DE2208392C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Längsnahtrohren - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von LängsnahtrohrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Vei fahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung nach
dem Anspruch 2.
An Rohre, die aus Metallband kontinuierlich geformt und geschweißt werden, stellt man hinsichtlich metallischer
Struktur und Ausbildung der Schweißnaht hohe Anforderungen. Denn die Enden sowie die Längen
solcher Rohre bedürfen zumeist noch einer massiven Bearbeitung. Sollen die Schweißnähte dann noch
gasdicht sein, genügt es nicht allein, daß die beiderseitigen Oberflächen des Metallbandes von angelagerten
Fremdkörpern und Stoffen anorganischer und organischer Natur im Augenblick des Schweißprozesses frei
sind. Forderungen dieser Art sind erst recht bei Bandkanten sowie deren unmittelbarer Umgebung
unabdingbar. Die Kanten müssen völlig frei von Verunreinigungen, insbesondere aber frei von Metalloxyden
sein. Denn Fremdkörper und Metalloxyde entwickeln bei den hohen Temperaturen der Metallschmelzen
z. B. durch Zerfall zumeist Gase, die nach dem Erstarren Lunker i>nd Poren in der Naht
hinterlassen. Diese Schwachstellen stören die Metallstruktur und gefährden somit die Festigkeit und
Gasdichtigkeit insbesondere, wenn die geschweißten Rohre, wie häufig, gewellt oder an den Enden zum
Zwecke des Flanschens auch noch gebördelt werden müssen.
Bekannt ist ein Verfahren zur Herstellung längsgeschweißter Rohre aus Blechstreifen, die mittels Profilwalzenpaaren
auf die Fertigform gebracht und dann längsgeschweißt werden, bei dem die Flächen der zu
verschweißenden, in der Nähe der beiden Ränder des Blechstreifens auf den Fertigradius gebogenen Kanten
so gerichtet werden, daß sie durch die Rohrachse gehen (DE-PS 8 64 084).
Dieses bekannte Verfahren ist für die Herstellung dünnwandiger hochwertiger Aluminiumrohre ungeeignet,
wenn an die Schweißnaht die Forderung nach
ίο Gasdichtheit, also Poren- und Lunkerfreiheit gestellt
wird Auch eine zwischen zwei Rollenpaaren eingefügte Reinigung der Bandkanten hätte hier nicht die
gewünschte Wirkung, da die Bandkanten bei der weiteren Bearbeitung wieder mit Teilen der Vorrichtung
in Berührung kommen und dabei zwangsläufig wieder so verunreinigt werden, daß eine gasdichte
Schweißnaht nicht sichergestellt werden kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das bekannte Verfahren so auszugestalten, daß von
Verunreinigungen freie Bandkanten und damit eine beim Bearbeiten haltbare, gasdichte Schweißnaht
gewährleistet werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird das im Kennzeichen des Anspruchs 1 Erfaßte erfindungsgemäß vorgeschlagen.
Ein Vorteil des Verfahrens besteht darin, daß man das Band, das z. B. mittels einer Rollenschere auf die
erforderliche Breite zugeschnitten ist, zuerst an den kantennahen Bereichen aufwölbt derart, daß deren
Formen schon dem Krümmungsradius des Rohres entsprecnen. Mit der darauf folgenden Schäleinrichtung
werden die Bandkanten spanabhebend bearbeitet, womit die Voraussetzungen für eine einwandfreie
Schweißnaht geschaffen werden. Anschließend wird der noch ungebogene Restbereich des Bandes, nämlich die
der Bandmitte nahen Zonen, zum Schlitzrohr gebogen. Dieser Formprozeß erfolgt durch die Ausbildung der
auf das Beschälen folgenden Formelemente derart, daß sie mit den hochreinen Bandkanten nicht mehr in
Berührung kommen können.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung ist im
Kennzeichen des Anspruchs 2 erfaßt.
Dadurch, daß die Formteile auswechselbar sind, lassen sich ihre Werkstoffe leicht den Erfordernissen des Bandes und ihre Formen denen der geforderten Rohrdimensionen anpassen. Die Spindel ermöglicht die Formschablone auf die Höhe des Bandkanten-Randbereiches einzustellen. Mit den Distanzschrauben läßt sich der Spalt der Formteile ändern, so daß man ihn auf die Dicke des Metallbandes einregeln kann. Die Reinheit der Bandkanten und ihrer unmittelbaren Umgebung kann während dieses Formprozesses noch unberücksichtigt bleiben, da nach der Formschablone erst die spanabhebende Schäleinrichtung folgt. Diese ist nicht nur allseitig beweglich, dreh- und feststellbar, sondern mittels einer reversierenden, automatisch angetriebenen Spindel auch fortlaufend verstellbar. Mit diesen Bewegungsmöglichkeiten werden alle vorkommenden
Dadurch, daß die Formteile auswechselbar sind, lassen sich ihre Werkstoffe leicht den Erfordernissen des Bandes und ihre Formen denen der geforderten Rohrdimensionen anpassen. Die Spindel ermöglicht die Formschablone auf die Höhe des Bandkanten-Randbereiches einzustellen. Mit den Distanzschrauben läßt sich der Spalt der Formteile ändern, so daß man ihn auf die Dicke des Metallbandes einregeln kann. Die Reinheit der Bandkanten und ihrer unmittelbaren Umgebung kann während dieses Formprozesses noch unberücksichtigt bleiben, da nach der Formschablone erst die spanabhebende Schäleinrichtung folgt. Diese ist nicht nur allseitig beweglich, dreh- und feststellbar, sondern mittels einer reversierenden, automatisch angetriebenen Spindel auch fortlaufend verstellbar. Mit diesen Bewegungsmöglichkeiten werden alle vorkommenden
bo Bandbreiten erfaßt. Als weiteren Vorteil bietet die
verstellbare Spindel die Möglichkeit, die Schneide des Schälmessers während des Betriebes reinigen zu
können und damit die Bandkante stets sauber zu halten. Durch das spanabhebende Abtragen der verunreinigten,
i,5 rauhen Kantenoberfläche mittels dieser Schäleinrichtung
entstehen dann reine, glatte, gratfreie Bandkanten mit ebenen Flächen. Eine derart vorbereitete Kante ist
einwandfrei schweißfähig. Die Aussparungen in den auf
die Schäleinrichtung folgenden Formelementen verhindern,
daß die frisch beschälten Bandkanten und ihre unmittelbare Umgebung mit dem Formwerkstoff
nochmals in Berührung kommen können. Sie verhindern dadurch das Mitreißen von schädlichen Fremdkörpern
und halten in vorteilhafter Weise den für eine poren- und lunkerfreie Schweißnahtbildung notwendigen Zustand
aufrecht Eine solche Schweißnaht ermöglicht das Herstellen von metallischen Wellrohren, die sich ohne
nachteilige Folgen dann auch noch bördeln lassen.
Die Erfindung soll nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise erläutert werden. Es zeigt
F i g. 1 schematisch die gesamte Formvorrichtung auf einem gemeinsamen Tragrohr,
F i g. 2 die Formschablone in Vorderansicht, zum Teil mit Schnitt, und das Tragrohr,
Fig.3 die Schäleinrichtung in Seitenansicht mit angedeuteter Bandkante,
F i g. 4 eines der Formelemente mit Aussparungen in der Haltevorrichtung.
In F i g. 1 wird das Metallband 19, tias mehrere
nichtgezeichnete Reinigungsvorrichtungen kontinuierlich durchlaufen kann, mit einer nichtgezeichneten
Rollenschere auf ein geringfügig größeres Maß als erforderlich zugeschnitten und durch die Formschablone
29 gezogen. In der anschließenden Schäleinrichtung 30 werden die Bandkanten spanabhebend bearbeitet
und dadurch geglättet, gereinigt und entgratet und das Band auf Sollmaß abgetragen. Dadurch werden
gleichzeitig alle aus der Formschablone mitgerissenen, dem Schweißprozeß schädlichen Fremdkörper sowie
das hinderliche Aluminiumoxyd in und auf der Kante entfernt Mit einer nichtgezeichneten Absaugvorrichtung
können die abgeschälten Flitter entfernt oder in einer nichtgezeichneten Wanne aufgefangen werden. In
den folgenden Formelementen 31 wird das vorgeformte beschälte Band durch von außen auf das Band wirkende
Kräfte bis zum Schlitzrohr gerundet. Dabei werden die nunmehr schweißfähigen Kanten nicht mehr berührt.
Die zwischen den Formelementen liegenden Bandabschnitte können z. B. durch Abdecken mittels einer
durchsichtigen Profilschiene noch vor Staubeinwirkung geschützt werden. Formschablonen, Schäleinrichtungen
und Formelemente sind in der Reihenfolge ihrer Bestimmung hintereinander auf dem Tragrohr 14
gelagert, das seinerseits auf nicht dargestellten Ständern gelagert, der Höhe nach verstellt werden kann.
F i g. 2 zeigt die schmalen Formteile 1,2 einer solchen
beispielhaften Schablone 29 in den Futterstücken 3, 4 auswechselbar befestigt. Formteilhalter 5, 6 sind im
Kasten 7 geführt und mittels der Spindel 8 je nach Höhe des Randbereiches der Bandkanten verstellbar. Kasten
7 besitzt die Nabe 13 und ist mit dieser auf dem Tragrohr 14 gelagert. Mittels Ritzel 15 und Zahnstange 16 läßt
sich der Kasten 7 axial verstellen. Mit den Distanzschrauben 9, 10 wird der Spalt 11 zwischen den
Formteilen 1, 2 auf die Dicke des zu verformenden Bandes eingestellt Mit der Feststellschraube 12 lassen
sich die Elemente 1 bis 10 arretieren. Formteile 1,2 und Futterstücke 3, 4 sind aus Stahl, wenn Kupferband
verarbeitet wird. Formteile 1, 2 sind aus Polyäthylen, wenn Aluminiumband verarbeitet wird. Die Futterstükke
3, 4 entfallen dann. Der Vorteil dieser Vorrichtung zum Biegen von Metallband zu einem verschweißbaren
ι ο Schlitzrohr liegt demnach darin, daß nur die Formteile 1,
2 ausgewechselt werden müssen, um verschiedene Bandwerkstoffe in ein und derselben Vorrichtung zu
Rohren mit verschiedenen Durchmessern verarbeiten zu können. Die Futterstücke 3,4 können sogar entfallen,
wenn in den aus Polyäthylen bestehenden Formteilen 1, 2 Aluminiumband bearbeitet werden soll.
Fig.3 zeigt die Seitenansicht einer von zwei notwendigen Schäleinrichtungen 30, wobei ein Schälmesser
20 auf eine der beiden Bandkanten 28 andeutungsweise aufgesetzt ist. Das Schälmesser 20 ist
mit Messerhalter 21 im Suport 22 waagerecht und dieser in der Grundplatte 23 senkrecht mittels Spindeln
verstellbar gelagert. Die Elemente 20 bis 23 sind um Bolzen 24 drehbar und feststellbar gelagert und auf
Stange 25 mittels Ständer 26 verschiebbar und festklemmbar angeordnet. Bei diesem Aufbau kann die
Lage des Schälmessers 20 der jeweiligen Lage der Bandkante 28 angepaßt werden, wobei das Schälmesser
20 und Messerhalter 21 mittels automatisch angetriebener, reversierender Spindel 27 laufend ihren Standort
ändern können.
Das in Fig.4 dargestellte Formelemen» 31 hat im
allgemeinen zwei Aussparungen 17. Vorteilhafterweise wird man mehrere Formelemente verwenden, wobei
das letzte vor dem Schweißprozeß nur eine Aussparung besitzt, weil das Band mittlerweile bis zum Schlitzrohr
gerundet ist. Das Formelement besteht aus einer einfach gebauten starkwandigen Scheibe 18, die mit einer
konischen von Scheibe zu Scheibe sich verjüngenden kreisförmigen öffnung versehen ist. In jede öffnung
sind die dem fortschreitenden Rundungsprozeß angepaßten Aussparungen 17 eingelassen, so daß die
Bandkanten und die unmittelbare Umgebung nicht mehr vom Formelementewerkstoff berührt und somit
nicht mehr verunreinigt werden können. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn als Werkstoff
für die Formelemente das leicht bearbeitbare und besonders gleitfähige Polyäthylen verwendet wird. Der
geringen Abriebfestigkeit, die beim Ziehprozeß zur
so Mitnahme dem Schweißvorgang schädlicher Flitter führt, begegnet man durch die Aussparungen in den
Formelementen. Das Formelement ist im Kasten 7 montiert. Dieser ist verschiebbar und mittels Feststellschraube
12 in der bei Fig. 2 geschilderten Weise auf dem Tragrohr 14 arretierbar befestigt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum Herstellen von Längsnah trohren durch Biegen von Metallband, insbesondere
Aluminiumband, zu einem längs der Bandkanten verschweißbaren Schützrohr, wobei zuerst die
Bandkantenzonen vorgebogen werden, dann die Bandkantenflächen bearbeitet werden und schließlich
das Band zu dem Schlitzrohr fertiggebogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Biegen
durch mehrere feststehende Formwerkzeuge und das Kantenflächenbearbeiten durch ein spanabhebendes
Schälwerkzeug erfolgt, wobei die Verwendung eines Form- und eines Schälwerkzeuges an sich
bekannt ist, und daß das Fertigbiegen des Rohres nach dem Beschälen unter jeglicher Vermeidung
einer Berührung der Bandkanten einschließlich deren Umgebung im Millimeterbereich (Bandkantenzonen)
mit Teilen der Formwerkzeuge erfolgt.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I, gekennzeichnet durch folgende im
Zuge des Banddurchlaufes angeordnete Teile: wenigstens eine Formschablone (29), welche aus
zwei übereinander angeordneten, mittels Spindel (8) und Distanzschrauben (9, 10) verstellbaren, auswechselbaren
Formteilen (1, 2) zusammengesetzt, eine Schäleinrichtung (30), welche ein gegen die
Bandkante ansetzbares dreh- und feststellbar gelagertes, im Messerhalter (21) befestigtes Schälmesser
(20) und eine dieses Schälmesser laufend quer zur Bandkante bewegende automatisch angetriebene
reversierende Spindel (27) enthält, und mehrere Formelemente (31), welche die Bandkanten und
deren Umgebung freilassende Aussparungen (17) besitzen.
Priority Applications (7)
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NL7301345A NL7301345A (de) | 1972-02-23 | 1973-01-31 | |
GB778673A GB1412815A (en) | 1972-02-23 | 1973-02-16 | Method and apparatus for the production of longitudinally welded tubes from metal strip |
US00334953A US3846610A (en) | 1972-02-23 | 1973-02-22 | Making of longitudinally welded metal tubes |
JP48022031A JPS52753B2 (de) | 1972-02-23 | 1973-02-23 | |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722208392 DE2208392C3 (de) | 1972-02-23 | 1972-02-23 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Längsnahtrohren |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2208392A1 DE2208392A1 (de) | 1973-09-13 |
DE2208392B2 DE2208392B2 (de) | 1978-01-26 |
DE2208392C3 true DE2208392C3 (de) | 1978-09-14 |
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ID=5836752
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19722208392 Expired DE2208392C3 (de) | 1972-02-23 | 1972-02-23 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Längsnahtrohren |
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Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2805735C3 (de) * | 1978-02-09 | 1982-02-18 | Mannesmann AG, 4000 Düsseldorf | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung längsnahtgeschweißter Rohre durch Kalteinformen von Bändern |
DE2906692C2 (de) * | 1979-02-19 | 1985-02-21 | Mannesmann AG, 4000 Düsseldorf | Verfahren zur Herstellung von Schlitzrohren für eine Rohrschweißmaschine und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
-
1972
- 1972-02-23 DE DE19722208392 patent/DE2208392C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2208392B2 (de) | 1978-01-26 |
DE2208392A1 (de) | 1973-09-13 |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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Owner name: PHILIPS KOMMUNIKATIONS INDUSTRIE AG, 8500 NUERNBER |
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