Die Erfindung betrifft ein Antiblockierregclsyslem für Fahrzeuge gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
Es sind Antiblockierrcge-Isysteme bekannt, bei denen
jedem Radmeßwertgeber eine Übertragungs- und Auswerteschaitung
(Kanal) zugeordnet ist, wobei bei Blokkicrneigung
des Rades in diesem Kanal Regelsignalc für die Variation des Bremsdruckes an diesem Rad erzeugt
werden. Solche Systeme arbeiten optimal, sie sind jedoch sehr aufwendig und damit teuer (ATZ 71/1969,
Heft 6, Seiten 181—189, insbesondere Seite 187. linke
Spalte).
Zur Reduzierung des Aufwandes ist es auch schon bekannt — und hiervon geht die Erfindung aus —, die
Bremsen der Räder einer Achse durch eine gemeinsame Auswcrteschaltung zu beeinflussen (vgl. die obige ATZ-Veröffentlichung
bzw. US-PS 34 519 689). Man kann dabei die Regelung dann wirksam werden lassen, wenn
wenigstens eines der Räder Blockierneigung zeigt (»select-Iow«).
Auch bei diesem vereinfachten Regelssystem, das insbe£3ndere für die Bremsen der Hintsrräder
eines Fahrzeugs gedacht ist, ist jedem Rad ein Meßwertgeber zugeordnet, der z. B. eine Impulsfolge erzeugt,
deren Impulsfolgefrequenzen den Raddrehgeschwindigkeiten proportional sind Die Meßwertgeber
sind mit einer Auswertescnaltung verbunden, in der zunächst
— für jeden Meßwertgeber einzeln — die Signale der Meßwertgeber in je einem Wandler in eine der
Radgeschwindigkeit proportionale Gleichspannung umgewandelt werden. Bei »select-low«-Regelung wird
dann festgestellt, welches Rad die stärkere Verzögerung und/oder den größeren Schlupf aufweist, worauf — bei
Überschreiten der vorgegebenen Schwellenwerte — die Regelung des Bremsdruckes an beiden RLJern eingeleitet
wird. Trotz der vereinfachten Regelung bleibt der Aufwand für die Auswerteschaltung erheblich, da
für jeden Meßwertgeber ein eigener Wandler erforderlich ist Auch müssen alle diese Teile durch eine Sicherheitsschaltung
auf einwandfreien Betrieb überwacht werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Aufwand für Antiblockierregelsysteme weiter herabzusetzen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß entweder durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 aufgeführten Merkmale oder — gemäß einer weiteren Möglichkeit — durch die im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruchs 6 aufgeführten Merkmale gelöst.
Bei der Erfindung werden also zumindest Teile der Übertragungs- und Auswerteschaltung für zwei oder
mehrere Sensorsignale genutzt Dies ist eine wesentliehe Vereinfachung, insbesondere wenn man in Betracht
zieht, daß diese doppelte oder mehrfache Nutzung von Teilen auch eine Vereinfachung der SichcrheitsschaltungmuVich
bringt.
Die erfindungsgeniäße Lösung stellt keine einfache
Übertragung des aus der Meß- und Regelungstechnik bekannten Multiplex-Prinzips iiuf Antiblockierrcgler
dar. Während dort dauernd weitergeschaltet wird, wird bei der Erfindung bei Blockicrneigung die Weiterschaltung
unterbrochen und für das biockiergefährdete Rad ein Regelzyklus durchgeführt.
Für die Erfindung ist es unerheblich, ob die Meßwertgeber
nur Radbeschleunigungs- und Verzögcrungssignale liefern, oder ob nur eine von der Raddrehgeschwindigkeit
abhängige Größe oder ob beide Arten von Signalen in die Regelung eingehen.
Die Ausgangssignale der Auswerteschaltung können zur gemeinsamen Steuerung des Bremsdruckes an den
Radbremsen dienen, denen die ir? die Abtastung einbezogenen
Sensoren zugeordnet sind. Diese Steuerung kommt insbesondere bei Einbezi<:huMg der Racier einer
Achse, insbesondere der angetriebenen Achse, in Frage.
Gemäß einer anderen Ausführiingsform werden jedoch
die nacheinander auftretenden, von verschiedenen Rudern
oder Radgruppen (gemeint ist hier z. B. der Fall. b5
daß den angetriebenen Rädern nur ein Meßwertgeber
zugeordnet ist, der z. B. die Geschwindigkeit der Antriebswelle
überwacht) herrührenden Ausgangssignale des Kanals zur getrennten Steuerung des Drucks an den
den einzelnen Meßwertgebern zugeordneten Radbremsen benutzt. Hier werden die nacheinander auftretenden
Alisgangssignale aufgetrennt, wozu ein mit der Anschaltanordnung der Sensoren synchron arbeitender
Verteiler benötigt wird.
Man kann die Anschaltung der Meßwertgeber an den Kanal und gegebenenfalls die Trennung am Kanalausgang
durch eine dauernd umlaufende, mit einem vorgegebenen Takt von z. B. 20 Hz arbeitende Umschaltanordnung
steuern. Es ist jedoch auch denkbar, daß — und hier wäre eine Bremsabstimmung so vorzunehmen, daß
ein Rad bei gleichem Untergrund und Bremsung immer zuerst Blockierneigung zeigt — im ungebremsten Zustand
und solange keine Blockierneigung auftritt, der Meßwertgeber dieses empfindlich eingestellten Rades
mit dem Kanal verbunden ist und die Weiterschaltung auf weitere Meßwertgeber erst erfolgt, wenn dieses Rad
Blockierneigung gezeigt hat und bereits wieder in einen Zustand geregelt ist, der eine Überprüfung und Regelung
der anderen Räder erlaubt.
Bei Verwendung der erwähnten uau^rnd und in einem
vorgegebenen Takt arbeitenden Umschalteinrichtung wird gemäß der Erfindung dann die Weiterschaltung
jeweils unterbrochen, — d. h. der Meßwertgeber der gerade an den Kanal angeschaltet ist, (und bei Trennung
am Kanalausgang auch die zugehörige gerade angeschaltete Drucksteuervorrichtung) bleibt am Kanal
angeschaltet — wenn ein eine Blockierneigung anzeigendes Signal auftritt Die Anschaltung dieser Glieder
an den Kanal wird solange aufrechterhalten werden, bis das gerade geregelte Rad wieder in den stabilen Geschwindigkeitsbereich
eingelaufen ist. Im allgemeinen ist dies dann der Fall, wenn der Bremsdruck wieder zu
steigen beginnt, so daß der Beginn des Druckanstiegs als Kriterium für die Weiterschaltung auf den nächsten
Meßwertgeber (und gegebenenfalls die weitere Radbremse) dienen kann. Während der Prüfung und Regelung
in den anderen Kanälen muß hier der Druck v/eiter ansteigen können. Es ist jedoch bei einem Regelsystem,
das nach Druckabsenkungen jeweils eine Abwartezeit in Form einer Druckkonstanthaltung bewirkt, gemäß
der zweiten erfindungsgemäßen Lösungsmöglichkeit auch möglich, die Weiterschaltung auf einen oder mehrere
andere Meßwertgeber in dieser Konstanthaltephase zu veranlassen, wobei auch dann die Konstanthaltung
an diesem Rad aufrecht erhalten werden muß.
Für die Erfindung ist es im Prinzip unwesentlich, ob eine reine Schlupfregelung, eine reine Regelung durch
Radbeschleunigungs- und Radverzögerungssignale oder eine gemischte Regelung unter Verwendung von
Schlupf- und Bcschleunigungssignalen vorliegt. Bevorzugt wird jedoch die gemischte Regelung.
Wehere Abwandlungen und Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele der
Erfindung.
Es zeigt
F i g. 1 ein Ausführungsbeispiel, bei dem ein Kanal zur Regelung der beiden Hinterräder eines Fahrzeugs benutzt
wird,
F ig. 2 ein ähnliches Beispiel wie in Fig, !,jedoch mit
anderem Regelkonzept,
F i g. 3a ein Ausführungsbeispiel, bei dem eine Vierradregelung
unter Verwendung eines Überlragungs- und Auswcrtekanals durchgeführt ist,
F i g. 3b die detaillierte Darstellung der Steuerung der Umschalteinrichtung der F i g. 3a,
F i g. 4a ein Ausführungsbeispiel, bei dem ein Rad fein
geregelt wird, während die anderen Räder eine Grobregelung
erfahren,
Fig.4b die detaillierte Darstellung der Ansteucrschaltung
für die Umschalteinrichtung der F i g. 4a.
Die Fig. 1 der Zeichnung zeigt ein Ausiührungsbei·
spiel der Erfindung. Dort sind mit la und l/> die beiden Räder der Hinterachse eines Fahrzeuges gezeigt. An
diesen Rädern sind Meßwertgeber 2a und 26 angedeutet, die bei Drehung der Räder Impulsfolgen abgeben,
deren Impulsfolgefrequenzen den Radgeschwindigkeiten proportional sind. Diese Impulsfolgen werden Toren
3a und 36 zugeführt, die abwechseln durchlässig sind und damit nacheinander die Impulsfolgen der Sensoren
2a und 2b dem Wandler 4, der auch einen Verstärker enthält, zuführen. Die nacheinander auftretenden der
Drehgeschwindigkeit der Räder proportionalen Ausgangsgleichspannungen des Wandlers werden einem
Differenzierglied 5 zugeführt, das auch zwei Schwellwciischaiier
enthält
cTiiitäit. tici AüitrCicM einer isCStiiiHmCn
Radverzögerung —6 erscheint auf der Leitung 6a ein
Signal, während bei Auftreten einer bestimmten Beschleunigung + 6 ein Signal auf der Leitung 66 auftritt.
Ein Signal auf der Leitung 6a kippt die bistabile Stufe 7 in die Lage, bei der auf der Leitung ein Signal erscheint.
Dieses Signal betätigt über das ODER-Gatter 1! das Einlaßventil 10 und außerdem das Auslaßventil 9.
Gleichzeitig bewirkt ein Signal auf der Leitung 8 über das ODER-Gatter 12. daß der Meßwertgeber, dessen
Signal das bistabile Glied 7 zum Kippen brachte, an den Wandler4 angeschaltet bleibt.
Das abwechselnde öffnen und Schließen der Tore 3a und 36 wird durch den astabilen Multivibrator 13 bewirkt,
der z. B. mit einer Frequenz von 50 Hz und einem Puls-Pauseverhältnis »eins« arbeitet. Ist auf der Leitung
8 (und Leitung 21) kein Signal vorhanden, so erhalten die UND-Gatter 14 und 15 an ihrem einen Eingang das
Signa! Q; damit ist auch ihr Ausgangssigna! 0. Hinter den
Invertern 16 und 17 steht damit das Signal L an, das auch an den einen Eingängen der UND-Gatter 18 und 19
liegt. Beide UND-Gatter 18 und 19 geben damit bei Zuführen eines Impulses ein Signal ab. Ein Ausgangsimpuls
des Multivibrators 13 gelangt somit über das UND-Gatter 19 und ein weiteres ODER-Gatter zum Tor 36
und macht dieses durchlässig. Demgegenüber bleibt das Tor 3a wegen des Inverters 20 bei Auftreten eines Ausgangsimpulses
des Multivibrators 13 undurchlässig. Während der Pausen des astabilen Multivibrators 13
wird dann wegen des Inverters 20 das Tor 3a durchlässig und Tor 36 ist undurchlässig. Damit wird mit einer Frequenz
von 50 Hz abwechselnd die Impulsfolgen der Sensoren 2a und 20 dem Wandler zugeführt.
Wird das bistabile Glied 7 bei Auftreten eines Verzögerungssignales
gekippt, so erscheint an einem der UND-Gatter 14 und 15 ein Ausgangssignal. 1st z. B. gerade
der Meßwertgeber 2a mit dem Wandler 4 verbunden (und hat das Verzögerungssignal geliefert), so erscheint
am UND-Gatter 14 ein Ausgangssignal, das über den Inverter 16 das UND-Gatter 19 sperrt und
somit keinen Umschaltimpuls mehr zum Tor 36 gelangen läßt. Gleichzeitig hält das Ausgangssignal des
UND-Gatters 14 das Tor 3a über ein ODER-Gatter dauernd in durchlässigem Zustand. Ist dagegen nach
dem Kippen der Kippstufe 7 gerade das Tor 36 durchlässig, so wird über das Ausgangssignal des UND-Gatters
!5 das UND-Gatter 18 gesperrt und damit das Tor 3a undurchlässig gehalten. Dieses Signal bewirkt gleichzeitig,
daß das Tor 36 dauernd durchlässig bleibt
Das Ansprechen der Ventile 9 und 10 sowie das dauernde Anschalten des einen Meßwertgebers an den
Waindlcr wird durch das Auftreten eines Verzögerungssignalcs
bewirkt. Durch das Ansprechen der Ventile wird der Bremsdruck iibgcsenkt, wodurch zuerst das
Ver/.ögcrungssignal verschwindet. Da die Kippstufe 7
iiuch jet/.t in ihrer Lage verbleibt, ändert sich nichts. Erst
hei Auftreten eines Bcschleunigungssignalcs auf der Leitung 66 kippt die Kippstufe 7 in ihre Ausgangslagc
zurück, wodurch das Signal auf der Leitung 8 vcrschwindet.
Das Auslaßventil 9 fällt jetzt ab, jedoch wird das Einlaßventil 10 durch das Beschleunigungssignal
weiterhin im erregten Zustand gehalten. Damit wird der Druck konstant gehalten. Mit dem Zurückkippen der
Kippstufe 7 wird die abwechselnde Anschaltung der Sensoren 2a und 26 noch nicht eingeleitet, da das Bcschlleunigungssignal
über die Leitung 21 den vorher herrschenden Zustand aufrecht erhält. Erst beim Verschwinden
des Beschlcunigungssignales, das endet,
bereich eingelaufen ist, werden wieder die beiden Sensoren 2a und 26 abwechselnd an den Wandler angeschaltet.
Gleichzeitig öffnet auch das Einlaßventil wieder.
Elei dem gewählten Beispiel werden aus den ankommeindcn
Signalen Verzögcrungs- und Beschlcunigungssignalc gewonnen. Man kann anstelle dieser Regelung
oder auch zusätzlich eine Schlupfregelung vorsehen, bei der v'ie der Radgeschwindigkeit entsprechende Ausgangsspannung
des Wandlers 4 mit einer der Fahrzeuggeschwindigkeit wenigstens angenähert entsprechendem
Bezugsgröße verglichen wird und bei Auftreten eines unzulässigen Schlupfes ebenfalls die Ventile betätigt
und gleichzeitig die Umschaltung am Eingang unterbrochen wird. Das bei Auftreten eines unzulässigen Schlupfcs
erzeugte Signal müßte dann das bistabile Glied 7 betätigen. Bei Verwendung einer reinen Schlupfregelung
müßte man noch ein Rückkippsignal beim Unterschreiten eines bestimmten Schlupfes bzw. einer bestimmten
Wiederbeschleunigung bilden. Bei Regelung aufgrund von Schlupf und Verzögerung wird man wiederum
das Beschleunigungssignal hierfür ausnutzen.
Die anhand der Fig. 1 der Zeichnung beschriebene
Regelung stellt eine »select-low-Regelung« dar. Man
kann auch eine »select-high-Regelung« durchführen, muß dann mit Hilfe der beiden nacheinander kommenden
Ausgangsspannungen des Wandlers feststellen, ob beide Räder Blockierneigung zeigen und den Wandler
dann an dem Meßwertgeber angeschaltet lassen, dessen Rad zuletzt Blockierncigung gezeigt hat. Dieser Zustand
und damit die Auswertung der Signale dieses Meßwertgebers bleiben solange erhalten, bis dieses Rad
wieder in den stabilen Zustand eingelaufen ist Man hat hierbei keine reine »select-high-Regelung«. Bei einer
reinen »select-high-Regelung« würde die Regelung beendet werden, wenn ein Rad wieder in den stabilen Bereich
eingelaufen ist
Die F i g. 2 der Zeichnung zeigt ein anderes Ausführungsbeispiei
eines erfindungsgemäßen Blockierreglers. Es ist hier angenommen, daß die beiden Räder der Hintera.chse
eines an den Vorderrädern angetriebenen Fahrzeugs gemeinsam geregelt werden. Die Regelung
erfolgt hier durch Schlupfsignale und Verzögerungsund Beschleunigungssignale.
Die Meßwertgeber der beiden Hinterräder sind mit
es 21 und 22 bezeichnet Diese beiden, eine Impulsfolge
liefernden Meßwertgeber, werden mittels des Schalters 24 normalerweise abwechselnd mit dem Frequenz-Spannungswandler
23 verbunden, der an seinem Aus-
gang eine der Drehgeschwindigkeit des angeschalteten
Signals proportionale Gleichspannung abgibt. Im Glied 25 wird aus dieser Spannung ein der Fahrzeuggcschwindigkcit
angenähertes Referenzsignal erzeugt. Dieses Glied kann in an sich bekannter Weise ein Speicher sein,
der sich auf die anliegende Spannung schnell auflädt und sich mit einer vorgegebenen Entladezeitkonstanien entlädt,
wenn sein Eingangssignal kleiner wird. Im vorliegenw-n
Falle ist dieses Glied ein Speicherglier! mit umschaltbarer Entladezeitkonsiante. Im Normalfalle ist die
Zeitkonstante ri wirksam, die eine sehr schnelle Entladung
bewirkt und damit den Speicher der anliegenden Spannung folgen läßt. Wird eine Blockierncigung sensicrt,
so wird auf die Entladezeitkonstante r> umgeschaltet, die nur eine sehr langsame Entladung zuläßt.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel, bei dem die Regelung des Bremsdrucks an den Hinterrädern durch ein
in die Bremsleitung eingeschaltetes, normalerweise geöffnetes, Einlaßventil 26, (das bei Erregung die Hauptdruckieiiung
absperri) und «in tiormalciweise geschlossenes
Auslaßventil 27, (das bei Erregung das Abfließen von Bremsflüssigkeit vom Radbremszylinder zuläßt) bewirkt
wird, wird die Umschaltung der Zeitkonstanten bei Erregung des Einlaßventiles 26 vorgenommen. Die
Rückumschaltung erfolgt, wenn das Einlaßventil 26 entregt wird, also das Rad wieder in den stabilen Geschwindigkeitsbereich
eingelaufen ist und kein Beschleunigungssignal mehr liefert. Im Glied 28 wird die der Raddrehgeschwindigkcit
des angeschalteten Rads entsprechende Spannung mit bestimmten Anteilen (z. B. Prozentsätzen)
der Bezugsgröße verglichen. Das Vergleic-hsglied
28 gibt ein Schlupfsignal ab, wenn der wirksame Anteil der Bezugsgröße unterschritten wird. Normalerweise
ist die untere Schlupfschwelle A\ (z. B. 85% der Bezugsgröße) wirksam. Nach deren Unterschrcitung
erscheint ein Ausgangssignal, das über das ODER-Gatter 29, das UND-Gatter 30, das ODER-Gatter 31
• 1*1*4 Ίίο VAi-ClOrUAr 3*3 d'n Vnn*i!e ^6 U!V^ ^7 umcphnlt^t
und damit den Druck absenkt. Gleichzeitig wird über das Zeitg'ied 33, das eine geringe Verzögerung (von /.. B.
10—20 msec) und eine Verlängerung (von z. B. 40 msec) des durchlaufenden Signals bewirkt, das Vergleichsglied
auf eine höhere Schlupfschwelle (von z. B. 95% der Bezugsgröße) umgeschaltet. Das Auslaßventil 27 wird wieder
geschlossen, wenn entweder diese Schlupfschwelle wieder überschritten wird, oder über das Differenzierglied
34 bei Auftreten einer vorgegebenen Radbeschleunigung das UND-Gatter 30 gesperrt wird. Die
Regelung kann in gleicher Weise auch eingeleitet werden, wenn mittels des Differenzierglieds 35 zuerst eine
bestimmte Verzögerung des angeschalteten Rades festgestellt wird.
Zusätzlich kann hier noch ein Impulsgeber vorgesehen sein, der neben schnellem Druckauf- und abbau
unter bestimmten Bedingungen einen gestuften Druckauf- und -abbau bewirkt. Da die Ausbildung der Ansteuerschaltung
nicht Gegenstand dieser Anmeldung ist, braucht hierauf nicht eingegangen werden.
Die Umschaltung des in Praxis elektronisch ausgebildeten Schalters 24 erfolgt mitteis des Multivibrators 36.
Wird das Ausgangsventil erregt, so wird über die Leitung 37 das Glied 38 in Wirkung gebracht, das die weitere
Umschaltung des Schalters 24 unterbricht und den Radsensor 21 oder 22 an den Wandler 23 angeschaltet
läßt, durch dessen Signale gerade eine Blockierneigung
angezeigt wurde. Die weitere Umschaltung des Schalters 24 wird hier wieder eingeleitet, wenn der Druckaufbau
wieder einsetzt, was dem Speicher durch das Entregen
'.1(JS Einlaßventils 26 über die Leitung 39 mitgeteilt wird. GiMistigcrwci.se wird mit Auftreten dieses Signals
sofort auf das andere Rad umgeschaltet. Man kann das Unterbrechen der Umschaltung auch nur von der Erie's
gung des Einlaßventils 26 abhängig machen.
Es ergibt sich somit folgende Wirkungsweise der Anordnung gemäß F i g. 2:
Ungebremst oder bei Bremsung oder Blockierneigung werden abwechselnd die Meßwertgeber 21 und 22
ίο mit dem Wandler 23 und mit der gesamten nachgeschalteten
Auswertcschaltung verbunden. Zeigt eines der Räder Blockierncigung, sei es, daß an ihm eine unzulässige
Verzögerung oder ein unzulässiges Schlupfsignal auftritt so wird die Druckabsenkung eingeleitet und
gleichzeitig die weitere Umschaltung des Schalters 24 unterbrochen. Der entsprechende Meßwertgeber bleibt
hier nun so lange an die Auswerteschaltung angeschaltet, bis das Rad wieder in den stabilen Geschwindigkeitsbereich
eingelaufen ist, was der Fall ist, wenn die ixcgciäCnäliüng "wicucf cificil DrUCkdUfbäU Züläut.
Obwohl hier zwei Meßwertgebersignale normalerweise überprüft werden, wird nur ein Wandler und eine
Auswerteschaltung benötigt
Ein anderes Ausführungsbeispiel zeigt Fig.3a. Hier werden die Meßwertgeber 40 bis 43 der vier Räder
eines Fahrzeugs mittels des Schalters 44 nacheinander mit dem Wandler 45 verbunden, dessen Ausgang parallel
mit dem Diskriminator 46 zur Gewinnung eines Signals bei einer bestimmten negativen Radbeschleunigung,
mit einem Diskriminator 47 zur Gewinnung eines Signals bei einer bestimmten positiven Radbeschleunigung,
mit einem Glied 48 zur Gewinnung der Bezugsgröße und mit einem Vergleichsglied 49 zum Vergleich
der der Radgeschwindigkeit proportionalen Spannung mit einem Anteil der Bezugsgröße verbunden ist. Die
Signale aus den Gliedern 46, 47 und 49 werden in der Logikschaltung 50 verknüpft und es werden hier an den
Ausgängen 51 und 52 Signale zur Ansteuerung der den einzelnen Radbremsen zugeordneten Einlaßventile 53a
4ü bis 56ß und Auslaßventile S3cj bis 56i>
erzeugt Die Zuführung zu den entsprechenden Ventilen wird durch die
synchron mit dem Schalter 44 geschalteten Schalter 57 und 58 bewirkt.
Wird aufgrund der Steuersignale für ein Einlaß- und/ oder Auslaßventil wenigstens eines der Ventile erregt,
wird also festgestellt, daß für das gerade überprüfte Rad eine Konstanthaltephase oder eine Druckabsenkung
notwendig ist, so wird über die Leitungen 59 und/oder 60 die Steuerschaltung 61 für die Schalter 44,57 und 58
so gesperrt. Die Sperrung dauert an bis die Ventile wieder entregt werden. Einen möglichen Aufbau für die Steuerschaltung
zeigt F i g. 3. Sie besteht aus einem Impulsgenerator 62 vorgegebener Frequenz (z. B. 20 Hz), dessen
Invpulse hier einen Stufenschalter 63 mit vier Stufen weiterschalten, der seinerseits die vier möglichen
Durchverbindungen entsprechend den Schalterstellungen der Schalter 44,57 und 58 herstellt In den Weg der
Impulse des Impulsgenerators 62 ist ein UND-Gatter 64 eingeschaltet, das gesperrt wird, wenn am Eingang des
ODER-Gatters 65 entweder ein einem Einlaßventil oder einem Auslaßventil zugeführtes Signal vorhanden ist
Verschwinden die Eingangssignale des ODER-Gatters 65, so ist das UND-Gatter wieder durchlässig.
Zusätzlich ist noch eine Schaltung zur Weiterschaltung
des Stufenschalters 63 vorgesehen, die sofort nach Verschwinden der Eingangssignale des ODER-Gatters
65 den Stufenschalter 63 weiterschaltet so daß die Weiterschaltung nicht von dem zufälligen Signalausgang
des Impulsgenerators 62 abhängt. Diese Schaltung besteht aus einem Differenzierglied 66, das bei Änderung
der Signale an den Eingängen des ODER-Gatters 65 Nadeümpulse erzeugt. Von diesen Nadelimpulsen werden
vom Glied 67 die Impulse der Rückflanke durchgelassen. Ist keines der Steuersignale mehr vorhanden, so
läßt das UND-Gatter 68 den entsprechenden Nadelimpuls durch, Jer über das ODER-Gatter 69 die sofortige
Weiterschaltung bewirkt. Mit dem Ausgangsimpuls des UND-Gatters 6 kann man zusätzlich noch den Impulsgenerator
synchronisieren.
Es ergibt sich für das Regelsystem nach F i g. 3a folgende Wirkungsweise:
Wird nicht gebremst oder gebremst ohne daß eine Blockierneigung auftritt, so werden die Räder in einem
vorgegebenen Rhythmus überwacht. Tritt Blockicrneigung an einem Rad auf, d. h., wird von der Logik ein
Signal zur Konstanthaltung oder zum Druckabbau erzeugt, so wird die Wcitcrschaluinp der Schalter 44. 57
und 58 unterbrochen, bis für das Rad wieder Druckaufbau befohlen wird. Dann wird sofort auf das nächste
Rad weitergeschaltet usw. bis wieder ein Rad gefunden wird, das Blockierneigung zeigt.
Trotz Einzelradregelung ist hier nur ein Wandler und eine Auswerteschaltung anstelle von vier Auswerteschaltungen
notwendig.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in Fig.4 dargestellt.
Hier wird ein nicht angetriebenes Rad und zwar das Rad rechts vorn fein geregelt, d. h. nur für dieses
Rad ist ein Einlaßventil 70 und ein Auslaßventil 71 vorgesehen, während für die Druckregelung am zweiten
Vorderrad und für die gemeinsame Druckregelung an den beiden Hinterrädern nur je ein Einlaß/Auslaßventil
72 bzw. 73 vorgesehen ist. Ein Meßwertgeber 74 ist für das rechte Vorderrad, ein Meßwertgeber 75 für das linke
Vorderrad und ein Meßwertgeber 76 für die Hinterräder vorgesehen, der beispielsweise die Antriebswelle
dieser Räder überwacht
Die Umscbalteinrichtung 77 verbindet die Meßwertgeber
74 bis 76 in folgendem Rhythmus mit dem Frequenz-Spannungswandler 78 und der nachgeschaltetcn
Auswerteschaltung:
Meßwertgeber 74 an Wandler 78
Meßwertgeber 75 an Wandler 78
Meßwertgeber 74 an Wandler 78
Meßwertgeber 76 an Wandler 78
Meßwertgeber 74 an Wandler 78
Meßwertgeber 75 an Wandler 78
usw.
d. h„ der Meßwertgeber 74 des rechten Vorderrads wird
doppelt so oft wie die übrigen Sensoren mit dem Wandler und der Auswerteschaltung verbunden. Die Auswerteschaltung
besteht wiederum auf einem Differenzierglied 79 für Verzögerung und Beschleunigung, einem
Glied zur Bildung der Bezugsgröße 80, einem Vergleichsgüed
81 und einer Logikschaltung 82. Sie erzeugt aufgrund der einlaufenden Verzögerungs-, Beschleunigungs-
und Schlupfsignale auf der Ansteuerleitung 83 Signale zur Druckabsenkung. Über die synchron mit der
Umschalteinrichtung 77 arbeitende Umschalteinrichtung 84 gelangen diese Signale zu den zugehörigen Ventilen
71,72 oder 73 und bewirken eine Druckabsenkung an dem entsprechenden Rad. Ober die nur zum Einlaß
ventil führende Leitung 85 wird die Erregung des Einlaßventils 70 bewirkt, wenn aufgrund der Sensorsignale
des rechten Vorderrads eine Druckkonstanthaltung für das rechte Vorderrad befohlen wird.
Die Weiterschaltung der Umschalteinrichtungen 77
und 84 von der Ansteuerschaltung 86 her ist hier so ausgelegt, daß die Weiterschaltung jeweils unterbrochen
wird, wenn eines der Ventile 71 bis 73 erregt wird, also eine Druckabsenkung erfolgen soll.
Weiterhin wird die Weiterschaltung auch unterbrochen, wenn bei Anschaltung des rechten Vorderrads an
dessen Bremse ein Druckaufbau erfolgen soll. Ein Eingriff in die Weiterschaltung erfolgt bei dem linken Vorderrad
und den Hinterrädern nur, wenn ein Druckabbau verlangt wird, bei rechtem Vorderrad dann, wenn
Druckaufbau und Druckabbau gefordert sind. Hier wird also nur weitergeschaltet, wenn eine Druckkonstanthaltung
bewirkt wird. Diese Druckkonstanthaltung muß über die Zeit der Anschaltung der anderen Räder jeweils
aufrechterhalten werden; es muß das Konstanthaltcsignal, also das Signal für das Einlaßventil auf der
Leitung 85 gespeichert werden, wobei die Speicherung
unwirksam wird, wenn das rechte Vorderrad wieder angeschaltet wird. Diese Speicherung ist durch das Zeitglied
87 angedeutet, wobei die Speicherwirkung jeweils bei Anschaltung des rechten Vorderrads über die Leitung
88 unwirksam wird. Die Weiterschaltung nach erfolgtem Anhalten der Umschalteinrichtungen erfolgt
wieder, wenn der Druck abgebaut ist, also die Ventile 71 bis 73 entregt werden oder beim rechten Vorderrad der
Druckaufbau erfolgt ist und sich eine Konstanthaltephasc anschließt.
Die zugehörige Ansteucrschaltung für die Umschaltcinrichtungcn
zeigt Fig.4b. wo ein Impulsgenerator mit 90 und ein Stufenschalter mit den angegebenen Stufen
mit 91 bezeichnet ist. Die Sperrung der Zufuhr der Umschaltimpulse erfolgt mittels des UND-Gatters 92,
wenn von einem der Ventile 71 bis 73 dem ODER-Gattcr 93 ein Signal zugeführt wird oder wenn dem Ventil
70 bei Vorhandensein eines während der Regelung anstehenden Signals kein Signal zugeführt wird. Während
die Erregung eines der Ventile 71 bis 73 jeweils Druckabbau bedeutet, bedeutet das Fehlen eines Steuersignals
für das Ventil 70 bei gleichzeitigem Auftreten eines Signals, das anzeigt, daß die Regelung für das angeschaltete
Rad läuft, daß Druck aufzubauen ist. Im Glied 94 wird das Steuersignal für das Einlaßventil negiert und
dann dem UND-Gatter 95 zugeführt, das ein Ausgangssignal abgibt, wenn das Ventil 70 nicht angesteuert ist,
aber an der Klemme % das Regelsignal ansteht. Das Ausgangssignal des UND-Gatter 95 sperrt das UND-Gatter
92 und damit die Weiterschaltung. Die Weiterschaltung kommt wieder zustande, wenn das ODER-Gatter
93 kein Ausgangssigna! mehr abgibt. Ähnlich wie in Fig.3b könnte auch hier eine sofortige Weiterschaltung
bei Verschwinden der Signale unabhängig vom Stand des Impulsgebers erfolgen.
Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel gibt das häufiger und feiner geregelte Rad eine gute Bezugsgröße
auch für die übrigen Räder ab. Auch hier wird aufgrund der Erfindung trotz eines Auswertekanals eine
sehr gute Regelung erreicht
Obwohl bei den in den Beispielen angegebenen Auswerteschaltungen die Schlupfsignale durch Verwendung
analoger Spannungen erzeugt werden, ist die Erfindung hierauf nicht beschränkt: das Schlupfsignal
kann auch durch digitalen Vergleich gewonnen werden.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen