DE2226926A1 - Arzneimittel insbesondere zur behandlung von fettsucht, kreislaufstoerungen und rheumatismen und verfahren zur herstellung desselben - Google Patents
Arzneimittel insbesondere zur behandlung von fettsucht, kreislaufstoerungen und rheumatismen und verfahren zur herstellung desselbenInfo
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Description
βΟΙβ EBERSBERG, Abt Williramstr. 28
Telefon 8810 (Vorwahl O81Q8J
23-<P-2) 2. 6. 1972
Societe Anonyme dite "LABORAiOIRJB THBEANOL",
Paris (Prankreich)
Arzneimittel insbesondere zur Behandlung von Fettsucht, Kreislaufstörungen
und Rheumatismen und Verfahren zur Herstellung
desselben
Me Erfindung bezieht sich auf ein insbesondere zur Behandlung von Fettsucht, Kreislaufstörungen und Rheumatismen geeignetes
Arzneimittel sowie auf ein Verfahren zur Herstellung desselben."
Es wurde bereits versucht, ein in seiner Zusammensetzung dem erfindungsgemäßen Arzneimittel entsprechendes Präparat herzustellen,
das im wesentlichen durch eine Kombination von metalloidem (bzw. elementarem) Jod mit Ätznatron und Weinsäure
gebildet wird, jedoch stoßen Herstellung und Anwendung einer solchen Mischung auf verschiedene wesentliche Schwierigkeiten-,
die ihre Einführung in die Praxis unmöglich machen, und zwar ergeben sich Probleme beis
IMO/lD-IOOS-cas 2 NoHe (5)
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1) der Präparations- bzw. Hischtechnik
Das einfache Zusammenmischen der Komponenten führt nämlich zu einem Produkt, das durch einen reichlichen, sehr dichten,
bräunlichen Niederschlag mit überstehender gelber durchsichtiger Flüssigkeit gebildet wird.
Um also ausgehend von einer Fabrikationseinheit, die bei etwa 500 1 liegen kann, eine gleichmäßige Verteilung dee Produktes"
(Niederschlag und überstehende Flüssigkeit) auf Fläschchen von 100 g zu erreichen, muß wegen der hohen Dichte des
Niederschlags sehr intensiv gerührt werden. Außerdem verstopfen die größeren Niederschlagsteilchen sehr rasch die Füllhähne
der Abfüllvorrichtung und die heftige Rührbewegung gibt Anlaß zu einer Änderung des Produktes infolge der unvermeidlichen
Eintragung von luft in die Flüssigkeit. Daraus ergibt sich eine
chemische Veränderung, die sich in einer späteren Unlöslichkeit des verwendeten metalloiden Jods sowie einer bedeutenden Abwandlung
der organoleptischen Eigenschaften der Flüssigkeit und insbesondere Farbe äußerte
2) Lagerung des Produktes
Die Anwesenheit von metalloidem Jod im Produkt macht einen
hermetischen Verschluß der Fläschehen unmöglich. Alle in dieser Beziehung überprüften Dichtungsmaterialien, wie reiner oder
agglomerierter Kork, Polyäthylen, Polytetrafluorethylen usw«
lassen nach einem Zeitraum zwischen einigen Stunden und einigen Hagen Jod passieren.
3) Anwendung
Das Produkt wird bei Geruch in Portionen unterteilt, da ,jedes Fläschehen üblicherweise 4 therapeutische Einheiten ent-
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hält* Uun ist es selbst nach heftigen Rühren oder Schütteln
unmöglich, (in ihrer Zusammensetzung) gleichbleibende Portionen abzufüllen, da der Niederschlag in der Zeit, die nach dem Schütteln
zum öffnen des Fläschchens notwendig ist, wieder izum Boden
des Fläschchens zurückfällt»
4) Gesetzgebung
Ein solches Fabrikationsverfahren bringt Dosierungsvariationen mit sieh, die 30 eß>
Abweichung nach oben oder unten von den Sollwerten der Rezeptur erreichen können, während die
zugelassenen Toleranzen gemäß den Anforderungen eines technischen Sichtvermerks in der Gegend von einigen Prozent liegen.
Ziel der Erfindung ist die Beseitigung der vorstehend aufgezeigten
Schwierigkeiten bei Fabrikation, Lagerung und Anwendung des Produkteso Zu diesem Zweck wird das herzustellende
Produkt als Einheit und direkt in dem für die Verwendung in einer Portion bestimmten Behältnis erzeugte
Da nun jedoch das nach diesem Verfahren erhaltene Produkt noch immer Mangel der vorgenannten Art aufweist, und die zu verabreichenden
Dosen in einigen Fällen kein Jod oder Jod in einer Menge enthalten, die empfindlich unter der angestrebten liegt,
wurde versucht, ein Verfahren zu entwickeln und zu vervollkommnen,
mit dem im wesentlichen ausgehend von metalloidem Jod, Ätznatron und Yieinsäure eine Zusammensetzung erhalten werden
kann, die eine zeitlich praktisch unbegrenzte Stabilität und eine Konstanz des Gehaltes der Bestandteile aufweist und außerordentlich
einfach zu verabreichen ist«,
Durch das erfindungsgemäße Verfahren können die oben er-
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wähnten Nachteile sowohl hinsichtlich der Fabrikation wie auch der Lagerung und Verwendung des erhaltenen Produktes vermieden
werden·
Gemäß der Erfindung wird ein insbesondere zur Behandlung von Fettsucht, Kreislaufstörungen und Rheumatismen bestimmtes
Arzneimittel ausgehend von metalloidem bzw. elementarem Jod, •Ätznatron und Weinsäure dadurch hergestellt, daß man nacheinander
mit Hilfe einer Dosiervorrichtung in eine Ampulle von angemessener Form eine*Lösung von Jod in Natronlauge, eine ·
Weinsäurelösung und eine Natriumhydroxidlösung unter Rühren
bzw. Bewegen nach jeder Zugabe einbringt, wobei eine Reaktion abläuft, während derer sich eine wässrige Lösung bzw. Flüssigkeit
(solute) bildet, die einen jodhaltigen Komplex aufweist,
der Jodat, Jodid und freies Jod umfaßt, wonach die Ampulle sogleich anschließend an das auf die Zugabe der dritten Lösung
folgende Rühren bzw. Bewegen in der Flamme versiegelt bzwo abgeschmolzen
wird.
1) Herstellung
Die in der Ampulle mit den zudosierten Lösungen stattfindende
Reaktion entwickelt sich stets in gleicher Weise, was zu einem Niederschlag von konstantem Volumen und einer überstehenden
Flüssigkeit von unveränderlicher Farbe führt. Da die Ampulle sogleich verschlossen wird, tritt keinerlei Änderung
durch Lufteinfluß auf.
2) Lagerung bzw« Aufbewahrung
Pas Produkt ist ausschließlich mit Glas in Kontakt und somit praktisch unbegrenzt haltbar.
3) Verwendung
Jede Ampulle bildet eine therapeutische Einheit, die von
einer Ampulle zur anderen streng identisch ist0
4) Gesetzgebung
Die Wirkstoffgehalte sind in allen Ampullen identisch und entsprechen den für die reguläre Erteilung eines Sichtvermerks
bei einem Arzneimittel erforderlichen technischen Bedingungen. Die industrielle Produktion führt zu einem bei Fettsucht,
Kreislaufstörungen und Rheumatismen besonders wirksamen Medikament, dessen Eigenschaften anhand von pharmakologisehen
Untersuchungen und klinischen Prüfungen nachgewiesen wurden, über die im folgenden berichtet wird.
• Das Präparat wurde in Form von Ampullen mit einer für medizinische Bäder zu verwendenden Lösung bzw· Flüssigkeit
verabreicht. Wegen der Anwesenheit eines jodhaltigen Komplexes in Form von Jodat, Jodid und freiem Jod, wie er erfindungsgemäß
erhalten wird, ist das Jod in dem neuen Präparat in sehr wirksamer Form vorhanden, die durch die Haut eindringen kann.
Der Inhalt der Ampullen entsprach folgenden Bestandteilen:
metalloides Jod 3 g
Ätznatron 4,5 g
Weinsäure 8,5 g
destilliertes Wasser q.. s.p. 100 g
Die Epidermis wird durch ein Plattenepithel gebildet,
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dessen Zellen je nach Annäherung von tieferen Schichten her
zur Oberfläche hin mit Keratin beladen sind0 Die Epidermi.szellen
sind mit lipoiden und Cholesterin angereichert, was zur
Folge hat, daß die Epidermis schlecht benetzbar ist und die Funktion einer Sperre für sehr zahlreiche Substanzen übernimmt.
Die fettlöslichen Substanzen bedienen sich der Haarfollikeln als Zugangsmöglichkeit und durchdringen so leicht
den Hauttalg. Die Alkalijodide werden in Form von Jod absorbiert, das dank der oxidierenden Wirkung der ungesättigten
Fettsäuren freigesetzt wird. Aus dem erfindungsgemäßen Produkt wird das Jod in metalloider bzw. elementarer und damit
direkt absorbierbarer Form an die Epidermis geliefert.
Die normale Ausscheidung von Jod aus dem Organismus erfolgt in Form von Natriumiodid und zu mehr als 90 $ über die
Niere» Eine geringe Menge findet sich in den Schweißabsonderungen wieder. Schließlich werden Spuren durch die Nasenschleimhäute
und Tränendrüsen sowie bei Milchabsonderung durch die Brustdrüsen ausgeschieden.
Bei der erfindungsgemäßen Zusammensetzung konnte die Ausscheidung von Jod ausschließlich im Harn und Schweiß
nachgewiesen werden. Die Ausscheidung beginnt 5 Minuten nach Beendigung des Bades und steigt während einer Stunde an und
nimmt dann gleichmäßig ab«, Nach 6 Stunden wird die Kennzeichnung von Jod in den Absonderungen unmöglich.
Die klinische Untersuchung erfolgte bei den drei Typen von Beschwerden, die eine Behandlung mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung rechtfertigen.
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1) Gellulitis - Fettsucht: 42 Fälle
Diese teilen sich folgendermaßen auf:
6 Fälle von Übergewicht infolge Fettsucht}
- 27 Fälle von Cellulitis hauptsächlich der Oberschenkel, altersbedingt und von variabler Bedeutung;
9 Fälle von durch Übergewicht begleiteter Gellulitis.
Die beobachteten Kriterien waren folgende:
- Verminderung des lokalen Schmerzes bei Druck}
- Verbesserung der Qualität des subkutanen Gewebes}
- Verminderung des Übergewichts und der Körperabmessungen in den cellulitischen Bereichen.
Die Behandlungsdauer erstreckte sich über 2 Monate mit 2 Bädern pro Woche.
Von den 27 Fällen von Cellulitis wurden 20 sehr erheblich gebessert, was einem Erfolg von 72 $>
entspricht. Bei den 9 Fällen von durch Übergewicht begleiteter Oellulitis wurde in 5
Fällen eine Besserung festgestellt, und schließlich trat im Falle von alleinigem Übergewicht eine Besserung bei 3 von 6 behandelten
Fällen auf.
Daraus folgt eine Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
gegenüber Cellulitis.
2) Kreislaufstörungen: 26 Fälle
Die für die Untersuchung herangezogenen Fälle wurden unte,r
Frauen mit Venenstörungen der unteren Gliedmaßen ausgesucht, die sich in schweren schmerzhaften Beinen mit Ermüdungs- bzw»
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Erschlaffungsödem (langes Stehen, Sonne, Aufheizung durch den Boden) äußern.
In 20 Fällen führte die erfindungsgemäße Zusammensetzung infolge ihrer infiltrierenden und phlebotonischen Wirkung nach
einem Behändlungsmonat (8 Bädern) zu einer Resorption des Ödems,
einer Abnahme der Entzündung und einer Erleichterung der Schmerzen.
Es folgt, daß die erfindungsgemäße Zusammensetzung durch
ihre Wirkung auf venöse Insuffizienzen die Ausbildung von irreversiblen Schaden verhindert.
3) Rheumatismen: 39 Fälle
Die Prüfung bei diesen Beschwerden, die bei mehr als 70 #
der Menschen mit einem Alter über 50 auftreten, erstreckte sich ausschließlich auf die Arthrose, d.h» den degenerativen Rheumatismus,
der sich in Gelenk- und Knochenveränderungen von dystrophischer liatur äußert mit beginnender und vorherrschender
Verknorpelung ohne irgendwelche entzündlichen Anzeichen und einer normalen Sedimentationsgeschwindigkeito
Die beiden untersuchten Kriterien waren die Verminderung der Schmerzen und Steigerung der Beweglichkeit der Gelenke nach
einer 2 Monate dauernden Behandlung mit 2 Bädern pro Woche.
Verminderung der Schmerzen: in 62 $ der behandelten Fälle;
Zunahme der Beweglichkeit der Gelenke bei der Hüfte: bei 41 ^j
beim Knie: bei 66 $ der behandelten Fälle.
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Diese Ergebnisse sind von besonderer Bedeutung für deprimierende Beschwerden, wo die Hilfsmittel der Therapie keine
Möglichkeit bieten, den degenerativen Prozeß aufzuhalten«
Wie aus der vorstehenden Beschreibung folgt, wird gemäß der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Produktes
vorgeschlagen, das die Stabilität seiner Zusammensetzung und demgemäß seine therapeutische Wirksamkeit im Gegensatz zu den
bisherigen einschlägigen Erfahrungen über praktisch unbegrenzte Zeiten hinweg beibehält.
Im übrigen ist das erfindungsgemäße Produkt nicht mit den anderen Mängeln der nach dem Stande der Technik bekannten
Produkte auf der Basis von Jod behaftet, die insbesondere mit der Bildung störender Niederschläge zusammenhängen.
9883/115?
Claims (2)
- 222B926 - ίο -Patentansprüche(le) Verfahren zur Herstellung eines insbesondere zur Behandlung von Fettsucht, Kreislaufstörungen und Rheumatismen geeigneten Arzneimittels, dadurch gegenzeichnet, daß man nacheinander mit Hilfe einer Dosiervorrichtung in eine Ampulle von angemessener Form eine Lösung von Jod in Natronlauge, eine Weinsäurelösung und eine Natriumhydroxidlösung unter Rühren bzw» Bewegen nach jeder Zugabe derart einbringt, daß eine Reaktion abläuft unter Bildung einer wässrigen Lösung bzw. Flüssigkeit mit einem jodhaltigen Komplex, der Jodat, Jodid und freies Jod aufweist und daß man die Ampulle unter Anwendung irgendeines geeigneten Mittels sogleich nach dem auf die Zugabe der dritten Lösung folgenden Rühren bzw. Bewegen versiegelt bzw« abschmilzt.
- 2. Arzneimittel zur Behandlung insbesondere von Fettsucht, Kreislaufstörungen und Rheumatismen, erhalten nach Anspruch 1, mit einem jodhaltigen Komplex, dessen Stabilität und therapeutische Wirksamkeit zeitlich konstant bleiben,,3β Arzneimittel nach Anspruch 2, erhalten aus folgenden Bestandteilen:metalloides Jod 3gÄtznatron 4»5 gWeinsäure 8,5 gdestilliertes Wasser q.Sop. 100 g.209883/11524o Arzneimittel nach Anspruch 2 oder 3, gekennzeichnet durch eine therapeutische Einheit in Form von versiegelten bzw« abgeschmolzenen Ampullen mit einer wässrigen Lösung bzw. Flüssigkeit für medizinische Bäder.98 83 M.152.
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