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Verfahren zum Verseilen von Verseilelementen für elektrische Kabel
zu einer Verseileinheit mit abschnittsweise wechselnder Verdrillungsrichtung Zur
Verseilung elektrischer Kabel, insbesondere zur Verseilung von Nachrichtenkabeln,
sind in neuerer. Zeit Verfahren und Vorrichtungen entwickelt worden, mit denen Verseilelemente
in aufeinanderfolgenden Längsabschnitten abwechselnd mit einem Linksdrall (S-Drall)
und einem Rechtsdrall (Z-Drall) verseilt werden. Alle Verseilungen dieser Art, die
als "SZ-Verseilung" bezeichnet werden, haben den Vorteil, daß die zu verseilenden
Verseilelemente von ortsfesten Ablaufgestellen ablaufen können und daß die Weiterverarbeitung
der aus den Verseilelementen SZ-verseilten Verseileinheiten im gleichen Arbeitsgang
angeschlossen werden kann.
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Zur Durchführung der SZ-Verseilung dienen in der Regel umlaufende
Verseilvorrichtungen, die einen Zwischenspeicher enthalten. Hierbei können ZwiSchenspeicher
mit festem Speicherinhalt verwendet werden, die'mit abschnittsweise wechselnder
Drehzahl oder Drehrichtung umlaufen, während die Durchlaufgeschwindigkeit der Verseilelemente
konstant ist (US-Patentschrift 3 169 360). Die Zwischenspeicher festen Speicherinhaltes
können auch mit konstanter Drehzahl und Drehrichtung umlaufen, während die Durchlaufgeschwindigkeit
der Verseilelemente abschnittsweise verändert wird (französische Patentschrift 1
468 382). Eine weitere Möglichkeit besteht darin, bei gleichbleibender Drehbewegung
-des Zwischenspeichers den Speicherinhalt abwechselnd zu vergrößern und zu verkleinern
(deutsche Patentschrift 1 665 831; Zeitschrift "NTZ" 1970, Heft 9, Seiten 472 bis
480). Schließlich ist es auch bekannt, mit feststehenden Speichern zu arbeiten,
die von Verseilbügeln umflogen werden (deutsche Patentschrift
Die
zur SZ-Verseilung verwendeten bekannten Zwischenspeicher bestehen in der Regel aus
zwei auf parallelen Achsen angeordneten Rollengruppen, wobei die Verseilelemente
abwechselnd um eine Rolle der einen Rollengruppe und anschließend um eine Rolle
der anderen Rollengruppe herumgeführt werden. Neben einer weiterhin bekannten, beispielsweise
scheibenförmigen Ausbildung des Zwischenspeichers (deutsche Offenlegungsschrift
1 817 803) ist es prinzipiell auch bekannt, als Zwischenspeicher zwei mit festem
Abstand zueinander angeordneta, hinsichtlich ihrer Drehbewegvngen starr miteinander
gekoppelte Verseilköpfe zu verwenden ("Wire and Wire Products", Januar 1967, Seiten
90 bis 97 und 159/160). Ein praktisches Ausführungsbeispiel hierfür besteht in einer
Raupenkette (deutsche Auslegeschrift 1 515 730).
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Zur Verseilung von Nachrichtenkabeln ist weiterhin ein Verseilverfahren
bekannt, das ohne die eben erwähnten Zwischenspeicher arbeitet. Bei diesem Verseilverfahren
werden die Verseilelemente zu einem Strang zusammengefaßt, der zwischen zwei Festpunkten
in gestrecktem tordierbarem Zustand von einer den Strang senkrecht zu seiner Achse
kraftschlüssig erfassenden Verdrehungsvorrichtung abschnittsweise um ein Vielfaches
von Verseilschlägen verdreht wird. Um hierbei einen hohen Wirkungsgrad der Verdrillung
zu erzielen, ist vorgesehen, daß die Entfernung zwischen dem als Auflaufpunkt bezeichneten
ersten Festpunkt und dem Angriffspunkt der Verdrehungsvorrichtung kleiner ist als
die Entfernung zwischen dem Angriffspunkt der Verdrehungsvorrichtung und dem als
Einlaufpunkt bezeichneten ersten Festpunkt; gleichzeitig ist vorgesehen, daß ein
die gleiche Verdrillungsrichtung aufweisender Längenabschnitt der Verseileinheit
mindestens gleich der Entfernung zwischen dem Auflaufpunkt und dem Angriffspunkt
der Verdrehungsvorrichtung und höchstens gleich dem Dreifachen der Entfernung zwischen
dem Angriffspunkt der Verdrehungsvorrichtung und dem Einlaufpunkt ist (deutsche
Patentschrift 1 765 452). Als Verdrehungsvorrichtung wird ein Verseilkopf
verwendet,
der beispielsweise aus zwei sich gegenüberstehenden Rollen besteht, die sich mit
ihren Laufflächen gegen den Strang pressen. Es können auch Verseilköpfe verwendet
werden, die den Strang abschnittsweise wechselnd kraftfrei und kraftschlüssig umfassen
(deutsche Offenlegungsschrift 1 928 591; Zeitschrift "Draht" 22, 1971, Heft 9, Seiten
619 bis 625). Zur Ausbildung einer homogenen yerdrillung zwischen dem Einlaufpunkt
und dem Angriffspunkt der Verdrehungsvorrichtung können zwischen dem Einlaufpunkt
und der Verdrehungsvorrichtung weitere Verdrehungsvorrichtungen angeordnet sein.
Hierbei sind die Drehzahlen der zusätzlichen Verdrehungsvorrichtungen auf die Drehzahl
der eigentlichen Verdrehungsvorrichtung abgestimmt.
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Bei der Durchführung des letztgenannten SZ-Verseilverfahrens ergibt
sich insbesondere bei der Herstellung von Sternvierern die Schwierigkeit, daß mit
einfachen Mitteln die Verdrillung des Sternvierers nicht so weit homogenisiert werden
kann, daß sich Aderüberschlagungen nach Verlassen der Verdrehungsvorrichtung zuverlässig
vermeiden lassen.
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Die SZ-Verseilung wird in der Regel im Rahmen eines zweistufigen Verseilvorganges
angewendet, bei dem also Verseilelemente, beispielsweise Adern, zu SZ-Verseileinheiten,
beispielsweise Paaren, Dreiern oder Vierern, und anschließend mehrere solcher SZ-Verseileinheiten
zu einer Verseilgruppe, beispielsweise einem Grundbündel, verseilt werden. Hierbei
werden die SZ-Verseileinheiten in parallelen Arbeitsgängen hergestellt. Um innerhalb
der aus den SZ-Verseileinheiten anschließend gebildeten Verseilgruppe eine gute
Entkopplung der SZ-Verseileinheiten untereinander zu gewährleisten, ist es üblich,
die Schlaglänge der Verseileinheiten von Verseileinheit zu Verseileinheit unterschiedlich
zu wählen. Außerdem ist man bemüht, die Umkehrstellen der Verdriilungsriöhtung benachbarter
Verseileinheiten gegeneinander versetzt enzuordnen.
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Darüber hinaus ist man zur Verminderung der elektrischen Kopplungen
bestrebt, den Abstand der Umkehrstellen der Verdrillungsrichtung möglichst groß
zu machen. Bei SZ-Verseilverfahren, die mit einem Zwischenspeicher arbeiten, bedeutet
dies linsichtlich der verwendeten Zwischenspeicher, daß deren Speicherinhalt möglichst
groß sein soll. Dies läßt sich aber nur durch räumlich große und damit auch schwere
Zwischenspeicher erreichen.
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Der Forderung nach Zwischenspeichern mit möglichst großem Speicherinhalt
steht die Forderung nach einer möglichst hohen Fertigungsgeschwindigkeit entgegen,
die ihrerseits nur bei möglichst kleiner Ausbildung der Zwischenspeicher und damit
bei kurzen Abständen der Umkehrstellen der Verdrillungsrichtung zu erreichen ist.
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Im übrigen werden bei der SZ-Verseilung mit Hilfe von aus Rollengruppen
aufgebauten Zwischenspeichern die Verseilelemente in einem etwa dem halben Durchmesser
der Rollen entsprechenden Abstand parallel oder nahezu parallel zur Rotationsachse
des Zwischenspeichers frei geführt. Bei der Rotation des Zwischenspeichers werden
daher - in Abhängigkeit von der Drehzahl des Zwischenspeichers - auf die Verseilelemente
Kräfte ausgeübt, die dem Abstand der Verseilelemente von der Rotationsachse proportional
sind und zu hohen Belastungen der Verseilelemente führen. Häufig wird durch diese
Zugbelastungen die Drehzahl des Zwischenspeichers und damit bei vorgegebener Schlaglänge
der verseilten Verseilelemente die maximale Abzuggeschwindigkeit der Verseilelemente
begrenzt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zur Herstellung von SZ-Verseileinheiten,
die später, insbesondere unmittelbar anschließend, miteinander zu einer Verseilgruppe
verseilt werden, ein Verfahren zu schaffen, das bei hoher Fertigungsgeschwindigkeit
eine gute Entkopplung der Verseileinheiten innerhalb der später gebildeten Verseilgruppe
gewährleistet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung von einem Verfahren
aus, bei dem die Verseilelemente zur Bildung eines Stranges einem ersten ortsfesten
Verseilpunkt mit konstanter Geschwindigkeit zugeführt werden und bei dem der aus
den Verseilelementen gebildete, zwischen dem ersten Verseilpunkt und dem zweiten,
ebenfalls ortsfesten Verseilpunkt in gestrecktem, tordierbarem Zustand verbleibende
Strang unmittelbar hinter dem ersten Verseilpunkt und unmittelbar vor dem zweiten
Verseilpunkt tordiert wird, wobei die Tordierung des Stranges in Abständen geändert
wird. Gemäß der Erfindung wird der Strang unmittelbar nach Durchlaufen des ersten
Verseilpunktes abschnittsweise wechselnd zunächst kraftschlüssig umfaßt und dabei
in Umfangsrichtung mit gleichbleibender Richtung tordiert und anschließend in Umfangsrichtung
kraftfrei umfaßt; anschließend wird der Strang - funktionsmäßig spiegelsymmetrisch
- unmittelbar vor Durchlaufen des zweiten Verseilpunktes ebenfalls abschnittsweise
wechselnd zunächst kraftschlüssig umfaßt und dabei in Umfangsrichtung mit gleichbleibender
Richtung tordiert und anschließend in Umfangsrichtung kraftfrei umfaßt.
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Für das neue SZ-Verseilverfahren ist also wesentlich, daß sich die
zu einem Strang zusammengefaßten Verseilelemente zwischen den beiden Verseilpunkten
in gestrecktem Zustand befinden und daß die Verseilelemente an diesen Verseilpunkten
mit stets gleichbleibender Richtung tordiert werden, wobei die Verseilelemente abschnittsweise
wechselnd kraftschlüssig und kraftfrei umfaßt werden. Infolge der gestreckten Fuhrung
der Verseilelemente werden dabei keine Zentrifugalkräfte beim Durchlaufen des Abschnittes
zwischen den beiden Verseilpunkten auf die Verseilelemente ausgeübt und es werden
mechanische Beanspruchungen, wie sie bei bisher bekannten, mit Zwischenspeichern
arbeitenden SZ-Verseilverfahren auftreten, beim Überlaufen von Umlerrollen vermieden.
Hierdurch kann die Fertigungsgeschwinctigkeit - also sowohl die Drehzahl der verwendeten
Vei'-iivrrriohtung als auch die Abzuggeschwindigkeit -erheblich gesteigert werden.
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Die mögliche Steigerung der Fertigungsgeschwindigkeit beruht im übrigen
auch darauf, daß zum Einwirken unterschiedlicher Tordierungen auf die Verseilelemente
ein abschnittsweise wechselnder Kraftschluß in Umfangsrichtung der zu einem Strang
zusammengefaßten Verseilelemente vorgesehen ist. Die hierfür erforderliche Umsteuerung
des Kraftschlusses läßt sich massearm konstruieren, so daß nur vernachlässigbar
kleine Trägheitskräfte bei der Umsteuerung auftreten.
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In Weiterbildung der Erfindung wird das abschnittsweise wechselnd
erfolgende kraftschlüssige und kraftfreie Umfassen des Stranges unmittelbar nach
Durchlaufen des ersten Verseilpunktes und unmittelbar vor Durchlaufen des zweiten
Verseilpunktes synchron durchgeführt. Diese gleichzeiti und damit sehr einfache
Umsteuerung wird vorzugsweise mit der Maßnahme gekoppelt, das abschnittsweise wechselnd
erfolgende kraftschlüssige und kraftfreie Umfassen des Stranges in Abständen vorzunehmen,
die der Durchlaufzeit eines Längsabschnittes des Stranges vom ersten zum zweiten
Verseilpunkt entsprechen. Dadurch wird eine stets ausreichende Verdrillung der SZ-verseilten
Verseilelemente sichergestellt.
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Die unmittelbar hinter dem ersten Verseilpunkt und unmittelbar vor
dem zweiten Verseilpunkt auf den Strang einwirkenden Tordierungen können dem Betrage
nach gleich groß gewählt werden.
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Besondere Vorteile ergeben sich jedoch, wenn diese Tordierungen dem
Betrage nach unterschiedlich groß sind. In diesem Fall erfolgt nämlich eine zusätzliche
Modulation der Dralllänge der hergestellten SZ-Verseileinheiten, d. h. die Dralllänge
der SZ-Verseileinheiten ist über die Länge nicht konstant, sondern schwankt ständig
innerhalb bestimmter Grenzen.
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Dadurch werden auch bei gleicher mittlerer Drallänge der zu einer
Verseilgruppe verseilten SZ-Verseileinheiten systematische Nachbarviererkopplungen
unterbunden. Sowohl bei der ttmsteuerung der auf den Strang einwirkenden Tordierungen
als auch infolge der dem Betrage nach unterschiedlichen Tordierungen
des
Stranges in der Nähe des ersten und in der Nähe des zweiten Verseilpunktes werden
in diesem Zusammenhang Einschwingvorgänge berücksichtigt und ausgenutzt, wie sie
an sich bekannt sind (deutsche Patentschrift 1 765 452). Die Modulation der Drallänge
der hergestellten SZ-Verseileinhei--ten ermöglicht im übrigen, den Abstand der Umkehrstellen
der Verdrillungsrichtung in den SZ-Verseileinheiten relativ kurz zu wählen, beispielsweise
kürzer als 5 m, so daß die Entfernung zwischen dem ersten und dem zweiten Verseilpunkt
nicht übermäßig groß wird.
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Um bei einem gemäß der Erfindung ausgebildeten SZ-Verseilverfahren
sicherzustellen, daß die. Verseilelemente beim Durchlaufen des Abschnittes zwischen
dem ersten und dem zweiten Verseilpunkt stets genügend verseilt sind und daß sich
die Umkehrstellen der Verdrillungsrichtung erst beim Durchlaufen des zweiten Verseilpunktes
ausbilden, wodurch Adertberschlagungen unter Einwirkung der Torsionsvorrichtungen
vermieden werden, ist in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß der Strang
nach Durchlaufen des ersten Verseilpunktes und noch vor dem abschnittsweise kraftschlüssigen
und kraftfreien Umfassen hinter dem ersten Verseilpunkt zusätzlich stets kraftschlüssig
umfaßt und in Umfangsrichtung mit stets gleichbleibender Richtung tordiert wird
und daß der Strang - in funktionsmäßig spiegelsymmetrischer Weise - vor Durchlaufen
des zweiten Verseilpunktes, aber nach dem abschnittsweise wechselnd kraftfreien
und kFaftschlüssigen Umfassen in der Nähe dieses Verseilpunktes ebenfalls zusätzlich
stets kraftschlüssig umfaßt und in Umfangsrichtung mit stets gleichbleibender Richtung
tordiert wird. Diese zusätzlichen Tordierungen erfolgen zweckmäßig in der gleichen
Richtung, aber mit unterschiedlicher Größe, wie die abschnittsweise wechselnden
Tordi erungen.
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Zur Durchführung des neuen SZ-Verseilverfahrens ist eine Vorrichtung
besonders geeignet, bei der innerhalb einer von zwei
Verseilpunkten
begrenzten Tordierstrecke unmittelbar hinter dem ersten Verseilpunkt und unmittelbar
vor dem zweiten Verseilpunkt je ein rotierender Verseilkopf angeordnet ist, der
gegen den aus den Verseilelementen gebildeten Strang in radialer Richtung preßbare,
auf dem Strang in Längsrichtung frei ablaufende Teile enthält, mit denen der Strang
in Umfangsrichtung kraftschlüssig umfaßt wird; hierbei ist wesentlich, daß eines
oder mehrere dieser Teile in radialer Richtung bewegbar sind, so daß der Kraftschluß
zwischen dem jeweiligen Verseilkopf und dem Strang vorübergehend aufhebbar ist.
Derartige mit abschnittsweise wechselndem Kraftschluß arbeitende Verseilköpfe sind
an sich beginnt (Zeitschrift "Draht" 22, 1971, Heft 9, Seiten 619 bis 625). Es empfiehlt
sich, als auf dem Strang in Längsrichtung frei ablaufende Teile mit einem Reibbelag
versehene Rollen vorzusehen.
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Zur Ausübung der im Rahmen der Erfindung vorgesehenen zusätzlichen
Tordierungen kommen Verseilköpfe infrage, die den aus den Verseilelementen gebildeten
Strang stets gleichbleibend in Umfangsrichtung kraftschlüssig umfassen.
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Das neue SZ-Verseilverfahren wird nachfolgend anhand eines in der
Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens und anhand von in den Figuren 3 bis 5 dargestellten Ausführungsbeispielen
von Verseilköpfen, wie sie bei einer Vorrlchtung zur Durchführung des neuen Verfahrens
verwendet werden, näher erlEutert.
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In Fig. 1 ist eine SZ-Verseilmaschine dargestellt, mit der vier Adern
40 eines Nachrichtenkabels zu einem Sternvierer 67 verseilt werden, der eine abschnittsweise
wechselnde Verdrillungsrichtung aufweist. Die Adern 40 laufen hierzu von raumfest
gelagerten Adervorräten 41 ab und werden über Umlenkrollen 43, die in dem Gestell
42 gelagert sind, der eigentlichen SZ-Verseilvorrichtung 45 zugeführt. Nach Durchlaufen
dieser
Verseilvorrichtung gelangt der Sternvierer 67 über die Umlenkrolle 48, die von dem
Sternvierer einmal umschlungen wird, zu der im Rahmen 69 gelagerten Abzugscheibe
68 und wird anschließend auf die im Rahmen 71 gelagerte Aufwickeltrommel 70 aufgewickelt.
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Die eigentliche SZ-Verseilvorrichtung 45 besteht aus einer Tordierstrecke,
die durch einen ersten Verseilpunkt, nämlich den Verseilnippel 47, und durch einen
zweiten Verseilpunkt, nämlich die Umlenkrolle 48, begrenzt ist und innerhalb der
die zu einem Strang 66 zusammengefaßten Adern 40 mit Hilfe der rotierenden Verseilköpfe
50 und 54 sowie 59 und 63 tordiert und damit verseilt werden. Diese Verseilköpfe
sind in den Rahmen 49 und 58 drehbar gelagert; sie werden mit Hilfe der Motoren
51, 55 sowie 61 und 64 mit Hilfe der Antriebsriemen 52 und 56 sowie 61 und 65 getrennt
angetrieben. Gegebenenfalls kommt ein gemeinsamer Antrieb der Verseiköpfe 50 und
59 sowie-der VerseLköpfe 54 und 63, gegebenenfalls mit Hilfe eines Übersetzungsgetriebes,
infrage. In dem zarge stellten Ausführungsbeispiel werden zum Verseilen der Adern
40 sowohl solche VeraeilköpSe verwendet, die die zu einem Strang zusammengefaßten
Adern abschnittsweise wechselnd kratf schlüssig und kraftfrei umfassen (nämlich
die Verseilköpfe 54 und 63), als auch solche Verseilköpfe, die den aus den Adern
gebildeten Strang stets kraftschlüssig umfassen (die Verseilköpfe 50 und 59). An
sich ist auch eine Verseilung der Adern möglich, bei der lediglich rotierende Verseilköpfe
vorgesehen sind, die den aus den Adern gebildeten Strang a,bschnittsweise wechselnd
kraftfrei und kratschlüssig umfassen. In diesem Fall wäre es zweckmäßig, diese Verseilköpfe
unm ttelbar hinter dem Verseilnippel 47 bzw. unmittelbar vor dem Verseilpunkt 4a
vorzusehen oder die in den Rahmen 49 und 58 vorgesehenen Bohrungen 72 und 73 als
ersten pfad zweiten Verseilpunkt im Sinne der Erfindung auszubilden
Während
der Verseilung laufen die Adern 40 Uber die Symmetriereinrichtung 44 zunächst in
den Verseilnippel 47 ein und werden damit zu dem Strang 66 zusammengefaßt. Dieser
Strang wird im Bereich zwischen dem Verseilnippel 47 und dem unmittelbar hinter
diesem Verseilnippel angeordneten , mit stets gleichbleibender Drehzahl und Drehrichtung
rotierenden sowie den Strang in Umfangsrichtung stets kraftschlüssig umfassenden
Verseilkopf 50 tordiert. Anschließend durchläuft der Strang den Verseilkopf 54,
der ebenfalls mit stets gleichbleibender Drehrichtung und Drehzahl umläuft, wobei
die Drehrichtung mit der Drehrichtung des Verseilkopfes 50 übereinstimmt. Der Verseilkopf
54 umfaßt den Strang 3edoch abschnittaweise wechselnd kraftschlüssig und kraftfrei,
so daß nur während der Zeit, in der der Verseilkopf den Strang kraftschlüssig umfaßt,
von diesem Verseilkopf eine Torsion auf den Strang ausgeübt wird.
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Nach Verlassen des Verseilkopfes 44 läuft der Strang 66 eine gewisse
Strecke frei durch die Luft und gelangt zum Verseilkopf 63, der in gleicher Weise
wie der Verseilkopf 54 betrieben wird. Danach durchläuft der Drang den Verseilkopf
59, der in gleicher Weise wie der Verseilkopf 50, gegebenenfalls mit abweichender
Drehzahl, betrieben wird, Da bei dem dargestellten Ausführungabeispiel alle Verseilköpfe
mit stets gleichbleibender Drehrichtung umlaufen, bleiben die den Strang 66 bildenden
Adern 40 beim Durchlaufen der Strecke zwischen dem ersten Verseilpunkt 47 und dem
Verseilkopf 59 stets mit gleichbleibender Schlagrichtung miteinander verseilt. Erst
nach Duroblauten des Verseilkopfes 59 wirkt auf den Strang im Bereich zwischen dieses
Verseilkopf und des unmittelbar dahinter angeordneten weiten Verseilpunkts nämlich
der Umlenkrolle 48, ein. Tordierung in entgqangesetzter Richtung ein, die sich der
von den Ubrigen Veraeilktpfen auf den Strang ausgeübten Tordierung uberlagert.
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Durch das abschnittsweise wechselnd erfolgende, kraftschlüssige und
kraftfreie Umfassen des Stranges 66 mit Hilfe der stets gleichförmig rotierenden
Verseilköpfe 54 und 63 erhält man eine endgültige Verdrillung der Adern, deren Richtung
abschnittsweise wechselt.
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Für die in Fig. 1 dargestellte SZ-Verseilvorrichtung ist beispielsweise
folgende Dimensionierung geeignet: Die Verseilköpfe 50 und 59 laufen mit gleicher
Drehrichtung und einer Drehzahl von n1 = 2000 U/min um, während die Verseilköpfe
54 und 63 mit der gleichen Drehrichtung wie die Verseilköpfe 59 und 50, jedoch mit
einer Drehzahl von n2 = 6000 U/min umlaufen. Die Länge der Tordierstrecke, d. h.
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der Abstand zwischen dem Verseilnippel 47 und der Umlenkrolle 48,
beträgt 2 m, wobei für die Abzuggeschwindigkeit der Adern 40 200 m/min vorgesehen
sind. Der Kraftschluß der Verseilköpfe 54 und 63 wird nach jeweils 0,6 sec gleichinnig
gewechseit. Innerhalb der Tordierstrecke tritt denn abwechselnd die Schlaglänge
s = + v0/n1 = + 100 mm und s" = + vo/n2 = + 33 mm auf. Der fertige Sternvierer 67
hat dann die Schlaglänge s = + vO/(n2 - n1) = + 50 mm.
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Aus Entkopplungsgründen ist es zweckmäßig, die Schlaglänge des fertigen
Sternvierers periodisch schwanken zu lassen. In diesm Fall wahlt man für die Verseilköpfe
50 und 59 und/oder für die Verseilköpfe 54 und 63 voneinander abweichende Drehzahlen,
beispielsweise läßt man den Verseilkopf 50 mit 1800 U/min und den Verseilkopf 59
mit 2200 U/min umlaufen.
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Die Figuren 2 und 3 zeigen die konstruktive Ausbildung eines Verseilkopfes,
wie er im Rahmen der Erfindung für die Verseilköpfe 50 und 59 infrage kommt. Derldargestellte
Verseilkopf 1, der nachfolgend als Rollentwister.bezeiçhnet wird, ist in zwei verschiedenen
Ansichten sovie teilweise im
Schnitt dargestellt und enthält als
wesentliche Teile die beiden Rollenpaare 2/3 und 4/5, wobei die beiden Rollen jedes
Rollenpaares auf parallelen Achsen angeordnet sind und sich mit ihren Laufflächen
gegenüberstehen, Die Rollenpaare sind hierzu auf dem oberen Rollenträger 7 und dem
unteren Rollenträger 8 drehbar gelagert, wobei die Rollenträger ihrerseits an dem
linken Rahmen 9 und dem rechten Rahmen 10 befestigt sind. Der gesamte Verseilkopf
ist um die Rotationsachse 11 in nicht dargestellter Weise drehbar gelagert. Anstelle
von zwei Rollenpaaren kommt auch die Verwendung von lediglich einem Rollenpaar oder
von mehr als zwei Rollenpaaren infrage.
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Zur Einstellung des Achsabstandes der Rollen jedes Rollenpaares und
damit zur Anpassung des Rollentwisters an den Durchmesser des jeweils zu verseilenden
Verseilgutes sind an den Rahmen 9 und 10 die Spindeln 12 und 13 vorgesehen, die
an dem einen Ende mit einem Linksgewinde und an dem anderen Ende mit einem Rechtsgewinde
versehen sind. Auf dem das Gewinde tragenden Abschnitt der Spindel ist der jeweilige
Rahmen mit Hilfe der Gewindebuchse 14 geführt. Die jeweilige Stellung der Gewindespindeln
12 und 13 und damit der Abstand der Rollen jedes Rollenpaares wird mit Hilfe der
Gewindestifte 15 fixiert.
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Jede für den Rollentwister verwendete Rolle besteht - wie aus Fig.
4 zu ersehen ist - aus den beiden Rollenhälften 18 und 19, die im wesentlichen symmetrisch
ausgebildet und mit Hilfe der Schraube 20 verschraubt sind. Die Rollenhälften werden
dabei gegen den äußeren Wälzring des Kugellagers 6 gepreßt, das auf der Buchse 22
mit Hilfe des Sicherungsringes 23 axial festgelegt ist. Durch die Buchse 26 ist
die Rollenachse 24 geführt und mit dem oberen Rollenträger 7 verbunden.
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In die Lauffläche der aus den beiden Rollenhälften 18 und 19 bestehenden
Rolle 4 ist die Nut 28 eingearbeitet, in die der
Reibbelag 27 aus
einem gummielastischen Material eingebettet ist. Dieser Reibbelag weist einen U-förmigen
Querschnitt auf, wobei die Basis 29 die eigentliche Lauffläche bildet und die Schenkel
30 und 3t sich auf dem Nutgrund der Nut 28 abstützen. Dabei ergibt sich zwischen
dem Reibbelag und dem Nutgrund der Hohlraum 34.
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Um eine gute Anschmiegsamkeit des Reibbelages 27 an das jeweilige
Verseilgut zu erreichen, sind die Schenkel des im Querschnitt U-förmigen Reibbelages
kürzer und dicker ausgebildet als die die eigentliche Lauffläche bildende Basis.
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Der Reibbelag 27 wird in der Regel als ein geschlossener Ring vorliegen.
Die Einbettung'dieses Ringes in die in die Oberfläche der Rolle eingearbeitete Nut
28 erfolgt daher beim Verschrauben der beiden Rollenhälften 18 und 19 miteinander.
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Hierbei wird der Nutgrund vor dem Einbetten des Reibbelages mit einem
Klebemittel bestrichen, das eine feste Verbindung der Enden der Schenkel des im
Querschnitt U-förmigen Reibbelages mit der jeweiligen Rolle sicherstellt.
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Für den Reibbelag hat sich ein weichgummiähnlicher Werkstoff auf der
Basis von Polyurethan, wie er von der Firma Bayer-Leverkusen unter der Handelsbezeichnung
'|VulkollanW vertrieben wird, als besonders geeignet erwiesen.
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Die Figur 4 zeigt in schematischer Darstellung die Ausbildung eines
Verseilkopfes, wie er im Rahmen der Erfindung für die Verseilköpfe 54 und 63 infrage
kommt. Der dargestellte Verseilkopf 80 besteht aus den beiden fest gelagerten Rollen
81 und 82 und der senkrecht zur Duroblaufri.chtung des Stranges 66 durch den Verseilkopf
beweglich gelagerten Rolle 83. Die Rollen 81 bis 85 sind in gleicher Weise wie die
Rollen 2 bis 5 des Verseilkopfes 1 in Fig. 2 ausgebildet. Die bewegliche Rolle 83
ist an dem einen Ende des Hebelarmes 87 befestigt und wird mit Hilfe fIllfe der
Zugfeder 88 von der Verseilachse weggezogen.
Mit Hilfe des Elektromagneten
85 und mit Hilfe des an der Rolle 83 befestigten Kernes 84 kann die Rolle 83 entgegen
der Zugrichtung der Feder 88 in Richtung auf die Verseilachse zwischen die beiden
Rollen 81 und 82 gezogen werden. Dadurch erfolgt eine hebelförmige Auslenkung des
Stranges 66, der nun zwischen den Rollen 81 bis 83 wellenförmig hindurchläuft und
infolge der Drehbewegung des Verseilkopfes 80 von diesem verdreht wird. Durch Ein-
und Ausschalten der Erregung des Elektromagneten 85 wird beim Betrieb des stets
rotierenden Verseilkopfes das abschnittsweise wechselnd erfolgende kraftfreie und
kraftschlüssige Umfassen des Stranges 66 durch den Verseilkopf 80 erreicht.
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Der Antrieb des im Rahmen 90 gelagerten Verseilkopfes 80 erfolgt mit
Hilfe des Motors 91 über den Antriebsriemen 92.
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Die Antriebsscheibe 93 ist im Ubrigen mit einem Schleifring 94 zur
Erregung des Elektromagneten 85 über die Bürstenanordnung 95 versehen.
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4 Figuren 10 Ansprüche