Menge des wasserfreien Silicats
so groß ist, daß in Kombination mit dem wässrigen Silicat der Gesamt-Feststoffgehalt an Alkalisilicaten
80 - 40 Gew.-$ und die Menge an Alkalisilicat-Eeststoffen
auf Trockenbasis 40 - 90 Gew.-^ (bezogen auf das Gesamt-Aggregat)
beträgt;
B) bevor das wasserfreie Alkalisilicat wesentlich hydratisiert wird, die zwei folgenden unlöslich machenden Verbindungen
zumischt:
1) einen primären Unlöslichmacher, der bei Temperaturen
unterhalb des Siedepunktes mit dem Alkali-Teil des Alkalisilicats reagieren kann, wobei die Menge ausreichend
sein muß, um die Hygroskopizität des Silicats soweit zu vermindern, daß das Zusammenbacken der Komposition
vor der Expansion und nach dem Vermählen verhindert wird, und
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2) einen sekundären Unlöslichmacher, der mit dem Silicat-Teil
des Alkalisilicate bei den zur Expansion verwendeten Temperaturen reagieren kann, und zwar in einer solchen
Menge, daß das expandierte Aggregat wasserunlöslich wird, ■
wobei die Gesamtmenge der unlöslich machenden Substanzen geringer ist als die stöchiometrische Menge, die für eine
totale Reaktion mit dem vorhandenen Alkalisilicat erforderlich ist;
C) weitermischt, bis die Komponenten sich nicht mehr trennen, wenn man sie bei Temperaturen bis zum Siedepunkt stehen
läßt}
D) die gemischte Komposition bei Temperaturen bis zum Siedepunkt härtet, bis das wasserfreie Alkalisilicat praktisch
hydratisiert ist und der primäre Unlöslichmacher reagiert hat;
E) die Komposition zu einem mahlbaren Feststoff abkühlen läßt;
P) die Komposition zu einzelnen nicht-haftenden Teilchen vermahlt,
die für die Expansion geeignet sind, und
G) die Teilchen schnell expandieren läßt, wobei der sekundäre Unlöslichinacher durch Anwendung einer Temperatur von etwa
400 - 10000C reagieren kann.
Die Verwendung von wasserfreiem Silicat zur Erhöhung des Gesamt-Feststoffgehalte3
an Silicaten im Gemisch in der angegebenen Menge hat den Vorteil, daß das Silicat in eine mahlbare
Form gebracht v/ird, ohne daß seine Fähigkeit zur nachfolgenden Expansion vermindert wird, wobei die Menge des vorhandenen
Waccers, welches schließlich v/ieder entfernt werden muß, auf
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einem Minimum gehalten wird. Durch Verwendung von zwei Unlöslichmachern erfolgt die zur Verhinderung des Zusammenbaßkens
des granulierten Materials vor der Expansion erforderliche
Reaktion nur in minimalem Ausmaß, so daß mehr Silicat für
die Expansion zur Verfugung bleibt; gleichzeitig kann die
Reaktion bei erhöhten Temperaturen ablaufen, so daß das Produkt wasserunlöslich wird.
Das erhaltene Aggregat ist ziemlich leicht (1,5 - 25 Pfund/Puß^)
und wegen der Abwesenheit von organischen· Materialien völlig feuerfest. Je nach der Art der verwendeten Unlöslichmacher
ist der Schmelzpunkt des Aggregats ziemlich hoch, d.h. im Bereich von 500 - 12000C. Das Aggregat ist primär von Natur aus
kein Ladungsträger; es ist in siedendem ¥asser völlig unlöslich und hat eine thermische Leitfähigkeit in der Größen-Ordnung
von 0,3 BTU/Stunde pro 2,5 cm einer Oberfläche pro 2,5 cm Dicke pro 0P. bei einer mittleren Temperatur von 240C.
Der .hier der Einfachheit halber verwendete Ausdruck "Aggregat"
bedeutet das expandierte Material; viele der Verwendungsarten für dieses Material entsprechen dem allgemeinen Gebrauch von
Aggregat-Materialien. Tatsächlich ist das Aggregat ein poröses, praktisch kugelförmiges Teilchenmaterial unterschiedlicher
Größe, je nach der Teilchengröße des gemahlenen Materials
vor der Expansion sowie nach dem Expansionsgrad des Silicatmaterials etc. Das Aggregat kann selbstverständlich
geformt vorliegen. Jedoch ist dies im allgemeinen unpraktisch, sobald ein beträchtlicher Querschnitt vorhanden ist, denn die
äußere Schicht, welche zuerst expandiert, wird das Innere vor der Hitze isolieren, so daß eine vollständige Expansion und
Unlöslüfihmachung verhindert wird.
Brauchbare Alkalisilicate sind die Natrium- und Kaliumsilicate
im angegebenen Gewichtsverhältnis, vorzugsweise im Bereich von 1:3,2 - 3,3; diese Materialien sind technisch am
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besten verfügbar. Die Alkalinität der Silicate mit einem Gewichtsverhältnis
von weniger als 1:3,0 ist zu hoch für den praktischen Gebrauch, da diese Alkalinität die Menge des zur
Gewinnung eines Produktes mit den gewünschten Eigenschaften erforderlichen Unlöslichmachers prohibitiv steigern würde.
Silicate mit einem Gewichtsverhältnis über 1:7#0 sind ebenfalls
im allgemeinen nicht brauchbar, da die Menge der festen Silicate, die man mit diesen stark Silicium-haltigen
Materialien einarbeiten kann, zu niedrig ist.
Das Gewichtsverhältnis von 1:3,0 - 7,0 und die Gesamtmenge
der Silicat-Feststoffe von 80 - 40 $> sind voneinander abhängig,
d.h. 80 % ist die maximale Gesamtmenge an Alkalisilicat-Feststoffen,
die bei einem Material mit dem Mengenverhältnis 1:3,0 möglich ist, während 40 % Peststoffe das
Minimum bei einem Gewichtsverhältnis von 1:7,0 ist. Für den Fachmann ist es klar, daß die Feststoffmenge, die zur Erreichung
einer ähnlichen Viskosität erforderlich ist, bei einem Silicium-haltigeren Silicat geringer ist. Erfindungsgemäß
können Natriumsilicate mit einem Gewichtsverhältnis von 1:3,0 - 3,4 innerhalb eines Bereichs von 50 - 80 i>
Gesamt-Feststoffe verwendet werden, während Natriumsilicat mit einem
Gewichtsverhältnis von 1:7,0 innerhalb des Bereichs von
40 - 55 # brauchbar ist. Nachdem dieser Zusammenhang klar
ist, kann der Fachmann die bei mittleren Bereichen brauchbaren Feststoffmengen ohne weiteres feststellen.
Der Einfachheit halber haben im allgemeinen die flüssigen und wasserfreien Alkalisilicate das gleiche Gewichtsverhältnis;
dies ist jedoch nicht erforderlich, vielmehr kann man innerhalb des angegebenen Bereichs jedes Gev/ichtsverhältnis
bei jedem Silicat anwenden. Ähnlich sind die relativen Mengen des flüssigen und v/asserfreien Silicats nicht kritisch,
jedoch muß der kombinierte Feststoffgehalt an Silicaten
80 - 40 $> betragen. Da beispielsweise ein typisches wässri-
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ges Natriumsilicat mit einem Mengenverhältnis von 1:3»22
einen Pests toff gehalt von 39,3 i° hat, muß man 100 g einer
solchen lösung mit 57 g des wasserfreien Silicats kombinieren, um 60 fo Fe st st off gehalt zu erhalten.
Der wesentliche Vorteil der Verwendung dieses wasserfreien Silicats zur Steigerung der Viskosität der Silicat-haltigen
Komposition besteht in folgendem: Während wasserfreies SiIicat selbst nicht expansionsfähig ist, wird es durch Beimischung
von flüssigem Silicat und durch die folgende Härtung hydratisiert und daher der Expansion zugänglich. Auf diese
Weise ist das Ziel erreicht, eine Silicat-Komposition herzustellen,
die man vor der Expansion zu einer Teilchenform vermählen
kann; im Gegensatz zu verschiedenen bekannten Methoden wird hier die Menge des für die Expansion zur Verfügung
stehenden Silicats nicht vermindert, sondern gesteigert.
Die erste Stufe besteht darin, daß man das wasserfreie mit dem flüssigen Silicat vermischt, was am besten bei Temperaturen
oberhalb Raumtemperatur, aber unterhalb der Siedetemperatur erfolgt. Zweckmäßig wird das-flüssige Silicat zuerst
auf eine Temperatur in der Größenordnung von 710C erhitzt,
worauf man die Zugabe des wasserfreien Silicats beginnt. Bei Temperaturen, ,die wesentlich, über 710C liegen, wird der
ÜPlüssigkeitsverlust beträchtlich; jedoch kann man dies durch
Verwendung geschlossener Behälter verhindern. Beim Siedepunkt beginnt vorzeitiges Schäumen, was vermieden werden muß.
Als "primäre Unlöslichmacher" dienen solche Verbindungen,
die zum größten Teil mit der Alkali-Hälfte des Silicats bei Temperaturen unterhalb des Siedepunkts reagieren. Beispiele
für derartige Unlöslichmacher sind Borsäure, Natrium-, Kalium-, Calcium-, Magnesium- und Zink-Silicofluoride, Alaun,
Perrosilicium sowie Calcium-, Magnesium- und Bariumchloride. Die Menge hängt von der Art des Unlöslichmachers sowie vom
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Gewichtsverhältnis und der Menge des verwendeten Silicats ab. Eine ausreichende Menge ist erforderlich, um das Zusammenbacken
der Komposition zu verhindern, welches durch die hygroskopische Natur der Alkalisilicate vor der Expansion
und nach dem Vermählen verursacht wird. Diese Menge vermindert eich etwas, wenn die Zeit zwischen dem Vermählen und
der Expansion kurz ist und keine zu große Feuchtigkeit herrscht. Andererseits wird durch Verwendung von überschüssigen Mengen
des primären Unlöslichmachers die Fähigkeit des Silicats zur Expansion vermindert. Im Falle von Na2SiFg, bei dem das Natriumsilicat
ein Gewichtsverhältnis von 1:3»22 hat und der Silicat-Feststoffgehalt 60 % beträgt, sind beispielsweise 5 15
Gew.-^ des primären ünlöslichmachers wirksam.
Als sekundäre Unlöslichmacher dienen erfindungsgemäß solche Substanzen, die größtenteils mit der Silicat-Hälfte des Alkalisilicats
bei den zur Expansion verwendeten Temperaturen (d.h. 400 - 10000C) reagieren. Die sekundären Unlöslichmacher
Bind bei Temperaturen unterhalb 1210C praktisch unlöslich und
nicht reaktionsfähig mit der Alkalisilicatlösung. Beispiele für sekundäre Unlöslichmacher sind Magnesiumphosphat (tribasiech),
Portland-Zement, Calciumsillcat,.Eisen- und Zinkoxide,
Calcium-, Barium- und Magnesiumcarbonate sowie Flugasche. Die Menge muß so ausreichend sein, daß das expandierte
Aggregat wasserunlöslich wird; es wurde festgestellt, daß weniger als die theoretisch für die komplette Reaktion mit
dem Silicat erforderliche Menge wirksam ist. Verwendet man beispielsweise Calciumcarbonat als sekundären Unlöslichraacher,
so erhält man ein Aggregat, welches für alle praktischen Zwecke völlig wasserunlöslich ist, wenn man nur 75 g Calciumcarbonat
pro 100 g Natriumsilicat-Feststoffe (Silicat-Gewichtsverhältnis 1:3,22), verwendet, wobei 127 g Calciumcarbonat
die stöchiometrisch erforderliche Menge wäre. Da die Kosten für den Unlöslichmacher im allgemeinen größer als
diejenigen für das Silicat sind und da die Anwesenheit von
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_ .Q —
großen Mengen des Unlöslichmachers die Dichte des erhaltenen
Aggregats steigern kann, ist es selbstverständlich, daß man üblicherweise minimale Mengen dieser Materialien einsetzt.
Die totale Menge der primären und sekundären Unlöslichmacher ist im allgemeinen beträchtlich' geringer als die für
die totale Reaktion mit dem vorhandenen Alkalisilicaf erforderliche
Menge. Verwendet man beispielsweise ein Unlöslichmacher-System aus Natriumsilicofluorid und Calciumcarbonat,
so erhält man bei Verwendung von 21 - 84 $ der stöchiometrischen Menge ein Aggregat mit den gewürPchteri Eigenschaften.
•Die Verwendung größerer Mengen führt primär zur Steigerung der Kosten des Aggregats sowie zur Steigerung seiner Dichte
(da der Expansionsgrad vermindert wird und die Unlöslichmacher als Füller wirken). Auf der anderen Seite führt die
Verwendung von zu geringen Mengen dieser Materialien zum Zusammenbacken des vermahlenen Materials und/oder zu einem wasserlöslichen
Aggregat.
Die Unlöslichmacher muß man dem Silicat zusetzen, bevor das wasserfreie Silicat wesentlich hydratisiert; der einfache
Grund hierfür ist die Viskositätssteigerung, die bei Hydratation des wasserfreien Materials eintritt, wodurch es unmöglich wird, eine angemessene Dispersion der Unlöslichmacher
zu erhalten. Demzufolge müssen die Unlöslichmacher dem flüssigen Silicat vor der Zugabe des wasserfreien Materials oder
kurze Zeit danach zugesetzt werden.
Dann mischt man weiter, bis die Viskosität der Mischung gestiegen ist, was primär auf die Hydratation des wasserfreien
Silicate zurückzuführen ist; die Viskosität muß auf einen solchen Stand gebrächt werden, daß die Komponenten der Mischung
sich nicht mehr trennen, wenn man sie bei Temperaturen
bis zum Siedepunkt stehen läßt.-· Wie in anderen Systemen ist die Viskosität bei höheren Temperaturen geringer; daher
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ist der zur Aufrechterlialtung einer Dispersion bei erhöhten Temperaturen erforderliche Hydratationsgrad größer.
Hat man eine stabile Dispersion erhalten, so wird die gemischte Komposition "gehärtet", vorzugsweise bei mehr als
600C, z.B. bei 820C bis zum Siedepunkt,- Der Zweck dieses
Härtungsschrittes ist es, die komplette Hydratation des wasserfreien Silicats zu erreichen und die Reaktion des primären
Unlöslichmachers zu bewirken. Im typischen Pail ist die Härtung nach 1-2 Stunden komplett. Diese Zahl ändert sich
selbstverständlich mit einer Reihe von Faktoren, wie Temperatur, Menge des zugesetzten wasserfreien Silicate und des
primären Unlöslichmachers etc.
Nach der Härtung läßt man die Komposition auf praktisch Zimmertemperatur
abkühlen, so daß man einen vermahlbaren Peststoff erhält. Bei höheren Temperaturen bleibt die Komposition
oft ausreichend "flüssig", so daß ein erfolgreiches Vermählen verhindert wird. Nun beginnt das Mahlen, wobei man
für die Expansion geeignete Einzelteilchen erhält, welche infolge ihrer Peststoff-Natur und der nicht-hygroskopischen
Eigenschaften, die auf den primären Unlöslichmacher zurückzuführen sind, nicht-haftend bleiben. Sind diese Teilchen
sorgfältig hergestellt, so können sie in diesem Zustand gelagert oder verschifft werden und bleiben frei-fließende
Peststoff-Teilchen. Ein offensichtlicher Vorteil dieser Eigenschaften bei der Lagerung und Verschiffung ist der im
Vergleich mit den expandierten Teilchen verminderte Raumbedarf; denn die Expansion kann zu einem Produkt führen,
welches das 25-fache Volumen der nicht-expandierten Teilchen hat.
Die abschließende Stufe des erfindungsgeiaäßen Verfahrens
besteht darin, daß man die Teilchen auf eine ausreichend erhöhte Temperatur bringt, um die schnelle Expansion des
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Silicats und die komplette Reaktion des sekundären Unlöslichmachers
zu.bewirken. Alkalisilicate expandieren bereits bei relativ niederen Temperaturen, z.B. 121.0C; diese Tempe- ·
ratüren sind erfindungsgemäß aber nicht brauchbar, da das
daraus resultierende Aggregat von relativ hoher Dichte und Wasserlöslichkeit ist. Vielmehr sind Temperaturen im Bereich
von etwa 400 - 100O0C erforderlich. Durch Temperaturen in
dieser Größenordnung wird eine schnelle und komplette Expansion bewirkt, und man erhält ein Produkt geringer Dichte sowie
eine komplette Reaktion des sekundären Unlöslichmachers, so daß ein praktisch völlig wasserunlösliches Material entsteht.
Interessanterweise liegen diese Temperaturen über denjenigen, bei denen viele andere expandierte Körper, wie
"gerade" expandierte Natriumsilicate, zu erweichen beginnen und ihre Brauchbarkeit als feuerhemmende Baumaterialien verlieren.
Andererseits widerstehen die erfindungsgemäßen Aggregate sehr hohen Temperaturen, z.B. bis zu 12000C, wenn man
Calciumcarbonat als sekundären Unlöslichmacher benutzt.
In den folgenden Beispielen ist die Erfindung näher erläutert. Beispiel 1
Man stellt eine Reihe von erfindungsgemäßen Aggregaten her, wobei die in der folgenden Tabelle aufgezeigten Mengen und
Bestandteile benutzt werden. In jedem Pail werden das wasserfreie Silicat, der primäre und der sekundäre Unlöslichmacher
trocken vermischt, bevor man sie unter Rühren zu dem auf 710C gehaltenen wässrigen Silicat gibt. Sobald die Mischung
sich beim Stehen nicht mehr trennt, hört man mit dem Rühren auf und härtet die Komposition 1-2 Stunden bei etwa 820C.
Nach dem Abkühlen auf Zimmertemperatur wird die Komposition zu Teilchen vermählen und auf einer heißen Platte bei einer
Temperatur von etwa 5380C expandiert.
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Probe
1 | |
2 | |
co | 3 |
te co |
4 5 |
-F- | 6 |
7 | |
co OO |
8 9 |
10 | |
11 |
wässriges Natriumsili- - cat (1) (g) |
wasserfreies Uatriumsili- cat (2) (g) |
Uatrium- silieat- Peststoffe/ Gesamt— Silicat- Basis (%) |
Natrium- silicat- Feststoffe/ Aggregat- Basis (%) |
100 | 50 | 59,5 | 62,8 . |
do | 40 | 56,6 | 77,5 |
do | do | do | 70,6 |
do | do | do | . 69,4 |
do | do | do | 63', 8 |
do | do | do | 59,0 |
do | do | do | 55,0 |
do | do | do | 55,8 |
do | do | do | 55,2 |
do | do | do | 53,2 |
do | 70 | 64,3 | 67,1 |
(1) Na2OrSiO2 Gew.-Verhältnis 1:3,22, 39,3 % Feststoffe
(2) Ka2OrSiO2 Gew.-Verhältnis 1:3,22
ro
ro cn
!Tabelle (Fortsetzung)
Probe
Primärer | (3) | Sekundärer | Dichte des | Aggregats | Erweichen |
Unlöslich | (3) | Unlöslich | (lbs/ft. | ohne Härtung |
(0C) |
macher (g) |
(3) | macher (CaCO,) (g) |
mit Härtung |
_ ' | |
3 | (4) | 50 | 19 | - | — |
.3 | (4) | 20 | 7,2 | — | 570 |
3 | (4) | 30 | 11,3 | - | 600 |
VJl | (4) | 30 | 19 . | 17,5 | 850 |
5 | (4) | 40 | 12,5 | 18,5 | 940 |
5 | (4) | 50 | 14,3 | 22,5 | 1000 |
VJl | (4) | 60 | 15 | 20 | 1100 |
3 | (4) ' | do | 13 | - | - |
1 | do | 9. | - | - | |
10 | do | 28 | _ | — | |
3,5 | 50 | 6 | 900 |
VJl
-J ·
(3) H3BO3
(4)
NS
CJl
Die Tabelle benötigt wenig Erklärung. Wie aus den Proben 7 10 ersichtlich wird, steigt mit der Menge des primären Unlöslichmachers
die Dichte des erhaltenen Aggregats. Andererseits zeigen die Proben 5-7, daß eine Steigerung der Menge
des sekundären Unlöslichmachers einen wenig vorhersehbaren Effekt auf die Dichte des Aggregats hat.; jedoch steigt mit
einem höheren Gehalt an sekundärem Unlöslichmacher die Temperatur, bei der das Aggregat erweicht. Aus den Proben 5-8
wird ersichtlich, daß die Härtung einen dramatischen Effekt
auf die Dichte des erhaltenen Aggregats hat.
Nach dem Verfahren des Beispiels 1 stellt man aus 100 g des flüssigen Natriumsilicats, 30 g des wasserfreien Silicats,
15 g Calciumtrisilicat und 7,5 g Borsäure ein Aggregat her, mit der Dichte 3,0 Pfund/Euß5 und einem Erv/eichungspunkt
Von 6000C.
Zum Vergleich stellt man nach dem Verfahren des Beispiels 1 eine Komposition her, indem man 100 g des flüssigen Silicats
und 70 g des wasserfreien Silicats vermischt, härtet und vermahlt.
Die Teilchen behalten ihre feste Gestalt, wenn man sie der Luftfeuchtigkeit aussetzt. Wird das Aggregat sofort nach
dem Vermählen expandiert, so hat es eine Dichte von 1,5 Pfund/
Fuß' und einen Erweichungspunkt von 76O0C; es ist in heißem
Wasser leicht löslich.
Die Komposition der Probe 8 von Beispiel 1 wird expandiert, und zwar A) bei einer Temperatur von etwas unter 4270C und
B) bei einer Temperatur von etwa 65O0C. Die erhaltenen Aggregate
werden dann in eine Atmosphäre von 100 $ relativer Luft-
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feuchtigkeit gestellt. Aggregat A absorbiert schnell die Feuchtigkeit, wird weich und klebrig, während das Aggregat B
trocken und frei-fließend bleibt.
Nach dem Verfahren des Beispiels 1 vermischt man'100 g des
flüssigen Silicats, 40 g des wasserfreien Silicats und 5 g
Natriumsilicofluorid, härtet, vermahlt und expandiert. Das
Aggregat hat eine Dichte von 5 Pfund/Fuß^ und ist zu 91 $
wasserlöslich.
Die Erfindung wurde hier anhand spezieller Beispiele und bevorzugter
Ausführungsformen beschrieben; sie soll aber nicht hierauf beschränkt werden, da verschiedene Änderungen im
Eahnien der Erfindung möglich sind.
308814/1198 s
Claims (2)
1) einen primären Unlöslichmacher, der bei Temperaturen unterhalb des Siedepunktes mit dem Alkaliteil des Alkalisilicate
reagieren kann, wobei dieMenge ausreichend sein muß, um die Hygroskopizität des Silicats
soweit zu vermindern, daß das Zusammenbacken der Komposition vor der Expansion und nach dem Vermählen verhindert
wird, und
2) einen sekundären Unlöslichmacher, der mit dem Silicat-Teil
des Alkalisilicate bei den zur Expansion verwendeten Temperaturen reagieren kann, und zwar in einer solchen
Menge, daß das expandierte Aggregat wasserunlöslich wird,
wobei die Gesamtmenge der unlöslich-machenden Substanzen
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geringer ist als die stöchiometrisclie Menge, die für eine
totale Reaktion mit dem vorhandenen Alkalisilicät erforderlich
ist;
C) weitermischt, bis die Komponenten sich nicht mehr trennen,
wenn man sie bei Temperaturen bis zum Siedepunkt stehen läßt;
D) die gemischte Komposition bei Temperaturen bis zum Siedepunkt härtet, bis das wasserfreie Alkalisilicat praktisch
hydratisiert ist und der primäre ünlöslichmacher reagiert hat;
S) die Komposition zu einem mahlbaren Feststoff abkühlen
läßt?
F) die Komposition zu einzelnen nicht haftenden Teilchen
vermahlt, die für die Expansion geeignet sind, und
G) die Teilchen schnell expandieren läßt, wobei der sekundäre
ünlöslichmacher durch Anwendung einer Temperatur von etwa
400 - 10000G reagieren kann.
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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