DE2206589B2 - Vorrichtung zur Messung des Sauerstoffgehalts eines Strömungsmittels - Google Patents
Vorrichtung zur Messung des Sauerstoffgehalts eines StrömungsmittelsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messung des Sauerstoffgehaltes eines Strömungsmittels gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bisher wurden Geräte zur Messung des Sauerstoffgehaltes eines Strömungsmittels bei Temperaturen über
annähernd 7000C im Labormaßsiab entwickelt und
gebaut, wobei als Strömungsmittel auch geschmolzener Stahl infrage kam. Für die praktische Arbeit wurde
deshalb bereits ein preiswertes Gerät gebaut, das sich nur einmal verwenden läßt und als wesentliche
Bestandteile einen massiven Elektrolytknopf, der mit dem Strömungsmittel in Berührung bringbar ist, ferner
ein metallisches, mit dem Elektrolytknopf in Berührung stehendes Sauerstoffbezugsmaterial, das sich bei Betriebstemperatur
nicht verflüchtigt, und ein Thermoelement sowie ein Schutzrohr für letzteres und das
Bezugsmaterial aufweist.
Der Nachteil dieses bekannten Gerätes ist "or allem darin zu sehen, daß es nur einmal benutzt werden kann,
wodurch bei der mehrfachen Messung des Sauerstoffgehaltes von Strömungsmitteln bei erhöhter Temperatur
erhebliche Kosten entstehen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, ein solches Gerät so auszubilden, daß es wiederholt benutzt
werden kann, auch wenn diese Ausbildung gegenüber dem einmal benutzbaren Gerät eine gewisse Verteuerung
mit sich bringt.
Diese Aufgabe wird gemäß dem Kennzeichen des Patentanspruchs 1 in vorteilhafter Weise gelöst. Ein
wesentlicher Gedanke dieser Lösung ist die Verwendung eines Innenrohrs, bestehend aus einem Oxid des
Metalls des Saucrstoffbezugsmaterials, das als elektronischer Leiterweg wirkt, dessen äußeres Ende durcn den
Elektrolytknopf abgedichtet wird und das mit dem Knopf in Berührung stehende Bezugsmaterial enthält.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
5r> Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der
Zeichnung dargeste'lten Ausführungsbeispiele näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine Schnittansicht einer Ausführungsform und
F i g. 2 eine teilweise weggebrochene und geschnittene Aufrißansicht einer anderen Ausführungsform.
In F i g. 1 bezeichnet das Bezugszeichen 2 ein metallenes inneres Oxidrohr, dessen unteres oder
Süßeres Ende durch einen Elektrolytknopf 4 dicht verschlossen ist. Der Flektrolytknopf 4 besteh aus
Zirkonoxid, ZrO2, das 3 bis 10% CaO enthält. Das obere
oder innere Ende des !nnenrohres 2 ist durch eine Moiybdänkappe 6 abgedichtet. Um die bestmögliche
Arbeitsweise zu erreichen, wird der Elektrolytknopl 4
so klein wie möglich gehalten. In dem Innenrohr 2 befindet sich ein Sauerstoffbezugsmaterial 8, das mit
dem Elektrolytknopf 4 in Berührung steht. Das Bezugsmaterial 8 muß ein Material sein, das sich bei der
Betriebstemperatur nicht verflüchtigt, und vorzugsweise wird dafür Chrom oder eine Chromlegierung
verwendet, beispielsweise eine Ni-Cr-Legierung. Zu diesem Zweck können jedoch auch Mo, Ta oder eine
Legierung dieser Elemente benutzt werden. Das Innenrohr 2 muß ein Oxid des Bezugsmetalls sein, darf
bei der Betriebstemperatur nicht schmelzen und muß bei dieser Temperatur als elektronischer Leiter wirken.
Das Innenrohr 2 besteht vorzugsweise aus Cr2O>
Durch die Kappe 6 erstreckt sich ein Thermoelement 10, dessen unteres Ende in das Innenrohr 2 hineinreicht
Das Thermoelement 10 kann ein genormter, geradegerichteter Bautyp sein, dessen beide Drähte durch einen
hitzebeständigen Zwei-Loch-Isolator laufen, ist jedoch
in der Regel ein genormter U-Rohr-Typ, in dem ein Draht in jedem Schenkel des U-Rohres befestigt und in
der Mitte des Rohres verbunden ist. Ein derartiges T! ermoelement zeigt die USA-Patentschrift 29 99 121
oder die USA-Patentschrift 32 98 874. Ein hitzebeständig isolierter Molybdändraht 12 erstreckt sich durch die
Kappe 6 hindurch in das Innenrohr 2 hinein und wird durch die Feststellschraube 14 an Ort und Stelle
gehalten. Ein Schutzrohr 16 aus Quarz un gibt das Innenrohr 2 und steht mit seinem unteren Ende mit dem
Elektrolytknopf 4 in Dichtungsberührung, wobei sich der Elektrolytknopf 4 nicht über das Ende des
Schmelzrohres 16 hinauserstreckt. Das Schmelzrohr 36
ist an seinem oberen Ende mit einem radial nach außen gerichteten Flansch 16F versehen. Zur Erzielung des
bestmöglichen Betriebs sollte zwischen den Rohren 2 und 16 ein geringer Spalt von beispielsweise I mm
vorgesehen werden, um dadurch zu verhindern, daß das Schmelzrohr 16 infolge der Wärmedehnung bricht. Ein
äußeres oder aus einer Keramik-Metallverbindung bestehendes Rohr 18, umgibt eng das Schutzrohr 16 und
besitzt einen nach innen zu abgeschrägten Boden, in dem sich eine öffnung befindet, durch die hindurch der
Elektrolytknopf 4 dem zu analysierenden Strömungsmittel F ausgesetzt wird. Das Rohr 18 muß aus einem
Material bestehen, das ein elektronischer Leiter ist und bei Betriebs- oder Verwendungstemperatur nicht
schmilzt. Seine metallische Phase sollte derjenigen der Kappe 6 und des Drahtes 12 entsprechen, ^a sonst eine
thermoelektrische Korrektur der von der elektrolytischen Zelle gelieferten Werte vorgenommen werden
müßte. Vorzugsweise wird ein Gemisch aus AI2O3 und Molybdän benutzt. Eine mit einem Innengewinde
versehene Hülse 20 umgibt die Flansche 16Fund 18F und ist mit einem Bodenflansch 2OF versehen, der an
dem Flansch 18F anliegt. Eine Kappenschraube 22, die einen mit Gewinde versehenen reduzierten Durchmesserteil
24 hat, ist mit diesem Gewinde in die Hülse 20 eingeschraubt und hält so die Teile zusammen. Die
Kappenschraube 22 weist Durchgangslöcher 26 für die isolierten Thermoelemenitirähte 10 und den Draht 12
auf. Ein Draht 28, di^r aus Molybdän bestehen kann, ist
mit Hilfe einer Schraube Λ) an der Kappenschraube 22 befestigt. Die Hülstf 20 <itid die Kappenschraube 22
müssen elektrisch leitend i\;in und werden vorzugsweise
aus dem gleichen Metall hergestellt, das als, Metallphase
bei dem aus einer Keramik-Metall-Verbindung bestehenden Rohr 18 benutzt wird, wobei, wenn diese Teile
aus rostfreiem Stahl hergestellt werden, kein wesentlicher
thermoelektrischer Fehler entsteht, falls die Benutzung bei einer im wesentlichen einheitlichen
Temperatur erfolgt- Die Thermoelementdrähte 10 und Drähte 12 und 28 sind an ein Potentiometer 32
angeschlossen. Wenn die zusammengebaute Einheit in einem Metallbad F angeordnet werden soll, wobei ein
Teil des Keramik-Metall-Rohres 18 der Schlacke oder dem Strömungsmittel ausgesetzt wird, wird ÜDer diesem
Teil des Rohres 18, der auf diese Weise freiliegt, vorzugsweise eine hitzebeständige Schutzhülse 34 aus
einem Material angeordnet, das gegen Temperaturen über 7000C beständig und auch oxidationsbeständig ist.
Aus Aluminiumoxid oder Magnesiumoxid hergestellte Hülsen gelten beispielsweise als derartige schützende,
hitzebeständige Materialien, wobei jedoch andere hiizebeständige Oxide oder Oxidkombinationen nicht
ausgeschlossen sind. Dazu kommt, daß dann, wenn der Fühler während des Eintauchens eine Schlackenschicht
durchdringen soll, eine Metallkappe 36 über dem Ende des Fühlers plaziert wird, um den Elektrolyten zu
schützen. Diese Kappe 36 muß aus einem Material gefertigt sein, das schmilzt, wenn es mit dem
geschmolzenen Metall in Berührung kommt. Beim Messen des Sauerstoffgehaltes von Stahl wird gewöhnlich
eine stählerne Schutzkappe 36 benutzt. Um zwischen dem Elektrolytknopf 4 und dem Schutzrohr 16
aus Quarz einen dichten Paßsitz herzustellen, kann das Schutzrohr 16 so erhitzt werden, daß es rund um den
Elektrolytknopf 4 ausfließt. Ein anderes Verfahren besteht darin, den Elektrolytknopf 4 so präzise zu
schleifen, daß er gerade in das Schutzrohr 16 hineinpaßt. In jedem Fall sollte das Ende des Schutzrohres 16 nicht
über den Elektrolytknopf 4 hinausragen und abgeschliffen werden, falls dies erforderlich ist.
Im Betriebszustand läßt sich der Fühler entweder von oberhalb des Metallbades z.T. in das Bad eintauchen,
und zwar etwa um die Hälfte seiner Länge, oder in der Seitenwand oder Bodenwand eines hitzebeständigen
Behälters, beispielsweise einer Stahlgießpfanne installieren. Das geschmolzene Metall F das eine unbekannte
Menge gelösten Sauerstoff enthält, kommi mit dem freiliegenden Ende des Elektrolytknopfes 4 in Berührung
und auch mit dem freiliegenden Ende des Keramik-Metall-Rohres 18, das ein elektrischer Leiter
ist. Auf diese Weise entsteht von Elektrolytknopf 4 aus über das Rohr 18, die Hülse 20, die Kappenschraube 22
und den Draht 28 zu dem Potentiometer 32 eine elektrische Verbindung. Außerdem wird eine elektrische
Verbindung von dem Elektrolytknopf 4 aus über das Bezugsmaterial 8, das Oxidrohr 12, die Kappe 6 und
den Draht 12 zum anderen Anschlußpol des Potentiometers 32 hergestellt. Aus der abgelesenen EMK läßt
sich in Verbindung mit der Temperatur mathematisch durch geeignete bekannte Formeln der Sauerstoffgehalt
errechnen.
Bei der in F i g. 2 gezeigten Ausführungsform wird eine Sonde 44 benutzt. Anstelle des Rohres 18 wird eine
separate Stange 40 verwendet, die aus dem gleichen Material besteht wie dieses Rohr. Das eine Ende der
Stange 40 wird in das Strömungsmittel F eingetaucht und das andere Ende über einen Leiterdraht 42 mit dem
Potentiometer 32 verbunden. Diejenigen Teile der Sonde 44, die sich innerhalb des Schutzrohres 16'
belinden, entsprechen den bei der ersten Ausführungsform beschriebenen und sind hier auch mit denselben
Bezugszeichen versehen. Das Rohr 16' unterscheidet sich von dem Rohr 16 dadurch, daß der Flansch 16F
weggelassen ist.
Eine schützende Aluminiumoxidhülse 46, die die Hülse 34 ersetzt, umgibt das Rohr 16' und ist durch einen
hitzebeständigen Klebstoff an dieses Rohr angeklebt. Die Hülse 46 hat an ihrem äußeren Ende einen radialen
Flansch 46F. Eine schützende Metallkappe 36' kann über dem unteren Ende des Rohres 16' aus denselben
Gründen wie die Kappe 36 in Fig. I vorgesehen werden. Die Ausführungsform nach F i g. 2 ist nicht so
teuer wie die zuerst beschriebene Ausführungsform, da die Kosten der Stange 40 erheblich geringer sind als die
Kosten des Rohres 18. Die Betriebsweise dieser Ausführungsform entspricht im wesentlichen derjenigen
der ersten Ausführungsform.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Messung des Sauerstoffgehaltes eines Strömungsmittels, insbesondere flüssigen
Stahls, bei einer Temperatur über annähernd 700°C, mit einem massivem Elekirolytknopf, der mit dem
Strömungsmittel in Berührung bringbar ist, ferner mit einem metallischen, mit dem Elektrolytknopf in
Berührung stehenden Sauerstoffbezugsmaterial, das sich bei Betriebstemperatur nicht verflüchtigt, einem
Thermoelement, einem mit dem Strömungsmittel in Berührung bringbaren elektrischen Leiter und mit
einem Schutzrohr für das Bezugsmaterial, das Thermoelement und den elektrischen Leiter, die
durch elektrische Anschlüsse mit einer Anzeigeeinrichtung verbunden sind, welche die durch die
Berührung des Strömungsmittels und durch dessen Temperatur entwickelte EMK anzeigt, wobei die das
Thermoelement mit der Anzeigeeinrichtung verbindenden Leitungen von einem Schutzrohr umschlossen
sind, dadurch gekennzeichnet, daß ein Innenrohr (2), das aus einem Oxid des Metalls des
Sauerstoffbezugsmaterials (8) besteht, als elektrischer Leiterpfad vorgesehen ist, dessen äußeres
Ende durch den Flektrolytknopf (4) abgedichtet ist und das mit dem Elektrolytknopf (4) in Berührung
stehende Bezugsmaterial (8) enthält, daß ein Leiterdraht (12) das innere Ende des Innenrohres (2)
in das das Thermoelement (10) hineinreicht, elektrisch mit der Anzeigeeinrichtung (32) verbindet,
daß das Schutzrohr (16, 16'), das das Innenrohr (2) umgibt, den Leiterdraht (12) des Innenrohrs (2)
umschließt und mit seinem äußeren Ende mit dem Elektrolytknopf (4) in Dichtungsberührung steht,
und daß der elektrische Leiter (18,40) außerhalb des Schutzrohres (16,16') angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der elektrische Leiter (18) ein äußeres
Rohr bildet, das das Schutzrohr (16) umgibt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kappe (6) das innere Ende des
Innenrohres (2) abdichtet, und daß der Leiterdraht (12) und die Leitungen (26) des Thermoelementes
(10) durch diese Kappe (6) hindurchgeführt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (6) mit dem Leiterdraht (12)
des Innenrohres (2) in elektrischem Kontakt steht, und daß diese Kappe (6) und das Rohr (2) aus
Molybdän gefertigt sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Schutzhülse (34), die das innere Ende der
äußeren Hülse (18) umgibt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen von dem inneren Ende des Schutzrohres
(16) radial nach außen gerichteten Flansch (16F^, einen von dem inneren Ende der äußeren Hülse (18)
radial nach außen weisenden Flansch (18FJ, der an dem Flansch (16FJ auf dem Schutzrohr (16) anliegt,
eine diese beiden Flansche umgebende, mit einem Innengewinde versehene Hülse (20), die mit einem
Flansch (20FJ versehen ist, der den an dem äußeren Rohr (18) befindlichen Flansch (18FJberührt, eine in
die Hülse (20), die elektrisch leitend ist, eingeschraubte, ebenfalls elektrisch leitende Kappenschraube
(22), und durch eine Leitung (28), die die Kappenschraube (22) mit der Anzeigeeinrichtung
(32) verbindet.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6. dadurch gekenn-
zeichnet, daß die Hülse (20) und die Kappenschraube (22) aus rostfreiem Stahl bestehen.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende der Schutzhülse
(34) an dem Flansch (18FJ des äußeren Rohres (18) anliegt
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenrohr (2) aus
O2O3 und der Knopf (4) aus Ζ1Ό2 bestehen, wobei
letzterer 3 bis 10% CaO enthält, daß das Bezugsmaterial
(8) aus einem Material der aus Chrom und Chromlegierungen bestehenden Gruppe ist, und daß
der elektrische Leiter (12) aus einem Gemisch aus AI2O3 und Molybdän besteht
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