DE2211221B2 - Verfahren zum unschaedlichmachen loesungsmittelhaltiger luft - Google Patents

Verfahren zum unschaedlichmachen loesungsmittelhaltiger luft

Info

Publication number
DE2211221B2
DE2211221B2 DE19722211221 DE2211221A DE2211221B2 DE 2211221 B2 DE2211221 B2 DE 2211221B2 DE 19722211221 DE19722211221 DE 19722211221 DE 2211221 A DE2211221 A DE 2211221A DE 2211221 B2 DE2211221 B2 DE 2211221B2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
air
solvent
mixture
benzene
volume
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Ceased
Application number
DE19722211221
Other languages
English (en)
Other versions
DE2211221A1 (de
Inventor
Heinz Dipl.-Chem. Dr. 8023 Pullach Karwat
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Linde GmbH
Original Assignee
Linde GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Linde GmbH filed Critical Linde GmbH
Priority to DE19722211221 priority Critical patent/DE2211221B2/de
Publication of DE2211221A1 publication Critical patent/DE2211221A1/de
Publication of DE2211221B2 publication Critical patent/DE2211221B2/de
Ceased legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/34Chemical or biological purification of waste gases

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Biomedical Technology (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Unschädlichmachen lösungsmittelhaltiger Luft.
In der lösungsmittelverarbeitenden Industrie, beispielsweise bei der Herstellung von Zellwolle, Kunstseide, Filmen, Lacken usw. oder bei der Lösungsmittelreinigung durch Extraktion oder Destillation, vornehmlich ^o bei der Vakuumdestillation, treten in den verschiedensten Stadien Lösungsmittel-Luft-Gemische auf, aus denen das Lösungsmittel entweder zurückgewonnen oder verworfen, insbesondere zusammen mit der Luft ins Freie abgeblasen wird.
Die Wiedergewinnung des Lösungsmittels wird sich dann empfehlen, wenn es sich um ein relativ teures Lösungsmittel handelt und wenn dieses Lösungsmittel in solchen Mengen in der Abluft vorhanden ist, daß sich seine Wiedergewinnung lohnt. Eine solche Wiederge- 4(J winnung kann beispielsweise adsorptiv nach dem Verfahren der DT-PS 6 24 912 durchgeführt werden.
Andererseits kann nicht jedes beliebige Lösungsmittel-Luft-Gemisch, aus dem sich eine Wiedergewinnung des Lösungsmittels nicht lohnt, ohne weiteres in die Luft «5 abgeblasen werden, da hierbei bestimmte, gesetzlich vorgeschriebeneMaximalkonzentrationen nicht überschritten werden dürfen, um eine Gefährdung der Umwelt durch Lösungsmitteldämpfe auszuschließen. Prinzipiell wäre hier natürlich die Möglichkeit gegeben, so zur Entfernung des Lösungsmittelüberschusses die gleichen Verfahren wie zur Wiedergewinnung des Lösungsmittels anzuwenden. Das würde aber bedeuten, daß eine hinsichtlich des Kapitalbedarfs und der Betriebskosten ähnliche Anlage wie für die Wiedergewinnung bereitgestellt werden müßte, die sich, falls nur geringe Mengen an möglicherweise auch nicht einmal hochwertigen Lösungsmitteldämpfen abgetrennt werden, niemals amortisiert.
Als Ausweg bietet sich an, lösungsmittelhaltige Luft fortzuleiten und das Lösungsmittel zu verbrennen. Wenn der Lösungsmittelgehalt in der Luft innerhalb der Explosionsgrenzen des Lösungsmittel-Luft-Gemisches liegt, stellt diese Maßnahme ein schwer zu übersehendes unerwünschtes Sicherheitsrisiko dar oder kann sich '^ ganz verbieten, wenn Zündquellen nicht mit Sicherheit auszuschließen sind. Da derartige Gemische in der Regel drucklos anfallen, müssen sie zum Zwecke der Fortleitung verdichtet werden. Im Zuge der Verdichtung muß aber bei Vorliegen der geschilderten Bedingungen mit Explosionen gerechnet wenden, da die Zündquellen in einem üblichen Kompressor zu unberechenbar sind, als daß sie sich sicher ausschließen ließen.
Zur Vermeidung dieser Gefahr ist es bekannt, derartige explosible Gemische durch Zusatz von Inertgasen in nicht explosible überzuführen. Eine derartige Zufügung von Inertgasen hat jedoch zur Folge, daß eine nachfolgende Verbrennung erschwert, wenn nicht gar praktisch unmöglich gemacht wird.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, das es ermöglicht, die Fortleitung von Lösungsmittel-Luft-Gemischen in einfacher Weise ohne die Gefahr von Explosionen durchzuführen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Luft ein Kohlenwasserstoff bis zur Überschreitung der oberen Explösionsgrenze des Lösungsmittel-Kohlenwasserstoff-Luft-Gemisches zugesetzt wird.
Es hat sich nämlich überraschenderweise herausgestellt, daß sich durch den Zusatz eines Kohlenwasserstoffes, also einer weiteren brennbaren Komponente, zum Lösungsmittel-Luft-Gemisch dreierlei Effekte erzielen lassen. Einmal eine Inertisierung des Gemisches in dem Sinne, daß es nach dem Zusatz nicht mehr explosibel ist, zum zweiten eine wesentlich bessere Brennbarkeit, so daß es ohne Gefahr für die Umgebung und mit einfachsten Mitteln möglich ist, das Gasgemisch beispielsweise durch Verbrennung in unschädliche Substanzen umzuwandeln und zum dritten kann dem Gemisch Lösungsmittel entzogen und damit gewonnen werden, ohne ein Explosionsrisiko einzugehen.
Am einfachsten hat sich in solchen Fällen der Zusatz von Methan, das in Form von Erdgas heute überall reichlich zur Verfügung steht, zu lösungsmittelhaltiger Luft erwiesen. Es können jedoch auch andere Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Äthan, Propan oder Butan verwendet werden. Es ist im Prinzip auch möglich, höhersiedende Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise Benzol, oder weiteres Lösungsmittel als Zusatz zu verwenden, doch bereiten solche Zusätze, die unter Normalbedingungen flüssig sind, insofern Schwierigkeiten, als ihr Sättigungswert bei Umgebungstemperatur verhältnismäßig niedrig ist, so daß schon z. B. bei Benzol als Lösungsmittel eine Abkühlung des unter Atmosphärendruck stehenden Benzol-Luft-Gemisches auf etwa 80C genügt, um so viel Benzol auszukondensieren, daß die obere Explosionsgrenze von etwa 8% Benzol in Luft bei diesem Druck unterschritten wird. Dem könnte zwar durch eine Beheizung der Rohrleitung abgeholfen werden, doch ist ein solcher Aufwand in der Regel nicht tragbar.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt mithin, jedes Lösungsmittel-Luft-Gemisch, welches sich innerhalb seiner Explosionsgrenzen befindet, in außerordentlich einfacher Weise in ein gefahrloses und beispielsweise nutzbringend als Brenngas verwertbares Gemisch umzuwandeln und eine Umweltgefährdung zu vermeiden.
Die Erfindung sei weiterhin anhand einiger Zahlenbeispiele erläutert:
Beispiel 1
In F i g. 1 ist ein Dreistoff-Diagramm für das Gemisch Benzol-Methan-Luft dargestellt. Der Explosionsbereich bei einer Temperatur "on 20°C und einem Druckbereich von 1 ata ist in dem Diagramm schraffiert wiedergegeben. In diesem und auch in den weiteren
Diagrammen stellt die untere Begrenzung des schraffierten Bereichs die obere und die obere Begrenzung die untere Explosionsgrenze dar.
Die Explosionsgrenzen des Benzols in Luft liegen bei einem Druck in der Gegend von 1 ata zwischen 1,5 und 8 Vol.%. Ein Benzol-Luft-Gemisch, das im Nm3 250 g oder 7,2 Vol.% Benzol enthält, läßt sich also nicht ohne Gefahr handhaben. Erfindungsgemäß werden einem Nm3 dieses Gasgemisches 200 Nl Methan zugefügt, so daß ein Gasgemisch, bestehend aus 6,0 Vol.% Benzol, ic 16,7 Vol.% Methan und 77,3 Vol.% Luft, entsteht. Die Zusammensetzung entspricht dem Punkt A in Fig. 1. Da es oberhalb der Explosionsgrenze des Gemisches liegt, kann es gefahrlos gehandhabt werden.
15
Beispiel 2
In F i g. 2 ist ein Dreistoff-Diagramm für das Gemisch Benzol-Butan-Luft dargestellt. Der Explosionsbereich bei einer Temperatur von 200C und einem Druckbereich von 1 ata ist wiederum schraffiert wiedergegeben.
Einem Nm3 eines Benzol-Luft-Gemisches des Beispiels 1 mit 7,2 Vol.% Benzol werden 70 Nl Butan zugesetzt, so daß ein Gemisch mit 6,73 Vol.% Benzol, 6,54 Vol.% Butan und 86,73 Vol.% Luft entsteht, dessen Zusammensetzung oberhalb der Explosionsgrenze des Dreistoffgemisches liegt (PunktßJ
Beispiel 3
In Fig.3 ist ein Dreistoff-Diagramm für das Gasgemisch Diäthyläther-Methan-Luft dargestellt. Der Explosionsbereich bei einer Temperatur von 2O0C und einem Druckbereich von 1 ata ibt schraffiert wiedergegeben.
Einem Nm3 eines explosionsgefährlichen Äther-Luft-Gemisches mit 6 Vol.% Diäthyläther werden erfindungsgemäß 300 Nl Methan zugesetzt, so daß ein Gemisch aus 4,6 Vol.% Diäthyläther, 23,1 Vol.% Methan und 72,3 Vol.% Luft entsteht, das gefahrlos gehandhabt werden kann (PunktCJl
Beispiel 4
In F i g. 4 ist ein Dreistoff- Diagramm für das Gemisch Benzol-Methan-Luft dargestellt, in das der Explosionsbereich bei einer Temperatur von etwa 2O0C und einem Druckbereich von 2 ata eingezeichnet ist.
Es sei angenommen, daß ein Nm3 eines Benzol-Luft-Gemisches mit 9,8 Vol.% Benzol zum Zwecke der Fortleitung auf 2 ata verdichtet wird. Weiterhin sei angenommen, daß sich das Gemisch in der Leitung auf 200C abkühlt. Dabei würde flüssiges Benzol auskondensieren und ein Gemisch mit 4,9 Vol.% Benzol verbleiben, weiches durch einen Funken zur Explosion gebracht werden könnte.
Erfindungsgemäß werden diesem Gemisch vor seiner Verdichtung pro Nm3 300 Nl Methan zugesetzt, das Gemisch auf 2 ata verdichtet und auf 20°C abgekühlt. Das resultierende Gemisch, bestehend aus 4,9 Vol.% Benzol, 23,2 Vol.% Methan und 71,9 Vol.% Luft (PunktD; kann durch einen Funken nicht mehr zur Explosion gebracht werden. Das kondensierte Benzol, entsprechend 25 Nl gasförmigen Benzols, kann ohne Gefahr gewonnen werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Unschädlichmachen Iösungsmittelhaltiger Luft, dadurch gekennzeichnet, daß der Luft ein Kohlenwasserstoff bis zur Überschreitung der oberen Explosionsgrenze des Lösungsmittel-Kohlenwasserstoff-Luft-Gemisches zugesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch anschließend verbrannt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Luft so viel Kohlenwasserstoff zugesetzt wird, daß dem Lösungsmittel-Kohlenwas- '5 serstoff-Luft-Gemisch ohne Unterschreitung der oberen E.xplosionsgrenze weiteres Lösungsmittel entzogen werden kann.
4. Verfahren nach Anspruch 1, zum Unschädlichmachen benzolhaltiger Luft, dadurch gekennzeichnet, daß der Luft Methan zugesetzt wird.
DE19722211221 1972-03-08 1972-03-08 Verfahren zum unschaedlichmachen loesungsmittelhaltiger luft Ceased DE2211221B2 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19722211221 DE2211221B2 (de) 1972-03-08 1972-03-08 Verfahren zum unschaedlichmachen loesungsmittelhaltiger luft

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19722211221 DE2211221B2 (de) 1972-03-08 1972-03-08 Verfahren zum unschaedlichmachen loesungsmittelhaltiger luft

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE2211221A1 DE2211221A1 (de) 1973-09-13
DE2211221B2 true DE2211221B2 (de) 1978-01-19

Family

ID=5838320

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19722211221 Ceased DE2211221B2 (de) 1972-03-08 1972-03-08 Verfahren zum unschaedlichmachen loesungsmittelhaltiger luft

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE2211221B2 (de)

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4444016A (en) * 1981-05-20 1984-04-24 Airco, Inc. Heat exchanger apparatus

Also Published As

Publication number Publication date
DE2211221A1 (de) 1973-09-13

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2709501C3 (de) Verfahren zur Reinigung von Naturgas mit einem hohen Anteil an sauren Gasen
DE629297C (de) Verfahren zur Beseitigung der durch Kohlenwasserstoffe bedingten Schwierigkeiten bei der Gewinnung von Krypton und Xenon aus Luft durch Rektifikation
DE69418193T2 (de) Sichere handhabung von tetrafluorethylen
DE69717747T2 (de) Verfahren zur Entfernung von Wasser und Benzin aus einem Gas, unter Verwendung von zwei additionellen Lösungsmittelregenerierungsstufen
DE2704065A1 (de) Verfahren zum entfernen von gasfoermigem vinylchlorid-monomer aus einem abgasstrom
DE1768652B2 (de) Verfahren zum Gewinnen von Äthylen und Acetylen aus Crackgasen
DE2211221B2 (de) Verfahren zum unschaedlichmachen loesungsmittelhaltiger luft
DE1221758B (de) Brenn- oder Kraftgas
DE3038870A1 (de) Verfahren zur dampfgewinnung
DE69019378T2 (de) Odorierung von sauerstoffgas mit einer übelriechenden substanz und dafür geeignete flüssige mischung.
DE4412496C2 (de) Verfahren zur verbesserten Rückgewinnung von Benzin- und/oder Lösemitteldämpfen in mit Druckkondensation und/oder Druckabsorption arbeitenden Anlagen zur Abluftreinigung
EP0084319B1 (de) Verfahren zur Trocknung und Entfernung von Kohlenwasserstoffen aus bzw. von Gasen
DE2725020A1 (de) Verfahren zur kohle-entaschung
DE693357C (de) Verfahren zur Beseitigung des Ozons
DE1544123C3 (de) Verfahren zur Entfernung von sauren Gasen aus gasförmigen Mischungen
DE257534C (de)
DE1192639B (de) Verfahren zur Gewinnung von Acetylen und AEthylen aus einem beim Kracken von Kohlen-wasserstoffen anfallenden Gasgemisch
DE1951821A1 (de) Verfahren zum Inberuehrungbringen von Gasen mit Fluessigkeiten
DE2113436C3 (de) Brenngasquelle
DE4014645A1 (de) Loesch- und inertisierungsmittel zum loeschen von nicht selbstentzuendlichen chlorsilanen
DE740347C (de) Verfahren zur getrennten Gewinnung von Kohlenwasserstoffgemischen aus solche enthaltenden Gasen
DE675396C (de) Herstellung von hochwertigem Russ
DE701810C (de) Verfahren zur Entschweflung von Gasen
DE936266C (de) Verfahren zur Gewinnung von Acetylen aus acetylenhaltigen Gasen
AT227717B (de) Verfahren zur Reinigung von flüssigen Trialkoxyaluminiumverbindungen

Legal Events

Date Code Title Description
BHV Refusal