DE2212912C3

DE2212912C3 - Blockierschutz-Einrichtung für Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE2212912C3
Application number: DE19722212912
Authority: DE
Inventors: Alexander Von Dipl.-Ing. 7031 Holzgerlingen Loewis Of Menar; Klaus-Otto Dipl.-Ing. Dr. 7140 Ludwigsburg Riesenberg
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 1972-03-17
Filing date: 1972-03-17
Publication date: 1980-02-07
Also published as: DE2212912A1; DE2212912B2

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Blockierschutz-Einrichliing für Kraftfahrzeuge mit einem Bremskraftminderer, einer Pumpe und einem Speicher sowie einem Sensor und einem einzigen sensorgeschalteten Magnetventil, das an die Druckseite der Pumpe anschließbar ist und das über eine Gegendruckleitung den Druck in einer Kolbenkammer des Bremskraflminderers so steuert, daß der Druck in dieser Kammer gewöhnlich niedrig ist, beim Blockicrschutzvorgang aber ansteigt, um den Durchfluß durch die Bremsleitung zum -fj Radzylinder zu unterbrechen und die Bremsleitung zur Druckentlastung in ihrem Volumen zu vergrößern.

Eine derartige Blockierschulz-Einrichtung ist bekannt (DE-AS 11 15 646). Bei solchen bekannten Blockierschulz· Einrichtungen besteht das Problem, daß der nach w dem ersten Abregein erfolgende zweite Druckanstieg gewöhnlich zu steil ist. so daß die zweite Druckspitze oft über dem Soll hegt. Dadurch ist nicht nur ein vermehrter Verbrauch von Bremsflüssigkeit gegeben, es sind auch die zur Übersteuerung führenden Verlustzeilen am Magnetventil verhältnismäßig hoch.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Blockicrschutz Einrichtung der eingangs genannten Art möglichst billig auszuführen. Dabei soll der zweite Druckanstieg deutlich verzögert werden Die nächste Druckspitze soll nicht mehr so stark über dem Soll iljegcri/ Es soll der Bremsflüssigkeitsverbrauch vermin' dcrt werden, und die zürn Übersteuern führenden Verlustzeiten am Magnetventil und in der Elektronik »ollen anteilsmäßig sehr gering sein,

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Gegendfiickleilung über eine Drossel an die Saugseite der Pumpe anschlicßbar ist,

65 Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt

Fig. I ein Schema einer ersten Bauart der Blockierschutz-Einrichtung,

F i g. 2 ein Diagramm über den Druckverlauf,

Fig.3 ein Schema einer zweiten Bauart der Blockierschutz-Einrichtung.

Eine Blockierschutz-Einrichtung hat einen Tandem-Hauptzylinder 1, der über eine Bremsleitung 2 einen Vorderachsbremskreis und über eine Bremsleitung 3 einen Hinterachsbremskreis mit Bremsflüssigkeit versorgt. In die zur Hinterachse führende Bremsleitung3 ist ein Bremskraftminderer 4 eingesetzt, der einen von einem Ventil 5 überwachten und von einer Stange 6 gesteuerten Durchfluß 7 aufweist und der einen Minderkolben 8 besitzt, der unter Druckmitteleinwirkung diesen Durchfluß 7 schließt. Eine Druckwechselkammer 9 des Minderkolbens 8 ist über eine Gegendruckleitung 10 an eine Drossel 11 angeschlossen, die in einem 3/2-Wege-MagnetventiI 12 angeordnet ist. Über die Drossel !! ist die Gegendnickleitung 10 an die .Saugseite einer Pumpe 13 anschließbar. Diese Saugseite ist über eine Saugleitung 14 mit einem Vorratsbehälter 15 verbunden. Die Pumpe 13 wird von einem Elektromotor 16 angetrieben, dessen Stromkreis von einem Druckschalter 17 überwacht wird. Eine mit einem Rückschlagventil 18 versehene und an einen Speicher 19 angeschlossene Druckleitung 20 führt zurück zum Magnetventil 12.

Die beschriebene Blockierschutz-Einrichtung arbeitet wie folgt:

Beim gewöhnlichen Bremsen gelangt die Bremsflüssigkeit aus dem Hauptzylinder I in die Bremsleitungen 2 und 3. Die zum Betätigen der Hinterachsbremsen bestimmte Bremsflüssigkeit strömt durch die Bremsleitung 3 in den Bremskraftminderer 4, der ihren Durchfluß nicht behindert, und gelangt dann zu den Radbremszylindern der Hinterachse.

Blockiert jedoch ein Rad der K'^nterachsc, so wird über einen nicht dargestellten Sensor und über eine ebenfalls nicht gezeigte elektronische Schalteinrichtung der Stromkreis für das 3/2 Magnetventil 12 und auih der Stromkreis für den Elektromotor 16 geschlossen. Die Pumpe 13 beginnt mit der Förderung von Druckmittel, das mc über die Saugleitung 14 aus dem Behälter 15 ansaugt und in die Druckleitung 20 fördert. Gleichzeitig nimmt das 3/2-Wege Magnetventil 12 seine zweite Schaltstcllung ein. in der die Gegendruckleitung 10 mit der Druckleitung 20 verbunden ist. Die Druckwechselkammcr 9 gelangt unter Druck, und der Minderkolben 8 schließt das Ventil 5. Da auch eine Volumenvergrößerung des dem Bremskraftminderer 4 nachgeschalteten Bremsleitungsleils stattfindet, sinkt der Druck in den Hinlerachsbremszylindern.

Im Diagramm nach der F1 g 2. in dem auf der Ordinate der Bremsdruck ρ und auf der Abszisse die Zeit 1 aufgetragen sind, war im Punkt 21 der Blockicrdruck erreicht worden. Nach dem Ansprechen des Sensors wird nun der Bremsdruck bis auf einen Punkt 22 abgesenkt. Ist dieser Punkt 22 erreicht, schaltet der Sensor das 3/2'Wegc-Magnetvcfitil 12 Wieder ab. Damit wird die Druckwcchseikam/ner 9 des Bremskraflminderers 4 über die Drossel 11 mit der Saugleitung 14 verbunden Auf diese Weise erreicht der Bfernskraftrriinderer 4 nur langsam Wieder seine Äusgangsslel'üng, und der V/iedcranstieg des Bremsdrucks in der Bremsleitung 3 findet Verzögert statt. Dieser verzögerte Druckanstieg ist in dem Diagramm

deutlich zu erkennen. Zur weiteren Erläuterung wurden quf der Abszisse die Zeitabschnitte aufgetragen, und diesen Angaben ist zu entnehmen, daß die Drqckabsenkung in 0,02 bis 0,03 sek erfolgt und daß der wiedereintretende Druckanstieg während einer Zeit von 0,2—0,5 sek vor sich geht. Der durch die Drossel bewirkte, verlangsamte Druckanstieg ermöglicht es, daß die nächste Druckspitze im Punkt 23 nicht mehr so stark über dem Soll liegt. Damit wird nicht nur der Bremsflüssigkeitsverbrauch vermindert, sondern es sind auch die zur Obersteuerung führenden Verlustzeiten am Magnetventil und in dsr Elektronik anteilsmäßig sehr gering.

Die Fig.3 zeigt eine andere Bauart der Blockierschutz-Einrichtung. Dabei sind für gleiche Teile die gleichen Bezugszahlen verwendet wie in der Fig. 1. Diese andere Bauart gewährleistet eine weitere Verbilligung der Einrichtung, wenn keine großen technischen Anforderungen an den Blockierschutz gestellt werden.

Abweichend von der Bauart nach der Fi g. 1 ist hier nur ein 2/2-Wege-Magnetventil 24 verwende;, und eine Drossel 25 liegt in einer Entlastungsleitung 26, die zwischen der Gegendruckleitung 10 und der Saugleitung 14 angeordnet ist.

Die beschriebene Einrichtung arbeitet wie folgt:

Wenn ein Hinterrad blockiert, werden Ober den Sensor und die elektronische Schalteinrichtung der Stromkreis für das 2/2-MagnetventiI 24 und der Stromkreis für den Elektromotor 16 geschlossen. Das Magnetventil 24 schaltet um, und Druckmittel aus der Druckleitung 20 gelangt in die Gegendruckleitung 10 sowie in die Druckwechselkammer 9 des Bremskraftminderers 4. Der Bremsdruck wird vermindert.

Da aber über die Drossel 25 ein Teil des Gegendrucks zur Saugseite der Pumpe 13 hin abströmt, wird für den Lösevorgang mehr Druckmittel aus der Druckleitung entnommen als beim Ausführungsbeispiel nach der Fi g. 1. Die Mehrentnahme ist jedoch so gering, daß sie für die Dimensionierung von Pumpe und Speicher nicht ins Gewicht fällt.

Ist der Punkt 22 im Diagramm erreicht, so schaltet der Sensor wieder ab, und das 2/2-MagnetventiI 24 geht in seine Ausgangsstellung zurück. Nun wird die Druckwcchselkammcr 9 wieder von der Druckleitung 20 abgetrennt. Das Druckmittel fließt fiber die Drossel 25 wieder zur Saugseite der Pumpe 13 ab. und der Bremskraftminderer 4 erreicht langsam wieder seine Ausgangsstellung. Der Wiederanstieg des Bremsdrukkes in der Bremsleitung 3 findet gerade so langsam statt wie bei der Bauart nach der F i g. 1.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Blockierschutz-Einrichtung für Kraftfahrzeuge mit einem Bremskraftminderer, einer Pumpe und einem Speicher sowie einem Sensor und einem einzigen sensorgeschalteten Magnetventil, das an die Druckseite der Pumpe anschließbar ist und das über eine Gegendruckleitung den Druck in einer Kolbenkammer des Bremskraftminderers so steuert, daß der Druck in dieser Kammer gewöhnlich niedrig ist, beim Blockierschutzvorgang aber ansteigt, um den Durchfluß durch die Bremsleitung zum Radzylinder zu unterbrechen und die Bremsleitung zur Druckentlastung in ihrem Volumen zu vergrößern, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegendruckleitung (10) über eine Drossel (11, 25) an die Saugseite der Pumpe (13) anschließbar ist.

2. Blockierschutz-Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Magnetventil (12) ein 3/2-Majnetveniil ist und daß die Drossel (11) in einer Emiastungsverbindung (Leitung !4) des 3/2-Magnetventils (12) liegt.

3. Blockierschutz-Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drossel (11) im Magnetventil angeordnet ist und eine Konstantdrossei ist.

4. Blockierschutz-Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Magnetventil (24) ein 2/2-Magnetventil ist und daß die Drossel (25) in einer besonderen, von der Gegendruckleitung (10) jo abzweigenden Entlastungsleitung (26) liegt.