DE223183C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Für die Blutuntersuchung wird schon lange den Behältern für die Vergleichsflüssigkeit eine keilförmige Gestalt gegeben. Diese Keile bestehen entweder aus gefärbtem Glas oder sind aus Platten zusammengeklebt. Beide Arten können aber bei Flüssigkeiten, die entweder nicht genau nachfärbbar sind oder sich nicht halten oder durch den Kitt, mit welchem die Keilglasplatten zusammengefügt sind, verän-

dert werden, wie es namentlich beim Blut der Fall ist, keine oder nur ungünstige Verwendung gestatten.

Die vorliegende Erfindung will diese Nachteile dadurch beseitigen, daß zur Bildung der keilförmigen Vergleichsflüssigkeitsschicht ein kolbenartiger Keil einer chemisch indifferenten Masse (z. B. Glas) ohne jedes Bindemittel in dem Vergleichsgefäß angeordnet wird.

Der Gegenstand der Erfindung ist auf der Zeichnung zur Veranschaulichung gekommen, und zwar ist

Fig. ι ein senkrechter Schnitt durch das Kolorimeter,

Fig. 2 ebenfalls ein Schnitt, jedoch im rechten Winkel zu Fig. 1.

In das Gefäß 1 wird gemäß vorliegender Erfindung ein Keil 2 aus chemisch indifferenter Masse, am besten aus geeignetem Glas, eingeführt, der kolbenartig im Gefäß sitzt und infolge seiner keilförmigen Ausgestaltung einen freien Raum 3 läßt, der mit der Flüssigkeit ausgefüllt wird, so daß diese ebenfalls keilförmige Gestalt besitzt. Neben diesem Vergleichsgefäß ι befindet sich, wie bei Kolorimeiern üblich, ein zweites Gefäß 4, in dem die zu untersuchende Flüssigkeit untergebracht wird, so daß, wie bekannt, durch Vergleich die Messung veranlaßt werden kann. Bei dieser Ausgestaltung wird jeder Einfluß chemischer Art auf die Vergleichsflüssigkeit verhindert. Dies ist von großer Wichtigkeit, da Blutlösungen sehr leicht der Zersetzung unterworfen sind. Auch besitzt ein solcher Keil, wenn er aus farblosem Glase besteht, keinen im kolorimetrischen Sinne optischen Einfluß auf die Vergleichsflüssigkeit, im Gegensatz zu den bekannten farbigen Keilen für Kolorimeter, bei denen mit reflektiertem Licht gearbeitet wird und die daher die Vergleichsfarbe nur sehr unvollkommen wiedergeben. Bei dem vorliegenden Kolorimeter wird aber unmittelbar die Farbe der Vergleichsflüssigkeit selbst benutzt, also für Blutuntersuchungen eine Blutlösung selbst.

Schließlich besteht auch die Möglichkeit, dem Gefäß selbst eine beliebige Gestalt zu geben, da der Keil sowohl einem eckigen als auch einem runden Querschnitt des Gefäßes ohne weiteres angepaßt werden kann.

Die mechanische Ausbildung des Kolorimeters ist im wesentlichen die bekannte und bedarf daher keiner weiteren Beschreibung.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Kolorimeter, namentlich für die Blut-Untersuchung, mit einem keilförmigen Raum für die Vergleichsflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung der keilförmigen Vergleichsflüssigkeitsschicht ein kolbenartiger Keil einer chemisch indifferenten Masse (z. B. Glas) ohne jedes Bindemittel in dem Vergleichsgefäß. angeordnet wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.