DE2238665A1 - Verfahren zur aufbereitung von erzen - Google Patents
Verfahren zur aufbereitung von erzenInfo
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Description
DR.-ING. VON KREISLSk DR.-iMG. SCHONWALD
DR.-ING. TH. MEYER DR. FUES DIPL.-CHEM. ALEK VON KREISLER
DIPL.-CHEM. CAROLA KELLER DR.-ING. KLÖPSCH DIPL.-ING. SELTING
KÖLN 1, DEICHMANNHAUS
Köln, den ^. August 1972
Ke/Ax/Bt
AGENCE NATIONALE DE VALORISATION DE LA RECHERCHE (ANVAR) Tour Aurore Courbevoie (Hauts-de-Seine), Frankreich
Verfahren zur Aufbereitung von Erzen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung von
Erzen und Mineralen, insbesondere von Phosphatminera]en,
beispielsweise uranhaltigen Phosphatminera]en.
Gemäß einem ersten Kennzeichen ist die Erfindung auf ein Verfahren gerichtet, bei dem aus Erzen und Mineralen, insbesondere
Phosphatmineralen, die darin enthaltenen Metal 1-elemente,
insbesondere seltene Erden, Yttrium und vor allem das gegebenenfalls vorhandene Uran gewonnen werden. Eine
solche Abtrennung von Metal!elementen, die zum größten'Teil
lediglich in Spurenmengen in den Erzen und Mineralen enthalten
sind, ist von größtem Interesse, vor allem wenn sie im großtechnischen Maßstab an den Lagerstätten, wo das Erz
oder Mineral abgebaut wird, durchführbar ist.
Beispielsweise konnte bezüglich des Urans durch neuere
geologische Untersuchungen festgestellt werden, daß ein großer Teil des in der Erdrinde vorhandenen Urans in sehr
geringer Konzentration, nämlich mit einem Gehalt von maximal
6 000 Teilen pro Millionteile in den verschiedenen Erzen
und Mineralen vorliegt. Von diesen scheinen die natürlichen
Apatite eine besonders interessante Uranreserve darzustellen.
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2 2 ό u j ο d
Gemäss einem zweiten Kennzeichen betrifft die Erfindung die Abtrennung des Fluors aus fluorhaltigen Phosphatmineralen,
selbst wenn das Fluor in sehr geringer Konzentration vorliegt. Die Phosphatminerale, aus denen die oben genannten
Metallbestandteile gewonnen werden sollen, können ausserdem Fluor enthalten. Dies ist beispielsweise der Fall bei
Fluorapatit oder genauer Calciumfluoridphosphat der Tdealformel
Ca-J0(PO^JgFg* ^er einer der wesentlichen Bestandteile
der Vorkommen von natürlichen Phosphaten ist. Bekanntlich wird die Düngerwirkung dieser Fluorapatits durch
vorherige Entfernung des Fluors erheblich gesteigert.
Die Entfernung des Fluors aus Fluorapatit kann durch Behandlung der Phosphate mit Siliciumdioxyd bzw. Kieselsäure
bei Temperaturen von wenigstens 1300° bis IMOO0C erfolgen,
wie von Tromel in "Phosphorsäure", 1£ (1952), 65,
beschrieben. Es ist ferner bekannt, Fluorapatit bei Temperaturen unter 10000C durch Einwirkung von Calciummetaphosphat
oder Phosphorsäureanhydrid aufzuschliessen, wie beispielsweise von Montel und Chaudron in CR. 233
(1951), 318 und Montel in "Bull.Soc.Chim."12 (1952) 379
beschrieben. Die letztgenannten Reaktionen führen jedoch zur Umwandlung der ortho-Phosphorsäuregruppen in pyro-
oder meta-Phosphorsäuregruppen.
Die zur Zeit bekannten Verfahren zur Gewinnung von Uran aus uranhaltigen Erzen und Mineralen gehören zu zwei
Klassen:
Bei den Verfahren der ersten Klasse erfolgt die Gewinnung durch Auflösung, Abtrennung und Extraktion mit
Lösungsmitteln oder an Ionenaustauscherharzen bei Temperaturen nahe Raumtemperatur. Bei den Verfahren der
zweiten Klasse erfolgt die Gewinnung durch Umsetzung der Minerale mit Chlor oder Chlorwasserstoffgas gegebenenfalls
in Gegenwart von Kohlenstoff
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oder Kohlenoxyd bei einer Behänd]ungstemperatür von etwa
500° bis 3 50O0G.
Die.Verfahren der ersten Masse wurden sehr eingehend untersucht,
Jedoch haben sie den großen' Nachteil, daß sie eine erste Stufe der Zerstörung des Kristallgitters des Minerals
erfordern und ihre Durchführung aus diesem Grunde von den physikalisch-chemischen Eigenschaften der Lösungen abhängt.
Verfahren der zweiten Klasse werden beispielsweise in der
Arbeit von V.J. Zienkiewicz und T. Adamski "La chi oration, procede de concentration le plus universe! et minerais
d'uranium", Nucleonika IX, S. 587-599 (1964), beschrieben.
Ferner beschreibt die USA-Patentschrift 2 5Jl C46 ein Verfahren,
bei dem eine Chlorierung von· Mineralen des Typs des
Fluorapatits vorgenommen wird. Nun handelt es sich bei der
Chlorierung auch um ein Verfahren, das für die Gewinnung von Uran aus uranhaltigen Mineralen und Erzen vorgeschlagen wurde.
Es ermöglicht eine Sublimation des Urans in Form von Chloriden und Oxychloriden und eine Kondensation des sub!imierten
Produkts in geeigneten kalten Bereichen der Anlage. Es führt
jedoch zu einer teilweisen und zuweilen sogar starken Zer- störung der Ausgangserze oder -minerale, wobei im allgemeinen
Chloride gebildet werden.
Gemäß der USA-Patentschrift 2 531" 046 wird ein wesentlicher
Teil des Fluors der Fluorapatite durch Chlor ersetzt, indem die Fluorapatite bei erhöhter Temperatur in Gegenwart eines
geeigneten chlorhaltigen Gases, vorzugsweise in Gegenwart von
gasförmigem Chlor oder Chlorwasserstoff gas, umgesetzt ^werden.
Bei diesem Verfahren müssen poröse Agglomerate des Fluorapatits durch Bildung eines Breies und anschließendes Abdampfen
des Wassers, vorzugsweise in Gegenwart von Kohlenstoffverbindungen gebildet werden. Bei der Reaktion der Verdrängung
des Fluors wird das Fluor praktisch ausschließlich in Form von Fluorwasserutoffgas IIF frei. Dies wird bestätigt
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BAß ORIGINAL
durch die Notwendigkeit, bei diesem Verfahren außerdem Wasser dampf bei der Reaktion zu verwenden, wenn gasförmiges Chlor
als'Chlorierungsmitte] verwendet wird. Außerdem besteht die
einzige eingesetzte Fraktion des Reagenz auf Basis von Chlor, die gegebenenfalls leicht zur Rückführung in den Prozess zurückgewonnen
werden kann, aus dem CIp oder gasförmigen HCl, die im Überschuß über die Menge vorliegen, die für den Ersatz
der Fluoratome durch Chloratome im Fluorapatit notwendig ist.
Ferner weist das Verfahren des vorstehend genannten Patents die großen Nachteile auf, die bei der Verwendung eines gasförmigen
Reagenz naturgegeben sind, dessen Transport und Hand habung hauptsächlich dann schwierig sind, wenn es sich um den
Abbau von Lagerstätten handelt, die von den Produktionsanlagen dieser gasförmigen Reagentien, deren hoher Verbrauch
das Verfahren weniger wirtschafti ich und großtechnisch undurchführbar
macht, geographisch weit entfernt sind.
Es wurde nun gefunden, daß aus Erzen und Mineralen, insbesondere Phosphatmineralen, die seltenen Erden sowie Yttrium
und Uran und/oder das gegebenenfalls in den Erzen und Mineralen
vorhandene Fluor gewonnen werden können, indem die Erze und Minerale im gemahlenen Zustand bei einer Temperatur von
wenigstens 600°C unter Normaldruck in einer Atmosphäre aufbereitet werden, die wenigstens teilweise aus einem Halogenid
oder Oxyhalogenid (unter Ausschluß der Fluoride oder Oxyfluoride)
eines Elements der V. oder VI. Gruppe des Perioden-Systems besteht.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungs-form des Verfahrens
gemäß der Erfindung erfolgt die thermische Aufbereitung bei einer Temperatur von wenigstens 600 C, vorzugewei
I) wenigstens BOO C, insbesondere bei einer' Temperatur von 000 '
bis 11000C unter solchen Druckbedingun^en, daß das Halogenid
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oder Oxyhalogenid im Gaszustand vorliegt. Im allgemeinen
wird Normaldruck bevorzugt, jedoch" kann beispielsweise auch
bei.vermindertem Druck- besonders wenn das verwendete Gas
mit einem anderen Gas verdünnt ist, oder gegebenenfalls bei
Überdruck gearbeitet werden.
Die Elemente sei tener Erden oder die Metalle seltener Erden
sind die Elemente der Reihe der ,Lanthaniden, nämlich Xanthan,
Cer, Praseodym, Neodym, Promethium, Samarium, Europium,
Gadolinium, Terbium, Dysprosium, Holmium, Erbium, Thulium, Ytterbium und Lutecium.
Yttrium, das Element mit der Ordnungszahl 39, gehört selbst
zwar nicht zu den Lanthaniden, wird jedoch bekanntlich in Vergesellschaftung mit den Elementen der seltenen Erden gefunden
und kann nur schwierig von den letzteren abgetrennt werden.
Im allgemeinen werden als Halogenide und Oxyhalogenide für
die Zwecke der Erfindung im wesentlichen die Chloride, Bromide, Jodide und Oxychloride, Oxybromide und Oxyjodide der Elemente
der V. oder VI. Gruppe des Perioden-Systems verwendet. In der Praxis werden als Halogenide und Oxyhalogenide im wesentlichen
Nitrosyl chiorid NOCl, Sulfurylchlorid SOgClg, Phosphortrichlorld
PCl^ und Phosphoroxychlorid POCl-, verwendet,
jedoch sind auch andere Halogenide oder Oxyhalogenide von
Elementen der V. oder VI. Gruppe des Perioden-Systems geeignet.
Gegenstand der Erfindung ist somit insbesondere die Abtrennung
von Metallelementen, insbesondere seltenen Erden, Yttrium und
Uran und/oder des gegebenenfalls vorhandenen Fluors aus Erzen
und Mineralen, insbesondere Phosphatmineralen, durch Aufbereitung der Erze und Minerale in gemahlenem Zustand bei
> einer Temperatur von etwa 10000C in einer Atmosphäre, die
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wenigstens teilweise aus Nitrosy3ch]orid NOC], Sulphurylchlorid
SOpCIp, Phorsphoroxychlorid POCl-* oder Phosphortrichlorid PC],
besteht.
Eine besonders vorteilhafte Variante des Verfahrens gemäß der Erfindung, die die Verwendung von Nitrosyl chiorid NOCl ermöglicht,
besteht darin, daß man in einer Atmosphäre arbeitet, die aus einem Gemisch von Nitrosyl chiorid NOCl und Stickstoffdioxyd
NOp-NpOj+ besteht und aus diesem Stickstoffdioxyd, das
über ein Alkalichlorid oder Erdalkalichlorid, z.B. Natriumchlorid
oder wasserfreies Calciumchlorid, geleitet wurde hergestellt worden ist.
Bei dieser besonderen Ausführungsform des Verfahrens gemäß der
Erfindung ist Stickstoffdioxyd N0? das gasförmige Ausgangsreagenz.
Das Stickstoffdioxyd wird über Säulen geleitet, die wasserfreies Calciumchlorid enthalten. Während das Gas über das
Calciumchlorid geleitet wird, findet eine Reaktion statt, die
derjenigen ähnlich ist, die im Zusammenhang mit Alkalichloriden
beschrieben wurde, und die aus einer teilweisen Umwandlung des Stickstoffdioxyds zu Nitrosyl Chlorid besteht, wie von
Constant und Matterer, "Bull. Soc. Chim." 6 1888 (1969) und
22,, 3806 (1969), beschrieben.
Ebenso kann Phosphoroxychlorid nach einer Variante der von
Montel und Chaudron in CR. 233 (1951) 3l8 beschriebenen Reaktion
gebildet werden, indem Phosphorsäureanhydrid, ein Alkalioder Erdalkalimetaphosphat oder ein Alkali- oder Erdalkalipyrophosphat
einerseits und ein Alkali- oder Erdalkalichlorid
andererseits bei einer Temperatur zwischen 500°und 10000C zusammengeführt
werden. Insbesondere kann Phosphorsäureanhydrid durch Reduktion des Phosphatminerals selbst riach der zur Herstellung
von ortho-Phosphorsäure bekannten Arbeitswelse gebildet werden. Im letzteren Fall bestehen die einzuführenden
Reaktionsteilnehmer aus Kohlenstoff uni Alkali- oder Erdalkaljchlorid.
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Eine Festlegung auf eine Theorie ist nicht beabsichtigt, .jedoch wird angenommen, daß die beobachtete Tatsache, daß die
Ausbeute der Aufbereitung gemäß der Erfindung bei gegebener Kontaktzeit umso besser oder die zur Erzielung des gleichen
Verdrängungs- und/oder Extraktionsgrades erforderliche Zelt
um so kurzer ist, je geringer die Teilchengröße des Erzes oder
Minerals ist, mit der Tatsache in Zusammenhang gebracht werden
muß, daß der Feststoff-Gas-Kontakt, xvährend- dem die Reaktion
gemäß der Erfindung stattfindet, um so besser ist, je geringer die Teilchengröße des festen Einsatzes ist.
Die in gebundener Form abgetrennten Metal!komponenten werden
im allgemeinen durch die Gasphase mitgetragen, jedoch können sie gegebenenfalls beispielsweise durch einfache Kondensation
in einer geeigneten kalten Zone der Anlage fixiert werden. Das
Chlor seinerseits kann durch ein geeignetes Reagenz, z.B. Siliciumdioxyd, zurückgehalten werden.
Die Korngröße des eingesetzten Fluorapatits ist nicht entscheidend
wichtig. Bei einer besonders vorteilhaften Variante des Verfahrens gemäß der Erfindung wird jedoch das eingesetzte
feste Gut vorher gemahlen.
V/ie bereits erwähnt, wird als gasförmiger Reakt ions teilnehmer ein Halogenid oder Oxyhalogenid (unter Ausschluß von Fluoriden
oder Oxyfluoriden) eines Elements der V. oder VI. Gruppe des
Perioden-Systems verwendet. Besonders bevorzugt als gasförmige Reaktionsteilnehmer werden Nitrosyl chiorid NOCl gegebenenfalls
in Mischung mit Stickstoffdioxyd, Sulfurylchlorid SO2Cl2 ,
Phosphoroxychlorid POCl-, und Phosphortri chi orid PC1V. Dieser
gasförmige Reaktionsteilnehmer kann nur einen Bruchteil der den aufzubereitenden Fluorapatit umgebenden Atmosphäre ausmachen.
Der Rost der Atmosphäre besteht aus Luft oder einem
beliebigen Grus, dan {',op^enüber den unter den Reakt ions bed ingun-;
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gen umzusetzenden Verbindungen inert ist.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens
gema'ss der Erfindung, bei der uranhaltige Fluorapatitminerale
oder uranhaltige Phosphorcalciurafluorapatite
aufbereitet werden, gewinnt man aus dem Fluorapa ti tmineral die besonders interessanten Metallkomponenten
und verfUgt ausserdem nach dieser Gewinnung über einen
praktisch fluorfreien halogenierten Apatit, der verbesserte Düngeeigenschaften aufweist.
Es ist ferner bemerkenswert, dass die Abtrennung der Metallkomponenten
erfolgen kann, bevor die Defluorierung selbst sehr weit fortgeschritten ist. Auf diese Weise kann die
Menge der eingesetzten gasförmigen Reaktionsteilnehmer begrenzt werden, insbesondere wenn die Gewinnung der Metallkomponenten
und nicht die Defluorierung das Hauptziel ist.
Der nach dem Verfahren gemäss der Erfindung hergestellte,
praktisch fluorfreie halogenierte Apatit, z.B. Chlorapatit, bildet mit dem eingesetzten Fluorapatit eine feste Lösung.
Genauer gesagt, diese feste Lösung bildet sich allmählich im Verlauf des Prozesses, beispielsweise in Richtung zum
Chlorapatit mit dem Ergebnis einer gleichzeitigen Verbesserung der Düngeeigenschaften des aufbereiteten Phosphats.
Wie dem Fachmann auf dem DUngemittelgebiet bekannt ist,
stellen die DUngeeigenschaften der Phosphate in einem
direkten Zusammenhang mit der Löslichkeit der Phosphate
in Citronensäure oder jJ-Hydroxy-O-carboxypentandicarbonsäure.
Es wurden daher Versuche durchgeführt, um die Löslichkeit dos al« Aus^angsmaterial eingesetzten Fluorapatits
und des erfindungsgemäsa erhaltenen Chlorapatits
in ammoniakal.icchem Animoniurnei trat und in Citronensäure
zu bestimmen (gemäsa den französischen Normen NF U 42 113,
U h2 P.h'j) und U_4£ £12. Wie die späteren ausführlichen
Ausf Uhrunisr.be .1 spiel ο zeigen, ist. der
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praktisch fluorfreie Halogenapatit, z.B. Chlorapatit, ebenso
wie Fluorapatit in ammoniakalischem Ammoniumeitrat praktisch
unlöslich. Dagegen konnte durch die Versuche zur Lös-lichmachung
in Citronensäure eine erhebliche Steigerung der Löslichkeit
zwischen dem nach dem Verfahren gemäß der Erfindung erhaltenen.,
praktisch fJuorfreien Halogenapatit,.z.B. Chlorapatit, und
dem eingesetzten Fluorapatit nachgewiesen werden.
Versuche, die an einem natürlichen Phosphat vorgenommen wurden, das u.a. Uran (in einer Menge von etwa 3000 Teilen pro Millionteile)
enthielt), haben ergeben, daß mehr als 95$ des Urans
aus dem Phosphat ;extrahiert werden. Das Phosphat, das ursprünglich
die Struktur von Fluorapatit hat, geht sqweitgehend in Chlorapatit über, daß die Aufbereitung gemäß der Erfindung
gleichzeitig die Gewinnung des Urans und die Verwertung des Phosphats als Düngemittel ermöglicht.
Die als Ausgangsmaterialien eingesetzten Fluorapatite können
beliebige natürliche oder nicht-natürliche fluorierte Apatite,
z.B. Phosphat von Kola oder synthetische fluorhaltige Apatite, sein.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist nicht auf die Aufbereitung
von Fluorapatit beschränkt. Es ist vielmehr unter äquivalenten Bedingungen auf nicht-apatitische Erze und Minerale
anwendbar, wie die folgenden Beispiele zeigen. Beispielsweise eignet sich das Verfahren gemäß der Erfindung zur Aufbereitung
von Xenotim, einem natürlichen Yttriumphosphat der Ideal formel
YPO4.
Das Verfahren ist ferner in technischer und wirtschaftlicher
Hinsicht sehr vorteilhaft auf Grund der Tatsache, daß es sich,
bei den Verbindungen, die zur Herstellung der gasförmigen Reaktionsteilnehmer in das System eingeführt werden, um gegebenenfalls
in geringer Menge verbrauchte Halogenide und um ein Gas
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- ίο -
handelt, das nicht oder praktisch nicht verbraucht wird und
daher in den Prozess zurückgeführt werden kann.
Ferner wird, wie später dargelegt werden wird, die Struktur
des Minera3s beim Extraktionsverfahren sehr wenig angegriffen,
d.h. sie bleibt unverändert. Der Verbrauch an Energie und Reagentien sowie die Bildung von Nebenprodukten werden somit
auf ein Minimum reduziert.
Die bei der Aufbereitung extrahierten Elemente ausser Fluor werden vorzugsweise durch Kondensation auf geeigneten kalten
Teilen der Anlage gewonnen.
Beim derzeitigen Stand der Technik ist es zwar schwierig, die genaue Natur der nach Extraktion gewonnenen Ablagerung mit
Genauigkeit zu bestimmen, jedoch wurde gefunden, daß die beim Verfahren gemäß der Erfindung gebildete Ablagerung im wesentlichen
nicht-halogeniert ist und die Form einer sauerstoffhaltigen
Verbindung hat. Es wird somit ein großer Teil des in der vorherigen Extraktionsstufe gebundenen Halogens frei und
dieses Halogen kann daher zurückgeführt werden, wodurch der Verbrauch an einzusetzendem Halogenid auf eine sehr enge Menge
reduziert wird.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist nicht auf ein bestimmtes Erz oder Mineral beschränkt und auf zahlreiche apatitische oder
nicht-apatitische Phosphatminerale anwendbar, z.B. auf Phosphate
von Kola, uranhaltige natürliche Phosphate, z.B. die Minerale
von Langesundfjord (Norwegen), Naresto (Norwegen), Fukushima
(Japan) oder Gascoyne (West-Australien) oder Xenotim (natürliches
Yttriumphosphat der Ideal formel YPO^). '
Der Rückstand der Aufbereitung besteht im wesentlichen aus dem
Mineral, das von den extrahierten Elementen und Komponenten
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befreit worden ist. Er kann entweder einer seinen Eigenschaften angepaßtenVerwendung zugeführt (dies ist der Fall bei uranhaltigen
Apatiten, die durch die Behandlung gemäß der Erfindung
defluoriert werden können und dann Düngemitte]eigenschaften haben) oder ohne Gefahr einer Verunreinigung wieder in den
natürlichen Kreislauf zurückgeführt werden. Er kann im Falle
von Apatit auch als Ausgangsprodukt für die Herstellung von Phosphorsäure, die von metallischen Verunreinigungen frei ist,
dienen.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter beschrieben.
Als gasförmiges Ausgangsreagenz wurde Stickstoffdioxyd KO2-NpO2,
verwendet- Es wurde über Säulen geleitet, die wasserfreies Calciumchlorid enthielten. Bei dieser Behandlung fand eine
Reaktion statt, durch die das Stickstoffdioxyd teilweise in Nitrosylchlorid umgewandelt wurde. In einer Kältefalle, die
mit einem Gemisch von Eis und Salz gekühlt wurde, wurde hierbei ein Gemisch von NOCl und NOp-NoO2, erhalten.
Das umzusetzende uranhaltige Mineral wurde als Pulver in ein
Schiffchen gegeben und in Gegenwart des oben beschriebenen gasförmigen Reagenz auf etwa 10000C erhitzt. Behandelt wurde
ein afrikanisches uranhaltiges Mineral, dessen Analyse vor der Aufbereitung die folgenden Durchschnittswerte ergab;
0,5l6 Gew.-^ Uran, 0,E7 Gew. -% CO2, 0,06 Gew.-$ PpO,- und
Oj0133 'Gew.-% Fluor.
Nach 24-stüiidiger Behandlung unter den oben genannten Arbeits
bedingungen beitrug der Urangehalt des Minerals nur noch 0,137 Gew.-/üü. Der Urangehalt der hierbei auf. den kalten Teilen der
Apparatur gebi Ί daten Ablagerung betrug 6,?8 Ge\tf.-?.$. Außerdem
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BAD ORIGINAL
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- 32 -
war die Struktur des Minerals praktisch unverändert, wie
das Röntgenspektrum zeigt.
Beispie]
2
Der Versuch wurde auf die in Beispie] ] beschriebene Weise durchgeführt, jedoch wurde ein uranhaltiges Erz von Herau3t
behandelt, dessen Analyse vor der Aufbereitung die folgenden
Durchschnittswerte ergab:
0,14 Gew.-% Uran, 10,32 Gew.-% CO2, 0,15 Gew.-% P2Oc und
0,019 Gew.-% Fluor.
Die 2^-stündige Behandlung unter den in Beispiel 1 genannten
Bedingungen führt zu einer sehr starken Abnahme des Urangehaltes
des aufbereiten Erzes auf nurjioch 0,008 Gew. -%. Der
Urangehalt der auf den kalten Teilen der Apparatur gebildeten
Ablagerung betrug 0,60 Gew.-%.
Der Versuch wurde auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise
durchgeführt, jedoch wurde ein uranhaltiges Erz von Haute-Vienne behandelt, dessen Durchschnittsanalyse vor der Behandlung
die folgenden Werte ergab:
0,272 Gewr-rt Uran, 0,17 Gew. -% COg, 0,33 Gew.-^ P2O,- und
0,098 Gew.-$ Fluor.
Die 24-stündige Behandlung unter den in Beispie] ] genannten
Arbeitsbedingungen führte zu einer starken Extraktion. Der Urangehalt des in dieser Weise behände]ten Minerals betrug
nur noch 0,03^ Gew.-%. Der UrangchaJt der auf den kalten Teilen
der Apparatur gebildeten Ablagerung betrug 2,130 Gew.-^.
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Die Aufbereitung der Minerale der Beispiele 1, 2 und 3 wurde
weitere 24 Stunden unter den in Beispiel 1 genannten Bedingungen fortgesetzt. Die erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend
in Tabelle I genannt.
T a b e 1 1 e
aufbereitetes
Mineral
Mineral
Urangehalt nach 48-stündiger
Aufbereitungj Gew.-^
Urangehalt der in der zweiten Periode von 24 Stunden der Aufbereitung
gebildeten Ablagerungen, Gew.-$
Mineral des Beispiels 1 Mineral des Beispiels 2 Mineral des Beispiels 3
0,023 0,005 0,015
6,110
3,930
Der Versuch wurde auf die in Beispiel 3 beschriebene Weise durchgeführt, jedoch wurde eine Probe eines Phosphatminerals
von Apatitstruktur aufbereitet, dessen Durchschnittsanalyse
vor der Behandlung die folgenden Werte ergab: 0,311 Gew.-^ Uran, 28,6 Gew.-^ P^O^ und 2,75 Gew.-^ Fluor.
Nach einer Behandlungsdauer von 24 Stunden unter den in Beispiel
1 genannten Arbeitsbedingungen betrug der Urangehalt der Mineralprobe nur noch 0,084 Gew.-%, während ihr Fluorgehalt
noch l,80 Gew.-% betrug.
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Die Behandlung wurde weitere 2k Stunden unter den g}eichen
Bedingungen fortgesetzt. Die behandelte Minera]probe enthielt
nun O1066 Gew.-% Uran und 1,56 Gew.-% Fluor.
Das gleiche uranhaltige Mineral wie in Beispiel 1 in Pulverform
wurde in ein Schiffchen gegeben und in Gegenwart von handelsüblichem Sulfurylchlorid SO2CIp als Reagenz auf etwa
800°C erhitzt. Die auf den kalten Wänden der Apparatur gebildete Ablagerung hatte einen ähnlichen Urangehalt wie bei
der gemäß Beispiel 1 durchgeführten Behandlung, bei der Nitrosylchlorid verwendet wurde.
Das Röntgendiagramm ermöglichte ferner die Feststellung einer
Deichten Veränderung der Struktur, deren starke Verringerung wenn nicht Unterdrückung durch Arbeiten unter milderen Bedingungen
möglich ist.
Als Phosphatmaterial wurde der Behandlung gemäß der Erfindung
ein natürlicher uranhaltiger Fluorapatit der Republik Centralafrika
unterworfen. Dieses zu behände!ncie uranhaltige Mineral
wurde in Pulverform in ein Schiffchen gegeben und in Gegenwart von POCl-, unter Bedingungen, unter denen das POCl^ gasförmig
war, auf etwa 1000 C erhitzt. Das als Reagenz verwendete Phosphoroxychlorld
POCl -, war durch Umsetzung von Calciumpyrophosphat
und Calciumchlorid bei etwa 7000C hergestellt worden.
. Eine 6-stündige Behandlung unter den oben genannten Arbeitsbedingungen
führte zu einer festen Lösung des fluorierten Phosphorcalciumapatits und des chlorierten Phosphorcalciumapatits
und zu einer teil v/eisen Entfärbung des behandelten Phosphats. Die in den kalten Teilen der Apparatur erhaltenen
) Ablagerungen waren den Ablagerungen ähnlich, die bei der Behandlung
des Minerals von Beispiel 1 mit dem Gemisch von NOCl
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— 15 und NOp-N2O1, erhalten wurden.
Das gleiche Mineral wie in Beispiel 7 wurde etwa 6 Stunden
bei 600°C in Gegenwart von handelsüblichem Phosphortrichlorid
aufbereitet. Ähnliche Ergebnisse wie in Beispiel 7, d.h. starke Ablagerungen in den kalten Teilen der Apparaturen
wurden erhalten. Diese Ablagerungen enthielten einen größeren
Teil des im Mineral vorhandenen Urans. Gleichzeitig trat eine teilweise Entfärbung, jedoch keine wesentliche Veränderung
der Apatitstruktur des Minerals ein.
Für die hexagonale Struktur des Apatitminerals von Beispiel 7
wurden die kristallographischen Konstanten bestimmt. Die
folgenden Gitterkonstanten wurden gefunden: a = 9,364 A und c =6,899 A. Die gleichen Konstanten a und c
viurden für das gleiche Mineral bestimmt, das 1) gemäß Beispiel
4, 2) unter den gleichen Bedingungen, jedoch 80 Stunden anstelle von 48 Stunden, J>) gemäß Beispiel 7 und 4) mit
gasförmigem Chlor 24 Stunden bei 10000C behandelt worden war.
Die Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle II zusammengestellt.
kristall ographische Mineral Behandlung-·
Konstanten , \ 21 "5) 41
a (in X) 9,364 9,4!7 9,^58 9,458 9,634
c (in A) 6,899 6,864 6,852 6,860 6,766
Die Untersuchung der Röntgendiagramme zeigte ferner, daß sieh
nach der Behandlung (4) neue feste Phasen bildeten. Dies läßt erkennen, daß bei den bekannten Verfahren, bei denen bei-
30 fH3 07/0996
spielsweJse gasförmiges Chlor verwendet wurde, die Apatitstruktur
des Minerals angegriffen wurde, während beim Verfahren gemäß der Erfindung diese Struktur praktisch unverändert
bleibt.
Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wurde wiederholt. Als
Mineral vmrde Xenotim bzw. natürliches Yttriumphosphat aufbereitet.
Die Behandlung führte zur Bildung einer Ablagerung sowie zu einer Farbänderung des Minerals.
Das Röntgendiagramrn des rohen Xenotimminerals war auf Grund
der großen Zahl der im Mineral vorhandenen elementaren Verbindungen sehr dicht belegt. Das vorherrschende Element war
natürlich das Yttrium. Die besonders komplexen Matrixeffekte
ermöglichten jedoch nicht die Angabe auch nur eines sehr angenäherten Wertes des prozentualen Gehalts an den verschiedenen
nachgewiesenen Elementen. Indessen wurde qualitativ bestimmt, daß das rohe Xenotimmineral Yttrium und sehr wahr-Gcheinlich
u.a. seltene Erden, Zinn, Titan und Eisen enthielt.
Nach der Behandlung gemäß Beispiel 1 konnte durch Röntgenfluoreszenz
die Art der hauptsächlichen Elemente, aus denen die auf den kalten Teilen der Apparatur gebildete gelbbraune
Ablagerung bestand, bestimmt werden. Die folgenden Elemente wurden nachgewi esen:
Yttrium_(f^rjiqb]_-1_phör Anteil )
iJt rahlunr, Ka,
J Ordnung 1 ?4,8O°
KB1
Ordnung 1 ?],?0°
Kß,
3 0 1I B Π 7/09 Π G
2230665
h Ordnung 2 43,15°
Kß^
Κα1 Ordnung 2 48,8o°
Ka2
Kal Ordnung 3 76,50°
Ka2
Strahlung Ka-, c-γ cq°
Ka2 . 5i',n°
Kß-,
Strahlung Ka1 Ordnung 1 l4,10c
Ka0
Kß
1 Ordnung 1 12,40°
Kß3
Kal Ordnung 2 28,40°
Ka,
C.
KR
1 Ordnung 2 interferiert mit der
Kß-, Ka-Strahlung v. Yt tr ium
KfY
1 Ordnung 3 interferiert mit der
Ka2 Kß-Strahlung, Ordnung, 2,
von Yttrium
30980 7/0996
2238065
- 38 -
κβ]
Ordnung 3 37,85° Kß-,
Die Mitnahme der seltenen Erden ist zwar schwierig mit den
zur Zeit bekannten Mitteln nachzuweisen, erschien jedoch sehr wahrscheinlich. Diese seltenen Erden sind mit Yttrium, dessen
Antei] Jedoch überwiegt, vergesellschaftet.
Die Aufbereitung des Xenotimminerals des Beispiels 30 wurde
unter den in Beispiel 1 angegebenen Arbeitsbedingungen weitere 24 Stunden fortgesetzt. Hierbei wurde im Verlauf des zweiten
Tages der Behandlung noch eine sehr starke Yttriumablagerung erhalten.
Verschiedene Fluorapatite wurden unter den in Beispiel 1 genannten
Bedingungen aufbereitet,
a) Aufbereitung von synthetischem Fluorapatit
a) Aufbereitung von synthetischem Fluorapatit
Ein fluorierter Apatit wurde durch Umsetzung von Calciumpyrophosphat
mit Calclumfluorid hergestellt. Dieser fluorierter Apatit hatte eine sehr geringe Teilchengröße von durchschnittlich
etwa 1 ax. Die quantitativen Bestimmungen des Fluors und
Chlors am Ausgangsprodukt und an dem durch 8-stündlges Erhitzen
des erfindungsgemäß auf die in Beispiel 3 beschriebene
Weise erhaltenen Produkts hatten folgende Ergebnisse:
F, Gew.-^ Cl, Gew.
-%
eingesetzter Fluorapatit 4,19 0
Endprodukt 0,35 6,44
30080 7/0Ü96
b) Aufbereitung eines natürlichen fluorierten Apatits
Auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise wurde ein von der
Industrie beschafftes Kola-Phosphat in Pulverform behandelt.
Dieses Phosphat ist ein praktisch reines Calciumfluoridphosphat. Eine 5-tägige Behandlung unter den oben genannten
Arbeitsbedingungen ergab eine feste Lösung von Fluorapatit und Chlorapatit, wobei jedoch offensichtlich ein vollständiger
Aufschluß der feinsten Teilchen stattgefunden hatte. Das Produkt wurde dann im Achatmörser gemahlen und dann erneut
8 weitere Tage der Reaktion gemäß der Erfindung unterworfen. Hierbei wurde ein Phosphorcalciumapatit erhalten, in dem
92 % der ursprünglich vorhandenen Fluorionen durch Chlorionen
ersetzt \yorden waren.
Der Versuch wurde auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise
so durchgeführt, daß die 'Verdrängungsreaktion sehr langsam verlief. Auf diese Weise konnte ihr Ablauf verfolgt werden.
Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle III ge- . riannt, in der die kristall ographischen Konstanten des hexagonal
en Gitters in der ersten Spalte ( a und c für jeden Fall) und der Chlorgehalt im jeweiligen Apatit in Gew.-% in
der zweiten Spalte angegeben sind.
T a b e 1 1 e III
kristallograghische Chlorgehalt,
Konstanten, A Gew. -%
eingesetzter Fluorapatit a = 9,36„ 0%
c· = 6,882 nach Behandlung für 7 Tage a = 9,4γΓ 2,87$
nach Behandlung rür 15 Tage a = 9,^2O 3,91$
c - 6,ß^
Ί 0 'i \>. Ο 7 /099 Π
nach Behandlung für 23 Tage a = 9,6O0 6,3 6%
c = 6,797
nach Behandlung für 28 Tage a = 9,6D9 6,44$
c = 6,78O
Beispie] 3 4
Die gleichen synthetischen und natürlichen fluorierten
Apatite wie in Beispiel 12 wurden gemäß der Erfindung behandelt,
wobei als gasförmiges Reagenz SOpC]ρ verwendet wurde
Hierbei wurden in sehr guter Ausbeute Chlorapatite erhalten, die ebenfalls anschließend nach Vermischen mit anderen Feststoffen,
beispielsweise als Phosphatdünger, verwendet werden konnten.
Die Löslichkeit des eingesetzten F3uorapatits und des nach dem Verfahren gemäß der Erfindung erhaltenen Ch3orapatits in
ammoniakalischem Ammoniumeitrat und in Citronensäure wurden
nach den bekannten Methoden (gemäß den französischen Normen NF U 42, 3 3 3, U 42, 243 und U 42, 23 2) ermittelt. Hierbei
wurde festgestel3t, daß der ChJorapatit ebenso wie der F3uorapatit
stets praktisch un3ös3ich in ammoniaka3ischem Ammoniumcitrat
war.
Bezüg3ich der Löslichkeit in Citronensäure konnte jedoch eine
erhebliche Steigerung der1 Lös!ichkeit festgestellt werden,
wenn der Fluorapatit nach dem Verfahren gemäß der Erfindung in den entsprechenden Chlorapatit überführt worden war.
Die mit den verschiedenen Apatiten erhal tenen Ergebnisse sind ,
nachstehend in Tabe3 3e IV genannt.
3 0 <1 R D 7 / ü 9 9 6
- 21 T a b e 3 1 e IV .
Produkt in der Citronensäure P^O ,--Gehalt im Produkt,
aufgenommene P0Ok- «bt? &
Menge, Gew.-Ji 2 5 OeW·^ .
synthetischer 25,6 42,2 ·
Fluorapatit
aus diesem Fluor- 1nne/
apatit erhaltener 41,0 >
40,9
Chlorapatit
Kola-Phosphat 6,7 : Ä^L 4g
vorher chlorier- o·*^ ' ^
tes Phosphat 33,9 <e— -»^40,9
Bemerkenswert ist die relativ höhere Löslichkeit des untersuchten
synthetischen Fluorapatits, die seiner sehr geringen
Teilchengrösse zuzuschreiben ist* Ferner wurde er durch die
Behandlung mit Nitrosylchlorid gemäss der Erfindung in der:
Citronensäure vollständig löslieh, wie dies die Identität (unter Berücksichtigung der experimentellen Fehler) .der Werte
in der -zweiten Zeile von Tabelle IV zeigt.
Das technische Kola-Phosphat ist schwer löslich. Durch den
erfindungsgerräßen Ersatz von 90% der Fluorionen durch Chlorionen
ist eine Löslichkeit des Produkts von 83$ erreichbar.
Es ist zu bemerken, daß durch Fortsetzung der Defluorierung
noch eine Steigerung der Löslichkeit in Citronensäure erreichbar
sein würde.
309807/0996
Claims (10)
- 2238685Patentansprüchel)\Verfahren zur Aufbereitung von Erzen und Mineralen, insbesondere Phosphatmineralen, zur Gewinnung von seltenen Erden, Yttrium sowie gegebenenfalls in diesen Erzen und Mineralen enthaltenem Uran und/oder Fluor, dadurch gekennzeichnet, dass man die Minerale in Pulverform bei hoher Temperatur in einer Atmosphäre behandelt, die wenigstens teilweise aus einem Halogenid oder Oxyhalogenid (unter Ausschluß von Fluoriden oder Oxyfluoriden) eines Elements der V. oder VI.Gruppe des Perioden-Systems besteht, und die im gasförmigen Austrag enthaltenen Verbindungen der seltenen Erden, des Yttriums, Urans und/oder Fluors isoliert.
- 2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Minerale Fluorapatit, Xenotim oder nichtapatitische uranhaltige Minerale aufbereitet.
- 3) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Atmosphäre verwendet, die wenigstens teilweise aus Nitrosylchlorid NOCl, Sulfurylchlorid SO2Cl2, Phosphoroxychlorid POCl, oder Phosphortrichlorld PCI- besteht.
- 4) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man in einer Atmosphäre arbeitet, die wenigstens teilweise aus einem Gemisch von Nitrosylchlorid NOCl und Stickstoffdioxyd besteht, wobei dieses Gemisch aus Stickstoffdioxyd NO2, das über ein Alkali- oder Erdalkalichlorid, vorzugsweise über Natriumchlorid oder wasserfreies Calciumchlorid geleitet wurde, hergestellt worden ist.309807/0996
- 5) Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Phosphoroxychlorid POCl-,, das durch Umsetzung von in an sich bekannter Weise durch Reduktion des Phosphatminerals selbst hergestelltes Phosphorsäureanhydrid mit einem Alkalioder Erdalkalichlorid bei einer Temperatur zwischen 500° und 100O0C hergestellt worden ist, verwendet.
- 6) Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man die Aufbereitung bei einer Temperatur von wenigstens 600°C, vorzugsweise von etwa 800° bis 11000C, insbesondere bei etwa 10000C, unter Normaldruck vornimmt.
- 7) Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man die im gasförmigen Austrag vorhandenen Substanzen, insbesondere die Verbindungen der seltenen Erden, des Yttriums und/oder Urans, durch Kondensation isoliert.
- 8) Verfahren nach Anspruch 1 bis 7> dadurch gekennzeichnet, dass man die Verbindungen der seltenen Erden, des Yttriums und/oder Urans als im wesentlichen als halogenfreie Verbindungen, insbesondere als Oxyde isoliert und das in die Zusammensetzung des gasförmigen Aufschlußreagenz eingehende Gas zum grösseren Teil im Kreislauf führt.
- 9) Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass man das im Verlauf des Verfahrens gegebenenfalls verdrängte Fluor durch Siliciumdioxyd bindet.
- 10) Nach dem Verfahren gemäss Anspruch 1 bis 9 erhaltener, von Fluor praktisch freier, halogenierter Apatit.3 0 9807/0996BAD ORIGINAL
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