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Verfahren zur Auflösung des Drahtdorns einer Fadenwendel Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren zur Auflösung des Drahtdorns einer Fadenwendel bzw.
-spule.
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Allgemein werden iladenwendeln bzw. -spulen, wie sie als Leiter bzw.
Elektroden für Lichtquellen wie Glühlampen oder Fluoreszenz-Entladungslampen oder
-Elektronenröhren wie Vakuumröhren verwendet werden, durch Wicklung eines feinen
Wolfrsmdrahtes um einen Drahtdorn unter Erzeugung einer Wendel oder Spule hergestellt,
diewenn nötig, d.h., wenn statt der Einfachwendel eine Mehrfachwendel erzeugt werden
soll, weiterhin um einen anderen :Drahtdorn gewickelt wird. Dabei muß jedoch der
Drahtdorn, der für die Formung des- Wolframdrahtes zur gewünschten Fadenwendel verwendet
wird, nach deren Bildung entfernt werden. Das geschieht im allgemeinen durch selektive
chemische Auflösung des Drahtdorns.
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Bei der Formung des Wolframdrahtes zu einer Metallfadenwendel entstehen
nun infolge des Wickelprozesses innere Spannungen im Wolframdraht, die zu einer
Deformationsneigung der resultierenden Spule oder zu gleichmäßigen Steighöhen der
Wicklung Anlaß geben. Wenn eine so erhaltene lVIe-tallfadenwendel nach Auflösung
des Drahtdorns als Elektrode verwendet wird, ist ihr Leistungsvermögen so stark
beeinträchtigt, daß sie unbrauchbar wird.
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Zum Abbau der inneren Spannungen sollte der Wolframdraht daher nach
Formung der Spule bei hohen Temperaturen wärmebehandelt werden. Wenn nun bei einer
solchen Behandlung ein Teil des Drahtdorn-Metalls infolge der hohen Temperaturen
zum oder in den Wolframdraht diffundiert, kommt es zu einer Versprödung des Wolframdrahtes,
der sich während der Verwendung als Elektrode einer Lichtquelle oder Elektronenröhre
deformiert oder reißt und wird so als Elektrode unbrauchbar wird, was die Lebensdauer
der Lichtquelle oder dergleichen stark reduziert.
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Demgemäß ist es erforderlich, daß der Drahtdorn ohne Beeinträchtigung
des Wolframs den Temperaturen der spannungsabbauenden Wärmebehandlung des Wolframdrahtes
widerstehen kann, dabei jedoch anschließend leicht herauslösbar ist. Als Metalle,
die diesen Bedingungen genügen, komnen Molybdän und Nickelsilber (eine Legierung
mit 45 bis 65 % au, 6 bis 35 % Ni, 15 bis 35 % Zn und geringen engen an Mn, Fe und
Pb mit einem Schmelzpunkt von 105000 oder mehr) in Betracht.
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Um der resultierenden Metallfadenwendel einen günstigen Wirkungsgrad
zu verleihen, wird die Wärmebehandlung des Wol£rar.'drahtes nach Formung der Spule
vorzugsweise bei einer
möglichst hohen Temperatur vorgenommen. Wenn
die Wärmebehandlung beispielsweise bei etwa 140000 erfolgt, wird Molybdändraht mit
einem Schmelzpunkt von 261000 als Drahtdorn verwendet. Wenn jedoch die inneren Spannungen
der Fadenwendel schon durch eine Wärmebehandlung bei Temperaturen um etwa 8000C
abgebaut werden können und wenn für die resultierende i'adenwendel nicht ausdrücklich
hohe Wirkungsgrade erforderlich sind, wird die wärmebehandlung bei 8000C oder darüber
vorgenommen.
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'ür die Formung einer solchen Metallfadenwendel kann Nickelsilber
als Drahtdorn verwendet werden.
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Eine Fadenwendel bzw. -spule wird mithin durch Wicklung eines Wolframdrahtes
um einen Drahtdorn zur Bildung einer Spule, Wärmebehandlung der Spule zum Abbau
der inneren Spannungen des Wolframdrahtes und anschließende Entfernung des-Drahtdorns
aus der Spule erzeugt, was bislang durch Herauslösen des Dorus mit einer Lösung
aus Salpetersäure, Schwefelsäure und Wasser erfolgt.
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D.h., bei Verwendung eines Molybdändrahtes. als Drahtdorn wird die
Fadenwendel mit darin befindlichem Molybdändraht z.B.
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in eine Lösung aus 3,75 Gewichtsteilen 98 %iger Salpetersäure; 2,7
Gewichtsteilen 98 iger Schwefelsäure und 1 Gewichtsteil Wasser gebracht und die
Lösung zur Auflösung des Molybdändrahtdorns erwärmt. Dabei wird nur-der l,Iolybdändraht
aufgelöst und -die Wolframfadenwendel bleibt in der Lösung unverändert zurück.
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bei einem solchen Löseverfahren mit einer Flüssigkeit aus (im wesentlichen)
Salpetersäure, Schwefelsäure und Wasser wird jedoch die darin enthaltene Salpetersäure
allmählich, mit der Auflösung des Drahtdorns in salpetrige Säure umgewandelt:-,
die'-große Mengen unterschiedlicher gasförmiger Stickstoffoxide wie
beispielsweise
NO und NO2 entwickelt. Diese gasförmigen Stickstoffoxide sind schädlich bzw. lastig
und führen zu Schädigungen des menschlichen Körpers und lebender Gegenstände, wenn
sie in die Luft gelangen, so daß es vom Standpunkt der Gesunderhaltung der Umgebung
außerordentlich wichtig ist, solche luftverseuchenden Substanzen nicht in die Umgebungsluft
zu entlassen.
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Bislang wurden die während der Auflösung des Drahtdorns entwickelten
gasförmigen Stickstoffoxide daher durch Auswaschen der diese Gase enthaltenden Luft
mit Wasser oder Alkalilösung entfernt, wobei es jedoch unmöglich ist, diese Stickstoffoxide
vollständig zu entfernen, da die Wirksamkeit der Waschanlagen nicht ausreicht und
lange Behandlungszeiten und enorme Anlagen erforderlich sind.
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Andererseits wird die Auflösung des Drahtdorns der fertig gewickelten
Fadenwendel innerhalb eines Raumes vorgenommen, so daß es aus Gesundheitsgründen
notwendig ist, dafür zu sorgen, daß die gasförmigen Stickstoffoxide nicht im Raum
verbleiben.
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Für die Entfernung der Stickstoffoxide aus solchen Häumen wird daher
eine kräftig wirkende Absauganlage benötigt. Die dabei aus diesem Raum entlassenen
Gase werden so jedoch mit Luft verdünnt, was zur folge hat, daß die Beseitigung
der Stickstoffoxide durch Auswaschen der bereits beträchtlich verdünnten Gase zu
erfolgen hat; Aus den genannten Gründen ist die vollständige Behandlung (bzw. Entfernung)
dieser Oxide außerordentlich schwierig und es läßt sich kaum vermeiden, daß unbehandelte
gasförmige Stickstoffoxide in die Luft gelangen und zu einer Luftverschmutzung Anlaß
geben0 je bereits angegeben wurde, ist die 5t|Jirksamlreit
der Gaswäsche
mit Wasser oder Alkalilösung gering und um die Konzentration an gasförmigen Stickstoffoxiden
so gering zu machen, daß sie als Luftverschmutzung selbst bei Abgabe in die Umgebungsluft
vernachlässigbar werden, sind enorme Behandlungsanlagen, -räume und -kosten notwendig,
was sich stark auf den Preis des Endproduktes u.dgl. auswirkt. Demgemäß war es schwierig,
eine Anlage für die Behandlung dieser gasförmigen Stickstoffoxide in industriellem
Maßstab zu erstellen.
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Ziel der Erfindung ist daher ein Verfahren, mit dem die vorstehend
aufgezeigten Schwierigkeiten bezüglich der Entwicklung von Stickatoffoxiden vermieden
werden können.
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Zu diesem Zweck wird gemäß der erfindung ein Inhibitor für die Erzeugung
gasförmiger Stickstoffoxide zu der für die Auflösung des Drahtdorns dienenden Lösung
hinzugegeben zur Hemmung der Bildung von salpetriger Säure, die zur Quelle für die
Erzeugung gasförmiger Stickstoffoxide während der Auflösung des Drahtdornes wird,
wobei die sich bildende salpetrige Säure durch den Inhibitor in Salpetersäure umgewandelt
oder zu unschädlichen Produkten wie Stickstoff, Kohlendioxid, Wasser und dgl. zersetzt
wird, so daß die Preigabe gasförmiger Stickstoffoxide in die Luft vermieden werden
kann und das Problem der Gaswäsche gar-nicht erst äkut wird.
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Gemäß der Erfindung kann mithin erreicht werden, daß bei der Auflösung
des Drahtdorns einer Fadenwendel keine luStverschmutzenden Substanzen erzeugt werden,
da der Inhibitor, welcher der auflösend wirkenden Flüssigkeit zugesetzt wird, verhindert,
daß gasförmige Stickstoffoxide entstehen. Er bewirkt mithin eine vollständige Inhibition
der Erzeugung gasförmiger Stickstoffoxide und der Freigabe solcher Oxide in die
Luft,
Gemäß der Erfindung wird also einer bei der Dornauflösung
zur Herstellung von letallfadenlNendeln verwendeten wässrigen salpetersäureha'ltigen
Lösung ein Inhibitor zugesetzt, der verhindert, daß die aus der Salpetersäure entstehende
salpetrige Säure in gasförmige Stickstoffoxide übergeht, indem andere unschädliche
Substanzen unter Verhinderung der Entwicklung schädlicher Gase gebildet erden, Dabei
wird im übrigen auch eine Auflösung des die Fadenwendel bildenden Wolframdrahtes
verhindert, so daß eine Spule mit geringerem Gewichtsverlust und stabilem Wirkungsgrad
erhalten werden kann.
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Im einzelnen hat die erfindung ein Verfahren zur Auflösung des Drahtdorns
einer Fadenwendel oder -spule mit Hilfe einer Salpetersäure, Wasser und zumindest
einen Vertreter der Gruppe Schwefelsäure, Salzsäure und Phosphorsäuren aufweisenden
i1lüssigkeit zum Gegenstand, das dadurch gekennzeichnet ist, daß der auflösend wirkenden
Flüssigkeit ein Inhibitor für die Erzeugung gasförmiger Stickstoffoxide zugesetzt
wird, der die sich während der Auflösung bildende salpetrige Säure, die zur Ursache
für die Entwicklung gasförmiger Stickstoffoxide werden würde, in Salpetersäure umgewandelt
oder zu unschädlichen Substanzen wie Stickstoff, Kohlendioxid, Wasser u.dgl. zersetzt,
so daß weder Stickstoffoxide gebildet noch an die Luft abgegeben werden.
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Gemäß der Erfindung wird die auflösend wirkende i'lüssigkeit dadurch
hergestellt, daß zu der wässrigen Salpetersäurelösung bzw. Salpetersäure enthaltenden
Lösung zumindest ein oxidierendes mittel hinzugegeben wird, das durch eine anorganische
Peroxyverbindung wie ein Salz der Permangansliure oder
Kaliumperchlorat
gebildet wird oder zumindest ein anorganisches reduzierendes Mittel, das durch ein
Ammoniumsalz wie Ammoniumnitrat, Ammoniumchlorid, Ammoniumsulfat oder Ammoniumphosphat
gebildet wird oder zumindest ein organisches reduzierendes Mittel, das durch Harnstoff
oder Oxalsäure gebildet wird oder eine Kombination aus einem anorganischen und einem
organischen reduzierendem Mittel.
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In diese Lösung wird dann die durch Aufwickeln eines Wolframdrahtes,
um einen -Drahtdorn aus Molybdän oder Nickelsilber erzeugte Ietallfadenwendel oder
-spule zur Auflösung des Drahtdorns gebracht0 Nährend dieser Auflösung reagiert
die Flüssigkeit mit dem Drahtdorn, wodurch Salpetersäure in salpetrige Säure umgewandelt
wird, Nach dem Stande der Technik wird die so gebildete salpetrige Säure zu gasförmigen
Stickstoffoxiden (NO, NO2... NOx) zersetzt.
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Gemäß der Erfindung wird die salpetrige Säure jedoch durch die oben
genannten oxidierenden Mittel innerhalb der Flüssigkeit in Salpetersäure umgewandelt
oder durch die genannten anorganischen oder organischen Reduktionsmittel innerhalb
der Flüssigkeit zu Wasser und völlig unschädlichen Gasen wie Stickstoff oder einer
mischung von Stickstoff und Kohlendioxid zersetzt, so daß die sich bildende salpetrige
Säure daran gehindert wird, gasförmige Stickstoffoxide in-die Luft abzugeben.
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Die Iteaktionsschemen für die Wirkungsweise der als Inhibitoren in
bezug auf die Entwicklung gasförmiger Stickstoffoxide wirkenden oxidierenden oder
reduzierenden ltittel-sind theoretisch noch nicht völlig geklärt, jedoch wird angenommen,
daß die Erzeugun gasförmiger Stickstoffoxide durch eine Kpmbination unterschiedlicher
Reaktionsabläufe verhindert wird.
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Nachfolgend wird die Erfindung mehr im einzelnen anhand von Beispielen
erläutert.
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Beispiel 1 Zu einer wässrigen Lösung mit 29 g 62 zeiger Salpetersäure
und 87 g Wasser wurden als Inhibitor für die Erzeugung gasförmiger Stickstoffoxide
8 g Kaliumpermanganat unter Erzeugung einer auflösend wirkenden Mischung hinzugegeben.
In diese wurde eine durch Aufwickeln eines Wolframdrahtes um einen Molybdändrahtdorn
(Molybdängewicht 4 g) hergestellte Metallfaden-Doppelwendel gebracht, wodurch der
Lolybdc:in-Drshtdorn vollständig aufgelöst wurde, während die in der Flüssigkeit
gebildete salpetrige Säure durch die Oxidationswirkung des Kaliumpermanganats in
Salpetersäure umgewandelt wurde und kaum der iall gegeben war, daß sich salpetrige
Säure zu gasförmigen Stickstoffoxiden zersetzte, die in die Luft freigegeben wurden.
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Die nach Auflösung des Drahtdorns aus der Flüssigkeit herausgenommene
lletallfaden-Doppelwendel zeigte mehr oder weniger eine Abscheidung auf der Oberfläche.
Nach Entfernung dieser Abscheidung durch eine Säurewaschung wurde jedoch ein laden
für eine Glühlampe erhalten, der hinsichtlich des Wirkungsgrad es bzw. Leistungsvermögens
mit einer lJetallfaden-Doppelwendel praktisch identisch war, die durch Waschen rnit
einer auflösend wirkenden Flüssigkeit aus Salpetersäure, Schwefelsciure und Wasser
erhalten wurde.
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Auf der anderen Seite wurde die fiir die Auflösung verwendete Flüssigkeit
nach Herauslösung des Drahtdorns uuf Anwesenheit von Wolfram analysiert0 Dabei wurde
gefundeii, daß die in diesem Beispiel zur Auflösung des Drahtdorns verwendete
Flüssigkeit
den Wolframdraht nicht einmal teilweise löst und so keine Gewichtsverminderung bei
der resultierenden Fadenwendel mit sich bringt und somit keinen nachteiligen Effekt
für die Fadenwendel ergab, Beispiel 2 Der Molybdän-Drahtdorn der gleichen Metallfaden-Doppelwendel
wie in Beispiel 1 wurde unter Verwendung einer Lösung mit 29 g 62 zeiger Salpetersäure,
2,5 g- 98 %iger Schwefelsäure, 87 g Wasser und 8 g Kaliumpermanganat aufgelöst;
die Auflösung war innerhalb von etwa 15 Minuten beendet.
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Beispiel 3 Ein Molybdän-Drahtdorn der gleichen Metallfaden-Doppelwendel
wie in Beispiel 1 wurde unter Verwendung einer auflösend wirkenden Flüssigkeit mit
29 g 62 %iger Salpetersäure, 2,5 g 98 obiger Schwefelsäure, 87 g Wasser, 8 g Kaliumpermanganat
und 1 g Kaliumperchlorat (handelsüblich erhältliches Produkt) aufgelöst; die Auflösung
war innerhalb von etwa 10 Minuten beendet.
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Bei diesem Beispiel bildete Kaliumperchlorat einen isSischkristall
mit Kaliumpermanganat und wandelte die gebildete salpetrige Säure in Salpetersäure
um unter Entwicklung einer Ilemmwirkung für die Erzeugung gasförmigen Stickstoffoxids
wie das Kaliumpermanganat. Gleichzeitig besitzt das Kaliumperchlorat eine so starke
Oxidationswirkung, daß die Zeit für die Auflösung des Molybdän-Drahtdorns verkürzt
wurden
Die Ergebnisse der Beispiele 2 und 3 waren mit denjenigen
von Beispiel 1 vergleichbar.
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Beispiel 4 Eine auflösend wirkende Flüssigkeit mit 25 g 85 obiger
Phosphorsäure, 29 g 62 6XÓiger Salpetersäure, 70 g Wasser und 10 g Ammoniumchlorid
wurde unterhalb von 80°0 gehalten und eine Metallfaden-Doppelwendel mit einem Molybdän-Drahtdorn
von 3 g Gewicht wurde zur Auflösung des Drahtdorns in die Lösung gebracht, was innerhalb
von etwa 20 Minuten beendet war.
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Während der Auflösung des olybdän-Drahtdorns wurde salpetrige Säure
gebildet, die jedoch durch die dafür zersetzende Wirkung des Ammoniumchlorids zu
Stickstoffgas und Wasser zersetzt wurde, so daß die Umwandlung der salpetrigen Säure
in gasförmige Stickstoffoxide verhindert wurde, so daß in die Luft freigegebenen
Mengen an gasförmigen Sticketoffoxiden ganz gering waren.
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Auf der anderen Seite wurde die auflösend wirkende Flüssigkeit nach
Auflösung des Molybdän-Drahtdorns analysiert, wobei festgestellt wurde, daß ein
gewisser Anteil der Wendel selbst gelöst worden war. Die von der Fadenwendel abgelöste
Menge war jedoch recht gering und der Gewichtsverlust derselben erreichte kein solches
Ausmaß, als daß irgendein schädlicher Effekt hinsichtlich der Eigenschaften der
Wendel bei Gebrauch als Elektrode für eine Lichtquelle festgestellt werden konnte.
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Beispiel 5 Eine auflösend wirkende Flüssigkeit mit 25 g 85 zeiger
Phosphorsäure, 25 g 62 %iger Salpetersäure, 65 g Wasser und 3,5 g Ammoniumsulfat
wurde unter etwa 800C gehalten und zur Auflösung des Molybdän-Drahtdorns der Hetallfaden-Doppelwendel
wie in Beispiel 4 verwendet; die Auflösung des Drahtdorns war innerhalb von etwa'15
Minuten beendet.
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Beispiel 6 Eine auflösend wirkende Flüssigkeit mit 1,0 g 85 %iger
Phosphorsäure, 25 g 62 %iger Salpetersäure, 70 g Wasser, 10 g Ammoniumphosphat und
10 g Ammoniumnitrat wurde unter etwa 900C gehalten und zur Auflösung des Molybdän-Drahtdorns
der Metallfaden-Doppelwendel wie in Beispiel 4 verwendet; die Auflösung des Drahtdorns
war innerhalb von etwa 10 Minuten beendet.
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Beispiel 7 Eine auflösend wirkende Flüssigkeit mit 15 g 62 einer Salpetersäure,
20 g 98 %iger Schwefelsäure, 65 g Wasser und 4 g Ammoniumsulfat wurde unter etwa
70°C gehalten und zur Auflösung des Molybdän-Drahtdorns der ßletallfaden-Doppelwendel
von Beispiel 4 verwendet; die Auflösung war innerhalb von etwa 25 Minuten beendet.
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Beispiel 8 4, Eine auflösend wirkende Flüssigkeit mit 20 g 62 %iger
Salpetersäure, 15 g Salzsäure, 65 g Wasser und 5 g Ammoniumchlorid wurde unter etwa
7000 gehalten und zur Auflösung des Molybdän-Drahtdorns der Metallfaden-Doppelwendel
von Beispiel 4
verwendet; die Auflösung war innerhalb von etwa
25 Minuten beendet.
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Bei den beispielen 5 bis 8 wurde jeweils die während der Auflösung
des olybdän-Drahtdorns gebildete salpetrige Säure nicht in gasförmige Stickstoffoxide
umgewandelt, sondern durch Ammoniumsulfat, Ammoniumphosphat, Arnmoniumnitrat oder
Ammoniumchlorid reduziert und zersetzt, so daß die Freigabe gasförmiger Stickstoffoxide
in die Luft verhindert wurde, und es wurden günstige Ergebnisse hinsichtlich des
Gewichtsverlusts der Fadenwendel wie in Beispiel 4 erzielt.
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Beispiel 9 Eine auflösend wirkende Flüssigkeit mit 10 g 62 zeiger
Salpetersäure, 86 g Wasser und 4 g Harnstoff wurde unter etwa 90"c gehalten und
zur Auflösung des Molybdänkerns bzw. -dorns (2 g) einer Metallfaden-Doppelwendel
verwendet; die Auflösung des Drahtdorns war innerhalb von etwa 20 Minuten beendet.
Obgleich während der Auflösung des Drahtdorns salpetrige Säure gebildet wurde, die
sich - an sich - in leicht gasförmige Stickstoffoxide umwandelt, wurde diese Säure
durch die Reduktionswirkung des Harnstoffs zu Stickstoff und Kohlendioxid zersetzt
und die engen der in die Luft freigegebenen gasförmigen Stickstoffoxide waren so
gering, daß kein Grund für eine Luftverschmutzung gegeben war.
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Auf der anderen Seite wurde die auflösende Flüssigkeit nach der Auflösung
des Molybdän-Drahtdorns analysiert, wobei gefunden wurde, daß ein gewisser Teil
des die Fadenwendel bildenden Wolframdrahtes gelöst worden war. Die aufgelöste Menge
des Wolframdrahtes war jedoch kleiner als 0,5 So der
theoretischen
Menge und nicht so hoch, als daß eine nachteilige Wirkung auf den \Wirkungsgrad
der Fadenwendel zu verzeichnen gewesen wäre.
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Beispiel 10 Eine wässrige Lösung mit 86 g 85 %iger Phosphorsäure,
10 g 62 %iger Salpetersäure und 3 g Harnstoff wurde unter etwa 90°C gehalten und
zur Auflösung des Molybdän-Drahtdorns (Molybdängewicht 1,5 g) einer Metallfaden-Doppelwendel
verwendet; der Drahtdorn konnte innerhalb von -etwa 15 Minuten aufgelöst werden.
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Beispiel 11 Eine auflösend wirkende flüssigkeit mit 67 g 85 %iger
Phosphorsäure, 8 g 62 %iger Salpetersäure, 25 g Wasser und 2,5 g Harnstoff wurde
unter etwa 9500 gehalten und zur Auflösung des Molybdän-Drahtdorns (2 g) einer Metallfaden-Doppelwendel
verwendet; die Auflösung war innerhalb von etwa 25 Minuten beendet.
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Bei den vorstehenden Beispielen 10 und 11 wirkte der Harnstoff jeweils
wie in Beispiel 9 als Zersetzungsmittel für salpetrige Säure, die als Ursache für
die Entwicklung gasförmiger Stickstoffoxide anzusehen ist und zersetzte besagte
Säure zu unschädlichem Stickstoff und Kohlendioxid und es trat kaum der Fall auf,
daß gasförmige Stickstoffoxide in die Luft freigegeben wurden. Darüber hinaus war
der Gewi-chtsverlust des Iviol -framd rahtes recht gering. Die Metall-Doppelwendel
von Beispiel 11 wurde als Elektrode für eine Fluoreszenz-Entladungs lampe verwendet,
wobei festgestellt wurde, daß der Metallfaden in seiner Leistungsfähigkeit als Elektrode
nicht beeinträchtigt war.
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In allen vorstehenden beispielen wurde die Verwendung eines olybdändrahtes
als Drahtdorn gezeigt, um den ein Wolframdraht gewickelt worden war. Bei der Verwendung
eines Nickelsilberdrahtes als Drahtdorn wurde jedoch ebenfalls die Wirkung erzielt,
daß die Entwicklung von gasförmigen Stickstoffoxiden und ein Gewichtsverlust der
Fadenwendel - wie in den vorstehemden Beispielen - verhindert werden konnten.
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Wie aus dem Vorstehenden folgt, ist die Erfindung auf die Fälle anwendbar,
wo der Drahtdorn einer aus einem Wolframdraht gebildeten Metallfadenwendel mit einer
Salpetersäure enthaltenden auflösend wirkenden Flüssigkeit gelöst wird, und die
Erfindung ist nicht auf die Anwendung bei Drahtdornen lediglich aus Molybdän oder
Nickelsilber beschränkt, sondern bei allen anderen Materialien anwendbar, die als
Drahtdorne verwendet werden können.