DE2233896B2 - Modifizierte Polyphenylenäthermasse - Google Patents
Modifizierte PolyphenylenäthermasseInfo
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Description
worin R1 und R2 gleich oder verschieden sein können
und einen Methyl- oder Äthylrest darstellen, (B) 5 bis 60 Gewichtsprozent eines Styrolharzes,
das wenigstens 70% Struktureinheiten der allgemeinen Formel
worin R3 ein Wasserstoffatom oder einen niederen
Alkylrest, X ein Chlor- und/oder Bromatom und »η 0, 1 oder 2 bedeutet, enthält, und (C) 2 bis 60 Gewichtsprozent
eines aromatischen Polycarbonats, das aus sich wiederholenden Einheiten der allgemeinen
Formel aufgebaut ist
35 O
-O
o—c-
x,„
worin R4 und R5 gleich oder verschieden sein können
und ein Wasserstoffatom oder einen niederen Alkylrest darstellen und X und m die unter (B) angegebene
Bedeutung besitzen, wobei die Gesamtmenge von (A), (B) und (C) 100 Gewichtsprozent
beträgt.
Die Erfindung betrifft eine modifizierte Polyphenyenätherharzmasse
mit ausgezeichneter Wärmestabiliät, Ermüdungsbeständigkeit und Verarbeitbarkeit.
Polyphenylenätherharze sind thermoplastische -larze mit ausgezeichneten mechanischen Eigenschafen,
wie beispielsweise Zugfestigkeit und elektrischen ligenschaften, wie beispielsweise inhärenter Volumenviderstand.
Dielektrizitätskonstante oder dielektrische -cstigkeil, und sie besitzen auch eine hohe Wärmeverormungstemperatur.
haben jedoch den Nachteil chlechtei Verarbeilbarkcit und geringer Bcständigeit
gegenüber Oxidation bei Erwärmen. Um diese •Jachteile zu beseitigen, ist es bekannt. Polystyrol mit
'olyphenylcnäthcr zu vermischen (vgl. US-PS
84 682 und 33 83 435).
896
Es wurde auch der Versuch unternommen, ein Polyamid (US-PS 33 79 792) und ein Polyolefin (US-PS
33 51 851) zuzusetzen, um die Eigenschaften des PoIyphenylenätbers
zu modifizieren, doch ist zur Zeit lediglich eine Kombination von Polyphenylenäther
und Polystyrol in technischer Verwendung. Diese polystyrolmodifizierte Polyphenylenäthermasse besitzt
verbesserte Verarbeitbarkeit unter Verlust der dem Polyphenylenäther eigenen hohen WU.meverformungstemperatur,
behält jedoch kein zufn·. Anstellendes Ausmaß hinsichtlich der Ermüdungsbeständigkeit
bei, was für einen technischen Kunststoff erforderlich ist. Allgemein ist die Ermüdungsbeständigkeit
eine sehr wichtige Eigenschaft, die für Kunststoffe notwendig ist, die unter wiederholten mechanischen
oder elektrischen Ermüdungserscheinungen verwendet werden, z. B. solche, die als Metallersatzstoffe, Teile
elektrischer Bestandteile und Bestandteile von Präzisionsmaschinen verwendet werden. Kunststoffe mil
geringer Ermüdungsbeständigkeit sind für industrielle Zwecke kaum einsetzbar.
Somit besteht eine Aufgabe der Erfindung in einer thermoplastischen Formmasse mit verbesserter Verarbeitbarkeit
und verbesserter Ermüdungsbeständigkeit unter Beibehaltung eines brauchbaren Ausmaßes
der hohen Wärmeverformungstemperatur des Polyphenylenäthers.
Die Aufgaben der Erfindung können durch die im Anspruch angegebenen thermoplastischen Formmassen
gelöst werden.
Im allgemeinen bestand zur Verbesserung der Eigenschaften eines Harzes das üblichste Vorgehen darin,
dieses Harz mit anderen Harzen zu vermischen. Wenn jedoch verschiedene Harzarten vermischt werden,
stellt die Verträglichkeit dieser Harze ein Problem dar. Speziell im Fall des mechanischen Vermischens können
die Eigenschaften der entsprechenden Harze häufig je nach den Arten der Harze, den Mischungsverhältnissen,
den Mischungstemperaturen u.dgl. verlorengehen, und die erhaltene vermischte Masse wird für
praktische Zwecke wertlos. Insbesondere wenn drei oder mehr Harzarten miteinander vermischt werden,
ist es äußerst schwierig, die Eigenschaften der erhaltenen vermischten Harzmasse vorauszusagen.
Es wurden nun ausgedehnte Untersuchungen bezüglich vermischten Dreikomponentenharzen durchgeführt,
um eine thermoplastische Formmasse auf der Basis von Polyphenylenäther mit verbesserter Verarbeitbarkeit
und Ermüdungsbeständigkeit ohne die Eigenschaften des Polyphenylenäthers zu verschlechtern,
zu erhallen. Als Ergebnis wurde nun gefunden, daß eine Masse, die Polyphenylenäther, ein Styrolharz
und ein aromatisches Polycarbonat in einem spezifischen Verhältnisdispergiert aufweist, ganz überlegene
Ermüdungsbeständigkeit besitzt, was normalerweise nicht erwartet werden konnte.
Es ist bekannt, Polyphenylenäther mit einem aromatischen Polycarbonat zu vermischen, das durch
Umsetzung eines zweiwertigen Phenols, wie beispielsweise 2.2-Bis-(4-hydroxyphcnyl!-propan und einem
Carbonatvorläufer, wie beispielsweise Phosgen, in Gegenwart eines Säurcakzcplors hergestellt wurde, um
dem Polycarbonat Beständigkeit gegen Rißbildung.die durch konzentrierte Beanspruchung verursacht wird,
und eine hohe Wärmcverformungstcmperalur zu verleihen
(vgl. japanische Patcnivcröffcnilichuim
15 782 671. Dieses Polymergcmisch besitzt jedoch
dc:n Nachk'il sehr schlechter VerarbcitbarkL-ii.
Ein Gemisch aus Polycaibonat und Polystyrol führt
herabgesetztem Erweichungspunkt des Polycarbots und dessen verbesserter Verarbeitbarkeit, besitzt
Loch äußerst schlechte Biegeeigenschaften und Erjnudungsbeständigkeit.
Auch andere Eigenschaften 5 werden schlecht.
Es ist daher überraschend, daß die Masse der Erfindung
die 4" b's ISfache Ermüdungsbeständigkeit
des polystyrolmodifizierten Polypheriylenäthers aufweist wobei andere Eigenschaften gleich oder besser ίο
als die des polystyrolmodifizierten Polyphenylenäthers jnd Diese ausgezeichneten Eigenschaften können aus
nen jeweiligen Gemischen aus Polycarbonat und Polyphenylenäther oder Polycarbonat und Polystyrol
der Polystyrol und Polyphenylenäther nicht erwartet 15
W£Der in den erfindungsgemäßen Massen enthaltene
Polyphenylenäther ist ein Polymeres mit sich wiederholenden Einheiten der allgemeinen Formel
Gemisch verwendet werden. Styrolharze, die dem Fachmann auf diesem Gebiet als Polystyrol mit hoher
Schlagfestigkeit bekannt sind, können in besonders einfacher Weise verwendet werden.
Das erfindunesgemäß enthaltene aromatische Polycarbonat
ist ein" Polymeres mit Struktureinheiten der Formel 111
(HD
worin Ri und R2 gleich oder verschieden sein können
und einen Methylrest oder einen Äthylrest darstellen und η eine positive ganze Zahl von wenigstens 50 be- 30
deutet Typische Beispiele dieses Polymeren sind PoIy-(2
6 - dimethyl -1,4- phenylen) - äther, Poly - (2 - methyl-V'äthyl-14-phenylen)-äther
und Poly-(2,6-uiäthyl-1 4-nhenylen)-äther. Die Polyphenylenälher werden
beispielsweise nach den in den US-PS 33 06 874, 33 06 875, 32 57 357 und 32 57 358 beschriebenen Verfahren
hergestellt.
Das erfindungsgemäß eingesetzte Styrolharz ist ein Polymeres, das wenigstens 70% Struktureinheiten
der Formel 11 enthält:
(ID
35
40
worin R3 ein Wasserstoffatom oder einen niederen
Alkylrest, X ein Chlor- und/oder Bromatom und in 0.
1 oder 2 bedeutet.
Der in der Beschreibung und den Ansprüchen verwendete Ausdruck »Styrolharz« bedeutet nicht nur
ein Homopolymerisat des Slyrols, sondern auch Copolymerisate von Styrol und copolymerisierbarcn Monomeren
und auch modifiziertes Polystyrol, das durch Einarbeitung von Kautschuk in das Homopolymerisat
oder die Copolymerisate erhalten wurde. Beispiele für das erfindungsgcmäß verwendbare Slyrolharz sind
Homopolymerisate, wie Polystyrol. Poly-u-mcthylstyrol
oder Polychlorstyrol, Copolymerisate wie Slyrol-Acrylnilril-Copolymerisal.
Slyrol-Butadien-Copolymcrisat, Styrol-Chlorstyrol-Copolymerisal oder
Chlorstyrol - Bromstyrol -Copolymerisal. kautschukmodifizierte Polystyrole, wie mit Kautschuk vermischtes
Polystyrol und Polystyrol mit hoher Sehlagfestigkeit. Diese Styrolharze können allein oder im
worin R4 und R5 gleich oder verschieden sein können
und ein Wasserstoffatom oder einen niederen Alkylrest. X ein Chlor- und/oder ein Bromatom und m 0,
1 oder 2 bedeutet. Dieses Polymere kann beispielsweise durch Umsetzung eines zweiwertigen Phenols oder
eines Alkalisalzes davon mit einem Carbonatvorläufer, z. B. Phosgen, Halogenformiat oder ein Carbo-(])
natester, hergestellt werden.
Beispiele des zweiwertigen Phenols, das zur Herstellung des erfindungsgemäß eingesetzten aromatischen
Polycarbonats verwendet werden kann, sind 2,2 - Bis - (4 - hydroxyphenyl) - propan (Bisphenol A),
2,2 - 3is - (4 - hydroxyphenyl) - butan (Bisphenol B), 2,2 - Bis - (4 - hydroxyphenyl) - pentan, 2,4' - Dihydroxydiphenylmethan,
Bis - (2 - hydroxyphenyl) - methan, Bis-(4-hydroxyphenyl)-methan, 2,2-Bis-(3,5-dichlor-
- hydroxyphenyl) - propan, 2,2 - Bis - (3,5 - dibrom- - hydroxyphenyl) - propan und Bis - (3,5 - dichlor-4-hydroxyphenyl)-methan.
Diese zweiwertigen Phenole haben wenigstens zwei aromatische Ringe, die miteinander durch eine Alkylenbrücke verbunden sind,
worin zwei Hydroxylgruppen direkt mit den Kohlenstoffatomen der getrennten aromatischen Ringe verbunden
sind. In der Erfindung kann auch ein aromatisches Carbonatcopolymeres, das aus einem Gemisch
dieser 7weiwertigen Phenole aufgebaut ist, als aromatisches Polycarbonat verwendet werden. Ein Gemisch
aus einem aromatischen Polycarbonat und dem Copolymeren kann auch eingesetzt werden.
Der Polyphenylenäther. das Styrolharz und das aromatische Polycarbonat können durch eine Methode
vermischt werden, die darin besteht, daß Lösungen davon in einem üblichen guten Lösungsmittel vermischt
werden und dann durch Zugabe eines Fällungsmittels, z. B. ein schlechtes Lösungsmittel dafür,
gleichzeitig ausgefällt werden, eine Methode, die darin besteht, daß die Pulver oder Pellets dieser Bestandteile
in einem Mischer vermischt werden und das Gemisch durch einen Extruder schmelz.extrudiert wird,
oder eine Methode, die darin besieht, daß die Bestandteile durch eine Walze geknetet werden.
Die Verhältnisse der Harzkomponenten der erfindungsgemäßen
Masse sind folgende: Polyphenylcn äther 15 bis 80 Gewichtsprozent, bevorzugt 35 bii
70 Gewichtsprozent: Styrolharz 5 his 60 Gewichts prozent. bevorzugt 30 bis 60 Gewichtsprozent, um
aromatisches Polycarhonai 2 bis 60 Gewichtsprozent
bevorzugt 2 bis 1 5 Gewichtsprozent, wobei der Ge
samtanteil 100 Gewichtsprozent betragt.
Gegebenenfalls kann die Masse gemäß der Hrfm
dung ferner einen Stabilisator, wie bcispiclswcis Λ Ik ylphenol verbindungen. Mercaptanvcrbindungei
organische Disulfidverbindungen oder Phospho
säureester, ein Pigment (organisch oder anorganisch) ein Flammverzögerungsmittel, wie beispielsweise
Phosphorsäureester. Halogenverbindungen oder deren Gemische mit Antimonverbindungen, ein Plastifizierungsmittel,
wie beispielsweise Phosphate und Phthalate, ein Ultraviolettabsorptionsmittel, ein
Schmiermittel oder ein Füllmittel, enthalten, die üblicherweise
als Zusätze für Harze verwendet werden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Die Eigenschaften der in den folgenden Beispielen erhaltenen Formmassen wurden nach folgenden Methoden
bestimmt.
Schmelzfließwert
Unter Verwendung eines Fließprüfgerätes vom Typ Koka (Produkt der Shimazu Seisakusho) wurde !5
ein bei 2900C schmelzendes Polymeres aus einer Düse mit einem Durchmesser von 1 mm und einer
Länge von 2 mm bei einem Druck von 60 kg/cm2 extrudiert und die je Zeiteinheit ausfließende Menge
gemessen.
Erweichungspunkt
Ein quadratisches Teststück mit einer Stärke von 2 mm und einer Fläche von etwa 1 cm2 wurde durch
Formpressen hergestellt. Eine Stoßnadel mit einer Belastung von 5 kg/cm2 wurde auf dieses Teststück
aufgebracht, und das Teststück wurde bei einer Geschwindigkeit von etwa 3"C je Minute erhitzt, damit
die Nadel in das Teststück eindringen soll (gemäß der ASTM-Methode D 1525-65 T).
Wärmeverformungstemperatur
ASTM D 648. Das Teststück wurde nicht getempert.
Zugfestigkeit
ASTM D 638-68 unter Verwendung eines Autographs (1S-5000 der Shimazu Seisakusho).
Dehnung
ASTM D 638-68.
Schlagfestigkeit
ASTM D 286, Izod-Kerbmethode.
ASTM D 286, Izod-Kerbmethode.
Ermüdungsbeständigkeit
Die Ermüdungsbeständigkeit wurde durch die folgenden drei Methoden bewertet, die sämtlich bei 20 C
durchgeführt wurden.
(1) Dauerbiegeversuch
Unter Verwendung eines Biegebeständigkeitsprüfgeräts (MIT-Typ, Toyo Seiki) wurde ein Teststück
Tabelle I
mit einer Breite von 5 mm, einer Länge von 120 mm
und einer Stärke von 0,22 mm unter einer Belastung von 450 kg/cm2 abwechselnd nach links und rechts
in einem Winkel von 135" mit einer Frequenz von 175mal je Minute gebogen. Die Zahl der Cyclen, die
zur Herbeiführung des Bruchs des Teststücks erforderlich war, wurde gemessen.
(2) Dauerzugversuch
Unter Verwendung eines Amographs (1S-5000. Shimazu Seisakusho) wurde ein in der ASTM-Methode
D 638-68 beschriebenes Teststück (Typ 1) periodisch unter eine maximale Belastung von 630 kg cm2
und eine minimale Belastung von 63 kg/cm2 bei einer Frequenz von 20rnal je Minute gebracht. Die Anzahl
der zur Herbeiführung des Bruchs des Teststücks erforderlichen Cyclen durch Variationen hinsichtlich
der Belastung im Beanspruchungszustand wurde gemessen.
(3) Dauerermüdungstest
Unter Verwendung eines Universal-Ermüdungsprüfgerätes (UF-lS-Typ, Shimazu Seisakusho) wurde
ein in der ASTM-Methode D 1822-68 beschriebenes Teststück (Typ S) einer abwechselnden Zug- und
Druckbeanspruchung bei einer Frequenz von 1800mal
je Minute unter einer spezifischen Belastung unterworfen, und die Anzahl der zur Herbeiführung des
Bruchs des Teststücks erforderlichen Cyclen wurde gemessen.
Bezugsbeispiel
Poly-(2,6-dimethyl-l,4-phenylen)-äther mit einer Grenzviskosität [i/] in Chloroform bei 25" C von
0,50 dl/g und Polystyrol mit hoher Schlagfestigkeit (mit synthetischem Kautschuk modifiziertes Polystyrol)
wurden in Methylenchlorid in den in Tabelle 1 angeführten Verhältnissen gelöst. Die erhaltene Lösung
wurde langsam zu einem großen Überschuß an Methanol unter Bildung eines Niederschlags zugegeben.
Der Niederschlag wurde aus der Lösung gewonnen und unter Bildung einer pulverförmigen
Harzmasse getrocknet. Das Pulver wurde zu einem 0,22 mm dicken Film durch Formpressen geformt
(Druck 180 kg/cm2. Temperatur 260 bis 2900C) und
einem wiederholten Biegetest unterworfen. Ferner wurde ein Teststück mit einer Stärke von 2 mm und
einer Fläche von etwa 1 cm2 durch Formpressen hergestellt und der Erweichungspunkt gemessen. Der
Schmelzfließwert wurde unter Verwendung eines Fließprüfgerätes vom Typ Koka, wie oben angegeben,
gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 wiedergegeben.
Polyphenylenäther | Styrolharz | Si imieizfließwerl | Zugfestigkeit | Da uerbiegefestigkeit | Erweichungs |
punkt | |||||
(Teile) | (Teile) | (cm'.'s) | (kg cm2) | (mal) | CC) |
0 | HX) | ._ | 0 | ||
25 | 75 | 220· 10 ■' | 495 | 25 | |
50 | 50 | 65- !()-■' | 609 | 40 | 136 |
75 | 25 | 13- 10-J | 755 | 50 | 164 |
100 | 0 | 2.3- 10 -> | 55 | 198 | |
PPO-PS(I) | 563 | 62 | 121 | ||
PPO-PS (2) | 591 | 38 | 118 |
PPO-PS (1) und (2) sind handelsübliche polystyrolialtige
Polyphenyläther.
Wenn die Ergebnisse des Dauerbiegetests von Tabelle 1 mit den entsprechenden Ergebnissen der
nachfolgenden Tabellen und IH verglichen werden, ist ersichtlich, daß die polystyrolhaltigen Polyphenyläther
(1) und (2) und die durch Vermischen von Polyphenyläther und Polystyrol mit hoher Schlagfestigkeil
erhaltene Harzmasse beide hinsichtlich der Beständigkeit gegenüber Biegeermüdung unterlegen sind.
Poly-(2,6-dimethyl-l,4-phenylcn)-äther mit einer Grenzviskosität, gemessen in Chloroform bei 25° C,
IO
von 0,5 dl/g und Polystyrol mit hoher Schlagfestigkeit und Poly-(2,2-diphenylenpropan)-carbonat wurden in
Mclhylenchlorid in den in Tabellen angegebenen Verhältnissen gelöst. Die Lösung wurde langsam
zu einem großen Überschuß an Methanol unter Bildung eines Niederschlags zugegeben. Der Niederschlag
wurde aus der Lösung gewonnen und unter Bildung einer pulverförmigen Harzmasse getrocknet.
Es wurden Teststückc aus der erhaltenen pulverförmigen
Harzmasse in der gleichen Weise wie im Bezugsbeispie! hergestellt, und die verschiedenen physikalischen
Eigenschaften wurden gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 11 wiedergegeben.
Polyphenylen- | Styrolharz | Aromatisches | Schmelzfiicßwcrt | Zugfestigkeit | Dauerbiege | Erweichungs |
äther | Polycarbonic | versuch | punkt | |||
(Teile) | (Teile) | (Teile) | (cm-Vs) | (kg/enrj | (Anzahl der Cyclen) |
( C) |
15 | 50 | 35 | 520· 10"-' | 180 | ||
15 | 35 | 50 | 310· 10-' | — | 290 | -_ |
25 | 50 | 25 | 350- 10-' | — | 170 | — |
35 | 15 | 50 | 99· 10-' | 680 | 290 | 140 |
40 | 55 | 5 | 95- 10-' | 665 | 120 | 135 |
40 | 50 | 10 | 82· 10-' | 670 | 140 | 135 |
47.5 | 47,5 | 5 | — | 670 | 120 | 142 |
50 | 47,5 | 2,5 | 45- 10-' | 661 | 100 | 141 |
50 | 45 | 5 | 53· 10-' | 697 | 190 | 142 |
50 | 40 | 10 | 45· ΙΟ"' | 682 | 148 | 145 |
50 | 30 | 20 | 51 ■ 10'-' | 668 | 161 | 154 |
50 | 10 | 40 | 38■ 10"' | 691 | 370 | 153 |
50 | 5 | 45 | 35 · 10"-' | 695 | 650 | 153 |
55 | 35 | 10 | 55·10"' | 683 | 150 | 152 |
60 | 35 | 5 | 35 10--' | 687 | 125 | 157 |
Aus den in Tabelle II wiedergegebenen Ergebnissen ist ersichtlich, daß die Einarbeitung des aromatischen
Polycarbonats wesentlich zu einer Verbesserung der Beständigkeit gegenüber Biegeermüdung beiträgt.
Wenn die Menge des Polyphenylenäthers relativ klein ist, wird der Schmelzfließwert groß. Zunehmender
Polyphenylenäther und aromatisches Polycarbonat führen zu einer erheblichen Verbesserung hinsichtlich
der Beständigkeit gegenüber Biegeermüdung, ergeben jedoch andererseits einen hohen Erweichungspunkt.
55
Der gleiche Polyphenylenäther, das gleiche Styrolharz und aromatische Polycarbonat wie das im Beispiel
1 verwendete wurden in einem Verhältnis von 47.5 :47,5:5 Gewichtstcilen in einem Mischer vermischt
und weiter 2 Teile 2-Mercaptobenzolhiazol-Zinksalz als Wärmestabilisator und 1,5 Teile Titanoxid
unter sorgfältigem Mischen zugegeben. Das erhaltene pulverformige Gemisch wurde einem Schmelzknet-Vorgang
unterworfen und unter Verwendung eines Doppelschnccken-Extruders extrudiert und pelletisiert.
Die Pellets wurden bei einem Druck von 1320 kg/cm2 durch Spritzguß verformt, wobei die
Temperaturen des Zylinders und der Form bei 260 bis 280"C bzw. 90cC gehalten wurden, um Teststücke
zu bilden. Diese Formprodukte besaßen eine Zugfestigkeil von 665 kg/cm2, eine Dehnung von 35%,
eine Izod-Schlagfestigkeit (gekerbt) von 9 kg/cm und
eine Wärmeverformungstemperatur (18.4 kg/cm2, nicht getempert) von 1300C. Bei dem wiederholten
Zugbeanspruchungstest wurde das Teststück selbst nach 1200 Cyclen nicht zerbrochen.
Der im Bezugsbeispiel verwendete handelsübliche polystyrolhaltige Polyphenylenäther (1) wurde unter
den gleichen Bedingungen wie oben unter Bildung von Teststücken gespritzt. Die Eigenschaften dieser
Teststücke wurden bestimmt, und es wurde gefunden, daß dieses Formprodukt eine Zugfestigkeit von
600 kg/cm2, eine Dehnung von 21,1%, eine Izod-Schlagfestigkeit von 11 kg cm /cm und eine Wärmeverformung&emperatur
von 121°C besaß. Beim Dauerzugversuch zerbrach es nach 100 bis 300 Cyclen.
Aus den obigen Ergebnissen ist ersichtlich, daß die Harzmasse der Erfindung mechanische Festigkeit
und Wärmeeigenschaften aufweist, die solchen des PPO-PS-GemischcsO) gleich sind und überlegene
509 522/352
Eigenschaften hinsichtlich des Dauerzugversuchs, der eine merkliche Verbesserung hinsichtlich der Ermüdungsbeständigkeit
wiedergibt, aufweist.
B e i s ρ i e 1 3
50Teile Poly-(2,6-dimethyl-l,4-phenylen)-äthcr mit
einer Grenzviskosität, gemessen in Chloroform bei 25°C, von 0,48 dl/g, 47,5 Teile Pellets aus Polystyrol
mit hoher Schlagfestigkeit und 2,5 Teile Poly-(2,2-diphenylpropan)-carbonat wurden vermischt, und 2Teile
2-Mercaptobenzothiazol-Zinksalz als Wärmeslabilisalor
und 1,5 Teile Titandioxid wurden ferner unter Verwendung eines Mischers vermischt. Das erhaltene
Gemisch wurde einem Schmelzknetvorgang unterworfen und unter Verwendung eines Extruders extrudiert
und pelletisiert. Die Pellets wurden unter Verwendung einer Spritzgußmaschine bei einem Spritzdruck
von 1320 kg cm zu Teststücken geformt, wobei
die Temperaturen des Zylinders und der Form bei 260 bis 2700C bzw. 90C gehalten wurden. Der
Probekörper besaß eine Zugfestigkeit von 670 kg cm2, eine Dehnung von 32%, eine Izod-Schlagfcstigkcil
von 13,0kgcm'cm und eine Wärmeverformungslemperatur
von 126CC. Bei Prüfung des Probekörpers auf Dauerermüdung zerbrach er noch nicht bei
5,33 Millionen Cyclen.
Wenn ein aus dem im Bezugsbeispiel verwendeten handelsüblichei" polystyrolhalliger Polyphenylcnäther(l)
erhaltener Spritzgußprobekörper unter den gleichen Bedingungen, wie oben erwähnt, dem gleichen
Dauerermüdungstesl wie vorstehend unterworfen wurde, zerbrach er nach 430000 Cyclen.
Aus den obigen Ergebnissen ist es ersichtlich,
daß die Harzmasse der Erfindung ausgezeichnetes Verhalten beim Dauerermüdungstest zeigt.
geben, wurden Teslstücke hergestellt. Die Teststücke
besaßen eine Zugfestigkeit von 730 kg cnr. eine lzod-Schlagfestigkcit
von 9,0 kg cm cm, eine Wärmeverformungstemperatur von 153 C und eine Dehnung
von 20%. Das Testslück zerbrach nach 2.5 Millionen Cyclen bei einem wiederholten Ermüdungstest unter
einer Belastung von 130 kg cnr, nach 950 Cyclen bei einem Dauerzugversuch und nach 95 Cyclen bei
einem Dauerbiegetcsl.
Andererseits zerbrach ein Probekörper, der aus einem pulverförmigen Gemisch aus 68 Teilen PoIy-(2,6-diäthyl-l,4-phenylen)-äther
und 32Teilen Slyrolharz hergestellt war, nach 570 000 Cyclen im Dauerermüdungstest,
nach 210 Cyclen im Dauerzugversuch und nach 65 Cyclen im Dauerbiegetest.
50 Teile Polyphenylcnäthcr (der gleiche wie im Beispiel 3 verwendete), 47.5 Teile Slyrolharz (das
gleiche wie das im Beispiel 3 verwendete) und 2.5 Teile eines aromatischen Carbonaicopolymeren. das sich
aus Bisphenol A und im Kern tetrabromiertem Bisphenol A ableitet, wurden im pulverförmigen Zustand
miteinander vermischt, und es wurden Teststücke aus dem Gemisch nach dem gleichen Verfahren,
wie im Beispiel 2 angegeben, hergestellt. Die Teststücke besaßen eine Zugfestigkeit von 665 kg cnr.
eine lzod-Schlagfestigkeit von 9.5 kg cm cm. eine Dehnung von 32% und eine Wärmeverformungstemperatur
von 125" C. Beim Daucrermüdungstcst unter einer Belastung von 130 kg/cm2 zerbrach das Teststück
noch nicht bei 5 Millionen Cyclen. Beim Dauerzugversuch zerbrach es nicht nach 1100 Cyclen.
In dem Dauerbiegetest zerbrach es nach 100 Cyclen. Beispiele 6 bis 10
50 Teile Polyphenylenäther (der gleiche wie der im Beispiel 3 verwendete). 5 Teile aromatisches PoIycarbonal
(das gleiche wie das im Beispiel 3 verwendete) und 45 Teile eines im folgenden angegebenen Styrolharzes
wurden im pulverförmigen Zustand vermischt, und es wurden Teststücke aus dem Gemisch in der
gleichen Weise, wie im Beispiel 2 angegeben, hergestellt. Verschiedene Eigenschaften der Teststücke
wurden bestimmt, und die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle III wiedergegeben.
Ein Copolymerisat aus Chlorstyrol und Bromstyrol in einem Gewichtsverhältnis von 75: 25. das Schlagfestigkeit
besitzt.
Ein Gemisch aus Polystyrol und Polybutadien in einem Gewichtsverhältnis von 6 : 4.
Ein Gemisch aus gewöhnlichem Polystyrol und Polystyrol mit hoher Schlagfestigkeit in einem Verhältnis
von 15 : 30.
Ein Gemisch aus gewöhnlichem Polychlorstyrol und Polystyrol mit hoher Schlagfestigkeit in einem
Verhältnis von 10 : 35.
55 Beispiel 10 Ein Acrylnitril-Styrol-Copolymerisat.
68 Teile Poly-(2.6-dialhyl-1.4-phenylcn)-äihcr mit einer Grenzviskosität, gemessen in Chloroform bei
25 C. von 0.48 dl g. 30 Teile Styrolharz (das gleiche
wie iin Beispiel 3 verwendet! und 2 Teile aromatisches
Polycarbonat (das gleiche wie im Beispiel 3 verwendet) wurden im pulverförmigen Zustand vermischt, und
nach dem gleichen Verfahren, wie im Beispiel 2 ange-Bc
i spi el 11
Das Verfahren nach Beispiel S wurde mit der Aus nähme wiederholt, daß ein von Bisphenol B abge
leitetes Polycarbonat an Stelle des von Bisphenol/ abgeleiteten Polycarbonate verwendet wurde. Di1
physikalischen Eigenschaften eines Formgcgenstan des aus der erhaltenen Masse sind in Tabelle Π
wiedcrttciieben.
11
12
Eigenschaften
Zugfestigkeit
(kg/cm2)
lirmüdungsbesliindigkeit
Dehnung Izod-Schlag- Wiirmcverfor- Dauerermüdungs- Daucrzugversuch
festigkeit mungs- test
temperatur
(%) (kg cm/cm) (C) (Zahl der Cyclcnl (Zahl der Cyclen)
Dauerbieg versuch
(Zahl der Cyclen)
9 IO Il
685 | 24 |
430 | 41 |
670 | 33 |
665
32
10 31 IO
9,4
133 118 128
128
135**)
123
4.5 Millionen
Millionen*)
mehr als
Millionen
4,2 Millionen
Millionen*)
mehr als
Millionen
4,2 Millionen
mehr als
Millionen
Millionen
950
mehr als 1000
mehr als 1000
mehr als 1000
105 120
106 120
*) Wert unter einer Belastung von 160 kg/cm2. In den anderen Beispielen wurde der wiederholte Ermüdungstest unter einer Beiast
von 130 kg/cm2 durchgeführt.
**) Dies zeigt den Erweichungspunkt.
Claims (1)
- 22Patentanspruch:Thermoplastische Formmasse, gekennzeichnet durch (A) 15 bis 80Gewichtspro- zent eines Polyphenylenäthers mit sich wiederholenden Einheiten der allgemeinen Formel
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP5024871 | 1971-07-09 | ||
JP5024871A JPS5137298B1 (de) | 1971-07-09 | 1971-07-09 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2233896A1 DE2233896A1 (de) | 1973-01-25 |
DE2233896B2 true DE2233896B2 (de) | 1975-05-28 |
DE2233896C3 DE2233896C3 (de) | 1976-01-22 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2145569A1 (de) | 1973-02-23 |
NL151423B (nl) | 1976-11-15 |
GB1360165A (en) | 1974-07-17 |
DE2233896A1 (de) | 1973-01-25 |
IT968199B (it) | 1974-03-20 |
NL7209516A (de) | 1973-01-11 |
FR2145569B1 (de) | 1976-08-06 |
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CA994490A (en) | 1976-08-03 |
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