DE2204447B2 - Verfahren und Zentrifuge zum Zentrifugieren von Blut für die Ermittlung charakteristischer Blutsenkungswerte - Google Patents
Verfahren und Zentrifuge zum Zentrifugieren von Blut für die Ermittlung charakteristischer BlutsenkungswerteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie eine Zentrifuge
zur Durchführung dieses Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 8.
Rote Blutkörperchen weisen im Blut gesunder Personen eine erhebliche Schwebefähigkeit auf, die sich
im Blut kranker Personen ändert und zum beschleunigten Sedimentieren infolge Agglomeration der Blutkörperchen
führt. Es handelt sich um ein vielschichtiges Geschehen, bei dem Änderungen des Hämatokrits, der
Form und der elektrischen Ladung der Blutzellen neben Verschiebungen in der Zusammensetzung der Bluteiweißkörper
und andere Faktoren eine Rolle spielen. Die zeitlich unterschiedliche Sedimentierung wird für
Diagnosezwecke ausgenutzt. Ungerinnbar gemachtes verdünntes Vollblut wird dabei in senkrecht stehende
Pipetten gefüllt. Nach einer Stunde und nach zwei Stunden wird die von den sich senkenden Blutkörperchen
durchlaufene Wegstrecke anhand der abgelesenen Grenze zwischen Plasma und Blutkörperchenagglomeration
bestimmt. Anhand der ermittelten Wegstrecken lassen sich Rückschlüsse auf Krankheiten ziehen.
Um diese Verfahren zu verkürzen und um die Reproduzierbarkeit der ermittelten Werte zu verbessern,
ging man dazu über, das Blut zu zentrifugieren. Eine für diesen Zweck verwendete Zentrifuge trägt an
ihrem Umfangsbereich Halterungen für Röhrchen, in welche die Blutproben eingebracht werden. Die
Halterungen mit den Röhrchen sind unter einem kleinen Winkel bezüglich der Drehachse der Zentrifuge nach
innen geneigt. Die Halterungen mit den Röhrchen sind durch einen gesonderten Mechanismus während des
Zentrifugierens um ihre Längsachse drehbar, wobei diese zusätzliche Drehung zyklisch, absatzweise und
langsam vorgenommen werden kann (US-PS 31 99 775).
Durch das Drehen der Halterungen mit den Röhrchen um ihre Längsachsen im Zentrifugalfild läßt sich zwar,
verglichen mit dem bisher verwendeten Absetzverfahren, eine schnellere Blutsenkung erreichen. Es hat sich
jedoch gezeigt, daß die Auswertung sehr langwierig und kompliziert ist, da infolge der gewählten Anordnung
Korrekturfaktoren eingeführt werden müssen. Außerdem ist die Reproduzierbarkeit der Werte nicht
gewährleistet, so daß Mißdeutungen der ermittelten Ergebnisse möglich sind.
Bekannt ist weiterhin eine Zentrifuge, bei der die Röhrchen während des Zentrifugierens aus einer
geneigten Lage in die vertikale Stellung verschwenkt werden (DE-OS 15 98 369). Mit dieser Zentrifuge lassen
sich Substanzen in Fraktionen unterschiedlichen spezifischen Gewichtes trennen sowie Substanzen mischen
und dekantieren. Zur Ermittlung von Biutsenkungswerten eignet sich die bekannte Zentrifuge nicht.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, das Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 und die Zentrifuge gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 8 so auszubilden, da3
bei geringem Zeitaufwand die gewünschten charakteristischen Blutsenkungswerte reproduzierbar ermittelt
werden können.
Die Lösungsmittel dieser Aufgabe sind im Kennzeichen des Anspruchs 1 verfahrensmäßig und im
Kennzeichen des Anspruchs 10 vorrichtungsmäßig beschrieben.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß sich aufgrund der mehrmaligen, durch Ruheperioden
getrennten, gegenseitigen Durchsetzung der im Zentrifugalfeld erzeugten und zusammengehaltenen
Blutagglomerationen und des abgetrennten Plasmas exakt reproduzierbare Blutsenkungswerte unter Einbeziehung
eines linearen Korrekturfaktors in extrem kurzen Zeiten ermitteln lassen, so daß der Arzt in der
Lage ist, aufgrund der erhaltenen Werte eine sichere Diagnose zu stellen.
Vorteilhafte Maßnahmen zur Durchführung des Verfahrens sind in den Unteransprüchen 2 bis 7
beschrieben. Mit der Maßnahme nach Anspruch 7 kann ein vom Hämatokrit unabhängiges Sedimentationsverhältnis
ermittelt werden, das für spezielle Diagnosen besonders günstig ist.
In den Unteransprüchen 9 bis 12 sind vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Zentrifuge
beschrieben. Mit der Konstruktion gemäß Anspruch 9 ergibt sich bei einem reversierbaren Antriebsmotor die
Drehbewegung der Halterungen um 180° in den Ruheperioden von selbst. Mit der Konstruktionsvariante
nach Anspruch 10 wird eine zusätzliche Drehsicherung zwischen Rotor und Stirnrad während der
Zentrifugierperiode erreicht. Die Ausführungsform der Unteransprüche 11 und 12 ermöglicht eine von der
Drehrichtung des Motors unabhängige Drehung der Halterungen in den Ruheperioden. Der dabei verwendete
Elektromagnet wird über eine Steuereinrichtung nur dann betätigt, wenn der Antriebsmotor abgeschaltet ist.
Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert. Es zeigt
Fig. 1 schematisch die einzelnen Schritte zur Durchführung des Verfahrens,
Fig.2 perspektivisch eine erste Ausführungsform
einer zur Durchführung des Verfahrens verwendeten Zentrifuge,
F i g. 3 einen Schnitt längs der Linie 3-3 von F i g. 5,
F i g. 4 einen Schnitt längs der Linie 4-4 von F i g. 5,
F i g. 4 einen Schnitt längs der Linie 4-4 von F i g. 5,
F i g. 5 eine Draufsicht auf die Zentrifuge von F i g. 2, und
Fig.6 einen Schnitt durch eine zweite Ausführungsform einer Vorrichtung.
ίο Wie aus F i g. 1 zu ersehen isi, wird mit einer Spritze
12 dem Arm 10 eines Patienten Blut entnommen und in einer Mischkammer 14 für die Blutsenkung aufbereitet.
Dieses Blut wird in Probenröhrchen 16 gefüllt, die in zur Drehachse einer Zentrifuge 24 exzentrischen Halterungen
46 im wesentlichen parallel zu der Drehachse eingebracht werden.
Die von einem Motor 22 angetriebene Zentrifuge 24 rotiert während der Zentrifugierperiode A mit einer
Zentrifugalbeschleunigung von 7,25 £■ 20 s im Uhrzeigersinn.
Nach dem stoßfreien Abbremsen bis zum Stillstand werden während der Ruheperiode B die
Halterungen 46 mit den Probenröhrchen 16 um 180° gedreht. Abschließend rotiert die Zentrifuge 24
während der Zentrifugierperiode C 20 s, wobei eine Zentrifugalbeschleunigung zwischen 6,25 und 8 g
erreicht wird. Die Drehrichtung ist dabei zur Drehrichtung der Zentrifugierperiode A entgegengesetzt. Da
sich zu Beginn des Zentrifugierens in der Zentrifugierperiode Cdie sich bildenden Blutkörperchenagglomerate
in eine Stellung gedreht haben, die bezogen auf den Radius der Zentrifuge weiter innen liegt, durchdringen
die Agglomerate die Restflüssigkeit in den Röhrchen bei dem Zentrifugieren radial nach außen. Nach dem
stoßfreien Abbremsen werden die Röhrchen während der Ruheperiode D wieder um 180° gedreht. Während
der nächsten Zentrifugierperiode, die 60 s dauert und bei der Zentrifugalbeschleunigungen von 6,25 bis &g
erzeugt werden, findet eine sehr starke Agglomerierung statt. Während der sich daran anschließenden Ruheperiode
F werden die Halterungen 46 wieder um 180° gedreht. Darauf folgt eine vierte und eine fünfte
Zentrifugierperiode G und /, die jeweils 20 s dauert und von einer Ruheperiode H unterbrochen wird, während
der die Röhrchen wieder um 180° gedreht werden. Am Abschluß dieses Verfahrens setzt sich am Boden der
Röhrchen ein Agglomerat ab, das eine deutliche Trennlinie zu dem darüberstehenden Plasma hat. Durch
Vergleich mit einer Standardprobe können die gewünschten Werte unter Zuhilfenahme einer Skala
so ermittelt werden.
Die in den Fig. 2 bis 5 gezeigte Zentrifuge 24 wird
von einem Motor 22 über ein Welle 26 angetrieben. Der Motor wird von einem Gerät ^gesteuert. Die Welle 26
ist in einer Öffnung 36 eines Bundes 34 mittels einer
■55 Schraube 28 befestigt. An dem Bund 34 sitzt die Zentrifugenachse 32, die sich durch die Laufbüchse 31
eines Rotors 33 erstreckt, an der auf der Seite des Bundes 34 eine Scheibe 30 und am gegenüberliegenden
Ende eine Scheibe 56 sitzt. Auf der Zentrifugenachse 32
M) sitzt drehfest ein Stirnrad 38, das axial mittels eines
Klemmrings 40 fixiert ist, der mit einer Schraube 42 an der Zentrifugenachse 32 gehalten ist. In öffnungen in
den Scheiben 56 und 30 des Rotors 33 sitzen diametral gegenüberliegend mit gleichem Abstand von der
ii") Drehachse des Rotors 33 Halterungen 46, an denen
Ritzel 48 angeformt sind, deren Zähne mit den Zähnen des Stirnrads 38 kämmen. In den Halterungen 46 sind
die Röhrchen 16 mittels Blattfedern 50 gehalten.
Von der Scheibe 56 steht ein Zapfen 54 ab, der in einen Schlitz 58 in dem Stirnrad 38 eingreift. Der Schlitz
58 erstreckt sich längs eines Bogenabschnittes eines zur Drehachse des Rotors 33 konzentrischen Kreises. Die
Länge des Schlitzes ist so bemessen, daß bei einer Relativdrehung zwischen dem Rotor 33 und dem
Stirnrad 38, die durch die Schlitzenden begrenzt ist, durch das Kämmen des Stirnrads 38 mit den Ritzeln 48
eine Drehung der Halterungen 46 und damit der darin befindlichen Probenröhrchen 16 um 180° stattfindet.
Wenn die Zentrifuge 24 sich beispielsweise während der Zentrifugierperiode C von F i g. 1 dreht, liegt der
Zapfen 54 an dem einen Ende des Schlitzes 58 an. Beim Abbremsen des Motors 22 und beim erneuten Anlaufen
in entgegengesetzter Richtung findet eine Relativbewegung zwischen dem Stirnrad 38 und dem Rotor 33 statt,
wodurch die Ritzel 48 während der Ruheperiode um 180° gedreht werden. Wenn die Halterungen 46 und die
Probenröhrchen 16 aus einem transparenten Material bestehen, kann zur Ablesung der sich einstellenden
Werte eine Skala 52 verwendet werden.
Um ein stoßfreies Abbremsen und einen einwandfreien Lauf des Rotors 33 zu erhalten, ist in einem Schlitz 66
der Scheibe 56 um einen Zapfen 64 schwenkbar ein Sperrglied 60 gehalten, dessen der Scheibe 30
gegenüberliegendes Ende mit einem Gewicht 68 versehen ist und dessen anderes Ende 61 über die
Scheibe 56 vorsteht. Im Zentrifugalfeld bewegt sich das Gewicht 68 in die in F i g. 3 gestrichelt gezeigte Lage,
wodurch das Ende 61 des Sperrglieds 60 zwischen die Zähne des Stirnrads 38 eingreift. Wenn das Zentrifugalfeld
abgeschwächt wird, löst sich das Ende 61 des Sperrglieds 60 wieder von dem Eingriff mit dem
Stirnrad 38. Das Stirnrad 38 trägt in dem Bereich 70, in dem kein Eingriff des Sperrglieds 60 mit den Zähnen des
Stirnrads 38 erwünscht ist. keine Zähne.
Bei der in F i g. 6 gezeigten Ausführungsform der Vorrichtung sind die obere Scheibe 56 und die untere
Scheibe 30 des Rotors 33 fest mit der Zentrifugenachse 32 verbunden. Die Halterungen 46 mit den Röhrchen 16
sind in diametral gegenüberliegenden öffnungen in den Scheiben 30 und 56 gehalten. Jede Halterung 46 trägt
unter der Scheibe 30 Ritzel 48, die mit einem Stirnrad 38 kämmen. Das Stirnrad sitzt im Gewindeeingriff auf
einem Gewindeschnitt 78, der drehfest an der Zentrifugenachse 32 gehalten ist. Zwischen der Scheibe
30 und dem Stirnrad 38 ist eine Blattfeder 102 angeordnet, die das Stirnrad 38 von der Scheibe 30
wegdrückt. Auf der der Blattfeder 102 gegenüberliegenden Seiten trägt das Stirnrad 38 den umlaufenden Ring
ίο 90 eines Drucklagers 84, dessen Kugeln 94 auf dem
ortsfesten Ring 92 sitzen. An dem ortsfesten Ring 92 greift das eine Ende eines Schwenkhebels 86 an, der um
einen ortsfesten Zapfen 88 schwenkbar ist und dessen anderes Ende mit dem Arbeitsglied 98 eines Elektromagneten
100 gelenkig verbunden ist.
Der Motor 22 treibt die Zentrifugenachse 32 über ein
Ritzel 72 und ein damit in Eingriff stehendes Zahnrad 74.
Wenn der Rotor 33 durch den Motor 22 in Drehung
versetzt wird, rotiert gleichzeitig damit auch das
:o Stirnrad 38. Bei der Stillsetzung des Motors 22 kann
über das Steuergerät C der Elektromagnet 100 betätigt werden, wodurch der Schwenkhebel 86 nach oben
verschwenkt wird und das Drucklager 84 axial verschiebt. Gleichzeitig mit dieser Verschiebung wird
5 das Stirnrad 38 auf dem Gewindeabschnitt 78 axial verschoben, wodurch es sich dreht und die Ritzel 48
antreibt. Die axiale Verschiebung und die dadurch bedingte Drehung des Stirnrads 38 ist so bemessen, daß
die Ritzel 48 die Halterungen 46 mit den darin
so befindlichen Probenröhrchen 16 genau um 180° drehen.
Wenn in der nächsten Ruheperiode die Stromzuführung zu dem Elektromagneten 100 abgeschaltet wird, wird
der Schwenkhebel 86 zusammen mit dem Stirnrad 38 und dem Drucklager 84 durch die Blattfeder 102 in die
·"> Ausgangsstellung zurückgebracht, wobei sich die Röhrchen zur ersten Drehbewegung entgegengesetzt
um 180° drehen. Zur automatischen Steuerung der Vorrichtung mit gleichen oder ungleichen Zeiträumen
der Zentrifugierperiode können elektronische oder
-"ι elektromechanische Steuereinrichtungen verwendet
werden. \
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (12)
1. Verfahren zum Zentrifugieren von Blut für die Ermittlung charakteristischer Blutsenkungswerte
mit Anordnung der Blutproben in exzentrisch zu einer Drehachse liegenden Säulen, deren Längsachsen
zur Drehachse höchstenfalls leicht geneigt sind und bei dem die Blutproben durch Drehung um die
Drehachse einem Zentrifugalfeld ausgesetzt und zyklisch absatzweise langsam um ihre Längsachse
verdreht werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Blutprobensäule in Anordnung unter
einem Neigungswinkel von 0 bis 6° zur Drehachse während Zentrifugierperioden vorbestimmter
Dauer dem Zentrifugalfeld ausgesetzt werden, daß das Zentrifugalfeld jeweils am Ende der Zentrifugierperiode
durch stoßfreies Abbremsen auf b < g reduziert wird, und daß in diesen Ruheperioden
zwischen den Zentrifugierperioden die Blutprobensäulen jeweils so langsam um 180° verdreht werden,
daß ein Mischeffekt vermieden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrifugalbeschleunigung während
der Zentrifugierperioden zwischen 2 und Mg gewählt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dauer der Zentrifugierperioden
umgekehrt proportional zu den eingestellten Zentrifugalbeschleunigungen gewählt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrifugierperioden
gleich lang sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dauer wenigstens
einer der auf die erste Zentrifugierperiode folgenden Zentrifugierperioden länger gewählt wird als die
erste.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei vier Zentrifugierperioden die
Dauer der ersten beiden und der letzten gleich lang und die Dauer der vorletzten wenigstens doppelt so
lang wie die Dauer einer der übrigen Zenlrifugierperioden gewählt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrifugalbeschleunigung
während der letzten Zentrifugierperiode mehr als 100 ^-beträgt.
8. Zentrifuge zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, deren
Rotor über eine Antriebswelle antreibbar ist und im Bereich seines Umfangs Halterungen zur Aufnahme
von Probenröhrchen in zur Rotordrehachse höchstenfalls leicht geneigter Anordnung trägt, wobei die
Halterungen um ihre Längsachse zyklisch und absatzweise mit einer Drehgeschwindigkeit wesentlich
kleiner als die des Rotors drehbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsachsenneigungswinkel
der Halterungen (46) 0 bis 6° betragen, daß die Antriebsmittel (22, 38, 48) für Rotor (33) und bo
Halterungen so ausgebildet sind, daß der Rotor zyklisch für aufeinanderfolgende Zentrifugierperioden
vorbestimmter Dauer (und bei dazwischenliegenden Ruheperioden mit einer wirksamen Zentrifugalbeschleunigung
b < g) drehbar ist und die Halterungen nur während dieser Ruheperioden um
jeweils 180° verdreht werden können, und daß Bremsmittel zum stoßfreien Abbremsen der Rotordrehung
am Ende der Zentrifugierperioden vorgesehen sind.
9. Zentrifuge nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung eines reversierbaren
Antriebsmotors (22) als Antriebsmittel an den Halterungen (46) Ritzel (48) sitzen, die mit einem
Stirnrad (38) in Eingriff stehen, das an der vom Antriebsmotor angetriebenen Zentrifugenachse (32)
befestigt ist, auf welcher der Rotor (33) drehbar ist, und daß ein rotorfester, achsparalleler Zapfen (54)
sich in einen im Stirnrad ausgebildeten Schlitz (58) erstreckt, dessen zur Drehachse konzentrische
Kreisbogenlänge eine Drehung der Halterungen um 180° zulassend bemessen ist.
10. Zentrifuge nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch ein am Rotor (33) schwenkbar (64) gehaltenes
Sperrglied (60), das unter dem Einfluß des Zentrifugalfeldes in das Stirnrad (38) eingreift.
11. Zentrifuge nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß als Antriebsmittel an den Halterungen (46) Ritzel (48) sitzen, die mit einem Stirnrad (38) in
Eingriff stehen, das auf einem Gewindeabschnitt (78) der vom Motor (22) angetriebenen, den Rotor (33)
drehfest tragenden Zentrifugenachse (32) sitzt und in den Ruheperioden längs der Zentrifugenachse
zwischen zwei Stellungen verschiebbar ist, die einer Drehung der Halterungen um 180° entsprechen.
12. Zentrifuge nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Verschiebung des Stirnrades (38) längs der Zentrifugenachse (32) ein
ortsfest gelagerter (88) Schwenkhebel (86), dessen eines Ende auf ein stirnradseitiges Axiallager (84)
einwirkt und dessen anderes Ende mit einem Elektromagneten (100) verbunden ist, und eine
Rückstellfeder (102) vorgesehen sind.
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