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Einrichtung zur Aufnahme von Schüttgut Die Erfindung bezieht sich
auf eine Einrichtung zur Aufnahme von Schüttgut, bestehend aus Traggestell und zumindest
einem an das Traggestell über Befestigungsmittel angeschlossene, aus biegeschlaffem
Material aufgebauten Silobehälter mit 2ylindrischem Mittelteil, Auslaufteil und
ggf. Deckel.
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Bei bekannten Einrichtungen dieser Gattung (DT-AS 1 456 6183
besteht
der Silobehälter aus Gewebe, und zwar aus Schlauch- oder Rundgewebe, mag dieses
aus Naturfasern oder Kunstfasern aufgebaut sein. Das Gewebe hat einerseits die mechanischen
Beanspruchungen aufzunehmen, muß aber gleichzeitig die physikalischen und chemischen
Forderungen erfüllen. - Mechanische Beanspruchungen bezeichnet hier summarisch die
statischen, dynamischen und daraus fließenden festigkeitsmäßigen Beanspruchungen,
wie sie z.B. durch das Gewicht des Schüttgutes und durch die beim Einfüllen und
Auslaufen auftretenden Kräfte entstehen. Physikalische und chemische Forderungen
bezeichnet summarisch Resistenz gegen chemische Angriffe, Dichtigkeit, ggf. Atmungsaktivität,
Adhäsion u. dgl. In der Praxis kann auf zusätzliche Maßnahmen zur Erfüllung der
physikalischen und chemischen Forderungen zur meist nicht verzichtet werden. Man
arbeitet z. B. häufig mit Beschichtungen. Handelt es sich um große Silobehälter,
so können die mechanischen Beanspruchungen zu Verformungen führen, die von einer
aufgebrachten Beschichtung nicht ohne weiteres mitgemacht werden und deren Ablösung
oder Zerstörung herbeiführen.
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Darüber hinaus lassen sich gerade bei großen Silobehältern solche
Beschichtungen, die in physikalischer und chemischer Hinsicht allen Forderungen
genügen, nur mit sehr großem Aufwand aufbringen. Zwar kennt man auch Werkstoffe,
auf Kunstharzbasis, bei denen das Gewebe nur noch Armierung in oder zwischen Kunststoffolien
ist bei Einsatz solcher Werkstoffe zum Aufbau der Silobehälter sind jedoch Schweißnähte
erforderlich, die für mechanische Beanspruchungen kritische Querschnitte darstellen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Aufnahme
von Schüttgut zu schaffen, die einen aus biegeschlaffem Material aufgebauten Silobehälter
aufweist, jedoch in beliebiger
Größe einfach herstellbar und ohne
Schwierigkeiten zur Aufnahme aller mechanischen Beanspruchungen eingerichtet werden
kann aber auch alle physikalischen und chemischen Forderungen erfüllen kann.
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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Aufnahme von Schüttgut,
bestehend aus Traggestell und zumindest einem an das Traggestell über Befestigungsmittel
angeschlossenen, aus biegeschlaffem Material aufgebauten Silobehälter mit zylindrischem
Mittelteil, Auslaufteil und ggf. Deckel. Die Erfindung besteht darin, daß der Silobehälter
aus einem zur Aufnahme der mechanischen Beanspruchungen aus gelegten und an das
Traggestell angeschlossenem Außenbehälter sowie aus einem am Außenbehälter abgestützten
Innenbehälter aus Kunststoffolie besteht, die zur Erfüllung der physikalischen und
chemischen Forderungen eingerichtet ist. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung
besteht auch bei der erfindungsgemäßen Einrichtung der Außenbehälter aus Gewebe
oder Gewirke bei nahtlosem Aufbau. Je nach den mechanischen Beanspruchungen, die
aufzunehmen sind kann ein solches Gewebe bzw. Gewirke längsdehnungsfrei und/oder
querdehnungsfrei aufgebaut sein. Längsdehnungsfrei wird man insbes.
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dann arbeiten, wenn es sich um Silobehälter handelt, die in der oder
an der Tragkonstruktion praktisch aufgehängt sind und folglich aus Eigengewicht
und Gewicht des Schüttgutes erhebliche Längsbeanspruchungen aufzunehmen haben. Querdehnungsfrei
wird man insbes. dann arbeiten, wenn der Silobehälter im Traggestell, z.B. mittels
Stahlblechtrichter für den Auslaufteil oder auf andere Weise eben zur Aufnahme der
Gewichte des Schüttgutes statisch abgestützt ist. Im übrigen-schließt die Tatsache,
daß der Außenbehälter nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung webtechnisch
oder wirktechnisch nahtlos aufgebaut ist, nicht aus, daß ein konischer Auslaufteil
durch Faltungen o. dgl. gebildet
ist. Im Rahmen der Erfindung liegt
es, den Außenbehälter seinerseits mit einer inneren oder äußeren Beschichtung zu
versehen.
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Dabei handelt es sich jedoch um eine Beschichtung, die der Außenbehälter
für seine Funktion als Außenbehälter, beispielsweise zur Abschirmung gegen Witterungseinflüsse,
erhält und die insoweit nichts zu tun hat mit den oben behandelten physikalischen
und chemischen Forderungen. Eine solche Beschichtung kann im montierten Zustand
des Silobehälters bzw. des Außenbehälters, beispielsweise durch Spritzanstrich mit
Zweikomponenten-Kunstharzlack o. dgl., aufgebracht sein. Für den Innenbehälter können
ohne weiteres alle für Kunststoffolien üblichen Kunststoffe eingesetzt werden. Folglich
besteht die Möglichkeit, die aufzunehmenden physikalischen und chemischen Beanspruchungen
gleichsam optimal zu berücksichtigen. Es ist mehr oder weniger unbeachtlich, wie
weit diese Werkstoffe auch zur Aufnahme mechanischer Beanspruchungen in der Lage
sind. Folglich kann der Innenbehälter auch ohne weiteres aus Kunststoffolienbahnen
zusammengeschweißt sein. Als Kunststoffe für den Innenbehälter eignet sich neben
Polyvinylchlorid, Polyäthylen u. dgl. insbes. auch Polytetrafluoräthylen.
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Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß bei der erfindungsgemäßen
Einrichtung mechanische Beanspruchungen einerseits, physikalische und chemische
Beanspruchungen andererseits von getrennten Bauteilen des Silobehälters aufgenommen
werden, nämlich einerseits vom Außenbehälter und andererseits vom Innenbehälter.
Dabei funktioniert der Außenbehälter zugleich noch als Abstützung für den Innenbehälter.
Das macht es möglich, den Innenbehälter aus sehr dünner Folie aufzubauen. Im Begriff
Abstützung liegt, daß der Innenbehälter in gefülltem Zustand überall
am
Außenbehälter innenseitig anliegt, so daß also jedes Volumenelement der Wandung
des Innenbehälters praktisch nur Druckbeanspruchungen, jedoch keine mechanischen
Beanspruchungen auf Zug, sei es in Längsrichtung, sei es in Querrichtung aufzunehmen
hat. Das gilt auch für eventuell vorhandene Schweißnähte.
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Es handelt sich so um eine quasi-hydrostatische Abstützung. Im allgemeinen
ist zur Erreichung dieses Abstützungseffektes der Innenbehälter umfangsmäßig und
ggf. auch längenmäßig ein wenig größer als der Außenbehälter. Besitzt der Außenbehälter
ein Auslaufteil konischer Gestaltung, so bedarf es einer Reproduzierung dieser konischen
Gestaltung am Innenbehälter nicht, dieser kann vielmehr mit willkürlichen oder gezielten
Falten in das Auslaufteil des Außenbehälters eingelegt werden. Im Ergebnis ist der
Innenbehälter mehr oder weniger ein zu großes Futter des Außenbehälters. Dann sind
auch Spannungen aus Relativbewegungen zwischen Innenbehälter und Außenbehälter,
wie sie beim Einfüllen des Schüttgutes oder beim Auslaufen des Schüttgutes auftreten
können, nicht zu befürchten. Nichtsdestoweniger kann der Innenbehälter aus montagetechnischen
Gründen am Außenbehälter befestigt sein, wobei nach bevorzugter Ausführungsform
der Innenbehälter mit Hilfe von Montagelaschen an diskreten Punkten mit dem Außenbehälter
verbunden ist. Montagelaschen, die ebenfalls aus einer Kunststoffolie o. dgl.
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bestehen, lassen spannungsausgleichende Bewegungen zwischen Innenbehälter
und Außenbehälter zu. Ausnahmsweise kann auch' mit singulären Schweißverbindungen
zwischen Innenbehälter und Außenbehälter gearbeitet werden.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden
Zeichnung ausführlicher erläutert.
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Es zeigen in schematischer Darstellung Fig. 1 einen Vertikalschnitt
durch eine erfindungsgemäße Einrichtungsaufnahme von Schüttgut, Fig. 2 in gegenüber
der Fig. 1 wesentlicher Vergrößerung den Ausschnitt A aus dem Gegenstand nach Fig.
1 und Fig. 3 im Maßstab der Fig. 2 den Schnitt in Richtung B-B durch den Gegenstand
nach Fig. 1.
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Die in der Fign 1 dargestellte Einrichtung dient zur Aufnahme von
Schüttgut. Sie besteht in ihrem grundsätzlichen Aufbau aus einem Traggestell 1 und
im Ausführungsbeispiel einem an das Traggestell 1 über Befestigungsmittel 2 angeschlossenen,
aus biegeschlaffem Material aufgebauten Silobehälter 3 mit zylindrischem Mittelteil
4, Auslaufteil 5 und im Ausführungsbeispiel auch Deckel 6. Der Deckel 6 ist mit
einem Einlaufstutzen versehen. Insbes. aus den Fig. 2 und 3 entnimmt man, daß der
Silobehälter 3 aus einem zur Aufnahme der mechanischen Beanspruchungen ausgelegten
und an das Traggestell 1 angeschlossenem Außenbehälter 7 sowie aus einem am ußenheälter
7 abgestützten Innenbehälter 8 aus Kunststoffolie besteht. Die Kunststoffolie 8
ist zur Erfüllung der pysikalischen und chemischen Forderungen ausgewählt bzw. eingerichtet.
Im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung besteht
der Außenbehälter 7 aus Gewebe oder Gewirke. Er mag nahtlos aufgebaut sein.
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Das Gewebe oder Gewirke läßt sich ohne weiteres so einrichten, daß
Längsdehnungen oder auch Querdehnungen praktisch nicht auftreten.
Im
übrigen könnte der Außenbehälter 7, was nicht dargestellt worden ist, innenseitig
oder auch außenseitig eine beispielsweise im Spritzanstrichverfahren aufgebrachte
Beschichtung aufweisen.
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Der Innenbehälter 8 besteht aus einer Kunststoffolie, wobei die Möglichkeit
besteht, ihn, wie es in Fig. 1 und 3 erläutert worden ist, aus KunststofEbahnen
an Schweißnähten 9 zusammenzuschweißen. Dabei sind aus montagetechnischerr Gründen
Montagelaschen 10 zwischen Innenbehälter 8 und Außenbehälter 7 vorgesehen, jedoch
nur an einigen diskreten Punkten.