DE2217725A1 - Verfahren zur herstellung eines laenglichen quarzteils - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines laenglichen quarzteilsInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung eines länglichen Quarzteils
Es sind verschiedene längliche Teile in kontinuierlicher Weise hergestellt worden, durch Schmelzen und Quarzkristall oder-Quarzsand
mit hohem Reinheitsgrad in einem elektrisch geheizten Ofen, wobei die erwünschte Form aus dem Ofen über eine geeignete
öffnung oder Düse oder Ziehform am Boden des Ofens mit dem
Schmelzen des Rohmaterials abgezogen wird. Bei einem bekannten Verfahren und einer bekannten Vorrichtung für die kontinuierliche
Herstellung von Rohren aus geschmolzenem Quarz (Kunstquarz) (fused quartz), wird beispielsweise ein mit Wolfram ausgekleideter
Molybdäntiegel vertikal gelagert und besitzt eine geeignete öffnung oder Zieheinrichtung am Boden, um Stäbe, Bänder oder
Rohre zu ziehen. Der Tiegel ist umgeben durch eine Anordnung von
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Wolfranistäben zur Erhitzung des Tiegels, die parallel an einen
geeigneten elektrischen Netzteil angeschlossen sind. Der Tiegel ist zusammen mit seiner Heizeinheit in einer Kammer aus feuerfestem
Material eingeschlossen, welche von einem wassergekühlten Metallmantel getragen wird. Der. Tiegel wird zusammen mit seinem
Inhalt aus kristallinem Quarz auf eine Temperatur von etwa 20000C in einer reduzierenden Atmosphäre erhitzt, die beispielsweise
aus Stickstoff oder Wasserstoff besteht. Obwohl das nach diesem Verfahren erhaltene Produkt nicht frei von Blasen und
Erhebungen (schlieren) (ridges) ist, wird es als "klar" bezeichnet, um das Material von dem weniger gut optisch durchlässigen
Produkt zu unterscheiden, das man erhält, wenn gereinigter Sand als Ausgangsmaterial verwendet wird. Es bestand jedoch noch eine
dringende Notwendigkeit zu einer weiteren Verbesserung bezüglich der Verminderung der oben erwähnten optischen Diskontinuitäten.
Weiterhin konnte ein weiterer Mangel an optischer Homogenität in dem nach dem obigen Verfahren erzeugten klaren Kunstquarz- ί
rohr beobachtet werden, und zwar in Form von Streifungen, sichtbarer
Kornstruktur und optischen Spannungen, welche bei der ' Untersuchung unter polarisiertem Licht sichtbar werden. J
Es ist auch ein verbessertes Verfahren und Vorrichtung hierzu \
bekannt, nach dem kontinuierlich klares Kunstquarzrohr erzeugt j wird durch Zuführung von natürlichem Quarzkristall in Stückchen >
von 6 bis 12 mm Durchmesser (1/4 bis 1/2) in einen Tiegel aus !
feuerfestein Metall,'der durch elektrische Widerstandseinrichtungen
erhitzt wird. Bei diesem Verfahren wird jedoch noch wei- ' terhin eine Gasatmosphäre verschiedener Zusammensetzungen beim
Schmelzen und beim Abziehen des geschmolzenen Materials zur Verminderung
des Blasengehaltes angewendet. Insbesondere können die durch Gaseinschluß zwischen den Kristallen in der geschmolzenen
viskosen Masse des geschmolzenen Quarzes gebildeten Blasen nicht . so leicht entweichen, wie aus geschmolzenen Gläsern mit geringerer
Viskosität. Sie verbleiben daher als längliche Blasen oder Er- ;
hebungen in dem Produkt, welches aus der Schmelze mit Kunstquarz i
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It'
gezogen wird. Es war möglich den Gasdruck in den Blasen und dadurch
ihre Größe etwas zu verringern durch einen Diffusionsmechanismus. Hierzu wurde für die Schmelzatmosphäre ein Gas genommen,
welches leicht durch das geschmolzene Material hindurch diffundiert, wie beispielsweise reines Helium, reiner Wasserstoff oder
Gemische dieser Gase. Dieser verbesserte Prozess benutzt ein Gemisch von 80 Volumen-^ Helium und 20 Volumen-55 Wasserstoff.
Das Gasgemisch läßt man dabei mit einem geringfügigen über Atmosphärendruck liegenden Druck oben an dem Tiegelteil einströmen,
in dem das Rohmaterial gerade geschmolzen wird. Dabei wird ein zweites Gasgemisch außen an dem Tiegelteil zugeführt, um die Oxydation
des feuerfesten Metalls zu verhindern. Das zweite Gasgemisch
besteht aus Wasserstoff mit einem nicht-oxydierenden Gas als Trägergas, beispielsweise Stickstoff, und zwar im Verhältnis
bis zu etwa 20 Volumen-^Wasserstoff. Dieses letztere Gasgemisch
liefert auch die Atmosphäre, in der das Produkt gezogen wird. Nach diesem zuletzt beschriebenen Verfahren wurde auch gereinigter
Sand erschmolzen, wobei sich eine Verbesserung bezüglich verminderter Größe und Anzahl der Blasen in dem gezogenen Produkt
ergab.
Die beiden oben kurz gefaßt beschriebenen Verfahren erzeugen jedoch
starke Streuungen in der Gleichförmigkeit des Produktes. Obwohl das zweite Verfahren eine allgemeine Verbesserung gegenüber
dem ersten Verfahren darstellt, besteht trotzdem noch eine dringende Notwendigkeit zu zuverlässigeren Maßnahmen, um längliche
Teile aus geschmolzenem Quarz mit gleichförmigen und besseren physikalischen und optischen Eigenschaften zu erhalten.
Ein besonders ernsthaftes Problem, welches bei den beiden vorbekannten Verfahren auftritt, besteht in der Streuung der Querschnittsform
und Größe des Stabes, des Bandes oder des Rohrs oder irgend einer anderen Form, welche gezogen wird. Diese erforderte
eine ständige Überprüfung des erhaltenen Produktes und bewirkte eine beträchtliche Absonderung von Material, welches nicht den
vorhandenen Spezifikationen des Marktes entsprach. In den nach
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beiden vorbekannten Verfahren gezogenen Produkten wurde gefunden, daß die länglichen Bläschen und Erhebungen ebenfalls sehr stark
streuten und eine weitere Zurückweisung oder Aussonderung von Material bewirkten, besonders für den Fall, wo das Produkt für
die Aufnahme elektrischer Gasentladungseinrichtungen verwendet werden sollte, beispielsweise für elektrische Gasentladungslampen
in Form von Hochdruckquecksilberdampflampen.
Erfindungsgemäß erhält man ein längliches Teil aus geschmolzenem Quarz mit einer Schwankung der Abmessungen, die bezüglich der
Messung des äußeren Querschnittes + 3 % nicht übersteigt. Sie besitzt weiterhin eine verbesserte Beständigkeit gegenüber Verminderung
der optischen Durchlässigkeit im ultravioletten Bereich des Spektrums und eine optische Homogenität, welche durch eine
relative Freiheit von Streifungen, sichtbarer Spannung bei Betrachtung unter polarisiertem Licht und Kornstruktur gekennzeichnet
ist. Das erfindungsgemäße Verfahren, nach dem dieses verbesserte Produkt erhalten wird, umfaßt die kontinuierliche Zuführung
eines Rohmaterials aus im wesentlichen reinem Siliziumoxid in Teilchenform und mit einer vorbestimmten Zuflußgeschwindigkeit
in den oberen Abschnitt eines induktionsbeheizten Tiegels, eine kontinuierliche Verschmelzung des Rohmaterials in einer
oberen induktionsbeheizten Zone des Tiegels in einer Atmosphäre von Wasserstoff und Helium mit einem bestimmten Zusammensetzungsbereich. Dabei wird eine Schmelztemperatur nicht unterhalb etwa
2O5O°C aufrechterhalten und das erschmolzene Material wird weiterhin
in einer unteren Zone des Tiegels durch eine getrennte Induktionsheizeinrichtung weiter erhitzt, um eine unabhängige Regelung
der Temperatur in dem erschmolzenen Material zu schaffen. Das erschmolzene Material wird kontinuierlich aus dieser unteren
Zone des Tiegels durch formgebende Einrichtungen bei Anwesenheit einer Atmosphäre von Wasserstoff in einem nicht-oxidierenden Gas
gezogen. Eine ergänzende Wärmebehandlung des auf diese Weise gezogenen Produktes ergibt eine Evolution der eingefangenen Gase
und liefert verbesserte Eigenschaften des behandelten Materials für seine Anwendung., nooo- /n/00
4UaOO I /UhJZ
Pig. 1 der Abbildungen zeigt einen Ofen zur Durchführung der Erfindung, welcher gemäß an sich bekannten Konstruktionserfahrungen
eines solchen Ofens aufgebaut sein kann. Die Abbildung enthält eine schematische Darstellung des Schmelzofens im Längsschnitt
.
Die Fig. 2 veranschaulicht die optischen Durchlässigkeitselgenschaften
im ultravioletten Spektralbereich für zwei Produkte aus erschmolzenem Quarz, welche nach verschiedenen Fethoden nach der
Belichtung mit Strahlung hoher Energie vorbereitet wurden.
In einer bevorzugten Ausführungsform kann das erfindungsgemäße Produkt aus erschmolzenem Quarz in einem Ofen mit einem Aufbau
gemäß der Fig. 1 hergestellt werden. Insbesondere kann dieser Ofen eine allgemein zylindrische Form entsprechend dem US-Patent
2 998 469 besitzen und enthält dann einen länglichen zylindrischen Schmelztiegel 10. Dieser ist vorzugsweise aus einem feuerfesten
Metall wie Wolfram oder Molybdän oder aus Kombinationen dieser Metalle aufgebaut, beispielsweise aus einer mit Wolfram verkleideten
Molybdänplatte. In den Tiegel 10 wird als Rohmaterial ein gereinigter Sand durch eine obere öffnung 12 in eine obere Schmelzzone 14 des Tiegels eingeführt. Die obere öffnung 12 ist mit einer
beweglichen Verschlußeinrichtung 16, beispielsweise einer Klapptür ausgestattet, welche außer der Beobachtung des Pegels der
Schmelze 18 und während der Zuführung des Rohmaterials in den Tiegel verschlossen gehalten werden kann. An der oberen öffnung des
Tiegels 10 sind automatische Beschickungseinrichtungen 20 vorgesehen, um einen vorgegebenen Pegelstand des Rohmaterials in
dem Tiegel aufrecht zu erhalten. Diese Beschickungseinrichtung 20 enthält ein Zuführungsrohr 22, dessen Auslaßöffnung im Inneren
des Tiegels 10 so angeordnet ist, daß das Rohmaterial in der oberen Zone 14 zugeführt wird, in der das Schmelzen stattfindet.
Weiterhin enthält die Beschickungseinrichtung 20 ein Einlaßrohr 24 für Spülgas und eine Vorratseinrichtung 26, die einen Vorrat
des Rohmaterials enthält, welches automatisch zu dem Einlaß-
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rohr 22 zugeführt wird. Fit dem Absinken des Pegelstandes der
Schmelze in dem Tiegel IO durch Verschmelzung der Sandteilchen
erfolgt ein einfacher Zufluß des Rohmaterials zur Schmelzzone des Tiegels durch Schwerkraftwirkung. Fs wird daher überflüssig,
eine weitere Einrichtung vorzusehen, um die Geschwindigkeit der Zuführung des Rohmaterials zu regeln, entsprechend der vorstehenden
Beschreibung. Das zu der Beschickungseinrichtung zugeführte
Spülgas unterstützt die Beseitigung der im Rohmaterial enthaltenen Case, welche sonst die Komponenten des feuerfesten Materials des
Tiegelteils oxidieren oder Blasen in der Schmelze des geschmolzenen Puarzes bilden wurden, welche anschließend nicht auf ein
Kinimum gebracht oder entfernt werden könnten. Die Zusammensetzung
des Spülgases ist die gleiche Zusammensetzung oder ähnlich der Zusammensetzung des Gases, das an anderer Stelle in die obere
Zone des Tiegelteils zur Verhinderung der Blasen und Erhebungen In dem Endprodukt eingeführt wird. Dieses Gas besteht aus einem
Gemisch von Wasserstoff und Helium mit einem Volumenverhältnis von 40 bis 65% Wasserstoff und 60 bis 35% Helium.
Der untere Teil 2P des Tiegels/enthält einen kreisförmigen
Ring 30 mit einer mittleren öffnung 32, durch die kontinuierlich
das längliche Kunstouarzteil ausgebildet wird, indem das Viskose
Material durch diese öffnung gezogen wird. In der öffnung 32 ist
zentrisch ein Kern 3^ angeordnet, und ragt unter dem Kreisring
30 heraus als FIttel zur Formung von Rohmaterial aus dem viskosen
Material, das aus der Schmelze gezogen wird. An der Wand
des Tiegels sind Halterungseinrichtungen 35 befestigt und erreben eine starre Halterung für den Kern. Dies unterstützt die
Aufrechterhaltung einer öffnung konstanter Größe, aus der das Produkt herausgezogen wird. Der Kern 34 wird mit einem hohlen
inneren Raum 36 hergestellt, welcher mit einem Einlaßrohr 38 verbunden
ist. Dadurch kann eine Zuführung eines nicht-oxidlerenden
Gases mit anderer Zusammensetzung als das an der Schmelzzone des Tiegels zugeführte Gas erfolgen, und dieses Gas dient als Atmosphäre
für die Formgebung beim Ziehen des Rohrs 40.Ein zweies Einlaß-
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rohr 42 liefert die gleiche Art einer Atmosphäre für die Formgebung.
Diese kann ein Gemisch darstellen, welches VJasserstoff in einem nicht-oxidierenden Trägergas, beispielsweise Stickstoff
im Volumenverhältnis von 1 bis 20$ Wasserstoff und 99 bis 80 %
Trägergas enthält. Das Gas dient als Schutzatmosphäre, welche die äußere Wand des Tiegels umgibt. Diese Zuführung des Gases
für die Formgebungsatmosphäre erfolgt an einem ringförmigen Raum 44. Dieser Baum ergibt eine Gehäuseeinrichtung für den Tiegel
und enthält eine mittlere Bodenöffnung 46. Diese dient als Auslaßeinrichtung für das Formgebungsgas aus dem Hohlraum in
einer Weise,bei der die äußere Oberfläche des aus dem Schmelzofen
abgezogenen verlängerten geschmolzenen Quarzteils umhüllt ist. Die Außenwand dieses Ringraumes 44 umfaßt einen Zylinder
48 aus feuerfestem Material, der im Zusammenwirken mit dem äußeren
Gehäuse 50 der Schmelzanlage als Behältereinrichtung für die
Induktionsheizspulen der Anlage dient. Insbesondere ist zwischen der Außenwand des Zylinders 48 aus feuerfestem Material und der
Innenwand des Gehäuses 50 ein konzentrischer Durchlasskanal 52
ausgebildet. In diesem sind zwei wendeiförmige Induktionsheizspulen 54 bzw. 56 angeordnet, welche getrennte Heizquellen für
die obere bzw. untere Zone des Tiegels bilden. Diese Heizquellen und die hierzu erforderlichen Teile für die Leistungsversorgung
können einen an sich bekannten Aufbau besitzen und können insbesondere elektrische Leiter enthalten, die für eine Wasserkühlung
ausgebildet sind. Sie können an getrennte Wechselstromnetzteile zur Durchführung der bei der Erfindung benutzten unabhängigen
Beheizung angeschlossen sein. Der übrige Teil des von den Spulen eingenommenen Kanals ist vorzugsweise mit einer stabilen
feuerfesten Isolation gefüllt, beispielsweise mit Zirkondioxid, um die Wärme in der Ofenanlage zu konservieren. Auf dem oberen
Teil des Gehäuses 50 ist ein drittes Versorgungsrohr 58 angeordnet
und liefert das gleiche oder ein ähnliches Spülgasgemisch an die Schmelzzone des Tiegels, wie es durch das Einlaßrohr
24 geliefert wird. Die oben beschriebene Ofenanlage wird in Verbindung mit einer konventionellen Maschine zum Ziehen von
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Rohr oder Stabmaterial verwendet, welche auf der Abbildung weggelassen
wurde, da sie keinen Teil der vorliegenden Erfindung bildet.
Gemäß der Durchführung des erfindungsgemiißen Verfahrens in der
vorstehend beschriebenen Anlage, wird ein natürlicher Quarzsand
mit einem Nennwert der Teil chengröße unterhalb 3OO Fikron, der
zuvor durch chemische Behandlung auf den Nominalwert an Verunreinigungsgehalt entsprechend der untenstehenden Tabelle gebracht
wurde, an der oberen öffnung des Tiegelteils in der Anlage zugeführt.
Rohmaterial | Gehalt (ppm) | |
Verunreinigung | 5 | |
Pe2O3 | 2 | |
TiO2 | 50 | |
AL2O3 | 7 | |
CaO | 2 | |
FgO | H | |
K2O | H | |
Na2O | < 1 | |
Li2O | 0,5 | |
B | ^. 1 | |
ZrO0 | ||
Das Rohmaterial wird dem Tiegel zugeführt, der oberhalb 205O0C
erhitzt wurde und außerdem mit dem zuvor beschriebenen Gasgemisch von Wasserstoff und Helium beschickt wird. Nachdem ein vorgegebener
Pegelstand des geschmolzenen Quarzes in dem Tiegel eingestellt ist und das geschmolzene Material durch die Schwerkraft
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zum Durchfließen durch die mittlere Bodenöffnung 32 in dem Tiegel veranlaßt wurde, wird ^ohr kontinuierlich durch die Rohrziehmaschine
(nicht gezeigt) in Anwesenheit der zuvorbeschriebenen Gasatmosphäre für die Formgebung gezogen. Bei jedem kontinuierlichen
Ziehen von Rohr in der zuvor beschriebenen Weise wird die an der unteren Heizspule 56 zugeführte elektrische Leistung
auf einem niedrigeren Wert gehalten als die elektrische Leistung, welche an der oberen Heizspule 5^ zugeführt wird. Dadurch
wird die Temperatur des Materials bei seinem Herausziehen unterhalb der Temperatur von 205O0C oder darüber abgesenkt,
welche in der Schmelzzone des Tiegels aufrecht erhalten wird. Die kombinierte Auswirkung dieser Verfahrensschritte, wobei der
Pegelstand des Rohmaterials in dem Tiegel relativ konstant gehalten wird während unterschiedliche Temperaturzonen während des
Ziehvorgangs aufrecht erhalten werden, gestattet es bei den verschiedensten Rohrabmessungen die Schwankung des Außendurchmessers
des gezogenen Rohrs auf weniger als + "5% zu halten. Weiterhin
bleibt über lange Betriebszeiten die Konzentrität beider Rohrdurchmesser
erhalten und diese Gleichförmigkeit stellt eine deutliche Verbesserung gegenüber allen vorbekannten Verfahren
zum Ziehen von Rohr aus geschmolzenem Quarz dar. Es wird auch angenommen, daß diese oben beschriebenen Verfahrensschritte gemäß
der Erfindung mit den bestimmten verwendeten Gasatmosphären des Verfahrens zusammenwirken bei der beträchtlichen Verringerung
der länglichen Blasen und Erhebungen, welche bei dieser Art eines Rohrs an sich beträchtlich schwanken können.
Die Ursache dieser länglichen Blasen und Erhebungen in dem Stab oder dem Rohr scheint in dem Einfangen von Gas in den leeren
Räumen zwischen den Teilchen des gerade geschmolzenen Rohmaterials zu liegen. In den oben beschriebenen vorbekannten Verfahren
konnte das eingeschlossene Gas nicht leicht durch die geschmolzene Fasse aufsteigen und dadurch entkommen infolge ihrer hohen Viskosität.
Andererseits wurde die Erhitzung der geschmolzenen Masse auf höhere Temperaturen zur Verminderung der Viskosität nicht
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angewendet, da mit solchen Temperaturen eine höhere Verdampfung von Siliziumdioxid einhergeht. Das bei dem einen vorbekannten
oben stehend beschriebenen Verfahren verwendete bestimmte Gasgemisch hilft bei der Entfernung der Bläschen durch Diffusion
der ausgewählten Gase durch das geschmolzene Material. Obwohl das dort genannte Gasgemisch in diesem Prozess, welches aus B0%
Helium und 20$ Wasserstoff besteht, die länglichen Blasen in
dem Produkt vermindert, vmrde gefunden, daß dies auf Kosten des Entstehens von einer größeren Zahl von Erhebungen erfolgt, viele be
eine andere Form eines optischen und physikalischen Defekts in dem Produkt darstellen. Durch Erhöhung des Wasserstoffgehaltes
des bei dem Schmelzen des Rohmaterials verwendeten Gasgemisches gemäß der Erfindung wird ein optimales Ergebnis zwischen Bildung
von Blasen und Erhebungen erhalten. Dadurch erfolgt eine Verminderung beider Mängel, wenn das Gasgemisch Volumenverhältnisse
im Bereich von 40 bis 65% Wasserstoff und 60 bis ~35% Helium besitzt.
Ein weiterer Hinweis auf die mit einem bestimmten Gemisch in dem angegebenen Bereich erhaltenen Resultate ist in der
Tatsache enthalten, daß bei einem Gemisch von H0% Wasserstoff und
60% Helium zwar eine Verbesserung bezüglich der Bläschen erzielt
wird, man jedoch mehr Erhebungen erhält, als wenn das Produkt bei einem Gasgemisch von 53% Wasserstoff und kf% Helium erzeugt
wird. Das mit einem Gasgemisch von 60% Wasserstoff und H0% Helium
erzeugte Produkt zeigte größere Mängel bezüglich der Bläschen (air line). Es ergab jedoch eine Verbesserung der Freiheit von
Erhebungen beim Vergleich mit dem Produkt, welches bei einem Gasgemisch von 53% Wasserstoff und ^7% Helium erhalten wurde.
Obwohl der Mechanismus der Verbesserung bezüglich der Bläschen
und der Erhebungen durch Auswahl eines optimalen Gemisches für die Erschmelzung des Rohmaterials nicht voll verstanden ist, ist
es möglicherweise teilweise zuzuschreiben einem Entweichen des
Wasserstoffgases durch die Wand des Tiegels infolge Diffusion.
Insbesondere wird es durch die Erhöhung des Wasserstoffgehaltes des Gasgemisches über die früher verwendeten VJerte hinaus möglich,
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daß ein größerer Anteil des Gasgemisches durch Diffusion durch die Tiegelwand aus der Schmelze entweichen kann, da dies zwar
für Wasserstoff möglich ist. Helium jedoch nicht durch ein feuerfestes
Metall diffundieren kann. Da die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Gasatmosphäre für die Formgebung einen
geringeren Wasserstoffgehalt besitzt als die SchmeIzatmosphäre,
wird dadurch die Wasserstoffdiffusion durch die Tiegelwand gefördert
und dies trägt zu einer Beseitigung von Blasen und Erhebungen aus dem Produkt bei. Weiterhin wurde beobachtet, daß
der Blasengehalt des Produktes vermindert werden kann durch Erhöhung der Geschwindigkeit, mit der während des Verfahrens geschmolzenes
Material abgezogen wird.
Bei einer Untersuchung des nach der Erfindung erhaltenen Produktes
wurde eine noch weitergehende Gleichförmigkeit in Bezug auf die verbesserten physikalischen Eigenschaften festgestellt. Die
konventionelle Untersuchung des Produktes in einem Polaroskop mit eben polarisiertem Licht ergab, daß das Material in seinem
Charakter reletiv homogen ist infolge einer relativen Freiheit
von Streifungen, sichtbaren Spannungen und der Abwesenheit von
Kornstruktur, wie sie bei anderen Produkten aus geschmol^nem Quarz
gefunden werden kann. Es wurde außerdem ein Vergleich der optischen Durchlässigkeit im ultravioletten Eereich zwischen einem
Probestück des gemäß der Erfindung erhaltenen Rohrs und einem vergleichbaren Probestück eines Rohrs vorgenommen, welches nach dem
zweiten oben beschriebenen vorbekannten Verfahren hergestellt wurde. Die Proben wurden hergestellt aus Rohr aus Schmelzquarz
mit einem Innendurchmesser von 7*75 mm und einer Wandstärke von 1,0 mm, welches zuvor während einer Zeit von 15 Stunden einer
Röntgenstrahlung ausgesetzt war. Die während der Belichtung an dem Rohr angelegte Spannung betrug 50 Kilovolt und der Röhrenstrom
betrug 30 Milliampere. Nach dieser Belichtung wurden die
Rohrproben der Länge nach aufgetrennt und Durchlässigkeitsmessungen im ultravioletten Bereich des Spektrums vorgenommen unter
Verwendung eines Spektralphotometers, das mit einer vom gleichen
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Hersteller gelieferten integrierenden Kugel ausgestattet war. Da die Durchlässigkeitsmessungen mit Hilfe des Lichtdurchgangs durch
die Wand von Proben mit einer beträchtlichen Krümmung vorgenommen wurden, stellen die in Fig. 2 wiedergegebenen Ergebnisse nicht
unmittelbar eine optische Durchlässigkeit dar, sondern geben lediglich
die relative Durchlässigkeit an. Diese relative Durchlässigkeit ist definiert als der Mittelwert der Änderung oder
die durchschnittliche Änderung des Durchlässigkeitswertes für jede Probe. Diese Werte wurden erhalten über den Wellenlängenintervallen
2^5 bis 255 Manometer, 270 bis 280 Manometer und
295 bis 3^5 Manometer durch Errechnung der Differenz der optischen
Durchlässigkeit in dem bestimmten Intervall. Die Werte für die Probe Mr. 1 der Fig. 2 beziehen sich auf das Produkt gemäß
der vorliegenden Erfindung und zeigen eine größere Beständigkeit gegenüber Strahlungsschäden als die kleineren Durchlässigkeitswerte
für das Produkt nach einem vorbekannten Verfahren entsprechend der Probe Nr. 2. Die Beständigkeit gegen Strahlungsschäden besitzt erhebliche Bedeutung für die Anwendung des Rohrs
aus geschmolzenem Quarz bei Ouecksilberdampfentladungslampen. Bei
diesen entsteht eine beträchtliche Emission von Ultraviolettstrahlung und diese kann zu einer Verschlechterung der optischen
Durchlässigkeit des Kolbens aus geschmolzenem Quarz oder Kunstquarz besonders im ultravioletten Strahlungsbereich führen mit
entsprechender Verminderung der Lichtausgangsleistung von der Lampe. Die gleiche Art von Verschlechterung wird erzeugt bei Belichtung
des Schmelzquarzes durch energiereichere Strahlung, beispielsweise Röntgenstrahlen oder ionisierende Strahlung und Kernstrahlung.
Sie besitzt dann jedoch ein noch größeres Ausmaß, so daß erwartet werden kann, daß die bessere Beständigkeit des Materials
gegenüber energiereicherer Strahlung die Leistung für die vorgenannten Lampenanwendungen verbessern kann.
Bei der Erhitzung eines Stückes von geschmolzenem Quarz, welches gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellt wurde, in einer
Wasserstoffatmosphäre auf eine Temperatur, bei der die Verformung
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des geschmolzenen Materials begann, ergab sich eirigewisses Wachstum
der ursprünglich vorhandenen länglichen Blasen. Im Gegensatz dazu ergab sich bei dem gleichen Produkt der Erhitzung auf etwa
10000C in gewöhnlicher Luft vor dem Fiederschmelzen in einer Wasserstoffatmosphäre
eine gewisse Verminderung des Wasserstoffgehaltes
in den länglichen Bläschen, von der angenommen wird, daß öle durch Diffusion geschah, da sich ein Verschwinden einiger
Blasen ergab. Eine ähnliche Auswertung wurde durchgeführt bei Erhitzung des Produktes gemäß der Erfindung in einem Vakuum bis
etwa 10000C. Dabei wurde eine Wasserstoffgasentwicklung gefunden,
die nicht begleitet war durch eine Entwicklung von Kohlenmonoxid oder Wasser, wie sie bei Produkten gefunden wurde, welche nach
einem der vorerwähnten vorbekannten Verfahren hergestellt waren.
Entsprechend der vorstehenden ausführlichen Beschreibung bestimmter
Auεführungsformen ist es für den Fachmann möglich, Abwandlungen
vorzunehmen ohne den Umfang der Erfindung zu verlassen. Es ist beispielsweise ersichtlich, daß für den hier offenbarten gereinigten
Natursand ein anderes Rohmaterial eingesetzt werden kann, solange nur der Reinheitsgrad des geschmolzenen Quarzes ein annehmbares
Produkt für den erwünschten Zweck liefert. Für die Durchführung der Erfindung könnten auch Quarzkristalle in Stücken
mit kleinem Durchmesser oder ein Quarzkristallpulver als zufriedenstellendes Ersatzrohmaterial verwendet werden. Die Anwendung
der Erfindung ist auch nicht auf getrennte und bestimmte Induktionsheizspulen zur Herstellung von unabhängigen Heizzonen
für den Schmelz-und Formgebungsprozess beschränkt, da es möglich
ist/ dieses durch bekannte Verfahren mit einer einzigen Induktionsheizspule durchzuführen, welche getrennte an eine einzige Leistungsquelle
angeschlossene elektrische Abgriffe besitzt. Ebenso können andere Inertgase für das in den Ausführungsbeispielen als
Trägergas für die Formgebungsatmosphäre verwendete Stickstoffgas eingesetzt werden, um vergleichbare Ergebnisse zu erhalten.
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Claims (7)
1. Kontinuierliches Verfahren zur Formung eines länglichen Teils aus geschmolzenem Quarz f gekennzeichnet ;
durch die folgenden Verfahrensschritte:
A) kontinuierliche Zuführung eines Rohmaterials bestehend aus ; Siliziumdioxid in Teilchenform mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit
in dem oberen Abschnitt (lh) eines erhitzten : Tiegels (10), '■
B) kontinuierliches Schmelzen des Rohmaterials in einer oberen erhitzten Zone des Tiegels, der eine Gasatmosphäre aus ,
Wasserstoff und Helium in Volumenanteilen von HO bis 65% '■
Wasserstoff und 60 bis 35$ Helium zugeführt wird, während '■.
gleichzeitig eine Schmelztemperatur dort aufrechterhalten wird, die nicht unterhalb 205O0C liegt,
C) Fortsetzen der Erhitzung des geschmolzenen Materials in \
einer unteren Zone des Tiegels, welche durch getrennte HeIzeinrichtungen
zur Aufrechterhaltung einer Temperatur er- ;
^hltzt wird, die niedriger ist als die 205O0C in dem ge- :
schmolzenen Material, und . !
D) kontinuierliches Ziehen des geschmolzenen Materials von der unteren Zone« des Tiegels durch Formgebungseinrichtungen bei ,
Anwesenheit einer Atmosphäre, welche Wasserstoff in einem nicht-oxidierenden Trägergas enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn-,
zeichnet , daß die Formgebungseinrichtung aus j einem Kern (36) und einem Zieheinsatz (30) besteht. ;
3· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
, daß die beim Schmelzen des Rohmaterials '
erzeugten Gasblasen mindestens teilweise durch Gasdiffusion '
durch die Tiegelwand abgezogen werden. ;
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4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k en η zeichnet, daß ein Teil des gewöhnlich bei dem Schmelzen
des Rohmaterials auftretenden Wachstums von Gasblasen vermieden wird durch Erhöhung der Geschwindigkeit des Abziehens
aus dem Tiegel. ..:
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Atmosphäre, in der das geschmolzene Material gezogen wird, auch die äußere Tiegelwand umgibt.'
6. Längliches Teil aus geschmolzenem Quarz, hergestellt nach dem Verfahren des Anspruchs I3 dadurch gekenn- :
zeichnet , daß es eine Variation der Abmessung besitzt, die für die äußere Querschnittsabmessung einen Viert von + 3$
nicht übersteigt, sowie eine verbesserte optische Durchlässig-, keit im ultravioletten Bereich des Spektrums und eine optische
Homogenität, welche durch eine relative Freiheit von Streifungen, sichtbaren Spannungen bei der Prüfung unter polarisiertem
Licht und Kornstruktur gekennzeichnet ist.
7. Teil aus geschmolzenem Quarz nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet , daß er ein Hochtemperaturgasentwicklungsverhalten
bei der Erhitzung auf 10000C im Vakuum
zeigt, bei dem neben Wasserstoff kein Kohlenmonoxid oder Wasser freigesetzt wird. . :
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Applications Claiming Priority (1)
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