DE2218496C3 - Gehäuselautsprecher - Google Patents
GehäuselautsprecherInfo
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Description
55
Die Erfindung bezieht sich auf einen Gehäuselautsprecher mit einer außer der Lautsprecheröffnung einen
weiteren Ausschnitt mit mehreren, in Abstand zueinander im Boxeninneren angeordneten, die Ausschnittöffnung
verschließenden Lagen eines schwingungsfähigen Flächengebildes zur Absorption des vom Lautsprecher
ins Boxeninnere abgestrahlten Schalls.
In manchen Lautsprechergehäusen wird im Inneren,
um den eigentlichen Lautsprecher herum, ein Absorptionsmittel, z. B. in Form von Steinwolle angeordnet.
Die Aufnahme des ins Boxeninnere abgestrahlten Schalls ist hierdurch ungenügend. Es kommt vielmehr
immer noch zu beachtlichen Reflektionen des Schalls und damit zu einer unerwünschten Rückwirkung auf den
eigentlichen Lautsprecher, wodurch die einwandfreie Tonwiedergabe stark beeinträchtigt ist Insbesondere ist
die Qualität der Tonwiedergabe im unteren Frequenzbereich, nahe der unteren Gehörgrenze, stark beeinträchtigt
(US-PS 35 92 290).
Es sind aber auch Gehäuselautsprecher der eingangs genannten Art bekannt, v/o allerdings das Gehäuse
einen labyrinthartigen Aufbau hat und seine Labyrinthgänge durch gespannte Kunststoffolien in gegeneinander
luftundurchlässig abgeschlossene Kammern aufgeteilt sind (FR-PS 13 40 190). Die Ausschnittöffnung in
der Boxenwand ist in der gleichen Richtung mit der Lautsprecheröffnung angeordnet wodurch zusätzliche
Abstrahlwirkungen sich ergeben sollen. Zwischen den durch die Folien abgeschirmten Kammern in der Box
sollen sich Phasenverschiebungen ergeben, wodurch man Absorbtion eines Teils der Wellen erwartet Die
Übertragung der Schailenergie zwischen den einzelnen
Kammern erfolgt durch Druckwirkung an der als eine Membran wirkenden Kunststoffolie. Hierdurch wird
aber nicht nur der Schall an die nächste Kammer weitergegeben, sondern erfährt auch eine Reflexion in
entgegengesetzter Richtung, welche nach einiger Verzögerung wegen des zurückgeleitetcn Schallwegs
schließlich doch in der eingangs erwähnten unangenehmen Weise auf den Lautsprecher zurückwirkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Lautsprecher der eingangs genannten Art zu entwikkeln,
bei dem die in das Lautsprechergehäuse abstrahlenden Schallwellen weitgehend unschädlich gemacht
werden und dadurch nicht mehr in nachteiliger Weise die weitere tongetreue Arbeitsweise des Lautsprechers
beeinträchtigen können.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Flächengebilde aus einem Fadengitterwerk aus verkreuzten
Textilfaden bestehen, wie einem Gewebe oder Gewirke, mit zwischen den Textilfaden befindlichen,
eine Luftströmung durchlassenden Gitterlücken, wobei die einzelnen Lagen des Fadengitterwerks nachgiebig
beweglich mit einer im unteren Frequenzbereich liegenden Eigenfrequenz aufgehängt sind. Dieser
Frequenzbereich liegt bevorzugt unterhalb der Hörgrenze.
Wenn die auf der Rückseite des Lautsprechers ins Boxeninnere eintretenden unerwünschten Schallwellen
auf das erste Fadengitterwerk stoßen, finden sie keine geschlossene Fläche vor, die eine unerwünschte
Reflexion herbeiführen würde, vielmehr sind zwischen den das Gitterwerk aufbauenden, einander verkreuzenden
Textilfaden größere Lücken vorgesehen, die eine freie Luftströmung durchlassen, diese aber in eine
Vielzahl von kleinen »Strömungsfäden« aufgliedern, die das nachgiebig beweglich aufgehängte Fadengitterwerk
durch die Strömung der Luft mitnehmen. Das Fadengitterwerk ist nicht straff gespannt, sondern hängt
schlaff herab, damit es seine Eigenfrequenz im untersten Frequenzbereich, vorzugsweise unterhalb der Hörgrenze,
aufweist. Die hindurchtretende Luftströmung des Schalls und die damit erzeugte Mitnahme des
Fadengitterwerks vernichtet einen beachtlichen Teil der Energie, bevor die nun schon geschwächte Welle das
nächstfolgende Fadengitterwerk erreicht, wo der gleiche Vorgang sich wiederholt. Dies erfolgt nun an
jedem weiteren, nachgeschalteten Gitterwerk, bis schließlich die Ausschnittsöffnung in der Außenwand
der Box erreicht ist. Die hier austretende Schallenergie
ist durch die energieverzehrende Wirkung in den zahlreichen hintereinanderliegenden Fadengitterwerken
soweit herabgesetzt worden, daß keine unerwünschte Rückwirkung mit dem vom Lautsprecher auf
der Vorderseite austretenden Schall zu erwarten ist. Das entscheidende ist also die Luftdurchlässigkeit der
erfindungsgemäßen Fadengitterwerke und ihre »weiche« leicht nachgiebige Aufhängung, die sich deutlich
von der einer gespannten Membran unterscheidet Die freien Gliederlücken machen aufsummiert, etwa die
Hälfte der Gesamtfläche der γοη ihr verschlossenen Ausschnittöffnung aus. Der Abstand zwischen den
einzelnen Lagen des Fadengitterwerks wird natürlich größer als die zu erwartende maximale Schwingungsamplitude gewählt insbesondere wird er doppelt so is
groß gemacht Der Wandausschnitt in der Box läßt sich am einfachsten durch Weglassen einer ganzen Boxenwand
erzeugen, wofür insbesondere die Boxenrückwand verwendet wird.
Besonders wirkungsvoll haben sich Fäden aus multifilen Fasern herausgestellt, aus denen das Fadengitterwerk
mit den Lücken erzeugt wurde. Hierdurch ist die aus der Box schließlich austretende Schallenergie so
gering, daß keine nennenswerten Interferenzen mit den aus dem Lautsprecher der Box heraustretenden
Schwingungen zu erwarten sind. Damit kann der unerwünschte, sogenannte »akustische Kurzschluß«
nicht mehr entstehen, der bislang dadurch zustande kam, daß die vom Lautsprecher abgegebenen Schwingungen
durch die gegenläufigen Schwingungen auf der Lautsprecherrückseite im Sinne einer Auslöschunj
behindert wurden. Bei der Erfindung werden auch die an der Hörgrenze liegenden sehr langen Wellen unverfälscht
vom Lautsprecher wiedergegeben, obwohl das Gehäuse überraschend kleine Abmessungen aufweist,
wie sie bisher für »Baß-Lautsprecher« unbekannt waren. Dies liegt vornehmlich darin begründet, weil die
sehr effektiven Fadengitterwerke, die nach Art eines »Gardinenstoffs« aufgebaut sind, nur eine minimale
Dicke aufweisen und in sehr kleinen Abständen dicht hintereinander gesetzt werden können, daß man auf
eine Handbreite Dutzende von Lagen dieser Art vorsehen kann.
Die Ausschnittöffnung in der Außenwand der Box wird mindestens ein Zehntel der Fläche der Laut-Sprecheröffnung
ausmachen. Am besten ist es, wenn man diese gleich oder sogar größer als die Lautsprecheröffnung
ausbildet, weil dadurch eine größere, wirksame Fläche entsteht.
In der Zeichnung ist die Erfindung in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 und 2 zwei Querschnitte durch eine Lautsprecherbox
mit darin angeordnetem Lautsprecher.
Die für die Erfindung unwesentlichen Teile sind nur schematisch dargestellt und ganz weggelassen. Sie
können durch eine allgemein bekannte andere Ausführung beim Lautsprecher ersetzt werden.
In Fig. 1 ist eine Lautsprecherbox 3 mit einem
Lautsprecher 4 gezeigt, der aus einem Magnetgehäuse 5, einem kegelartigen Korb 6 und einer Konusmembran
7 besteht Das Magnetgehäuse 5 und die Konusmembran 7 sind an dem kegelartigen Korb 6 angebracht Das
Magnetgehäuse 5 weist mittig einen Magneten 8 auf, um den eine Schwingspule 9 beweglich aufgehängt ist Die
Schwingspule 9 liegt am spitzen Ende der Konusmembran 7. Die Konusmembran 7 ist über Einspannsicken to
am offenen Ende des kegelartigen Korbes 6 und über eine Zentriermembran 11 am spitzen Ende des Korbes
zentrisch gelagert Im Inneren der Konusmembran befindet sich eine Staubkalotte 13. Der kegelartige Korb
6 weist Durchbrüche 12 auf, die für eine einwandfreie Schwingung der Konusmembran 7 erforderlich sind und
die gleichmäßig über dem Umfang des Korbes verteilt sind.
Die Box 3 besitzt auf ihrer Vorderseite 14 eine Lautsprecheröffnung 15, die durch den Lautsprecher 4
von innen verschlossen ist , der in das Boxeninnere hineinragt Die Befestigung des Lautsprechers an der
Box 3 erfolgt durch Kleben oder Schrauben. In F i g. 1 weist die Rückwand 16 der Box 3 einen Durchbruch 20
auf, der mit einem Mantel 17 verlängert ist und das Boxeninnere mit der Umgebung verbindet Im Inneren
dieses Mantels sind einzelne Gewebelagen 18 senkrecht zur Laufrichtung des Schalls lose aufgehängt, wobei die
Einspannung der Gewebelagen 18 über Abstandshalter 19 erfolgt Die Abstandshalter 19 sind ihrerseits an der
Innenfläche des Mantels 17 befestigt. Jede der Gewebelagen füllt den gesamten Öffnungsquerschnitt
des Mantels aus. In F i g. 2 ist die Rückwand 16 der Box 3 weggelassen. Die einzelnen Gewebelagen überdecken
die ganze rückwärtige Querschnittsfläche der Box 3. Es empfiehlt sich die einzelnen Lagen 18 auf einen
vorgefertigten Rahmen anzubringen, der dann in das Innere der Box eingebaut wird. Zu Zwecken der
Reparatur oder Montage kann der Rahmen als Ganzes eingesetzt und wieder herausgenommen werden.
Bewährt haben sich etwa 30 Gewebelagen aus multifilem Textilfaserwerkstoff, wobei die Gewebelagen
etwa jeweils einen Zentimeter voneinander entfernt angeordnet und jeweils für sich schlaff beweglich
aufgehängt waren. Die ins Boxeninnere gelangenden Schallwellen werden in Bewegungen der Fadengitterwerke
in den einzelnen Lagen umgesetzt, so daß stufenweise von Lage zu Lage immer mehr Schallenergie
vernichtet wird.
Es wäre möglich die einzelnen Lagen der Fadengitterwerke, die aus Geweben oder Gewirken bestehen
können, mit einer unterschiedlichen Eigenfrequenz zu versehen, so daß ein breites Frequenzband von dicht
nebeneinanderliegenden, energieverzehrenden Eigenfrequenzen in Bereitschaft steht. Die Eigenfrequenzen
in den einzelnen Fadengitterwerken lassen sich durch Änderungen in der Flächengröße, Flächenform, Fadenzusammensetzung
und Spannung bei der Aufhängung in die gewünschte Größenordnung legen. Die Zusammensetzung
des Fadengitterwerks bestimmt sich durch Auswahl der Webbindung oder Maschenlegung des
Gewirks, wie auch eine Auswahl unterschiedlicher Textilfaden für das Gewebe oder Gewirke einen Einfluß
auf die Beseitigung unerwünschter Schallenergien hat.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Gehäuselautsprecher mit einer außer der Lautsprecheröffnung einen weiteren Ausschnitt in
einer ihrer Außenwände aufweisenden Box und mit mehrereivin Abstand zueinander im Boxeninneren
angeordneten die Ausschnittöffnung verschließenden Lagen eines schwingungsfähigen Flächengebildes
zur Absorption des vom Lautsprecher ins Boxeninnere abgestrahlten Schalls, dadurchgekennzeichnet,
daß die Flächengebilde aus einem Fadengitterwerk (18) aus verkreuzten Textilfaden
bestehen mit zwischen den Textilfaden befindlichen, eine Luftströmung durchlassenden
Gitterlücken, wobei die einzelnen Lagen des Fadengitterwerks (18) nachgiebig beweglich mit
einer im unteren Frequenzbereich liegenden Eigenfrequenz aufgehängt sind.
2. Gehäuselautsprecher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Frequenzbereich der
Eigenschwingung der Gitterwerk-Lagen unterhalb der Hörgrenze liegt
3. Gehäuselautsprecher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der lichte Abstand
zwischen den einzelnen Lagen (18) des Fadengitterwerks größer als die maximale Schwingungsamplitude
einer Einzellage ausgebildet ist
4. Gehäuselautsprecher nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der lichte Abstand zwischen
den Einzellagen etwa doppelt so groß wie die maximale Schwingungsamplitude ausgebildet ist
5. Gehäuselautsprecher nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4. dadurch gekennzeichnet
daß die freien Gitterlücken aufsummiert weniger als die Hälfte der Gesamtfläche der von ihr verschlössenen
Ausschnittsöffnung (20) ausmachen.
6. Gehäuselautsprecher nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wandausschnitt (20) durch Weglassen einer ganzen Boxenwand erzeugt ist
7. Gehäuselautsprecher nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet daß die Boxenrückwand entfernt
ist .
8. Gehäuselautsprecher nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Flächengröße der Ausschnittsöffnung (20) mindestens ein Zehntel der Öffnungsfläche des
Lautsprechers (4) ausmacht.
9. Gehäuselautsprecher nach eineni oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Textilfaden des Fadengitterwerks multifil ausgebildet sind.
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FR2768009A1 (fr) * | 1997-05-27 | 1999-03-05 | Bernard Kopferschmitt | Enceinte acoustique a clair-voie |
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FR1340190A (fr) * | 1962-05-22 | 1963-10-18 | Enceinte pour haut-parleur |
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- 1972-04-17 DE DE19722218496 patent/DE2218496C3/de not_active Expired
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1973
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