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Spulenwechselvorrischtung in Wickelvorrichtungen.
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Die Erfindung betrifft eine Spulenwechselvorrischtung 9 Wickel vorrichtungen
für fadebförmiges Material, insbesondere von Spinnmaschinen, die mindestens eine
Spindel zum Aufnehmen von Spulen aufweisen, bei denen das Garnübergangsende zwischen
einem Stirnende der Spule und der Spindel eingeklemmt ist0 Beim Verarbeiten von
Spinnfassern in Spinnmaschinen wird zuerst ein Vorgespinst abgehaspelt und zu einem
Faden versponnen, der zur weiteren Verwendung auf eine Spule gewickelt wird. Wenn
die Spule vollgewickelt ist, wird sie abgenommen und eine neue leere Spule aufgesetztq
Die Spulen werden teleskopartig und mit Reibungssitz über rotierende Spindeln gesteckt,
welche während des Spulenwechsels angehalten werden Der Faden wird mit der leeren
dadurch gekuppelt, daß mehrere Windungen des Fadens um die Spindel gewickelt werden
in einer solchen Stellung, daß die aufgewickelten den zwischen der Spindel und der
aufgesetzten leeren Spule eingeklemnt werden Das ufbringen dieser Anfangswindungen
auf die Spindel wird dabei automatisch ausgeführt, und die volle Spule wird durch
einen Stoß abgehoben, der auf ein Stirnende der Spule ausgeübt wird, bevor das Garn
abgetrennt wird. Während des abnehmend werden mehrere Windungen des Fadens von der
vollen Spule abgewickelt und gleichzeitig auf die Spindel übertragen, um einen neuen
Wickelanfang beim Abheben der Spule von der Spindel zu bilden.
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Nachdem der neue Garnübergang gebildet ist, wird er von der abgehobenen
Spule abgetrennt und eine leere Spule aufgesetzt.
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Das alte Garnübergrangsende, das hinter der abgehobenen Spule lag,
wird dabei von den Windungen des neuen Garnüberganges erfaßt, so daß das alte Garnübergangsende
von der vollen Spule bricht. Durch die Ansammlung der alten Garnübergangsenden auf
der Spindel wird der richtige Sitz der leeren Spulen behindert, so daß diese Garnübergänge
von Hand entfernt werden müassen.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden (Patentanmeldung P 16 85 639.6
d Anmelderin) die alten Garnübergangsenden mechanisch von der Spindel zu entferenen,
und zwar jeweils wenn eine Spule abgenommen wird. Dadurch brauchen zwar die angesammelten
alten Garnübergangsenden nicht periodisch entfernt zu werden, es ist jedoch ein
getrennter Vorgang und eine besondere Vorrichtung erforderlich, um das mechanische
Entfernen durchführten. Dabei wurde von der in einer starken Feder gespeicherten
Energie Gebrauch gemacht, um die volle Sopule von der Spiendel abzuwerfen. Wenn
die Ausdehnung der komprimierten Feder angehalten wurde, ergab sich ein starker
Schlag auf die Abnahmevorrichtung und die Spinnmaschine, wodurch starke Geräusche
erzeugt wurden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spulenwechselvorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die die vorstehend genannten Nachteile nicht
aufweist, also insbesondere keine ansammlung von Garnübergangsenden auf den Spindeln
mit sich bringt und keinen Fadenriß während des Abwerfens von vollen Spulen bewirkt.
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Die Lösung dieser Aufgabe ist im wesentlichen gekennzeichnet durch
einen Abnehmer mit einem Auswerfer, er über praktisch den gesamten Hub der Spule
beim Abwerden derselben von der Spindel an dem Stirnende der Spule anliegt wobei
der Auswerfer so beschaffen ist daß die Spule und das Garnübergangsende der Spule
in einem einzigen Bewegungsvorgang von der Spindel abgehoben werden, so daß ein
Aufwickeln des Fadens um die Spindel
verhindert wird. Eine derartige
Vorrichtung ergibt auch eine Schonung der Stirnenden der Spulen, erzeugt weniger
Geräusche ist einfacher und preiswerter aufgebaut und kommt mit weniger Arbeitsschritten
aus.
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Die Erfindung ist im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an
einem Ausführungsbeispiel ergänzend beschrieben.
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Figur 1 ist eine Teilschnittansicht einer Spinnmaschine mit einem
automatischen Abnehmer, wobei der Funktions-Zusammenhang dargestellt ist.
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Figur 2 ist eine Seitenansicht des Abnehmers von der Seite nahe der
Spinnmaschine und zeigt die Antriebsverbindung zwischen dieser und dem Abnehmer.
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Figur 3 ist eine Draufsicht auf den Durchhangmechanismus des Abnehmers
längs der Linie III-III von Figur 2 und zeigt die Spulen und die zugeordneten Bauteile
der Spinnmaschine.
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Figur 4 ist eine perspektivische Ansicht von Teilen der Vorrichtung
während der Durchhangbildung.
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Figur 5 ist eine perspektivische Ansicht von ellen der Vorrichtung
während der Spulenabnahme.
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Figur 6 ist eine perspektivische Ansicht von Teilen der Vorrichtung
während des Fadenauflaufs auf eine neue Spule Figur 7 ist eine Draufsicht auf den
Auswurfmechanismus, wobei der Auswerfer in der gestreckten Stellung ist.
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Figur 8 ist eine Seitenansicht des Auswurfmechanismus in teilweise
gebrochener Darstellung, wobei die eziehungen zu einigen Bauteilen der Spinnmaschine
gezeigt sind.
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In den Figuren entspricht die Lage mancher Bauteile nicht immer dem
gleichen Funktionszustand.
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Figur 1 zeigt eine übliche Spinnmaschine 1, die Vorgespinst 2 über
Zugwalzen 4 und Zuführungsrollen 5 als Zulaufgarn bereitstellt. Daa Zulaufgarn gelangt
er Fadenösen 7, die an Schwenkstangen 8 sitzen, und über an Führungsringen 10 sitzenden
Läufern 9 als Faden auf Spulen 11. Diese Spulen sitzen auf Spindeln 12 und werden
der Kupplungen (nicht dargestellt) angetrieben. Die Führungsringe 10 liegen jeweils
um eine Spindel und sitzen auf einer Ringschiene 13, welche gehoben und gesenkt
wird, um den Faden Uber die Spule zu verteilers enn die Spulen vollgewickelt sind
wird die Ringschiene 13 nach unten gesenkt, so daß eine Anzahl Windungen des Fadens
einige Basiswindungen 14 etwas oberhalb des Stirnendes 15 der Spule 11 bilden. Die
Kupplungen sind außer Eingriff, um die Spindeldrehung anzuhalten, während die fertig
gewickelten Spulen abgenommen werden und leere Spulen durch den automatischen Abnehmer
16 aufgesetzt werden, der sich auf einem Gestell 17 entlang der Reihe von Spulen
auf der Spinnmaschine bewegt. in derartiger Aufbau ist bekannt und daher nicht näher
beschriebenen.
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Wenn sich der automatische Abnehmer 16 längs des Gestells 17 bewegt,
wird Sne Kurvenscheibenwelle 18 synchron mit dem Vorschub des iÄbnehmers längs des
Gestells von Station zu Station auf der Spinnmaschine bewegt. Auf der Kurvenscheibenwelle
sitzt ein Ritzel 19, welches an dem Gestell 17 angreift und so bemessen ist, daß
die Kurvenscheibenwelle eine Umdrehung vollführt, wenn sich der Abnehmer von einer
zur nächsten Station bewegt, wobei der Abstand zwischen den aufeinanderfolgenden
Stationen dem Abstand aufeinanderfolgender Spindeln 12 auf der Spinnmaschine 1 entspricht.
Sobald der Abnehmer 16 an einer bestimmten Stelle an Jeder Spindel 12 vorbeigelangt,
tritt ein Durchhangmechanismus 20 in Tätigkeit, der einen Durchhang 21 in dem Zulaufgarn
6 bildet zur die nachfolgenden Vorgänge. Der Durchhangmechanismus ist weiter unten
noch im einzelnen beschrieben.
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Nachdem der Durchhang 21 gebildet worden ist, wird eine Schwenkstange
8 mit der daran sitzenden Fadenöse 9 in eine in den Figuren 5 und 6 dargestellte
Stellung angehoben durch eine Kurvenscheibe (nicht dargestellt) auf dem Abnehmer
16, um eine Störung durch den folgenden Abnahme und Aufsetzvorgang zu vermeiden.
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Auf dem automatischen Abnehmer 16 sitzt ein Auswerfer 22, mit einem
Auswurffinger 23, der an dem unteren Stirnende 15 der Spule anliegt, diese von der
Spindel lockert und sie in Richtung nach oben beschleunigt und von der Spindel abhebt.
Die kontinuierliche Anlage der Spule 11 an dem Auswurffinger 23 während des ganzen
Hubes, der im wesentlichen die gesamte Länge der Spindel 12 umfaßt, verhinde daß
sich der Faden von den Basiswindungen 14 abwickelt, um ein neues Garnübergangsende
25 auf der Spindel 12 während der Abnahme zu bi1en Aus diesem Grunde mußte auch
der Durchhang 21 gebildet Fadens um ein Reissen des Zulaufgarnes 6 und eine daraus
folgende Wickelunterbrechung zu vermeiden. Das Garnübergangsende muß daher in einem
getrennten Vorgang auf die Spindel aufgewickelt werden. Zu dem Zweck dient eine
Umwickelvorrichtung 26, die auf dem automatischen Abnehmer 16 sitæt und einen Um
wickelfinger 19 trägt, der den hinteren Spulenfaden zwischen der abgenommenen Spule
11 und dem Läufer 9 über und um die Spindel 12 führt, um ein neues Garnübergangsende
25 auf der Spindel zu bilden.
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Sodann wird eine leere Spule 11 aufgesetzt und das Garnübergangsende
25 gegen die Spindel 12 gedrückt, wenn die Spule teleskopartig darübergesteckt und
nach unten gedrückt wird, wie an sich bekannt 1st.
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Durchhangmechanismus Figur 2 zeigt eine Abgabewalze 2g, die drehbar
auf einer Welle sitzt, die in einem Gabelhalter 30 gelagert ist, der um eine
vertikale
Welle 31 parallel zur Abgabewalze bei dem automatischen Abnehmer 16 schwenkbar ist.
Der Gabelhalter 30 ist durch Federn 32 in Richtung auf die Reihe der Spulen 11 vorgespannt,
so daß die Abgabewalze 29 mit Reibung an vollgewickelten Spulen angreift und ihren
Oberflächen folgt, wenn der Abnehmer entlang der Reihe der Spulen bewegt wird. Die
vertikale Welle 321 wird von der Kurvenscheibenwelle 18 über Kegelräder 33 angetrieben
(Figur 1). Gemäß Figur 3 sind Zahnräder 34 und 35 auf der Welle der Abgabewalze
29 beziehungsweise der vertikalen Welle 31 befestigt und über eine Kette 36 miteinander
in Antriebsverbindung, so daß beim Bewegen des Abnehmers 16 längs der Reihe der
Spulen 11 der Spinnmaschine 1 die Abgabewalze kontinuierlich in einer solchen Richtung
gedreht wird, daß ein Durchhang 21 von den Basiswindungen 14 der gerade in Eingriff
befindlichen Spule abgewickelt wird.
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Zur gleichen Zeit mit dieser Abwickelbewegung greifen Durchhangformfinger
37 und 38 an dem Zulaufgarn 6 an, welches an die Spule an gegenüberliegenden Seiten
der Fadenöse 7 geführt wird. Die Durchhangformfinger sind schwenkbar an einem Durchhangarm
39 gelagert und mittels einer Torsionsfeder 40 gegen einen Anschlag 41 vorgespannt.
Der Durchhangarm 39 ist wiederum schwenkbar an dem Abnehmer 16 gelagert und durch
eine Drehfeder 42 gegen den Anschlag vorgespannt, wie in Figur 3 zu erkennen ist,
gemäß der dei Durchhangförmfinger an dem Zulaufgarn 6 angreifen und den von der
Spule 11 durch die Abgabewalze 39 abgewickelten Durchhang 21 entlangziehen, sobald
der Abnehmer sich entlang der Spinnmaschine 1 bewegt. Die Torsionsfeder 40 bewirkt,
daß die Durchhangformfinger den Durchhang straff halten, wobei eine Totbewegung
zwischen den Durchhangformfingern und dem Durchhangarm 39 gewährleistet ist, um
ein Reissen des Fadens zu vermeiden, falls der Durchhang nicht genügend groß ist,
um von der Bewegung des Abnehmers aufgefangen zu werden. Mit der vertikalen Welle
31 ist über eine Transmission 44 eine Freigabekurvenscheibe 43 mechanisch gekuppelt,
so daß diese eine Umdrehung vollführt, wenn der Abnehmer sich von einer zur nächsten
Station bewegt. Die Freigabekurvenscheibe 43 steht
in Berührung
mit einem Fortsatz 45 des Durchhangarmes 39, um diesen kurzzeitIg in die in Figur
3 gestrichelt dargestellte Stellung 39' ' zu bringen und den Durchhang 21 von den
Durchhangformfingern 37, 38 freizugeben, bevor die Durchhangformfinger in eine Stellung
gelangen, in der sie wieder an dem Zulaufgarn 6 angreifen. Wenn der Durchhang freigegeben
ist, nimmt er zeitweilig die Gestalt von verdrehten Schleifen an.
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Auswurfmechanismus Figur 2 zeigt den am Abnehmer 16 befindlichen
Auswerfer 22 in seiner Ruhestellung. Der Auswurffinger 29 sitzt an einem Ende eines
Auswurfhebels 46, der um eine Stelle zwisehen dessen Enden um einen Schwenkzapfen
48 beweglich ist, welcher rechtwinklig zu einem Auswurfarm 49 liegt Der Auswurfhebel
46 ist durch eine Torsionsfeder 50 im Gegenuhrzeigersinn vorgespannt (Figur 7),
so daß der Auswurffinger 23 in Bewegung richtung des Abnehmers 16 vorgespannt Ist.
Die Bewegung im Gegenuhrzeigersinn wird begrenzt durch einen Anschlag 51 £r den
Auswurfhebel, und dieser Anschlag bildet ein Teil mit dem Auswurfarm 49. Dieser
sitzt auf einer in feststehenden Lagern 53 schwenkbaren Welle 52 und ist in Gegenuhrzeigerdrehrichtung
vorgespannt durch eine Auswurffeder 54, wobei diese Bewegung im Gegenuhrzeigersinn
begrenzt ist durch einen nachgiebigen Anschlag 55 (Figur 8). Auf der Welle 52 sitzt
ferner ein Kipphebel 56.
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Der Auswurfmechanismus umfaßt ferner gemäß Figur 8 einen Auswerfervorschubmechanismus
57 mit einer auf der Kurvenscheibenwelle 18 sitzenden Vorschubkurvenscheibe 58,
auf der ein um eine Welle 60 schwenkbarer Vorschubabtaster 59 läuft. Es ist ferner
ein Vorschubarm 61 vorgesehen, der ein Teil mit dem Vorschubabtaster 59 bildet und
sich über dessen Achse hinaus erstreckt, sowie ein Verbindungsglied 62, das den
Vorschubarm mit dem Kipphebel 56 verbindet. Wenn die Kurvenscheibe hoch läuft, zleht
das Verbindungsglied 62 den K Kipphebel 56 nach unten,
speichert
Energie in der Auswurffeder 54 und bewegt den Auswurffinger 23 nach unten. Diese-
Abwärtsbewegung des Fingers ist zeitlich so abgestimmt, daß der Auswurffinger zwischen
den Führungsring 10 und die Spule 11 eingreift und sich so lange bewegt, bis eine
am Ende des Auswurffingers sitzende Nase 24 unter das Stirnende 15 einer Spule greift,
wenn der Abnehmer 16 vorrückt.
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Nachdem der Auswurffinger 23 nach unten gelangt ist, so daß die Nase
24 unter das Stirnende 15 einer Spule greift, bringt die fortdauernde Bewegung des
automatischen Abnehmers 16 nach rechts (Figur 7), die Nase 24 unter die Stirnseite
und den Finger in seitliche Berührung mit dem unteren Stirnende. Darnach ergibt
die fortdauernde Bewegung des Abnehmers eine Bewegung des Auswurfhebels 46 im Uhrzeigersinn
aufgrund der Wirkung der Torsionsfeder 50, während der Finger in Berührung mit dem
Stirnende 15 bleibt, bis die Spule 11 und das alte Garnübergangsende 25 von der
Spindel 12 abgeworfen worden sind.
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Der Umriß der Vorschubkurvenscheibe 58 ermdglicht, daß die Auswurffeder
54 die Nase 24 anhebt und in Berührung mit dem unteren Stirnende 15 bringt, wobei
diese Berührung aufrechterhalten bleibt, während die Spule 11 von der Spindel 12
gelöst wird.
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Das Lösen der Spule 11 von der Spindel 12 erfolgt durch einen Tastmechanismus
63, der eine Tastkurvenscheibe 64 auf der Kurvenscheibenwelle 18 umraßt sowie einen
Winkelhebel 65, der auf der Tastkurvenscheibe läuft und diese durch die Wirkung
der Zugfeder 66 abtastet und an einem Flansch 67 auf dem Kipphebel 56 anliegt. Die
Kontur der Tastkurvenscheibe ist so gewählt, daß ein Anheben einen nach oben gerichteten
Druck auf den Flansch erzeugt durch Vermittlung des Winkelhebels, so daß die Nase
24 nach oben bewegt wird und die Spulenabl8sung von der Spindel abtastet, nachdem
der Auswerfervorschubmechanismus 57 die Nase in Berührung mit dem Stirnende 15 gebracht
hat.
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Etwa zur gleichen Zeit wie die Spule 11 von der Spindel 12 losgekommen
ist läuft der Vorschubabtaster 59 über eine Absenkung 68
der Vorschubkurvenscheibe
58 und gibt die Auswurffeder 54 frei, die den Auswurfarm 49 nach oben in einer Bogenbewegung
beschleunigt und auf diese Weise den Auswurffinger 23 und die Nase 24 nach oben
parallel zu der Spindel bewegt Die Nase trägt die Spule 11 mit derselben beschleunigten
Bewegung nach oben. Wenn der Aufwärtshub der Nase durch Berührung des Armes mit
dem nachgiebigen Anschlag 55 in der Stellung 49' beendet wird, gelangt die Spule
durch ihre Trägheitswirkung von der Spindel 12 auf eine Rutsche 69 (Figur 1) und
gegen eine Dämpfungsvorrichtung 70, die ein weiches Anhalten der Bewegung durch
die Klemmgreifer 71 in deren ausgespreizten Ste1-lungen 71' bewirkt. Der Hub ist
so groß, daß das hintere Ende des Spulenfadens 28 sich nicht beim Auswurf einer
Spule um die Spindel wickeln kann.
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Wenn die Nase 24 am Ende ihres Aufwärtshubes angelangt wird Der Auswurfhebel
46 durch einen Rückholmechanismus 72 zurückgezogen, und zwar in die Stellung 46'
in Figur 7, um zu verhindern, daß die Nase an der Spindel 12 beim Vorschub des Abnehmers
16 Markierungen hinterläßt. Der Rückholmechanismus 72 (Figuren 7 und 8) umfaßt eine
auf der Kurvenscheibenwelle 18 sitzende Hauptkurvenscheibe 73, einen damit zusammenwirkenden
Kurvenscheibenabtaster 74, eine mit dem Kurvenscheibenabtaster fest verbundene Rückholkurvenscheibe
75 und einen Rückholabtaster 76 für diese Kurvenscheibe am anderen Ende des Auswurfhebels
46. Der Kurvenscheibenabtaster 74 sitzt schwenkbar auf einer Achse 77 und wird mittels
einer Vorspannfeder 78 gegen die Hauptkurvenscheibe gedrückt. Wenn die Rückführbewegung
des Auswurfhebels einsetzt, bewirkt eine Anhebung der Hauptkurvenscheibe eine Drehung
der Rückholkurvenscheibe im Uhrzeigersinn in die Lage 75' von Figur 2. Dadurch bewegt
sich der Rückholabtaster 76 in die Stellung 76' und zieht den Auswurfhebel 46 zurück.
Nachdem der automatische Abnehmer sich so weit weiterbewegt hat, daß die Nase von
einer Spindel freikommt, ermöglicht eine Senke in der Hauptkurvenscheibe, daß die
Vorspannfeder 78 die Rückholkurvenscheibe in ihre Normallage zurückdreht, so daß
der Auswurfhebei wieder seine gestreckte
Stellung annimmt.-Umwickelvorrichtung
Die Umwickelvorrichtung 26 umfaßt einen Fadenlokalisierungsmechanismus 79 sowIe
einen Umwickelmechanismus 80. Der Fadenlokalisierungsmechanismus 79 umfaßt ein Paar
Fadenlokalisierungsfinger 81, welche schwenkbar auf einem an dem Abnehmer 16 befestigten
Zapfen 82 gelagert und scherenartig über eine Reihe Gelenkglieder 83 von einem Lokaiisierungsabtaster
84 betätigt wird welcher auf einer Hebelwelle 85 schwenkbar gelagert ist und auf
einer Lokalisierungskurvenscheibe 86 läuft, die auf der Kurvenscheibenwelle 18 sitzt.
Nachdem die Spule 11 abgenommen und durch die Klemmgreifer 71 erfaßt worden ist,
werden letztere durch einen nicht dargestellten Mechanismus so bewegt, daß die Spule
in die Lage 11' gelangt (Figuren 1 und 5), wobei der hintere Spulenfaden 28 zwischen
den normalerweise offenen Fadenlokalisierungsfingern 81 und gegen einen Anschlag
88 läuft.
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Die Fadenlokalisierungsfinger werden sodann lose um den Faden geschlossen
in Abhängigkeit von der Bewegung der Kurvenscheibe, um den Faden in einer festen
Stellung zwischen den geschlossenen Fingern genau zu lokalisieren.
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Der in de Figuren 1 und 2 dargestellte Umwickelmechanismus 80 umfaßt
den Umwickelfinger 27, der schwenkbar um eine Achse auf einem Gelenk 89 gelagert
ist und n ,Sn liner Ebene parallel zur Bewegungsrichtung des Abnehmers 16 bewegen
kann.
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Das Gelenk sitzt auf einer Welle 90, die eine zweite, auf dem Abnehmer
16 gelagert Achse bildet und so bewegt werden kann, daß sie eine Bewegung der Umwickelfinger
27 in einer zur Bewegungsrichtung des Abnehmers normalen Ebene hervorruft, und zwar
durch Vermittlung eines Armes 91 in Abhängigkeit von der Bewegung eines zugeordneten
Kurvenseheibenabtasters 92, der um die Hebelwelle 85 schwenkbar gelagert ist und
auf einer Kurvenscheibe 93 läuft, wobei die Bewegung Uber Gelenkglieder 94 betragen
wird. Eine ähnliche Kombination von Gelenkgliedern 95
überträgt
die Bewegung von einem um die Hebelwelle 85 schwenkbaren Abtaster 96, der auf einer
Survenscheibe 97 läuft, an einen Hebel. 98, der über ein Verbindungsglied 99 mit
dem Umwickelfinger 27 verbunden ist. Das obere Ende desselben hat eine flache V-Form
in einer im wesentlichen horizontalen Ebene oberhalb der Fadenlokalisierungsfinger
81. An der Spitze der V-Form befindet sich ein Einschnitt 100 zum Halten des hinteren
Spulenfadens 28, wie weiter unten-noch erläutert ist. Der Umwickelfinger liegt normalerweise
so, daß der Einschnitt 100 direkt hinter dem hinteren Spulen faden 28 liegt, der
durch den Fadenlokalisierungsmechanismus 79 festgelegt wird. Nach dem Lokalisieren
des Fadens wird der Finger nach vorne bewegt von der Kurvenscheibe 93 und fängt
den Faden in dem Einschnitt. Darnach wird durch die weiterlaufende Vorwärtsbewegung
des Fingers der Faden aus dem Raum zwischen den Fadenlokalisierungsfingern heruszogen.
Die Umrisse der Kurvenscheiben 93 und 97 snd derart, daß der Einschnitt vorwärts
und rückwärts und von Seite zu Seite oberhalb des Endes der freigegebenen Spindel
12 bewegt wird, und zwar derart, daß der Faden wenigstens einmal um die Spindel
gewickelt wird,um ein Garnübergangsende 25 bei der Portbewegung des Abnehmers 16
herzustellen. Da die tage des Läufers 29 nicht festliegt, ist es erforderlich, daß
der Einschnitt mindestens zwei Umläufe um die Spindeln vollführt, um ein Garnübergangsende
von wenigstens einer Windung herzustellen.
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Nachdem ein neues Garnübergangsende 25 hergestellt ist, werden die
Fadenlokalisierungsfinger 81 geOffne'- und der Umwickelfinger 27 in seine Ruhelage
zurückgezogen, wobei der hintere Spulenfaden 28 freigegeben wird. Der Spulenfaden
wird oberhalb der Spindel 12 von einer Stange 101 erfaßt, die ihn nach unten in
die Stellung 28' zieht> wo er mittels einer Klemme 102 nahe der Spindel festgehalten
wird. Sodann wird eine leere Spule 11 aufgesetzt und das Garnübergangsende 25 von
dieser gegen die Spindel geklemmt, um das Zulaufgarn 6 mit der Spule Qu verbinden.
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Darnach werden die Schwenkstange 8 und die daran befindliche Fadenöse
7 gesenkt und die Kupplung in Eingriff gebracht, um den Spinnvorgang wieder zu starten
Der Mechanismus zum Herunterziehen
und Festklemmen des hinteren
Spulenfadens, zum Aufsetzen einer Spule und zum Absenken einer Schwenkstange -sind
auf dem Abnehmer hergestellt und von üblicher Bauart.
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Die Kupplung befindet sich in der Spinnmaschine und bildet ebenfalls
keinen Teil der Erfindung.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung läßt sich nicht nur verwenden beim
Spinnen von Garn, sondern auch zur Verarbeitung von Fäden, Drähten usw. Als Garne
sind nicht nur extrudierte Kunststoffäden anzusehen, sondern Jedes flexible Material
in Form von Fäden, Strängen, Fasern, Seilen usw., die sich auf eine Spule wickeln
lassen, und zwar auch zusammengesetzte Fäden im allgemeinen Sinn.