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Glühmanschette Die Erfindung betrifft eine Glühmanschette für das
Glühen von Rohr- und Behälterschweißnähten mit keramikisolierten flexiblen Heizdrähten0
Um Spannungen, die durch Schweißnähte an Werkst.ücken verursacht erden, zu beseitigen,
ist es bereits bekannt, die Werkstücke zu glühen. Zum Glühen von Schweißnähten sind
verschiedene Verfahren bekannt, beispielsweise Gasglühen, Induktionsglühen, elektrisches
Widerstandsglühen und einige weniger gebräuchliche Verfahren, Das elektrische Widerstandsgltihen
beruht auf dem Prinzip des stromdurchflossenen Leiters, der seine Wärmeenergie an
das zu glühende Werkstück abgibt, Es ist bereits bekannt, für das Glühen von Rohr-
oder Behälterschweißnähten, also für gekrümmte Werkstücksfoen, keramikisolierte,
flexible Heizdrähte zu verwenden Dabei sind die Glühdrähte fingerförmig gekrümmt
und die einzelnen Glühdrähte von runden Keramikisolierungen umgeben. Die Keramikisolierungen
liegen mit ihrer gekrümmten bzw. runden Umfangsfläche nebeneinander und ebenfalls
mit dieser runden Fläche auf dem Werkstüc' an, so daß praktisch nur eine Linienberührung
stattfindet.
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Darüber hinaus weisen diese fingerförmigen Elemente den Nachteil auf,
in ihrer Länge nicht variabel zu sein, weil sie in ihrer gesamten Form unelastisch
sind und nur eine Krümmung, nicht aber eine Längung gestatten. Ein bestimntes Element
mit sechs oder mehr Fingern ist also praktisch nur für einen ganz bestimmten Rohr-
oder Behälterdurchmesser verwendbar0 Die Lagerhalterung wird durch diese geringe
Flexibilität vergrößert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Glühmanschette zu schaffen,
die die angeführten Nachteile vermeidet und es gestattet, mit einer gewissen Dehnung
flexibel auf das Werkstück aufgebracht zu werden. Eine weitere Aufgabe besteht darin,
einen besseren Wärmeübergang von Manschette auf das Werkstück zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsmäßig bei einer Glühmansohette mit keramikisolierten
flexiblen Heizdrähten dadurch gelöst, daß die Heizdrähte in einer Ebene mäanderbandförmig
um rollenartige Isolierkörper elastisch geführt sind. Es hat sich als zweckmäßig
erwiesen, die Rollen mit einer oder mehreren Umfangsnuten zu versehen, in denen
die Heizdrähte elastisch gehaltert sind.
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Dazu sind sie gebogen ausgeführt, so daß der Isolierkörper durch leichten
Druck in die dadurch entstehende Halterung geschoben werden kann. In der Ebene der
Heizdrähte weist das Mäanderband Ausbiegungen zur Erhöhung der Elastizität auf,
so daß die gesamte Manschette in Längsrichtung, in der die Manschette um das Rohr
gelegt wird, gedehnt werden kann. Diese Ausbiegungen können auch zur elastischen
Aufnahme der Rollen dienen.
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Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, mindestens zwei Rollenreihen
in einer Manschette zu vereinigen, wobei die Rollen zusätzlich durch eine Drahtverbindung
zwischen nebeneinanderliegenden Rollen verbunden sind. Es ist vorteilhaft, die Drahtverbindungen
durch eine besondere Bohrung in den Rollen zu führen.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß sie dehnbar sind und dadurch für verschiedene Rohrdurchmesser verwendet werden
können. Aus der Dehnbarkeit der Glühelemente ergibt sich der weitere Vorteil, daß
es nicht nötig ist, an der Oberseite und an der Unterseite eines zu glühenden Rohres
unterschiedliche Elemente anbringen zu müssen.
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einem waagerecht liegenden Rohr, das mit bekannten Fingerelemen ten
geglüht wird, erwärmt sicl) der obere Teil des Rohres stäSEr als der untere Teil,
da die Wärme nach oben steigt und die einzelnen
Finger gleichmäßig
viel Wärmeenergie an das Rohr abgebenO Bei hochlegierten Stählen entstehen dadurch
unzulässige Temperaturdifferenzen zwischen dem oberen und unteren Teil- des zu glühenden
Rohres0 Gleichmäßige Temperaturverteilungen können nur durch die Schaltung zweier
Regelkreise, einem oberen Element und einem unteren Glühelement erreicht werden0
Bei der erfindungsgemäßen Glühmanschette wird in einfacher Weise lediglich der obere
Teil des Glühelementes etwas stärker auseinandergezçnS so daß die spezifische Wärmeeinbringung
auf den oberen Rohrteil geringer ist, als die Wärmeeinbringung auf das untere Rohrteil.
Durch die aufsteigende Wärme wird sich eine gleichmäßige Temperaturverteilung über
den gesamten Umfang einstellen, wobei es möglich ist, nur mit einem einzigen Regelkrei
zu arbeiten Als weiterer Vorteil ist die vergrößerte Auflage der Isolierelemente
auf der zu glühenden Rohr- oder Behälterwand zu erwähnen, die bei Fingerelementen,
wie bereits erwähnt, lediglich linienförmig erfolgt, Die erfindungsgemäße Glühmanschette
erlaubt eine einfache Reparatur der einzelnen Elemente, da bei einem Schaden der
Heizdrähte diese ohne Schwierigkeiten ausgewechselt werden können.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben0 In der schaubildlichen Darstellung einer
Glühmanschette sind einzelne rollenförmige Isolierkörper 1 auf ihrem Umfang mit
Nuten 2 versehen, in denen die mäanderbandförmig geschlungenen Heizdrähte 3 und
4 in Eln-oder Mehrzahl geführt sind0 Die Heizdrähte sind mit Ausbiegungen versehen,
um eine gewisse Elastizität sicherzustellen und ein Auseinanderziehen der gesamten
Glühmanschette in Richtung des Pfeiles 5 zu ermöglichen, wenn die Glühmanschette
an ihren Anschlußstellen 6 und 7 erfaßt und
auseinandergezogen um
die zu glühende Rohrwand gelegt wird. Die Anschlußstücke 6 und 7 sind zweckmäßigerweise
als Steckkupplungen ausgebildet, um ein schnelles Anschließen an die Stromquelle
und einen leichten Austausch untereinander zu ermöglichen.
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Die Heizdrähte sind an den Stellen, an denen sie in den Nuten geführt
sind, so ausgebogen, daß sie die Heizelemente federnd aufzunehmen in der Lage sind0
Sie weisen außerdem in ihrer Länge von einem Isolierkörper zum anderen Isolierkörper
kurvenförmige Teile auf, um die Elastizität sicherzustellen. Es ist auch möglich,
mehrere Heizdrähte geichzeitigt zum Beispiel zwei oder drei, um die Rollen zu führen,
um eine größere Wärmeaufnahme zu ermöglichen.
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Um ein Herausfallen der Isolierkörper 1 bei starker Erwärmung oder
einer extremen Dehnung auszuweichen, können nebeneinanderliegende Rollen einer Reihe
durch Drähte verbunden werden, die durch Querbohrungen der Rollen 1 führen.
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Es ist für den Fachmann selbstverständlich, daß die dargestellte Ausführungsform
nur ein Beispiel wiedergiht. Es sind verschiedene Abänderungen möglich, ohne den
Rahmen der Erfindung zu verlassen.