DE2241603B2 - Klosettanlage zum Abbau von Fäkalien und zersetzbaren Hausabfällen durch Wärme - Google Patents
Klosettanlage zum Abbau von Fäkalien und zersetzbaren Hausabfällen durch WärmeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kloseltanlage zum Abbau »on Fäkalien und zersetzbaren Hausabfällen durch
Wärmeeinwirkung, mit mit einem Sitzring, Auffanglchirmanordnung und verschließbarer Austragöffnung
»ersehenen geschlossenem Gehäuse.
Bekainnt sind sogenannte Elektrotoiletten, in denen die zersetzbaren Fäkalien mittels in den Boden eingekauter
Heizelemente verbrannt werden. Außer der Entwicklung übelriechender Verbrennungsgase besteht
lei derartigen Elektrotoiletten auch die Gefahr, daß die Im Boden angeordneten elektrischen Wärmeelemente
lerfressen werden. Das kann zu elektrischen Überichlägen in die Fäkalien und Verbrennungsprodukte
!ihren und stellt eine erhebliche Gefährdung dar. Bei den Verbrennungsprodukten handelt es sich dabei im
Ibrigen im wesentlichen um wertlose Asche, die sich für die an sich erwünschte Nutzung der Zersetzungsprodukte als Düngemittel nicht eignet.
Die mit Verbrennung der Fäkalien arbeitenden Elek'
trotoiletten haben also gegenüber dem seit langem gebräuchlichen System transportabler Kübel, die auf den
Kompost entleert werden, nur bedingt Vorteile gebracht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Klosettanlage der in Rede stehenden Gattung derart aus
zugestalten, daß Gefährdungen und Belästigungen aui Grund der unmittelbaren Anordnung von elektrischen
Verbrennungselementen in der Toilette vermieden werden und auch die Zersetzungsprodukte der an sich
erwünschten Verwendung zu Düngezwecken zugeführt werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß die Anordnung so getroffen, daß die Auffangschirmanordnung
im Strahlungsbereich von Luftauslaßlöchern eine:, Warmluft-Rohrsystems angeordnet ist, dessen
Warmlufttemperatur zu einem Abbau der Fäkalien und Abfälle bis zu einem humusartigen Zustand führt, wobei
die Auffangflächenanordnung eine Flächenneigung aufweist, die frisch eingeführte Fäkalien im Bereich der
Warmluftstrahlen hält und im humusartig abgebauten Zustand herabfallen läßt
Die Grundidee der Erfindung besteht also darin, Warmluft auf die Fäkalienmasse oder die Abfälle einwirken
zu lassen, ohne dad eine direkte mechanische Berührung erfolgte. Dazu sei bemerkt, uau die Anordnung
eines Auffangschirmes an sich bekannt ist. Jedoch führt die Kombination eines die trocknende Fäkalienmasse
umströmenden und auch teilweise durch diese und die Auffangschirme hindurchgehenden Heißluftstromes
mit einer besonderen Auffangschirmanordnung in unerwarteter Weise zu einer gefahrlosen und
vergleichsweise belästigungsfreien Zersetzung der Fäkalienmasse, wobei Jie Zersetzungsprodukie dann als
Humus nutzbar sind.
Bei der Erfindung fallen die Fäkalien und Abfälle auf eine geneigte Auffangschirmanordnung, welche die Fäkalien
und Abfälle zunächst zurückhält Die Einwirkung des Heißluftstromes auf die Masse führt dann zu einer
gewissen Trocknung der außenliegenden Bestandteile. Damit ergibt sich aber nach einer gewissen Zeit auch
eine gewisse Porosität, so daß dann der Heißluftstrom in die Masse eindringt und eine weitere kontinuierliche
Trocknung und Vermoderung in Gang setzt. Da ein Teil des Luftstromes auch zu einer Erhitzung des Auffangschirmes
führt, wird auch die Viskosität der dicht an dem Auffangschirm befindlichen flüssigen Bestandteile
herabgesetzt. Damit ergibt sich eine gewisse Reibungsminderung auf der tragenden Fläche und somit
trotz des gegenüber dem Anfangszustand schon getrockneten Zustande ein Gleiten der Masse. Die Masse
kann dann stückweise weiter nach unten fallen und im unteren Bereich, in dem auch Heißluft einwirkt, abschließend
vermodern. Die Unteranspriiche beziehen sich auf vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung.
Zum Stande der Technik sei auch noch darauf hingewiesen,
daß es bei Kompostierungsanlagen bereits bekannt ist, innerhalb der zu kompostierenden Masse
Luftdüsenanordnungen vorzusehen, um ständig Luft einwirken zu lassen (beispielsweise DT-AS 1 013 300).
Derartige für Gartenbaubetriebe u. dgl. gedachte Kompostierungsanlagen haben aber keine Hinweise auf die
mit der Erfindung getroffene besondere Ausgestaltung einer Klosettanlage gegeben.
Es folgt die Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
der Erfindung an Hand einer Zeichnung. Die einzige Figur ist ein Schnitt durch eine Klosettanlage mit geschlossenem
Deckel, wobei in einem geschlossenen Raum Luftverteilungsrohre für Warmluft und schräggestellte Auffangschirme vorgesehen sind.
In der Zeichnung trägt die als Warmluftklosett ausgeführte
Klosettanlage das Bezugszeichen 4t. Das Klosett hat ein Gehäuse 42 mit einem Oberteil 43 und
einem Badenteil 44. Das Gehäuse 42 hat rechteckigen Querschnitt in der Vertikalebene und quadratischen
Horizontalschnitt. Auf dein Oberteil 43 ist ein aufklappbarer
Deckel 45 angebracht. Der Oberteil 43 ist weiterhin mit einem Sitzring 46 versehen, der entweder abnehmbar
von dem Oberteil 43 oder in einem Stück mit diesem ausgeführt ist.
Der Oberteil 43 hat einen versenkten Teil 47, im Zusammenhang mit dem dar Sitzring 46 angeordnet ist.
Wenn sich der Deckel 45 in Verschlußlage befindet, ι ο liegt eine obere Fläche auf dem Deckel 45 ungefähr in
der gleichen Ebene wie die obere Fläche 48 des Oberteils 43.
Auf einer Seite 49 des Gehäuses 42 sind Inspektionsund Reinmachöffnungen 50,51 mit entsprechenden Luken
52,53 angebracht Die Seite 49 ist außerdem unten mit einer länglichen Reinmachöffnung 54 mit zugehöriger
Luke 55 versehen.
Alle genannten Teile sind zweckmäßigerweise aus schlagfestem, wärmebeständigem Kunststoff hergestellt,
vorzugsweise einem Kunststoff, der sich zum Vakuum-Tiefziehen eignet. Der Bodenteil 44 besteht aus
wärmeisolierendem Werkstoff und ist mit .licht gezeigten Schrauben oder durch Verleimen fest mit dem Gehäuse
42 verbunden. Die Luken 52, 53, 55 sind leicht abnehmbar und an der Seite 49 mit nicht gezeigten
Sperrvorrichtungen befestigt. Der Deckel 45 ist mit Hilfe eines Scharniers bekannter Art schwenkbar an
dem Oberteil 43 befestigt.
Der Oberteil 43 ist in der in der Zeichnung gezeigten Weise auf dem Gehäuse 42 angebracht und befestigt,
d. h. mit einer etwas eingezogenen Zarge 57 an einer oberen Kante des Gehäuses 42. Durch den quadratischen
Horizontalschnitt des Gehäuses 42 und eine entsprechende Anpassung des Oberteils 43 an die Zarge
47 ist es möglich, den Oberteil 43 auf dem Gehäuse 42 mit 90° Winkelverdrehung in verschiedenen Richtungen
anzubringen, was bei der Installation des Warmluftklosetts 41 einen wesentlichen Vorteil bedeutet.
Außer den vorher beschriebenen Teilen zeigt die Zeichnung ein Rohrsystem 58 zur Verteilung von in
dem Klosett eingeführter Warmluft mit einem Warmluftanschluß 59 und eine Anzahl Auffangschirme 60 bis
64 in einem geschlossenen Raum 65, der durch das Gehäuse 42, den Bodenteil 44 und den Oberteil 43 mit dem
Deckel 45 gebildet wird. Auf einer Seite 66 des Gehäuses 42, und vorzugsweise auf der Seite, auf der der
Warmluftanschluß 59 vorgesehen ist, ist ein Stutz 67 für Entlüftungszwecke angeordnet, an den sich eine Entlüftungsleitung
68 anschließt. so
Als ein inneres Futter des Gehäuses 42 bzw. des Bodenteils 44 ist unten ein Einsatz 69 in Form eines nach
oben offenen Kastens angebracht, der auf der einen Seite eine der Reinmachöffnung 54 auf der Seite 49 des
Gehäuses 42 entsprechende öffnung hat. Der Einsatz 69 hat die Aufgabe zu verhindern, das flüssige Fäkalien
zwischen den Bodenteil 44 und die Wände des Gehäuses 42 eindringen. In der Zeichnung werden mit gestrichelten
Linien auch die Inspektions- und Reinmachöffnungen 50,51 und die Reinmachöffnung 54 gezeigt.
In dem in der Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispiel umfaßt das Rohrsystem 58 drei Paar im wesentlichen
horizontale Verteilerrohre 70 bis 72 in verschiedenen Höhenlagen mit schräg nach unten und innen gerichteten
LuftäUslaßlöchern 73. Zwischen den Verteilerrohren
70 bis 72 sind Verbindungsrohre 74 angeordnet, so daß alle Teile des Rohrsystems 58 miteinander
in Verbindung stehen. Das Rohrsystem 58 ist an dem Gehäuse 42 durch nicht gezeigte Befestigungsvorrichtungen
befestigt,
Die Auffangschirme 60 bis 62 sind an den Wänden des Gehäuses 42 in Schräglage mit solcher Neigung
angebracht, daß zugeführte Fäkalien 75 bis 79 unter dem eigenen Gewicht von dem einen Auffangschirm
auf den anderen herabfallen, während die Fäkalienanhäufungen zunehmen. Um dieses Herunterfallen zu erleichtern,
sind die Auffangschirme auf der Oberfläche mit einem geeigneten Kunststoff behandelt, der einen
geringen Reibungskoeffizienten ergibt, beispielsweise Silikon oder Polytetrafluoräthylen.
Während des Herunterfallens von dem obersten Auffangschirm 60 auf die beiden untersten Auffangschirme
63,64 werden die Fäkalien von der von. Rohrsystem 58 zugeführten Warmluft umströmt und teilweise auch
durchströmt, wobei eine Erwärmung und eine kräftige, die Zersetzung fördernde Sausrstoffanreicherung erzielt
wird. Wenn sich die Fäkalienmengen 78, 79 auf den unteren Auffangschirm 63. 64 befinden, ist die Zersetzung
im wesentlichen abgeschlossen, und das Endprodukt fällt dann in Form von Komposterde 80 in
einen Raum, der im wesentlichen durch den Einsatz 69 gebildet wird. Von dort kann die Kornpo:>:erde durch
die Reinmachöffnung 45 entnommen werden.
Wenn die Fäkalien von dem oberen Auffangschirm auf einen darunterliegenden Schirm herabfallen, geschieht
gleichzeitig eine gewisse mechanische Bearbeitung, die zu einer Aufteilung einer i.eruntergleitenden
Fäkalienschicht in kleine Teile oder Stücke führt, die während des Fallens sich überschlagen und gewendet
werden. Hierdurch erzielt man eine Auflockerung der Fäkalien, die zusätzlich die Sauerstoffanreicherung und
damit die Zersetzung fördert.
Die Warmluft kann durch eine Zufuhrleitung 81 gemäß dem Pfeil P' zugeführt werden, und die verbrauchte
Luft mit den Verdunstungsprodukten von flüssigen Bestandteilen der Fäkalien geht durch die
Entlüftungsleitung 68 gemäß dem Pfeil Pl' ab.
Ein nicht gezeigtes Warmluftgerät ist an die Zufuhrleitung
81 angeschlossen, und die Entlüftungsleitung 68 kann an ein Ventilationsgebläse angeschlossen sein.
Wenn das Warmluftklosett gemäß dieser Ausführungsform zum erstenmal in Gibrauch genommen
wird, wird eine hinreichend dicke Schicht 82 Torfmull od. dgl. eingeführt, wobei diese Schicht dazu bestimmt
ist, einleitend flüssige Fäkalien zu absorbieren. Diese werden dann nach und nach durch die Wärme der zugeführten
Luft verdunstet.
In der Zeichnung wird der Auffangschirm 62 abgewinkelt gezeigt. Diese Ausführungsform hat den
Zweck, die Fäkalienanhäufung 77 auf dem Auffangschirm 62 in zwei Richtungen zu verteilen, d. h. zu den
Fäkalienanhäufungen 78 und 79. Natürlich gibt es andere
Ausgestaltur.gsmöglichkeiten für e:nen in dieser Lage angeordneten Auffangschirm, um die gleiche oder
eine ähnliche Wirkung zu erzielen.
Flüssige Fäkalien treffen erst den oberen Auffangschirm
SO und befeuchten die darauf befindliche Fäkalienmasse 75 bzw. rinnen schrittweise unter fortschreitender
Verdunstung in die darunter befindlichen Fäkalienanhäufungen 76,79 hinab.
Die zugeführte Warmluft soll eine Temperatur von etwa 70 bis 750C haben, die sich als die zweckmäßigste
Erwärmungstemperatur der Kompostmasse 22 erwiesen hat, damit der Zersetzungsprozeß so schnell und
wirkungsvoll wie möglich stattfinden soll.
Bei größeren Klosettanlagen im Zusammenhang mit
deplätzen, Campinganlagen u. dgl. kann ein System η erfindungsgemäßen Warmluftklosetten vorgesen werden, bei dem mehrere Klosette an ein gemein-Ties Warmluftgerät 28 bzw. Ventilationsgebläse 40
geschlossen sind, wodurch niedrigere Anlagekosten iielt werden.
Das erfindungsgemäße Warmluftklosett eignet sich besonders gut zur Serienherstellung in großem Maßstab, wobei mehrere der vorkommenden Bestandteile,
beispielsweise die Wände, die Seiten, der Oberteil, der Deckel und die Luken mit Vorteil durch Vakuum-Tiefziehen aus Kunststoff hergestellt werden können.
Claims (5)
1. Klosettanlage zum Abbau von Fäkalien und
!ersetzbaren Hausabfällen durch Wärmeeinwirkung,
mit einem mit Sitzring, Auffangschirmanord-
»ung und verschließbarer Austragöffnung versehenen geschlossenem Gehäuse, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auffangschirmanordiung (60 bis 64) im Strahlungsbereich von Luftausteßlöchern
(73) eines Warmluft-Rohrsystems (48) angeordnet ist, dessen Warmlufttemperatur zu
•inem Abbau der Fäkalien und Abfälle bis zu einem humusartigen Zustand führt, wobei die Auffangflä-Chenanordnung
eine Flächenneigung aufweist, die frisch eingeführte Fäkalien im Bereich der Warmkiftstrahlen
hält und im humusartig abgebauten Zustand herabfallen läßt
2. Klosettanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auffangschirmanordnung
mehrere geneigte Auffangschirme übereinander aufweist, wobei sich die untere Kante eines jeweils
höheren Auffangschirmes mitten über dem darunter befindlichen Auffangschirm befindet.
3. Klosettanlage nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen dachartig abgewinkelten Auffangschirm
(62) mit beidseitig darunter angeordneten einzelnen Auffangschirmen (63 und 64).
4. Klosettanlage nach irgendeinem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen
durch die Anstragoffnung zugänglichen unteren Sammelraum für das humusartige Material.
5. Klosettanlage nach irgend~;nem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Warmluftquelle außerhalb ues Gehäuses vorgesehen
und über eine Zufuhrleitung (81) mit einem Verxeiler-Rohrsystern (58) in dem Gehäuse verbunden
ist, wobei das Gehäuse auch eine Entlüftungsleitung (68) aufweist
40
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- 1972-08-24 DE DE2241603A patent/DE2241603C3/de not_active Expired
- 1972-08-25 FR FR7230398A patent/FR2151410A5/fr not_active Expired
Also Published As
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