DE2222230C3 - Thermoplastische Formmassen - Google Patents
Thermoplastische FormmassenInfo
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Description
Es sind bereits zahlreiche Polymerisatgemische mit verbesserten physikalischen Eigenschaften und verbesserter
Verarbeitbarkeit bekannt. Polyphenylenäther.die im allgemeinen als Polyphenylenoxide bezeichnet werden,
weisen zwar eine ausgezeichnete Hitzebeständigkeit und vorzügliche mechanische Eigenschaften auf,
sind jedoch, verglichen mit anderen Polymeren, schlechter verarbeitbar. Styrolpolymerisate sind dagegen zwar
vorzüglich verpreßbar. haben aber eine geringere Hitzebeständigkeit
und schlechtere mechanische Eigenschaften. Es wurde bereits mehrfach versucht, die vorgenannten
Nachteile durch Mischen der vorgenannten Polymerisate zu überwinden. In de.· LIS-PS 33 83 435 ist
eine durch Mischen erhaltene thermoplastische Masse beschrieben, die im wesentlichen aus folgenden Bestandteilen
besieht:
(a) 1,0 bis 99 Prozent eines Polyphenylenoxide der allgemeinen
Formel
' Vo-μ
in der der Äthersauerstoff einer Strukturcinheit mit dem Ben/olkern der nächsten Struktureinheit verbunden
ist. π cine ganze Zahl mit einem Wert von mindestens 100 ist, und die Reste Q gleich oder
verschieden sind und einen einwertigen Substituenten bedeuten, wobei dieser Substitueni ein Wasserstoff-
oder Halogenatom, ein Kohlcnwasscrsloffrest ohne tertiäres /»-Kohlenstoffatom, ein Halogenkohlenwasserstoff
rest ohne tertiäres .·τ-Kohlenstoffatom
und mil mindestens zwei Kohlenstoffatomen /.wischen dem llalogcnaiom und dem Bcnzolkcrn,
ein Oxykohlenwasserstoffrcst ohne tertiäres
Λ-Kohlenstoffatoin oder ein I lalogenoxykohlcnwasscrstoffrcst
ohne tertiäres rT-Kohlcnstoffalom
und mit mindestens 2 Kohlenstoffatomen zwischen dem Halogenatom und dem Benzolkern und
99 bis 1,0 Prozent eines Styroipolymerisats, das mindestens 25 Prozent Struktureinheiten enthält, die sich von einer Verbindung der allgemeinen Formel
99 bis 1,0 Prozent eines Styroipolymerisats, das mindestens 25 Prozent Struktureinheiten enthält, die sich von einer Verbindung der allgemeinen Formel
RC = CH2
ableiten, in der R ein Wasserstoff- oder Halogenatom
oder ein niederer Alkylrest, Z ein Wasserstoff- oder Chloratom, ein niederer Alkylrest oder
die Vinylgruppe und ρ eine ganze "Zs-A mit Werten
von 1 bis 5 ist. In der vorgenannten Patentschrift wird ein Polyphenylenoxid mit einem Polymerisationsgrad
von mindestens 100 eingesetzt, was einem Molekulargewicht von mindestens i2 ööö entspricht
In der japanischen Patentveröffentlichung 17 812/68
ist ein Gemisch aus 90 bis 30 Teilen Polystyrol mit einem Molekulargewicht von etwa 120 000 und 10 bis 70 Teilen
eines Polyphenylenoxide der allgemeinen Formel
beschrieben, in der Ri, R2. Rj und R4 gleich oder verschieden
sind und ein Wasserstoff- oder Halogenatom oder einen unsubstituicrtcn oder substituierten Kohlenwasserstoffrest
bedeuten und π eine ganze Zahl ist. die den Polymerisationsgrad angibt. Das mit Hilfe des osmotischen
Druckes bestimmte Molekulargewicht der Polyphenylenoxide beträgt etwa 50 000. Gemäß der
vorgenannten Patentveröffentlichung kann die beim Spritzgußverfahren benötigte Temperatur, die für das
reine Polyphenylenoxid 34O0C beträgt, für das Gemisch
mit Polystyrol in Abhängigkeit von der Polystyrolmenge auf 230 bis 290°C erniedrigt werden. Die mechanischen
Eigenschaften des vorgenannten Gemisches sind ebenso gut wie die des reinen Poly^enylenoxids.
In der Praxis treten jedoch bei der Verarbeitung der
vorgenannten Polymerisatgemische nach einem Trokkenmischvci'fahren
zahlreiche Nachteile auf. So muß, da sich die Formbeständigkeilen von Polyphenylenoxiden
und Styrolpolymerisaten um mindestens 1000C unterscheiden,
das Mischen bei erhöhten Temperaturen durchgeführt werden, was einen wirtschaftlichen Nachteil
bedeutet. Ferner tritt hierbei notwendigerweise eine durch Hitzeeinwirkung bedingte Verschlechterung der
Styrolpolymerisate ein, was sich nachteilig auf das Aus-
W) sehen und die physikalischen Eigenschaften von Formkörpern
auswirkt, die aus den Polymerisatgemischen hergestellt werden. Um diese durch das vorstehend beschriebene
Trockenlöschen bedingten Nachteile auszuschalten, wurden spezielle Mischverfahren untersucht.
Solche Mischverfahren sind /.. H das Mischen in Lösung, wobei solche Lösungsmittel eingesetzt werden müssen,
in denen die Komponenten löslich sind (vcrgl. japanische Paicnlvcröffenilichung 17 812/b8 und US-PS
33 56 761 und 36 39 508) und das Mischpolymerisieren, wobei Polyphenylenoxide in Gegenwart von Styrolpolymerisaten
(vergl. japanische Patentveröffentlichung 22 069/67) oder Styrolpolymerisate in Gegenwart von
Polyphenylenoxiden (vergl. US-PS 33 84 682 und US-PS
34 87 127) polymerisiert werden.
Weiterhin ist das Modifizieren von Polymerisaten, wie Styrolpolymerisaten, durch Zusätze mit niedrigem
Molekulargewicht bereits häufig durchgeführt worden. Solche Zusätze sind z. B. Antioxydantien, Stabilisatoren
gegen schädliche Lichteinwirkung. Flammschutzmittel, Stabilitätserhöhende Mittel und Endgruppenstabilisatoren.
Durch diese Zusätze mit niedrigem Molekulargewicht werden in den meisten Fällen die physikalischen
Eigenschaften der Polymerisate verschlechtert Insbesondere kann das Modifizieren von Polymerisaten mit
einer beträchtlichen Menge von Zusätzen mit niedrigem Molekulargewicht, wie Flammschutzmitteln, nur unter
Verlust von physikalischen Eigenschaften der ursprünglichen
Polymerize durchgeführt werden.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daC beim
Mischen von Styrolpolymerisaten mit Oligophenylenoxiden, die sich als niedrigmolekulare Verbindungen
verhalten. Massen erhalten werden, deren Eigenschaften vergleichbar sind mit den vorteilhaften Eigenschaften
der vorstehend beschriebenen Polymerisatgemische.
Aufgabe der Erfindung war es daher, thermoplastische Formmassen mit vorzüglicher Verarbeitbarkeit bei
niedrigen Temperaturen, z. B. bei 200 bis 230° C, zur Verfügung zu steilen, wobei die physikalischen Eigenschaften
der Styrolpolymerisate erhalten bleiben sollen. Diese Formmasssn sollen durch kurzzeitiges Trockenmischen
bei niedrigen Temperaturen herstellbar sein. Diese Aufgabe wird durch die Erfindü ig gelöst.
Gegenstand der Erfindung sind somit thermoplastische Formmassen gemäß den Patentansprüchen.
Die erfindungsgemäßen Formmassen weisen vorzügliche physikalische Eigenschaften, wie Hitzebeständigkeit
und Schlagzähigkeit, auf, die ähnlich sind den Eigenschaften von Massen, die durch Mischpolymerisieren
eines Polyphenylenoxide mit einem Styrolpolymerisat erhalten werden. Dies ist um so erstaunlicher, als die
erfindungsgemäßen Formmassen durch Mischen des Styrolpolymerisats mit dem Oligophenylenoxid mit
niedrigem Molekulargewicht hergestellt werden. Das Oligophenylenoxid muß bei Temperaturen, bei denen
gewöhnlich reine Styrolpolymerisate verarbeitet werden, zu einem Polymerisatgemisch verarbeitet sein. Ein
weiterer Vorteil ist, daß die erfindungsgemäßen Formmassen durch kurzzeitiges Trockenmischen bei niedrigen
Temperaturen hergestellt werden können und somit andere Verfahren, wie langzeitiges Trockenmsichcn
bei hohen Temperaturen, Mischen in Lösung und die vorstehend beschriebenen Verfahren zur Mischpolymerisation,
unnötig sind. Bei aus den erfindungsgemäßen Formmassen hergestellten Formkörpern treten daher
keine unvorteilhaften Änderungen des Aussehens, z. B. eine durch Hitzeeinwirkung bedingte Verfärbung, auf.
Die in den erfindungsgemäßen Formmassen erhaltenen Styrolpolymerisate sind Homopolymerisate von
Styrol oder Styrolderivaten, wie Λ-Methylstyrol, Chlorstyrol,
Dichlorstyrol, Dimethylstyrol, tert.-Butylstyrol, Vinyltoluol und Äthylvinylbenzol.
Das durchschnittliche Molekulargewicht des Styrolpolymerisats beträgt vorzugsweise 50 000 bis 200 000.
Die in den erfindungsgemäßen Formmassen enthaltenen Oligophenylenoxidc haben eine Viskosität // sp/C
von 0.07 bis 030, gemessen in einer O^prozentigen Lösung
in Chloroform bei 250C. Diese Viskosität wird durch die Gleichung
llSp/c
wiedergegeben, in der η die bei 25° C gemessene Viskosität
eines in Chloroform in einer Konzentration von
ίο 05 g/100 ml gelösten Oligomeren, ηα die bei 25°C gemessene
Viskosität des Chloroforms und Cdie Konzentration von 0,5 g/100 ml bedeutet. Vorzugsweise beträgt
die Viskosität der erfindungsgemäß eingesetzten Oligophenylenoxide
0,08 bis 0,27. Die erfindungsgemäß eingesetzten Oligophenylenoxide sind nicht filmbildend, d. h,
beim Filmgießen unter Verwendung einer Lösung eines dieser Oligophenylenoxide werden nur pulvrige Produkte
erhalten. Ferner ist die üblicherweise zur Messung der physikalischen Eigenschaften von Polymerisaten
durchgeführte Verformung zu einem Prüfkörper bei den vor^^^annten O!i<Tcr>..ent'!?*!.oxi'^er' η*°^* m^v^w^K
Die erfindungsgemäß eingesetzten Oligophenylenoxide haben also niedrige Molekulargewichte und niedrige
Viskositäten im geschmolzenen Zustand und können somit einfach mit den Styrolpolymerisaten unter üblicherweise
beim Mischen von Styrolpolymerisaten angewandten Bedingungen gemischt werden.
Der durchschnittliche Polymerisationsgrad der erfindungsgemäß eingesetzten Oligophenylenoxide, der 20
bis 90 beträgt, wird nach einem Verfahren zur Messung des osmotischen Druckes (vergl. z. B. j. Polym. Sei, Band
A 2 [1964} Seite 2547 und Chem. High Polymer [Tokyo];
Kobunshi Kagaku, Band 24 [1967} Seite 751 bis 788) bestimmt Die spezifische Viskosität wird nach ASTM
D-445 gemessen, wobei jedoch für η und 15b keine Korrekturen
bezüglich der durch kinetische Energie bedingten Abweichungen vorgenommen wurden. Die angegebenen
spezifischen Viskositäten werden aus dem Ergebnis einer Messung bei einer Konzentration von
0,5 g/100 ml berechnet. Nach den vorliegenden Erfahrungen entspricht dieser Wert paktisch dem Wert der
Viskosiiätszahl [·//]. der durch Extrapolieren der durch
Messen bei vier verschiedenen Konzentrationen erhaltenen Werte auf die Konzentration Null erhalten wird.
Wenn der Polymerisationsgrad der vorgenannten Oligophenylenoxide einen Wert unter 10 hat, werden
deren Eigenschaften ähnlich den Eigenschaften der als Ausgangsverbindungen eingesetzten Phenole, so daß
diese Oligophenylenoxide nicht erfindungsgemäß verwendet werden können. Andererseits gleicht die Verarbeitbarkeit
von Oligophenylenoxiden- mit einem PoIymersationsgrad
über 100 der Verarbeitbarkeit von Polyphenylenoxiden, so daß diese Oligophenylenoxide zur
Verwendung unter den erfindungsgemäßen Mischbedingungen nicht geeignet sind.
Die Oligophenylenoxide können nach jedem bekannten Verfahren hergestellt werden, einschließlich der aus
der US-PS 34 96 236, der japanischen Patentveröffentlichung 36 496/70, der US-PS 34 40 217, der FR-PS
15 50 846, der japanischen Patentveröffentlichung 33 908/70 oder der japanischen Patentveröffentlichung
99 456/70 bekannten Verfahren.
Die Molekulargewichtsverteilung der erfindungsgemäß eingesetzten Oligopenylenoxide ist nicht kritisch.
Die Molekulargewichtsverteilung kann einen breiten oder engen Bereich umfassen und beeinflußt weder die
physikalischen Eigenschaften noch die Verarbeitbarkeit der erfindungsgemäßen thermoplastischen Massen, vor-
ausgesetzt, daß der durchschnittliche Polymerisationsgrad 20 bis 90 beträgt. Aus der japanischen Patentveröffentlichung
25 992/70 ist es bekannt, daß eine Masse mit einer künstlich erweiterten Molekulargcwichtsverteilung,
die durch Vermischen von Polyphenylenoxid Q>]=0,73) mit Oligophenylenoxid ([9J=O1H) im Verhältnis
2 :1 erhalten wird, verbesserte Schmelzflußeigenschaften aufweist als Polyphenylenoxid mit derselben
Viskositätszahl ([7]=0,53). Diese Tatsache ist jedoch
niciit neu, da es allgemein bekannt ist, daß bei einer
breiteren Molekulargewichtsverteilung eines Polymerisats dessen Verpreßbarkeit verbessert wird.
Wenn die Menge der Oligophenylenoxide 60 Gewichtsteile
von 100 Gewichtsteilen der erfindungsgemäßen
Formmasse übersteigt, wird die erhaltene Masse wegen des Vorherrschens niediigmolekularer Anteile
über die polymeren Anteire brüchig, und die vorzüglichen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Formmassen
können nicht erreicht werden. Wenn der Anteil an Oligophenylenoxiden weniger als 10 Gewichtsteile beträgt,
werden andererseits die Egenschaften der Styrolpolymerisate nur wenig verändert, und d;e so erhaltenen
Produkte weisen nicht die Eigenschaften der erfindungsgemäßen Formmassen auf.
Die erfindungsgemäßen thermoplastischen Formmassen bestehen vorzugsweise aus 55 bis 85 Gewichtsteilen des Styrolpolymerisats und 45 bis 15 Gewichtsteilen des Oligo-(2.6-dimethylphenylen-l,4-oxid).
Die erfindungsgemäßen Formmassen können durch Mischen der Styrolpolymerisate mit den Oligophenylenoxiden
nach jedem Trockenmischverfahren, z. B. durch Vermischen auf einem Walzenstuhl, einem 3anbury-Mischer
oder einem Kneter oder durch Mischen mittels einer Schnecke, hergestellt werden. Die erfindungsgemäßen
Formmassen können allein oder als Gemisch mit anderen Kunstharzmassen verwendet werden.
Falls weiter verbesserte physikalische Eigenschaften, wie Zugfestigkeit und Schlagzähigkeit, erforderlich sind,
können die erfindungsgemäßen Formmassen durch Mischen mit Glasfasern verstärkt werden. Glasfaserverstärkte
Formmassen haben im allgemeinen, verglichen mit den nicht modifizierten Formmassen verbesserte
Eigenschaften, wie Schlagzähigkeit, Zugfestigkeit, Biegefestigkeit, Formbeständigkeit und Dimensionsstabilität
uiid einen verbesserten Wärmeausdehnungskoeffizienten.
Solche Formmassen haben jedoch schlechtere Schmelzflußeigenschaften, wodurch die Verpreßbarkeit
beträchtlich verringert wird (vergl. z. B. »Reinforced Plastics«. Band 14, Nr. 6, Seite 36 und »Metallic materials«,
Band 9. Nr. 11, Seite 61). Damit die erfindungsgemäßen
glasfaserverstärkten Formmassen nicht ihre vorzüglichen
Eigenschaften verlieren, ist es erforderlich, daß die Glasfasern den Formmassen in Mengen von 5
bis 50 Gewichtsprozent, vorzugsweise von 10 bis 40 Gewichtsprozent, einverleibt werden. Die physikalischen
Eigenschaften hängen von der Art und der Form der Glasfasern und der verwendeten Haftmittel bzw.
Zwischenbindemittel zur Oberflächenbehandlung und der Bündelungsmittel ab. Damit die glasfaserverstärkten
Formmassen vorteilhafte physikalische Eigenschaften haben, sollen die Glasfasern eine Länge von mindestens
02 mm und einen Durchmesser von 5 bis 50 Mikron haben. Bevorzugte Haftmittel bzw. Zwischenbindemittel
sind chromhaltige Verbindungen und Organosilane, wie Aminosilane, Vinylsilane und Epoxysilane.
Als Bündelungsrnf'el für die Glasfasern werden vorzugsweise
Polyester-, Epoxy- oder Äthylen-Vinylacetat-Harze verwendet. Die glasfaserverstärkten erfindungsgemäßen
Formmassen können nach jedem üblichen Verfahren, wie der Zugabe durch die Entlüftungsöffnung
eines Extruders oder nach einem Überzugs- oder Trichter-Mischverfahren, hergestellt werden. Die Glasfasern
können auch bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Formmassen, die durch Mischen der Oligophenylenoxide
mit den Styrolmerisaten bei einer für Styrolpolymerisate verwendeten Mischtemperatur hergestellt
werden, zugesetzt werden. Ferner können die Glasfasern den erfindungsgemäßen Formmassen nach
deren Herstellung im Schmelzmischverfahren mittels eines Extruders, eines beheizten Walzenstuhls, eines
Banbury-Mischers oder eines Knetmischers, einverleibt werden. Weiterhin können erfindungsgemäße glasfaserverstärkte
Formmassen durch Mischen der glasfaserverstärkten Styrolpolymerisate mit den Oligophenylenoxiden
hergestellt werden.
Die Verarbeitbarkeit der erfindungsgemäßen Formmassen wird durch die Werte des Schmelzindex beschrieben,
der nach ASTM D- -.238 bei einer Temperatur
des Polymerisats von 200° C unc einer Belastung von 21,6 kg gemessen wird. Die Verarbeitbarkeit der erfindungsgemäßen
glasfaserverstärkten Formmassen wird durch die Temperatur und den Druck beschrieben, unte.-dem
das Spritzgießen der Formmassen durchgeführt wird. Das Aussehen der erfindungsgemäßen Formmassen
wird durch deren Farbe und Glanz beschrieben Die Farbe der erfindungsgemäßen Formmassen wird mit
dem Auge geprüft Zur Bestimmung des Glanzes wird der Grad des Spiegelflächenglanzes mittels eines Glanz-Meßgerätes
nach ASTM D-523 gemessen, und das Ergebnis wird in Prozent angegeben. Die Zugfestigkeit
wird nach ASTM D-638, die Izod-Schlagzähigkeit nach ASTM D-256 und die Formbeständigkeit nach ASTM
D-648 bestimmt.
Die Beispiele erläutern die Erfindung. Teile und Prozente beziehen sich auf das Gewicht, wenn nicht anders
angegeben.
Versuch A
1600 Teile 2.6-Xylenol, 15 Teile Kobaltkomplex und 7
Teile Kobaltchlorid werden in einem aus 100 Teilen eines Xylolgemisches und 5000Te;!en n-Butanol bestehenden
Lösungsmittelgemisch aufgelöst. Die Lösung wird unter kräftigem Durchleiten von Sauerstoff bei
300C gerührt. Nach etwa 1 Stunde fällt weißes, pulverförmiges
Oligophenylenoxid aus. Die Umsetzung wird weitere 3 Stunden durchgeführt. Der Niederschlag wird
abfiltriert und mit Methanol und mit salzsäurehaltigem Äthanol gewaschen und getrocknet. In 95pro/:ontiger
Ausbeute wird ein Oligo-(2,6-dimethylphenylen-ίΛ-oxid)
mit einem Polymerisationsgrad von 32 (1/ sp/ C=O1H) erhalten.
Pulverförmiges Oligo-(2,6-dimethylphenylen-
bo 1,4-oxid), das gemäß dem in Versuch A beschriebenen
Verfahren hergestellt wurde mit einem Pölymerisationsgrad von 41 (sy sp/C= 0,18) wird im Verhältnis 1 :1
mit Polystyrol vom mittleren Molekulargewicht 140 000 durch Extrudieren durch einen auf 200 bis 21O0C gehaltenen
Extrude/ gemischt. Die so erhaltene Formmasse zeigt kein verschlechtertes Aussehen. Zugfestigkeit
685 kg/cm2, Izod-Schlagzähigkeit 10,8 kg · cm/cm,
Formbeständigkeit 149° C.
iiin Oligo-(2,b-dimethylphenylen-l.4-oxid) mit einem
Polymcrisalionsgrad von 52 (// sp/('= 0,29), das gemiiU
dem in Versuch Λ beschriebenen Verfahren hergestellt ->
wurde, wird im Verhältnis I : I mit Poly-(monc>ehlorsly· rol)-Momopolymerisal vom initiieren Molekulargewicht
140 000 durch Extrudieren durch einen auf 240 bis 250"C gehaltenen Extruder gemischt. Die so erhaltene
Formmasse hat eine Zugfestigkeil von 630 kg/cm-', eine ιυ
Izod-Schlagzähigkcil von 11,2 kg · cm/cm, eine Formbeständigkeil
von I64UC und einen Schmelzindex (bei 2OO"C;2I,6 kg) von 23 g/10 Minuten.
U e i s ρ i e I 3 ι ■>
30 Teile pulverförmiges Oligo-(2.b-dimethylphenylen-1,4-oxid),
das gemäß dem in Versuch Λ beschriebenen
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tionsgrad von 54 (// sp/C= 0,22) werden mit 40 Teilen >n
Poly-(monochlorstyrol) vom mittleren Molekulargewicht 140 000 und mit einem Schmelzindex von 8 homogen
gemischt. Das Gemisch wird dann in einem mit einer Entlüftungsöffnung versehenen Extruder dein
Schmelzmischcn unterworfen, wobei die Zyündertem- .»ί
peralur des Extruders auf 230 bis 240"C gehalten wird.
Während des Schmclzmischcns werden durch die Entlüftungsöffnung 30 Teile mit Vinylsilan behandelte Glasfasern
(7 mm Länge, 10 Mikron Durchmesser) in die Formmasse eingetragen.
Das Spritzgießen der erhaltenen Formmasse wird bei 275°C und einem Druck von 900 kg/cm2 durchgeführt.
Das verpreßte Produkt hat eine Izod-Sehlagzähigkcit
von 14,0 kg ■ cm/cm, eine Zugfestigkeit von 1250 kg/
cm2, eine Biegefestigkeit von 1950 kg/cm- und eine .}■>
Formbeständigkeil von I75"C.
40
55
Claims (4)
1. Thermoplastische Formmassen, bestehend aus bis 90 Gewichtsteilen eines Homopolymerisate
von Styrol oder Styrolderivaten mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 40 000 bis
000 und 60 bis 10 Gewichtsteiien eines Oligo-(2,6-dimethylphenylen-l,4-cxid)
mit einem durchschnittlichen Polymerisationsgrad von 20 bis 90 sowie gegebenenfalls üblichen Zusätzen und Verarbeitungshilfsmitteln.
2. Formmassen nach Anspruch 1, bestehend aus 55 bis 85 Gewichtsteiien des Styroipolymerisats und 45
bis 15 Gewichtsteilen des Oligo-(2.6-dimethylphenylen-l,4-oxid).
3. Formmassen nach Anspruch 1 oder 2, enthaltend zusätzlich 5 bis 50 Gewichtsprozent Glasfasern,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Formmassen.
4. Formmassen nach Anspruch 1 oder 2. enthaltend zusätzlich iö bis 4ö Gewichtsprozent Giasiasern,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Formmassen.
(b)
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