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Feuerschutztür Feuerschutztüren sind normalerweise Stahltüren.
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Ihre Türblätter bestehen aus einem flachen Blattkasten, dessen Innenraum
die Dämmstoffeinlage aufnimmt, wobei die aus Blech gebildeten Kastenwände vorzugswei
e abgekantet und durch Verfilzen und/oder Verschweißen unter Bildung von Kastenzargen
mit einander verbunden sind. Zur Versteifung des Türblattes sind im Blattkasten
an mehroren oder an allen Rändern Versteifungsleisten, vorwiegend aus Metall, z.B.
Stahl, angeordnet.
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Die Verbindungen der Kastenwände an den Rändern bilden Wärmebrücken,
über welche sich die Randzone
des Türblattes auf der dem Feuer abgekehrten
Seite stärker erwärmt als die übrige Fläche der nicht dem Feuer ausgesetzten Blechwand.
Die i Blattkasten an den Rändern angeordneten Versteifungsleisten aus Metall erhöhen
den Querschnitt der Wärmebrücken und leiten zusätzliche Wärme in die Randzone des
Türblattes auf der dem Feuer abgekehrten Seite. Da bei den erforderlichen Brandprüfungen
son Feuerschutztüren auch in Randnähe bestimmte Temperaturen nicht überschritten
werden dürfen, muß mit Rücksicht auf den Wärmedurchgang über die wärmeleitenden
Kanten des Blattkastens die Lämmetoffeinlage mit einer wesentlich höheren Dämmwirkung
ausgestattet sein, als es der Wärmedurchgang in der Gesamtfläche des Türblatts rechtfertigt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Feuerschutztür zu schaffen,
die eine geringere Erwärmung im Randbereich der dem Feuer abgewandten Kastenwand
des Türblattes aufweist.
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Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß der Blattkasten nahe
der Kastenzarge oder in der Kastenzarge eine umlaufende Zone erhöhten Wärmeleitwiderstandes
enthält. Diese Zone hemmt den Wärmetransport über die im Randbereich unvermeidlichen
Wärmebrücken und setzt damit die Temperaturerhöhung
im Randbereich
der dem Feuer abgewandten Seite des Blattkastens herab.
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Erfindungsgemäß kann die Zone erhöhten Wärmeleitwiderstands durch
einen Kastenwand- leder -zargenstreifen mit gegenüber den benachbarten Kastenwand-oder
-zargenbereichen vermindertem Querschnitt gebildet sein, wobei die Querschnittsverminderung
vorteilhafterweise durch eine Reihe von Öffnungen, beispielsweise Schlitze oder
Bohrungen, zwischen denen schmale Materialbrücken stehenbleiben, hergestellt wird.
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Prinzipiell genügt an sich eine Zone verminderten Wärmeleitquerschnitts
an beliebiger Stelle des Kastenrandes. Jedoch ist es besonders vorteilhaft, wenn
in jeder der beiden Kastenwände nahe dem Kastenrand eine solche Zone angeordnet
wird. Die Anordnung einer Zone verminderten Querschnitts in der Zarge selbst ist
nur dann sinnvoll, wenn sie nicht durch Versteifungsleisten überbrückt wird.
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Eine andere Möglichkeit zur Bildung der Zone erhöhten Wärmeleitwiderstands
besteht darin, daß eine wärmedämmende, feuerbeständige Einlage zwischen zwei benachbarten
#astenwand- oder -zargenteilen vorgesehen wird, die die mechanische Verbindung
zwischen
diesen Teilen vermittelt. Erforderlichenfalls können noch weitere mechanischen Verbindungen
geringen Querschnitts oder geringen Wärmeleitvermögens vorgesehen sein. Die wärmedänunende
Einlage wird zweckmäßigerweise in einem Falz vorgesehen, der eine Kastenwand mit
der Kastenzarge oder mit der anderen Kastenwand verbindet. Selbstverständlich kann
auch diese Anordnung doppelt vorgesehen werden, wenn beide Wände über einen entsprechenden
Falz mit der Kastenzarge verbunden sind.
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Eine besonders zweckmabige Formgebung ergibt sich dann, wenn die Kastenzarge
den Randbereich wenigstens einer Kastenwand auf deren Außenseite unter Einschluß
der wärmedämmenden Einlage umklammert. Beispielsweise kann die Kastenzarge im Querschnitt
U-förmig auagebildet sein, wobei die Ränder wenigstens der einen Kastenwand, zweckmäßigerweise
aber beider Kastenwände, innerhalb der Schenkel des U-fbrmigen Querschnitts liegen
und von ihm eingefaßt werden, wobei die wärmedammende Einlage zwischen dem Schenkel
des U-Profils und dem Rand der jeweiligen Kastenwand liegt. Die Erfindung wird durch
die Klemmkraft ge sichert, mit der der Profilachenkel die Kastenwand gegen die lämmstoffeinlage
des Blattkastens oder andere zu diesem Zwecke vorgesehene Einlagen preßt.
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Infolge der Dämmwirkung der Dämmstoffeinlage sind im Brandfall die
Temperaturen an der dem Feuer abgekehrten Kastenwand wesentlich geringer als an
der dem Feuer zugekehrten Kastenwand. Die unterschiedlichen Temperaturen bewirken
eine unterschiedliche Wärmeausdehnung der Elechflächen des Blättkastens, wodurch
sich das Türblatt mit seinen Ecken in Richtung der dem Feuer abgekehrten Seite ausbiegen
will. Dieser Durchbiegung sollen die im Blattkasten an den Rändern angeordneten
Versteifungsleisten entgegenwirken. Diese reichen jedoch insbesondere an der Schloßkante
-nicht immer zur Begrenzung der Durchbiegung auf ein vertretbares Maß aus, so daß
bei höher beanspruchten Türen ireifallenschlösser angeordnet werden müssen. Die
zur Verhinderung überzulässiger Durchbiegung erforderlichen Versteifungsleisten
und/oder ijeifallenschlösser wirken sich nachteilig auf die Konstruktion und das
Verhalten von Feuerschutztüren aus. Sie werden schwer, unhandlichp unfallträchtig,
betriebsunsicher und teuer, Es wurde nun festgestellt, daß die zur Verhinderung
eines übermäßigen Wärmetransports im Randbereich der Türen vorgesehenen Zonen erhöhten
Wärmewiderstands ohne Mehraufwand auch zur Beseitigung dieser Mängel
geeignet
sind. Diese Zonen erhöhten Wärmeleitwiderstandes besitzen nämlich normalerweise
von Natur aus eine verminderte mechanische Festigkeit.
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Diese Festigkeitsverminderung ist bei solchen Zonen erhöhten Wärmewiderstands,
die durch Querschnitteverminderung gebildet sind, offensichtlich. Bei solchen Zonen
erhöhten Wärmeleitwiderstands, die durch eine wärmedämmende Einlage innerhalb eines
Falzes gebildet sind, beruht die verminderte mechanische Festigkeit darauf, daß
die wärmedämmende Einlage normalerweise eine gewisse Relativbeweglichkeit der miteinander
verbundenen Teile gestattet. Treten nun im Brandfalle unterschiedliche Wärmedehnungen
der beiden Kastenwände auf, die bei starrer Verbindung dieser Wände im Bereich des
Türrandes zu Verformungen führen würden, so sind im Falle der erfindungsgemäßen
Lösung die zur Schaffung eines höheren Leitwiderstandes vorgesehenen Zonen in der
Lage, diese unterschiedlichen Dehnungen durch Verformung aufzunehmen.
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Mit anderen Worten besteht ein weiteres Merkmal der Erfindung darin,
daß die Zone erhöhten Wärmeleitwiderstandes in Bezug auf in der Ebene der Kastenwände
wirkende Kräfte nachgiebig ausgebildet ist. In den meisten Fällen werden dadurch
übermäßig schwere
Versteifungen der Kastenränder und/oder ireifallenschlösser
entbehrlich.
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Soweit gemäß der Erfindung in der Zone erhöhten Wärmeleitwiderstands
Öffnungen vorha @en sind, werden sie zweckmäßigerwe#se mittels eines schlecht wärmeleitenden
Materials verschlossen. Dieses Material muß nicht feuerwiderstandsfähig sein. Es
genügt beispielsweise ein Klebestreifen, der vom Feuer zerstörç wird.
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Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung
erläutert, die vorteilhafte Ausführungsbeispiele veranschaulicht. Es zeigt: Fig.
1 eine Türansicht, Fig. 2 einen Teilquerschnitt durch die in Fig. 1 links erscheinende
Ausführungsform längs Linie 2 - 2, Fig. 3 einen Teilquerschnitt durch die in Fig.1
rechts erscheinende Ausführungsvariante längs Linie 3 - 3, Fig. 4 einen Schnitt
längs Linie 4 - 4 der Fig.1, Fig. 5 einen Schnitt längs Linie 5 - 5 der Fig.1.
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Die Feuerschutztür besteht aus der einzumauernden lauerzarge 1 und
dem daran angeschlagenen Türblatt 2.
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Im Falle des AusfUhrungsbeiePielo der Figuren 2 uhd 4 wird das Türblatt
2 von zwei Kastenwänden 4 und 5 gebildet, von denen die Kastenwand 4 am Rand zur
Bildung der Kastenzarge 7 abgekantet ist und nachfolgend als "Kastenblech" be7eichnet
wird, während die andere Kastenwand 5 flach auf die hohle Seite des Kastenbleche
aufgesetzt und mit dieser verfalzt ist; eie wird im folgenden als Deckelblech bezeichnet.
Der Falz kann in üblicher Weise verschweißt sein. Zur Versteifung des Randes des
Blattkastens ist eine umlaufende Versteifungsleiste 8 aus Flachstahl vorgesehen.
Der Hohlraum des Blattkastens ist mit der Dänunstoffeinlage 9 gefüllt.
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Nahe ihrem Rand ist im Kaetenblech und/oder dem Deckelblech der im
Querschnitt reduzierte Materialstreifen 3 vorgesehen, der von einer Vielzahl aneinander
anschließender Schlitze 10 gebildet ist, zwischen denen sich Materialbrücken befinden,
deren Querschnitt wesentlich kleiner ist als der im Bereich der Schlitze entfernte
Querschnitt. Das Wärmeleitvernibgen dieses Streifens ist in entsprechendem Verhältnis
reduziert.
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Wie aus Fig. 2 und 4 hervorgeht, befindet sich
der
außerhal les Streifens 3 des haste blechs 4 liegende Bereich des Kastenbleres von
der dem Kastenblech 4 zugewendeten Raumseite her gesehen, unter der Abdeckung des
von der Mauerzarge 1 gebildeten Falzes. Im Falle eines Feuers auf ler genannten
Raumseite wird diesem Bereich daher praktisch keine Wärme unmittelbar zugeführt;
die Wärme gelangt dorthin vielmehr nahezu ausschließlich durch Wärmeleitung aus
dem freiliegenden Teil des Kastenblechs 4. Diese Wärmemenge wird durch den Streifen
3 stark reduziert.
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Entsprechend geringer ist die Erwärmung des Randbereichs der Tür auf
der anderen Türseite. Der Transport der dorthin gelangenden Wärme zu dem weiter
innen liegenden Randbereich des Deckelblechs hin wird wiederum durch den im Deckelblech
vorgesehenen, teilweise ausgestanzten Streifen 3 gehemmt.
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Bei umgekehrter Feuerbeanspruchung der Tür, nämlich von der dem Deckelblech
5 zugewendeten Raumseite her, hemmt der im Deckelblech vorgesehene Streifen 3 den
Wärmetransport aus dem freien Bereich des Deckelblechs 5 zu der Kastenzarge 7 in
erheblichem Maße0 Lediglich die in den außerhalb des Streifens 3 liegenden Teil
des Deckelblechs eindringende Wärme gelangt zur Kastenzarge 7, von wo aus der weitere
Wärmetransport
durch den Streifen 3 im Kastenblech 4 gehemmt wird.
In diesem Fall bleibt der gesamte, dem Raum zugewendete Teil des Kastenblechs 4
kühl. In beiden Fällen ist gewährleistet, daß derjenige Bereich des Türblattes,
in dem bei der Feuerwiderstandsprüfung die Meßpunkte angeordnet werden (etwa im
Abstand von 100 mm von den lichten Durchgangskanten der Feuerschutztüren) eine gegenüber
den bekannten Türen wesentlich verringprte Erwärmung eintritt.
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Bei der Ausrührungsform gemäß Fig. 3 und 5 wird der Blattkasten von
zwei identischen Deckelbiechen 14 und 15 gebildet, deren Ränder 11 in Form einer
flachen Kehle gebogen sind. Diese Kehle wird von den Schenkeln 6 der im Querschnitt
U-förmig ausgebildeten Kastenzarge unter Einschluß einer Isolierschnur 12 (beispielsweise
Asbestschnur) überfangen und gehalten. Die Schenkel 6 schließen die Ränder 11 der
leckelbieche 14 und 15 mit einer solchen Spannung ein, daß diese fest zwischen den
Schenkeln 6 und der Dämmstoffeinlage 9 des Blattkastens gehalten sind. Die Isolierschnur
12 befindet sich dabei in dem gegensinnig einander zugewendet gebogenen Kanten der
Schenkel 6 und der Ränder 11, so daß eine formschlüseige Verbindung zustandekommt,
welche die Deckelbleche 14 und 15 auch in der Türblattebene ausreichend fixiert.
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Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß ein Wärme transport von den
Deckelblechen 14 und 15 zur Kastenzarge beziehungsweise umgekehrt wegen des »'fehlens
einer unmittelbaren-Verbindung dieser Teile und wegen des hohen Wärmeleitwiderstands
der Schnur 12 kaum möglich ist.
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Die im Zusammenhang mit der anderen Ausführungsform beschriebenen
Vorteile werden daher auch von dieser Ausftihrungsforin erb acht.
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In beiden Fällen wird die Zone hohen Wärmeleitwiderstands zweckmäßigerweise
parallel zu und nahe dem Rand des Türen blatts angeordnet. Die Perforation/beim
ersten Ausführungsbeispiel werden zweckmäßigerwei e durch nicht oder schwach wärmeleitendes,
vom Feuer leicht zerstörbares Xateria1, z.B. Klebestreifen geschlonsen. Im Falle
der zweiten Ausfübrungsform ist die #Fuge durch die Isolierschnur 12 geschlossen.
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Die bei einem Brand auftretenden unterschiedlichen Wärmedehnungen
können durch Verformung der querschnittsgeschwächten Zonen 3 beziehungsweise Relativverschiebung
zwischen den Rändern 11 der Deckelbleche 14 und 15 und den Schenkeln 6 der Kastenzarge
aufgenommen werden.
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Die Dimensionierung kann leicht so getroffen werden, daß diese Verformungen
beziehungsweise Relativbewegungen
unterhalb derjenige Kraftschwelle
erfolgen, bei der eine die Funktion der Türe gefährdende Verbiegung derselben auftreten
würde.
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Die Vorteile der Erfindung bestehen daher darin, daß die Wärmeleitung
von der einen zur anderen Tür verringert wird, so daß bei gleichem Feuerwiderstandswert
der Tür im Vergleich mit bekannten Türen die Dämmstoffeinlage mit geringerem Däminwert
und damit mit geringerem Gewicht ausgeführt werden kann, und daß die Biegebeanspruchung
der Tür verringert wird, so daß die Versteifungsleisten schwächer auegeführt werden
und zusätzliche Schlösser entfallen können.
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Unter Feuerschutztüren sind im Zusammenhang der Erfindung sämtliche
Raumabschlüsse zu verstehen, die den oben beschriebenen Aufbau haben.