DE2208760C3 - Selbsttätig arbeitende chemische Abwasser-Desinfektions-Anlage - Google Patents
Selbsttätig arbeitende chemische Abwasser-Desinfektions-AnlageInfo
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Description
Die mit Chemikalien, meist Chlorverbindungen, arbeitenden Abwasser-Desinfektions-Anlagen für
Krankenhäuser u.dgl. stellen verhältnismäßig komplizierte, aus einer Reihe von Apparaten und zahlreichen
Verbindungsleitungen mit entsprechend vielen Ventilen und Schiebern bestehende Gebilde dar, die nicht nur
durch ihre Vielgliedrigkeit, sondern auch durch die entsprechend komplizierte Montage kostspielig sind.
Der Aufwand erscheint angesichts der einfachen Aufgabe, Chlorbleichlauge oder ähnliche Desinfektionsmittel in das Abwasser zu mischen, ziemlich groß.
In einer bekannten Entkeimungsvorrichtung tritt das Abwasser aus dem geneigt angeordneten Abwasserrohr
nach oben hin durch umlaufende, der Zerkleinerung von Feststoffen dienende Messerköpfe hindurch in einen
Zwischenbehälter und dann in einen Behandlungsbehälier ein, der mit Rührwerk und absperrbarer Chlorzuführung ausgerüstet ist. Das gechlorte Abwasser läuft in
umgekehrter Richtung zum Abwasserrohr zurück, welches am Unterende mit einem Schieber ausgerüstet
ist.
Da der Behandlungsbehälter abseits des gerade durchgeführten Abwasserrohres liegt, kann leicht im
unteren Teil des Rohres ein Teil des Wassers unbehandelt bleiben. Wenn der Schieber undicht
geworden ist, was nach außen nicht ohne weiteres erkennbar ist, läuft nichtdesinfiziertes Rohabwasser in
die Kanalisation. Auch werden trotz der Rührvorrichtung im Behälter infolge der unterschiedlichen spezifischen Gewichte von Chlor und Abwasser Zonen
stärkerer und schwächerer Chlorkonzentrationen auftreten.
Bei einer anderen bekannten kontinuierlichen bis zur Abgabe klaren Wassers arbeitenden Reinigungs- und
Desinfektionsanlage gelangt das Rohabwasser über Stau- und Mischbehälter, Zerkleinerungs- und Homogenisierungseinrichtungen unter Zugabe von Chemikalien
zur Herabsetzung des pH-Wertes und zur Sedimentation in einen Entschlammungsbehälter mit Filter und
wird dann, so behandelt, beim Austritt aus der Anlage mit Frischwasser vermischt an einer in die weiterführende Leitung mündende Chlordosierungsvorrichtung
vorbei zu einem Mischer und von diesem zum Verbrauch als desinfiziertes Wasser abgeführt.
Das Einspeisen von Chlorierungsmitteln — gleichviel ob durch Druck oder Sog — in die Abwasserleitung mit
nachfolgendem einfachen Durchlauf durch das Mischgefäß gibt keine Gewähr für eine vollständige
Desinfektion. Auch bei dieser Anlage besteht die Gefahr des Durchtritts von nicht desinfiziertem Abwasser
durch die unteren Auslässe der verschiedenen Behandlungsgefäße.
Schließlich ist es bekannt, zur Desinfektion das Abwasser im Kreislauf umzupumpen, während dieses
Vorgangs mit Luft zu vermischen und dabei das Desinfektionsmittel schlagartig beizugeben. Beim Einspeisen des Desinfektionsmittels in den Behandiungsbehälter können sich Zonen stärkerer und schwächerer
Chlorkonzentrationen trotz der Mischflügel im Behälter
ίο bilden. Es können sich leicht Textilien, z. B. Binden, um
die Flügel wickeln, die sich in entsprechenden
iS Kreislauf zurück und nach oben oder unten abgeführt
werden, bei undichten Schiebern zum Abwasserkanal besteht auch hier die Gefahr des Austretens von nicht
oder nicht vollständig desinfiziertem Abwasser in die Kanalisation, so daß trotz des Aufwandes von Rührer
und Schiebern die Gefahr der unzureichenden Desinfektion besteht
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Aufwand zu senken, ohne die Wirksamkeit der Anlage
zu beeinträchtigen.
Gegenstand der Erfindung ist daher eine selbsttätig arbeitende, chemische Abwasserdesinfektionsanlage
mit Umlauf des Abwassers in einem Mischbehälter über eine Rohrleitung, einen Zerkleinerer, eine Umlaufpumpe, eine Verbindungsleitung und einen Absperrschieber
und eine Leitung zurück in den Mischbehälter, die dadurch gekennzeichnet ist, daß der Zulauf aus dem
Sammelbehälter zum Mischbehälter über eine Abwasserhebevorrichtung, die Zumischung durch eine ejektorartige Chemikalienzuführung in der Verbindungsleitung
und der Abfluß über ein Steigrohr mit belüftetem Bogen erfolgt
In der erfindungsgemäßen Anlage ist im gesamten Abwasserstrom nur ein einziges Absperrorgan, eben
der genannte Schieber, angeordnet, der den Kreislauf
und den Ablauf zum Kanal schaltet. Diese Einfachheit
bietet noch den besonderen Vorteil, daß eine etwaige Undichtigkeit des Schiebers, die oft erst nach geraumer
Zeit entdeckt wird, keinerlei schädliche Folgen haben kann. Die Ableitung zur Kanalisation, welche durch ein
an sich bekanntes Steigrohr und einen belüfteten Bogen gebildet wird, erfordert keinen Schieber am Austritt.
Die Steighöhe ist so bemessen, daß das Abwasser während des Umlaufes den Widerstand nicht überwinden und daher nicht vorzeitig austreten kann. Der
Kreislauf durch Mischbehälter, Pumpe, Zerkleinerer und Verbindungsleitung kann ebenfalls denkbar einfach
gehalten werden. Dabei bietet die Chemikalienzuführung der Dosiereinrichtung in die Verbindungsleitung
des Umlaufes Gewähr für eine besonders innige
Vermischung des eingespeisten Desinfektionsmittels, so
daß das umlaufende Abwasser bereits mit diesem durchmischt in den Mischbehälter eintritt und sich in
diesem keine Zonen unterschiedlicher Konzentration bilden können.
do Überraschend ist, daß man die Anlage mit nur einem
Schieber und ohne umlaufende Mischvorrichtung wirksam und sicher auch durch Nicht-Fachleute
betreiben kann. Die stark vereinfachte Ausführung des Kreislaufes gestattet die Zusammenfassung der zu ihm
gehörenden Teile in einem als Ganzes aufstellbaren Block. Der Block kann bereits in der Werkstatt
zusammengebaut werden, wobei alle Teile genau gegeneinander ausgerichtet sind und Fehlanschiüsse
vermieden werden. An der Verwendungsstelle brauchen dann nur noch die Abwasser-Hebevorrichtung und die
Abwasserleitung zum Kanal angeschlossen werden. Die Dosiereinrichtung und ihr Speisebehälter sind vorzugsweise
in den als Ganzes aufstellbaren Bleck einbezogen.
Durch die Blockbauart wird die Montagezeit sehr verkürzt, und die Aufstellung kann von angelernten
Kräften erfolgen.
Infolge der vereinfachten Ausführung kann auch die Automatik der Steuerung recht einfach ausfallen. Die
automatische Steuerung des Absperrschiebers und der beiden kleinen Ventile für Zulauf und Ablauf der
Dosiervorrichtung kann durch einen Zeitschalter vorgenommen werden, welcher die beiden Ventile und
den Schieber in festgelegter Folge entsprechend dem Kreislauf des Abwassers und seiner Oberführung in die
Kanalisation steuert
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung erörtert
Das Rohrabwasser gelangt zunächst in den Sammelbehälter I, aus dem es mit Hilfe der Pumpe 3 durch die
Hebeleitung 4 in den Mischbehälter 5 gelangt Die Pumpe 3 wird eingeschaltet, wenn sie vom noch zu
erläuternden Kreislauf freigegeben ist und der obere Wasserstand, wie bei 6 im Sammelbehälter 1 markiert,
erreicht ist
Steigt dadurch im Mischbehälter 5 der Flüssigkeitsstand von der tiefsten bei 7 markierten Lage in d e obere
Lage bei 8, so wird mit Hilfe von wasserstandsabhängigen Schaltern die Pumpe 3 abgeschaltet und die Pumpe
13 eingeschaltet Sie saugt über das Rohr 11 das Abwasser hoch und befördert es durch den Zerkleinerer
9. Das mit zerkleinertem Gut beladene Abwassergemisch wird an einer Chemikalienzuführung 14 einer
Dosiereinrichtung 15 vorbeigeführt, wobei es unter ejektorartiger Einwirkung Chlorbleichlauge einsaugt
und sich aiit ihr im weiteren Verfolg der Verbindungsleitung
17 innig mischt Ein Absperrschieber 18 mit geradachsigem Durchgang ist beim Umlauf geöffnet, so
daß das Abwasser-Desinfektionsmittelgemisch durch die Leitung 19 in den Mischbehälter 5 eintritt Der
mehrfache Umlauf erfolgt, bis der gewünschte Abtötungsgrad erzielt ist Alsdann wird der Absperrschieber
18 geschlossen, so daß die bei weiterlaufender Pumpe 13 geförderte und ausreichend behandelte
Abwassermenge durch die aus einem Steigrohr 20 und einem belüfteten Bogen 22 gebildete Schleife 31 zum
Kanal gedrückt wird. Die Höhe des Steigrohres 20 ist so
bemessen, daß beim Kreislauf des Abwassers der Widerstand durch Bauelemente 17, 18, 19 geringer ist
als der Widerstand der Steigleitung 20. Die Schleife verhindert jeden Rückfluß.
Die Dosiereinrichtung 15 wird von einem Behälter 22
beliefert und ist mit Ventilen 23 und 24 ausgestattet Diese beiden Ventile und der Absperrschieber 18
werden durch eine Zeitschaltuhr gesteuert, welche von dem zum Flüssigkeitsstand 8 gehörenden Schalter
getätigt wird. Die Uhr schaltet durch entsprechende Schaltnocken, Kontaktstreifen oder dergleichen die
Ventile.
Das Innere des Mischbehälters 5 ist durch einen Deckel 30 zugänglich, so daß die nicht zerkleinerbaren,
sich am Grunde des Behälters absetzenden Teile von Zeit zu Zeit ausgeräumt werden können.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Selbsttätig arbeitende, chemische Abwasserdesinfektionsanlage mit Umlauf des Abwassers von einem Mischbehälter über eine Rohrleitung, einen Zerkleinerer, eine Kreislaufpumpe, eine Verbindungsleitung, einen Absperrschieber und eine Leitung zurück in den Mischbehälter, dadurch gekennzeichnet, daß der Zulauf aus dem Sammelbehälter (1) zum Mischbehälter (5) über eine Abwasserhebevorrichtung (3, 4), die Zumischung durch eine ejektorartige Chemikalienzuführung (14) in der Verbindungsleitung (17) und der Abfluß über ein Steigrohi (20) mit belüftetem Bogen (32) erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722208760 DE2208760C3 (de) | 1972-02-24 | Selbsttätig arbeitende chemische Abwasser-Desinfektions-Anlage |
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DE19722208760 DE2208760C3 (de) | 1972-02-24 | Selbsttätig arbeitende chemische Abwasser-Desinfektions-Anlage |
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DE2208760A1 DE2208760A1 (de) | 1973-09-06 |
DE2208760B2 DE2208760B2 (de) | 1977-04-21 |
DE2208760C3 true DE2208760C3 (de) | 1978-02-23 |
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