DE2202591C3 - Selbsttätige Abfüllwaage für Materialien mit wechselnden Fließeigenschaften und Arbeitsverfahren hierzu - Google Patents
Selbsttätige Abfüllwaage für Materialien mit wechselnden Fließeigenschaften und Arbeitsverfahren hierzuInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine selbsttätige Abfüllwaage für Materialien mit wechselnden Fließeigenschaften,
wie Schüttgüter und Flüssigkeiten, mit Schaltmitteln, die die Fließgeschwindigkeit des Materials
während der laufenden Zuteilung messen, mit Schaltmitteln, die in Abhängigkeit von einem Soll-Istwert-Vergleich
des Füllstandes den Abschaltzeitpunkt der Grobstromdosierung bestimmen und mit einer von
der Fördergeschwindigkeit des Materials abhängigen Einrichtung zur Korrektur dieses Sclializeitpunktes.
Bei Abfüllwaagen besteht das Bestreben, eine möglichst große Anzahl von Abfüllungen in einer
bestimmten Zeiteinheit, beispielsweise in einer Stunde zu erreichen. Eine optimale Fülleistung wird dann
erreicht, wenn die Grobstromzuteilung möglichst lange dauert und die Feinstromzuteilung nur während der
unbedingt notwendigen Zeit erfolgt. Um einer möglichst optimalen Fülleistung nahe zu kommen, wird bei
bekannten Abfüllwaagen in Abhängigkeit von den erreichten Toleranzen einer Füllung der Umschaltwert
für die nächste Füllung festgelegt. Insbesondere bei Flüssigkeiten mit einer höheren Viskosität ändert sich
der Umschaltwert jedoch von Füllung zu Füllung derart daß auch mit diesem Verfahren eine optimale
Fülleistung nicht erreicht werden kann.
Für ein mit konstanter Geschwindigkeit, jedocl unregelmäßiger Bandbelegung gefördertes Schüttgut isi
es aus der US-PS 29 33 281 bekannt, den Abfüllvorganj nach einer Zeit zu unterbrechen, nach Erreichen eine:
stabilen Gewichtes die abgefüllte Menge zu wiegen unc anschließend die aus diesen Werten gewonnene Zeit zi
berechnen, die voraussichtlich noch benötigt wird, un das Soll-Gewicht zu erreichen. Eine Kontrolle de:
erreichten Gewichtes erfolgt bei diesem Verfahrer nicht. Dementsprechend ist das Verfahren mit erhebli
'i
chen Ungenauigkeiten behaftet, außerdem ist die erreichte Zeitersparnis nur gering.
Weiterhin lehrt die GB-PS 8 53 605 zum Ausgleich des durch die Variation der Förderrate bedingten
Effektes vom Beginn des Fördervorganges bis zum Erreichen eines Zwischengewichtes einen Kondensa'or
konstant aufzuladen, ihn anschließend so zu entladen, daß die Entladezeit proportiona! zur Aufladezeit ist und
bei Erreichen einer vorgegebenen Kondensatorspannung den Fördervorgang zu beenden, wobei die Zeit, in
der der Kondensator von der vorgegebenen Spannung bis zur Spannung Null entladen ist, der Nachlaufzeit
entspricht. Dieses Verfahren ist jedoch aus zwei Gründen ungenau. Da die Vorlaufzeit nicht berücksichtigt
wird und die Nachlaufzeit konstant vorgegeben wird, der in der konstanten Nachlaufzeit erzielte
Nachlauf jedoch von der Bandbelegung aohängig ist, führt das Verfahren nur zu relativ ungenauen Abfüllgewichten,
die außerdem von der Bandbelegung abhängig sind. Darüber hinaus ermittelt der Kondensator nur
einen gemittelten Integralwert der Fördergeschwindigkeit. Insbesondere, z. B. bei Flüssigkeiten, deren
Viskosität sich von Charge zu Charge ändert, ergeben sich bei der Veränderung der Viskosität während des
Abfüllvorganges zusätzliche und teilweise ganz erhebliehe Fehler.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine selbsttätige Waage zu schaffen, die bei hoher Genauigkeit eine
optimale Fülleistung auch bei unterschiedlichen Fließeigenschaften
des Materials erreicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schaltmittel den Umschaltzeitpunkt von Grobauf
Feinstromzuieilung und/oder den Abschaltzeitpunkt für die Feinstromzuteilung auf Grund der kurz vor
Erreichen des Schaltzeitpunktes gemessenen Fließgeschwindigkeit bestimmen. Vorteilhafterweise ist dabei
durch einen bei Beginn des Füllvorganges in Betrieb gesetzten Zeitgeber nach einer voreingestellten Zeit ein
Vor- und Rückwärtszähler an einen impulsgeber mit einer konstanten Frequenz anschaltbar und der Vor-
und Rückwärtszähler bei Erreichen des Umschaltzeitpunktes von dieser Impulsfrequenz abschakbar und an
eine höhere Frequenz zur Rückstellung des Vor- und Rückwärtszählerf. auf Null anschaltbar, wobei bei
Erreichen des Null-Wertes im Vor- und Rückwärtszäh- ^5
ler die Zuteilung von Grob- auf Feinstrom umschaltbar ist. Dabei ist es besonders günstig, wenn die am
Zeitgeber voreingestellte Zeit die bei höchster Füllgeschwindigkeit zum Erreichen des Umschaltreitpunktes
erforderliche Zeit ist. Bei einer die Meßwerte analog verarbeitenden Abfüllwaage wird die Erfindung vorzugsweise
so angewendet, daß zusätzlich ein der Fließgeschwindigkeit proportionaler Analogwert der
Null-Vergleichseinrichtung zuführbar ist, durch welche Null-Vergleichseinrichtung bei Übereinstimmung des
Analog-Soll-Wertes mit der Summe aus den Analog-Ist-Werten
des Gewichtes und der Fließgeschwindigkeit ein Sthaltimpuls zur Umschaltung von Grob- auf
Feinstromzuteilung aussendbar ist. Dabei ist es besonders günstig, wenn durch den Schaltimpuls zur
Umschaltung von Grob- auf Feinstromzuteilung über eine Schalteinrichtung der Analog-Wert für die
Fließgeschwindigkeit von der Null-Vergleichseinrichtung abschaltbar ist. Weitere Ausgestaltungen der
Erfindung sind dadurch gekennzeichnet, daß der der Fließgeschwindigkeit proportionale Analog-Wert durch
Differenzieren des dem Gewicht proportionalen Analoe-lst-Wertes
erzeugbar ist, daß über einen Inkrementalgeber eine dem Anstieg des Analog-Ist-Wertes
proportionale Impulsfrequenz erzeugbar ist, die durch einen Frequenz-Spannungswandler in eine der Fließgeschwindigkeit
proportionale Spannung umwandelbar ist.
Besonders vorteilhaft läßt sich ein ^beitsverfahren mit der erfindungsgemäßen selbsttätigen Abfüllwaage
durchführen, wenn eine elektronische Datenverarbeitungsanlage den Füllvorgang überwacht. Bei diesem
Arbeitsverfahren wird zu Beginn der Messung der letzte ermittelte Umschaltzeitpunkt als Soll-Wert verwendet,
ein erster Gewichtswert des Wiegegutes ermittelt und gespeichert und nach Ablauf eines vorgegebenen festen
Zeitabschnittes ein zweiter Gewichtswert ermittelt, die
Differenz aus erstem und zweitem Gewichtswert gebildet und diese als ein Meßwert für die Fließgeschwindigkeit
zur Korrektur des Sollwertes verwendet, welcher Soll-Wert wiederum nach Ablauf des vorgegebenen
Zeitabschnittes durch die Fließgeschwindigkeit korrigiert wird, bis der Ist-Wert den korrigierten
Soll-Wert erreicht hat. Durch die zu Anfang des Füllvorganges begonnene Ermittlung eines korrigierten
Sollwertes ist sichergestellt, daß auch bei unvorhergesehenen Änderungen der Fließeigenschaften wenigstens
ein korrigierter Soll-Wert zur Verfügung steht. Andererseits ist durch die ständige Wiederholung der
Korrektur des Sollwertes durch den Ist-Wert sichergestellt, daß der endgültige Soll-Wert durch die kurz vor
Erreichen des Schaltwertes gemessene Fließgeschwindigkeit bestimmt wird. Da die Meßzeit bei diesen
Verfahren immer konstant ist, kann der Reziprokwert der Gewichtsdifferenz als Meßwert für die Fließgeschwindigkeit
verwendet werden.
Eine Abwandlung des genannten Arbeitsverfahrens mit einer selbsttätigen Abfüllwaage nach der Erfindung,
die sich ebenfalls insbesondere für durch elektronische Datenverarbeitung überwachte Abfüllwaagen eignet, ist
dadurch gekennzeichnet, daß zu Beginn der Messung der letzte ermittelte Umschaltwert als Soll-Wert
verwendet wird, daß die Zeitdauer ermittelt wird, während der das Gewicht des Wiegegutes um einen
voreingestellten Wert zunimmt und daß diese als ein Meßwert für die Fließgeschwindigkeit zur Korrektur
des Soll-Wertss verwendet wird, welcher Soll-Wert wiederum nach Ablauf des vorgegebenen Zeitabschnittes
durch die Fließgeschwindigkeit korrigiert wird, bis der Ist-Wert den korrigierten Soll-Wert erreicht hat.
In den Figuren sind schematisch Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine Anordnung mit einem Vor- unc Rückwärtszähler zur Bestimmung des Umschaltzeit
Punktes in Abhängigkeit von der Fließgeschwindigkeit,
Fig. 2 eine Anordnung für die Anwendung dei erfinderischen Lehre bei selbsttätigen Waagen mi
analogem Ist-Wert-Ausgang,
Fig.3 einen Teil eines Programmablaufplanes, ar
Hand dessen das Arbeitsverfahren bei einer selbsttäti gen Abfüllwaage, die durch eine elektronische Daten
Verarbeitungsanlage überwacht wird, erläutert werdei soll.
Die Fig. 1 zeigt als Lösungsmöglichkeit für di< erfinderische Lehre eine Anordnung mit einem Vor- um
Rückwärtszähler. In dieser Anordnung sind mechani sehe Schaltkontakte der Einfachheit und der bessere
Übersicht wegen gezeichnet. Es sei jedoch daran hingewiesen, daß statt der mechanischen Schaltkontak
te auch elektronische, z. B. Transistoren, verwende werden können. Durch Schließen der Schaltkontakte c
und e 2 wird die Anordnung in Betrieb gesetzt. Über den Kontakt ei wird ein Zeitgeber ZG eingeschaltet und
über die Kontakte e2 und ^3 über die Grobstromzuteilung
G in Betrieb gesetzt. Nach der Zeit 11, in der der
Umschaltzeitpunkt für die Umschaltung von Grob- auf Feinstromdosierung bei der größtmöglichen Fließgeschwindigkeit
erreicht wird, wird der Kontakt t geschlossen und hierdurch von dem Oszillator Osz der
Ausgang für die Frequenz f\ über den geschlossenen Kontakt g 1 mit dem Vor- und Rückwärtszähler Z
verbunden. Als Zähler kann jeder beliebige Vor- und Rückwärtszähler, z. B. ein Ringzähler, verwendet
werden. Mittels der Vergleichseinrichtung VE wird der Ist-Wert des Gewichtes IWmit dem Umschaltwert UW
auf Gleichheit überprüft. Bei Übereinstimmung werden die Schalter g 1 bis ^3 betätigt. Der Schalter^ 1 schaltet
die Frequenz f\ von dem Zähler Zab. Gleichzeitig wird über den Kontakt g2 der Ausgang des Oszillators für
die Frequenz /"2 mit dem Zähler Z verbunden, da bei
Verlassen der Nullage des Zählers die Nullkontakte π 1 und π 2 betätigt wurden. Über die Kontakte g 3 und η 2
wird die Einschaltung der Grobstromzuteilung aufrecht gehalten. Der Zählerstand in Zähler Z bei der
Umschaltung der Kontakte g ist ein Maß für die Viskositätsänderung des zu dosierenden Materials. Das
Frequenzverhältnis f2 und f\ ist konstant und wird so gewählt, daß nach Rückstellung des Zählers auf Null ein
optimaler Umschaltzeitpunkt erreicht wird. Bei Erreichen der Nullage werden die /7-Kontakie in ihre
Ruhelage zurückgestellt und über π 2 wird von der Grobstromdosierung auf die Feinstromdosierung umgeschaltet.
Nach Erreichen des Endwertes wird durch Öffnen des in hier nicht dargestellter Weise betätigten
Kontaktes k die Feinstromdosierung F abgeschaltet. Durch erneutes Betätigen der Kontakte e. die
automatisch erfolgen kann, wird eine neue Füllung eingeleitet. Wird der Umschaltzeitpunkt FW innerhalb
der Zeit 11 erreicht, so wird der Zähler Z nicht erregt
und über die Kontakte gZ und η 2 wird von der Grobstromzuteilung auf die Feinstromzuteilung umgeschaltet.
Die Fig. 2 zeigt eine Lösungsmöglichkeit für die erfinderische Lehre bei einer selbsttätigen Waage, bei
der ein dem Gewicht proportionaler analoger Meßwert erzeugt wird. Der von der Waage W erzeugte Ist-Wert .,
IW wird in einem Null-Verstärker NV mit einem analogen Soll-Wert SW verglichen. Gleichzeitig wird
das Ausgangssignal der Waage einem Inkrementalge- ber IG zugeführt der eine Impulsfolge proportional zur
Füllgeschwindigkeit (hohe Füllgeschwindigkeit: hohe Impulsfolge; kleine Fallgeschwindigkeit: kleine Impulsfolge) erzeugt In einem Frequenz-Spannungswandler
bzw. einem Frequenz-Stromwandler wird ein der Frequenz proportionales Signal und damit ein der
Füllgeschwindigkeit proportionales Signal erzeugt. « Dieses wird über die Schalteinrichtung Sf dem
Nullverstärker NV zugeführt und in diesem entweder dem analogen Ist-Wert IW hinzu addiert so daß der
Nullverstärker bei Gleichheit des Soll-Wertes mit Summe der Ist-Werte des Gewichtes und des Fließge- ^0
schwindigkeitswertes einen Schaltimpuls aussendet oder die der Fließgeschwindigkeit proportionale Spannung wird von dem Soll-Wert SW abgezogen, so daß
der Null-Verstärker anspricht, wenn der Ist-Wert /IV der Differenz von Soll-Wert und Fließgeschwindigkeits- 6,
signal entspricht Über den Verstärker V wird das vom Null Verstärker NV ausgesandte Umschaltsignal der
t imschalteinrichtung UE zugeführt die von Grob- auf
Feinstromzuteilung umschaltet. Gleichzeitig wird das Signal der Schalteinrichtung SE zugeführt, die das
Fließgeschwindigkeitssignal von dem Nullverstärker abschaltet und die Eingangsklemmen für diese Spannung
kurzschließt, so daß nunmehr das Ist-Wert-Signa! unmittelbar mit dem Soll-Wert-Signal verglichen wird
und der Null-Verstärker bei Gleichheit von Soll- und Ist-Wert bei der Feinstromdosierung auch diese
abschaltet. Es ist ohne weiteres verständlich, daß bei hoher Füllgeschwindigkeit ein hohes Fließgeschwindigkeitssignal
erzeugt wird und hierdurch eine frühere Umschaltung von Grob- auf Feinstrom erfolgt als bei
einer kleinen Fließgeschwindigkeit, bei der auch das Fließgeschwindigkeitssignal entsprechend kleiner ist.
Statt des in Fig. 2 dargestellten Inkrementalgebers und des Frequenz-Spannungswandlers kann eine der
Fließgeschwindigkeit proportionale Spannung auch durch Differenzierung des analogen Ist-Wert-Signals,
beispielsweise mittels einer Kondensatorschaltung, gewonnen werden. Dieses differenzierte und der
Fließgeschwindigkeit proportionale Signal wird dann ebenfalls der Schalteinrichtung SEzugeleitet.
Das Arbeitsverfahren für die selbsttätige Abfüllwaage nach der Erfindung wird an Hand des in Fig. 3
auszugsweise dargestellten Programmablaufplanes für einen elektronischen Rechner dargestellt. Das Arbeitsverfahren
läßt sich jedoch auch mit Waagen durchführen, die nicht von einer elektronischen Datenverarbeitungsanlage
überwacht werden. Es wird selbstverständlich kein Schutz für das in F i g. 3 gezeigte Rechnerprogramm
beansprucht. Nach Eingabe der Meßwerte, des Soll-Netto-Gewichtes, des Tara-Gewichtes und der
eventuell erforderlichen Toleranzen, dargestellt durch das Eingabesymbol 1, wird wie mittels des Symbols 2
dargestellt ist, der Soll-Brutto-Wert berechnet und der
Füllbefehl für den Grobstrom gegeben. Der Füilbefehl für den Grobstrom veranlaßt den Soll-Ist-Vergleich 4.
Sowohl der Soll-Wert, der Ist-Wert als auch der Differenz-Wert können in der Anzeigevorrichtung 5
angezeigt werden. Der erreichte Ist-Wert wird in der Verzweigung 6 überprüft, ob der von der letzten Füllung
vorgegebene Umschaltzeitpunkt erreicht ist. Solange dies nicht der Fall ist, wird in der Verzweigung 7 geprüft,
ob die Meßzeit gestartet ist. 1st dies nicht der Fall, so wird der Startbefehl 8 für den Beginn der Meßzeit
gegeben. Mittels der Eingabe 9 wird ein erster momentan erreichter Gewichtswert übernommen.
Gleichzeitig wird über die Leitung 10 der Füllbefehl 3 für die Grobstromzuteilung aufrechterhalten. Sobald die
Meßzeit gestartet ist wird von der Verzweigung 7 auf die Verzweigung 11 übergegangea in der geprüft wird,
ob die Meßzeit abgelaufen ist Solange dies nicht der Fall ist wird über die Leitung 12 der Füllbefehl 3 für die
Grobstromzuteilung aufrecht gehalten. Nach Ablauf der Meßzeit wird von der Verzweigung 11 die Eingabe 13
zur Übernahme eines zweiten momentan erreichten Gewichtswertes veranlaßt Aus dem ersten und dem
zweiten Gewichtswert wird wie durch das Symbol 14 dargestellt ein neuer Umschaltzeitpunkt berechnet und
der bisherige Umschaltzeitpunkt durch diesen ersetzt, so daß in der Verzweigung 6 geprüft wird, ob der neu
berechnete Umschaltzeitpunkt erreicht wird. Nach Berechnen des Umschaltzeitpunktes wird die Meßzeit
— wie durch Symbol 15 angedeutet — gelöscht und über die Leitung 16 der Füllbefehl 3 für die
Grobstromzuteilung aufrecht gehalten. Nun wird das beschriebene Verfahren erneut begonnen, um wiederum
einen neuen Umschaltzeitpunkt zu ermitteln. Sobald die
Verzweigung 6 feststellt, daß der Umschaltzeitpunkt erreicht ist, wird über die Leitung 17 der Füllbefehl für
die Feinstromzuteilung gegeben. Gleichzeitig wird die Aufrechthaltung des Füllbefehls 3 für Grobstromzuteilung
aufgehoben, so daß die Grobstromzuteilung abgeschaltet wird.
Aus der Meßzeit und der Differenz des ersten und des zweiten Gewichtswertes ergibt sich die augenblickliche
Fließgeschwindigkeit, die für den Umschaltzeitpunkt der laufenden Zuteilung maßgebend ist. Um die
Berechnung des Umschaltzeitpunktes möglichst zu vereinfachen, wird die Meßzeit bei einer Verwirklichung
der Erfindung in der vorstehend beschriebenen Art und Weise derart gewählt, daß sich aus der Differenz der
beiden Gewichtswerte lediglich durch Reziprokbildung ohne weitere zusätzliche Berechnungen der neue
Umschaltzeitpunkt ergibt.
Statt während einer konstanten Meßzeit die Gewichtszunahme zu messen, kann auch die erforderliche
Zeit für eine bestimmte Gewichtszunahme ermittelt werden. In diesem Fall wird in der Verzweigung 7
geprüft, ob die Messung der Gewichtszunahme gestartet ist. Falls die Messung der Gewichtszunahme
noch nicht gestartet wurde, wird daraufhin der Startbefehl gegeben und von der Eingabe 9 ein erster
Zeitwert übernommen. In der Verzweigung 11 wird geprüft, ob eine vorgegebene Gewichtszunahme erreicht
ist. Falls dies der Fall ist, wird mittels der Eingabe 13 der zweite Zeitwert übernommen und aus dem ersten
und dem zweiten Zeitwert der neue Umschaltzeitpunkt berechnet.
Die Gewichtszunahme wird hier so gewählt, daß die zu ihrer Erreichung erforderliche Zeit direkt ohne
weitere Umrechnungen den Umschaltzeitpunkt ergibt.
Es sei noch darauf hingewiesen, daß bestimmte Grenzwerte, z. B. das Endgewicht, vorgegeben sind, bei
deren Erreichen die Füllung in jedem Fall, d. h. unabhängig vom Ablauf und der Berechnung des
Umschaltzeitpunktes stillgesetzt wird, um eine Überschreitung des Soll-Gewichtes in jedem Fall zu
vermeiden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
€09684/19
Claims (10)
1. Selbsttätige Abfüllwaage für Materialien mit wechselnden Fließeigenschaften, wie Schüttgüter
und Flüssigkeiten, mit Schaltmitteln, die die Fließgeschwindigkeit des Materials während der laufenden
Zuteilung messen, mit Schaltmitteln, die in Abhängigkeit von einem Soll-Istwert-Vergleich des Füllstandes
den Abschaltzeitpunkt der Grobstromdosierung
bestimmen und mit einer von der Fördergeschwindigkeit des Materials abhängigen Einrichtung
zur Korrektur dieses Schaltzeitpunktes, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltmittel den
Umschaltzeitpunkt von Grob- auf Feinstromzutei- 15, lung und/oder den Abschaltzeitpunkt für die
Feinstromzuteiitmg auf Grund der kurz vor Erreichen des Schaltzeitpunktes gemessenen Fließgeschwindigkeil
bestimmen.
2. Selbsttätige Abfüllwaage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch einen bei Beginn
des Füllvorganges im Betrieb besetzten Zeitgeber (ZG) nach einer voreingestellten Zeit ein Vor- und
Rückwärtszähler (Z) an einen Impulsgeber (Osz) mit einer konstanten Frequenz (f\) anschaltbar ist und
der Vor- und Rückwärtszähler (Z)be\ Erreichen des
Umschaltzeitpunktes von dieser Impulsfrequenz abschaltbar (mittels g\) und an eine höhere
Frequenz (72) zur Rückstellung des Vor- und Rückwärtszählers (Z) auf Null anschaltbar (mittels
g2) ist, und daß bei Erreichen des Null-Wertes im
Vor- und Rückwärtszähler (Z) die Zuteilung von Grob- auf Feinstrom (über η 2) urr schaltbar ist.
3. Selbsttätige Abfüllwaage räch Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß öie am Zeitgeber (ZG) voreingestellte Zeit die bei höchster Füllgeschwindigkeit
zum Erreichen des Umschaltzeitpunktes erforderliche Zeit (t 1) ist.
4. Selbsttätige Abfüllwaage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich ein der
Fließgeschwindigkeit proportionaler Analog-Wert (Spannung, Strom oder Widerstand) der Null-Vergleichseinrichtung
(NV) zuführbar ist, durch welche Null-Vergleichseinrichtung bei Übereinstimmung
des Analog-Soll-Wertes mit der Summe aus den Analog-Ist-Werten des Gewichtes und der Fließgeschwindigkeit
ein Schaltimpuls zur Umschaltung von Grob- auf Feinstromzuteilung (UE)aussendbar ist.
5. Selbsttätige Abfüllwaage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß durch den Schaltimpuls
zur Umschaltung von Grob- auf Feinstromzuteilung über eine Schalteinrichtung (SE) der
Analog-Wert für die Fließgeschwindigkeit von der Null-Vergleichseinrich*ung abschaltbar ist.
6. Selbsttätige Abfüllwaage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der der Fließgeschwindigkeit
proportionale Analog-Wert durch Differenzieren des dem Gewicht proportionalen Analog-Ist-Wertes
erzeugbar ist.
7. Selbsttätige Abfüllwaage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß über einen Inkrementalgeber
eine dem Anstieg des Analog-lst-Wertes proportionale Impulsfrequenz erzeugbar ist, die
durch einen Frequenz-Spannungswandler in eine der Fließgeschwindigkeit proportionale Spannung umwandelbar
ist.
8. Arbeitsverfahren mit einer selbsttätigen Abfüllwaage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zu Beginn der Messung der letzte ermittelte Umschaltzeitpunkt als Soll-Wert verwendet wird,
sowie ein erster Gewichtswert des Wiegegutes ermittelt und gespeichert wird und nach Ablauf eines
vorgegebenen festen Zeitabschnittes ein zweiter Gewichtswert ermittelt wird, die Differenz aus
erstem und zweiten Gewichtswert gebildet wird und diese als ein Meßwert für die Fließgeschwindigkeit
zur Korrektur des Soll-Wertes verwendet wird, welcher Soll-Wert wiederum nach Ablauf des
vorgegebenen Zeitabschnittes durch die Fließgeschwindigkeit korrigiert wird bis der Ist-Wert den
korrigierten Soll-Wert erreicht hat.
9. Arbeitsverfahren mit einer selbsttätigen Abfüllwaage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zu Beginn der Messung der letzte ermittelte Umschaltzeitpunkt als Soll-Wert verwendet wird,
daß die Zeitdauer ermittelt wird, während der das Gewicht des Wiegegutes um einen voreingestellten
Wert zunimmt und daß diese als ein Meßwert für die Fließgeschwindigkeit zur Korrektur des Soll-Wertes
verwendet wird, welcher Soll-Wert wiederum nach Ablauf des vorgegebenen Zeitabschnittes durch die
Fließgeschwindigkeit korrigiert wird bis der Ist-Wert
den korrigierten Soll-Wert erreicht hat.
10. Arbeitsverfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Reziprokwert der Gewichtsdifferenz
als Meßwert für die Fließgeschwindigkeit verwendet wird.
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DE19722202591 DE2202591C3 (de) | 1972-01-20 | Selbsttätige Abfüllwaage für Materialien mit wechselnden Fließeigenschaften und Arbeitsverfahren hierzu |
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---|---|---|---|
DE19722202591 DE2202591C3 (de) | 1972-01-20 | Selbsttätige Abfüllwaage für Materialien mit wechselnden Fließeigenschaften und Arbeitsverfahren hierzu |
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