DE2204475A1 - Verfahren zur Polymerisation von Vinylmonomeren - Google Patents
Verfahren zur Polymerisation von VinylmonomerenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung gewisser Hydroxyalkylmethylcelluloseäther
bei der Herstellung von Polymerisaten aus Vinylmonomeren.
Es ist bekannt, daß im wesentlichen wasserunlösliche monoäthylenisch
ungesättigte Monomeren, wie Vinylchlorid, in wäßriger Suspension in Gegenwart einer Anzahl natürlicher und
synthetischer wasserlöslicher Polymerisate, die als Schutzkolloide bei dem Polymerisationsverfahren dienen, polymerisiert
werden können, wobei man Produkte mit einer erwünschten gleichförmigen Teilchengrößenverteilung erhält. Beispiele derartiger
bekannter Schutzkolloide oder Dispergiermittel sind
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Hydroxypropylmethylcellulosematerlalien, wie sie in der U.S.-Patentschrift
Nr. 2 538 051 beschrieben sind, als auch Methylcellulosen, Polyvinylalkohol und Gelatine. Diese Polymerisate
sind aufgrund ihrer Oberflächenaktivität in Wasser in der Lage, mit Wasser nicht mischbare Monomeren in Wasser zu
dispergieren und zu stabilisieren und können demzufolge als schwach polymere oberflächenaktive Mittel bezeichnet werden.
Wie ein oberflächenaktives Mittel bewirken sie eine Erniedrigung der Grenzflächenspannung zwischen dem Monomeren und dem
Wasser, wodurch es möglich wird, daß das stabilisierte Monomere mit einer bestimmten Größenverteilung polymerisiert wird.
Wenn die Polymerisationsrezepturen und die verwendeten Verfahren zu einer übermäßigen Schaumbildung in dem Reaktor führen,
kann die Verwendung des Materials mit höherer Oberflächenspannung zur Lösung des Problems beitragen. Wenn jedoch ein
Produkt mit einer hohen Oberflächenspannung, wie Hydroxyäthylcellulose für diesen Zweck verwendet wird, wird die Steuerung
der Reaktion schwieriger, wodurch die erhaltenen Teilchen harte, nicht poröse glasartige Kügelchen, die eine ungeeignete
Weichmacher-Absorption aufweisen, darstellen. Im Gegensatz
dazu vermeidet die Verwendung von Hydroxybutylmethylcellulose mit im wesentlichen ähnlichen Oberflächenspannungswerten die
Schaumprobleme und führt zu einem Harz mit ausgezeichneten Absorptionseigenschaften (vergl. die im Folgenden angegebene
TABELLE I). Weiterhin wendet sich die Teilchengrößenverteilung zu größeren Fraktionen hin und die Weichmacher-Absorption wird
schlechter, wenn es auch für Cellulose-Schutzkolloide der Fall ist ungenügend Hydroxypropylmethylcellulose als Schutzkolloid
bei der Suspensionspolymerisation von Vinylchlorid verwendet wird. Es wurde überraschenderweise gefunden, daß wenn eine
Veränderung zu gröberem Material mit Hydroxybutylmethylcellulose sich ergab, ein Verlust der Absorptionsfähigkeit für Weichmacher
nicht festgestellt werden konnte. Diese Eigenschaft von Hydroxybutylmethylcellulose gestattet eine breitere Auswahl der
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Teilchengrößenverteilung ohne Verlust der Weiehmacherabsorptionseigenschaften
und vermindert die Empfindlichkeit gegen · Variablen üblicher Betriebsbedingungen (vergl. die im Folgenden
angegebene TABELLE II).
Es wurde weiterhin überraschend gefunden, daß Hydroxypropylmethylcellulose,
die einen Methoxygruppensubstitutionsgrad von mehr als 1,3, z.B. von etwa 1,6 bis 2,0 (wie es in der
U.S.-Patentschrift 2 538 051 beschrieben ist) aufweist, nicht in der Lage ist, zu Polymerisatteilchen mit gleichförmiger
Größe zu führen, die die gute Weichmacher-Absorption aufweisen, die man erreicht, wenn man die erfindungsgemäß beschriebenen
Hydroxypropylmethylcellulosematerialien (vergl. die folgende TABELLE I) verwendet.
Erfindungsgemäß werden in der nicht emulgierten wäßrigen Phase bei der Suspensionspolymerisation von Vinylmonomeren als
Schutzkolloid etwa 0,05 bis 5 % eines wasserlöslichen Hydroxybutylmethylcelluloseäthers
mit etwa 17 bis 33 Gew.-JS Methoxylgehalt
und 2 bis 13 Gew.-* Hydroxybvtylgehalt oder eines
wasserlöslichen Hydroxypropylmethylcelluloseäthers mit einem Methoxygruppensubstitutionsgrad von 0,*l bis 1,3 und einer
molaren Hydroxysubstitution von 0,2 bis 1,4 und einer Gesamtsubstitution
von kombinierter Methoxysubstitution und molarem Hydroxypropylsubstitutionsgrad von mindestens 1,0, bezogen auf
das Monomerengewicht, verwendet.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Hydroxybutylmethylcelluloseäthern
erhält man durch Umsetzen einer Alkalicellulose, die ein Alkali (NaOH)/Cellulose-Gewichtsverhältnis
von 0,7 bis 1,5 und ein Wasser/Cellulose-Verhältnis in etwa dem gleichen Bereich aufweist, was bedeutet, daß die
Alkalimetallhydroxydlösung, die bei der Herstellung der Alkalicellulose verwendet wird, 30 - 60?ig, vorzugsweise jedoch
^5-55 gew.-%ig ist, mit Butylenoxyd und Methylchlorid.
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Die Alkalicellulose wird mit 0,15 bis 0,8 Gew.-Teilen Butylenoxyd pro Gew.-Teil Cellulose vermischt und umgesetzt. Die
bevorzugten Reaktionstemperaturen liegen nicht merklich oberhalb 40°C. Anschließend wird das Produkt dieser Reaktion
mit 1,1 bis 2,0 Gew.-Teilen Methylchlorid pro Gew.-Teil Cellulose bei einer Temperatur von mindestens 40°C, vorzugsweise
nicht mehr als etwa 80°C, umgesetzt, bis die Verätherung im wesentlichen vollständig abgelaufen ist. Die Verätherungsmittel
können beide gleichzeitig zu Beginn der Reaktion vorhanden sein oder die Verätherung kann bei dieser Temperatur
in Abwesenheit von Methylchlorid durchgeführt werden, worauf man das letztere Reagens zugibt, wenn die Hauptmenge des
Olefinoxyds umgesetzt ist.
Diese Produkte besitzen eine erhebliche Thermoplastizität und
schmelzen bei mindestens 100C bis zu 400C oder mehr unterhalb
ihrer Zersetzungstemperaturen, wenn man sie auf eine Bank zur Bestimmung der Schmelzpunkte untersucht. Zusätzlich sind
die Äther viasserlöslich und sind auch in einer Reihe wäßriger Methanollösungsmittel löslich.
Wie bereits beschrieben wurde, sind die definierten Hydroxybutylmethylcelluloseäther
als Schutzkolloide oder Dispergiermittel bei der Polymerisation von vinylartigen Monomeren, wie
Vinylchlorid, besonders wirksam. Beispiele anderer derartiger monomerer Materialien sind Vinylalkanoate, wie Vinylacetat,
Vinylpropionat, Acrylnitril und Methacrylnitril und Mischungen dieser Materialien.
Die Herstellung der Polymerisate mit der gewünschten Teilchengröße
kann erreicht werden, indem man die beschriebenen Celluloseäther in einer Konzentration, die im allgemeinen sich von
0,1 bis 5 %% bezogen auf das Gewicht des Monomeren, erstreckt,
verwendet.
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Die Auswahl der Viskosität hängt von dem verwendeten System ab. PUr die Polymerisation von Vinylchlorid und Vinylchlorid-.
Mischpolymerisaten mit Monomeren, wie Vinylacetat, sind eine Reihe von Produkten mit Viskositäten von etwa 5 bis 50 cP
bei einer 2 #igen Konzentration und 200C bevorzugt. Polymerisate
und Mischpolymerisate von Vinylidenchlorid erfordern Produkte mit einer etwas höheren Viskosität, z.B. mit Viskositäten
von etwa 400 bis 4000 cP.
Die Auswahl der Methoxysubstitution und der molaren Hydroxypropylsubstitution
sowie der Viskosität hängt von dem verwendeten System ab. Zur Polymerisation von Vinylchlorid und
Vinylchlorid-Mischpolymerisaten mit Monomeren, wie Vinylacetat, "ist ein Produkt mit einem Methoxysubstitutionsgrad .von 1,0
bis 1,3 und einer molaren Hydroxypropylsubstitution von 0,75 bis 1,0 und einer Viskosität von etwa 7,3 cP bei einer 2 S6igen
Konzentration bei 200C bevorzugt.
Weiterhin verläuft die Polymerisation, wie es bei wäßrigen Suspensionspolymerisationsreaktionen der beschriebenen Art üblicherweise
der Fall ist, in Anwesenheit eines Polymerisationskatalysators. Es zeigte sich, daß in dieser Hinsicht Isopropylpercarbonat
als Katalysator besonders wirksam ist.
Die folgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung weiter erläutern, ohne sie jedoch zu beschränken. Wenn nichts
anderes angegeben, sind alle Teile und Prozentteile auf das Gewicht bezogen.
·>' In jedem der einzelnen Experimente wurde ein mit Glas ausgekleidetes
Reaktionsgefäß mit einem Passungsvermögen von 7,57 Ltr.,
das mit einem Glasflügelrührer, einem Tauchrohr aus rostfreiem
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Stahl (finger baffle) und einem Druckverrainderungsventil versehen
war, zunächst mit Stickstoff gespült. Anschließend wurden 35^0 g entmineralislertes Wasser und 3,51J g oberflächenaktives
Mittel (was eine 0,2 ?ige Lösung des im folgenden angegebenen Celluxosematerials in Wasser darstellt) und 2,5 £
einer 20 iigen Lösung des als Katalysator verwendeten Isopropy!percarbonate
in Xylol zugesetzt. Dann wurde ein Teilvakuuin hervorgerufen und man gab im Verlauf von 5 Minuten
unter Rühren mit einer Umdrehungszahl von 225 Upm 1770 g
Vinylchlorid in das Reaktionsgefäß. Die Reaktortemperatur
wurde dann auf 5^0C gebracht. Nach einer Druckabnahme von
ο
^»5** kg/cm von dem maximalen Druck wurde das Reaktionsge-
^»5** kg/cm von dem maximalen Druck wurde das Reaktionsge-
2 fäß maximal gekühlt, wurde dann auf 0 kg/cm evakuiert,
worauf es auf einen Druck von 50,8 cm Quecksilber evakuiert wurde.
Das polymerisierte Vinylchlorid wurde aus dem Reaktionsgefäß
entnommen, mit Wasser gewaschen und filtriert und über Nacht bei 500C getrocknet.
In den folgenden TABELLEN I und II sind die verwendeten Cellulosematerialien und die erhaltenen Polymerisate beschrieben.
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Vergleichsversuch Hydroxyäthylcellulose erfindungsgemäß
Hydroxypropylmethylcellulose
1,0 bis 1,3 Methoxygruppen,
0,75 bis 1,0 Hydroxypropylgruppen
erfindungsgemäß
Hydroxybutylmethyl· cellulose (*)
U) ■Ρ*
% bezogen auf das Monomere Viskosität Λ
(2 % bei 200C (cP)) Schüttdichte (g/cm^)
0,2
15 0,57 0,2
7,3
0,50
0,50
0,2
19 0,44
° Polymerisateigenschaften
(zn % Weichmacher-Absorption
(% absorbiertes Dioctylphthalat, bezogen auf das
Harzgewicht) Pulvermischzeit (Min.) Oberflächenspannung (dyn/cm)
60 63S1
;*) Methoxy 28-33/8 Hydroxybutoxyl 2-6 %
max. Feuchtigkeit 3,0 % ehem. gebundenes Eisen max· 150 ppm
Natriumchlorid max. 1,0 % Teilchengröße 95 % < 0,42 mm 108
5,2
5,2
99
5,8 64,1
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Aus den obigen Werten ist ersichtlich, daß die Verwendung von Hydroxybutylmethylcellulose bei der Suspensionspolymerisation
von Vinylchloridmonomeren anstelle von Hydroxyäthylcellulose
zu einem Polymerisat führt, das im wesentlichen die gleiche Oberflächenspannungswerte aufweist und somit ein Schäumen
verhindert, wobei man ein Harz erhält, das erheblich verbesserte Weichmacher-Absorptionseigenschaften und verminderte
Pulvermischzeiten besitzt. Die Werte zeigen ferner die verbesserte Weichmacher-Absorption, die durch die Verwendung
von Hydroxypropylmethylcellulose mit der angegebenen Methoxy- und Hydroxypropylsubstitution erzielt wird.
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Vergleichsversuch erfindungsgemäß
% bezogen auf das Monomere Viskosität (2 % bei 20°C) cP
Schüttdichte (g/cnr')
Polymerisateigenschaften
% Weichmacher-Absorption Pulvermischzeit (Min«)
Oberflächenspannung (dyn/cm)
Siebanalyse - U.S.S. Kaschenweite: 0,210 mm
(70 mesh)
0,149 - 0,210 mm (70 - 100 mesh)
0,149 mm (100 mesh)
Hydroxypropylmethylcellulose 1,66 bis 1,95 Methoxygruppen,
0,1 bis 0,20 Hydroxypropylgruppen
0,2 50 0,49
(*) wie in TABELLE I Hydroxybutylmethylcellulose (*)
0,2
19
0,44
0,44
86 | 9 |
5 | 85 |
50, | 1 |
8, | |
89, | |
99
.5,8
64,1
37,8 61,3
2,1
220U75
- ίο - ■
Aus den obigen Werten ist ersichtlich, daß man bei der Verwendung von Hydroxybutylmethylcellulose bei der Suspensionspolymerisation von Vinylchloridmonomeren, bei denen eine Verlagerung
zu dem gröberen Material beobachtet wird, überraschenderweise erheblich verbesserte Weichmacher-Absorptionseigenschaften
feststellt als man sie erzielt, wenn man äquivalente Mengen Hydroxypropylmethylcellulose verwendet, die
Methoxy- und Hydroxypropyl-Substitutionsgrade aufweisen, die nicht im Rahmen der vorliegenden Erfindung liegen.
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Claims (1)
- PATENTANSPRUCH :Verfahren zur Polymerisation von Vinylmonomeren in nichtemulgierter wäßriger Suspension in Gegenwart eines Schutzkolloides, dadurch gekennzeichnet, daß man als Schutzkolloid 0,05 bis 5 % eines wasserlöslichen Hydroxybutylmethylcelluloseäthers mit etwa 17 bis 33 Gew.-5? Methoxylgruppen und etwa 2 bis 13 Gew.-? Hydroxybutylgruppen oder eines wasserlöslichen Hydroxypropylmethylcelluloseäthers mit einem Methoxysubstitutionsgrad von 0,4 bis 1,3 und einer molaren Hydroxysubstitution von 0,2 bis 1,1I, bezogen auf das Monomerengewicht verwendet.209834/1075
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