DE220219C - - Google Patents
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- B27J1/00—Mechanical working of cane or the like
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- Braiding, Manufacturing Of Bobbin-Net Or Lace, And Manufacturing Of Nets By Knotting (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 220219 '-KLASSE 25*. GRUPPE
JOHANN DIRSCHKA in RATIBOR.
Flechtmaschine zur Herstellung von Stuhlsitzen.
Die Erfindung betrifft eine Flechtmaschine zur Herstellung von Stuhlsitzen, welche die
bisher übliche Handflechterei erübrigen soll. Bei der Handflechterei wird der Rohrfaden
durch die gebohrten Löcher des Stuhlrahmens von Hand gezogen, und zwar aus der in
Fig. 23 ersichtlichen Weise aus der ersten Reihe zu der ihr gegenüberliegenden. Ist dies
geschehen, so werden die Fäden über die schon eingezogenen geführt (Fig. 24), indem
der Rohrfaden aus der zweiten Reihe Bohrlöcher zu der ihr gegenüberliegenden geleitet
wird. Hierauf wird der Rohrfaden wieder durch die erste Reihe Bohrlöcher gezogen, so
daß die Fäden gedeckt sind und zwei Faden parallel laufen (Fig. 25). Nun werden die
aus der ersten zur gegenüberliegenden Reihe parallel laufenden Fäden abwechselnd durch
Fäden, die aus der zweiten Bohrlochreihe zu der ihr gegenüberliegenden geführt werden,
je überspannt und unterfangen, und weiterhin werden die zwei Fäden, welche aus jedem
Bohrloch parallel laufen, ebenfalls abwechselnd schräg überspannt und unterfangen, und wird
nachher der Faden kreuzweise über letztere gezogen, derart, daß der eine Kreuzfaden drei
Fäden je abwechselnd überspannt und unterfängt, und zwar die aus jedem Bohrloch heraus
parallel laufenden zwei Fäden schräg und den schräg über- oder unterlaufenden Faden
rechtwinklig kreuzt. Um die Ausgangspunkte der Bohrlöcher zu decken, wird noch ein Deckfaden über die Bohrlöcher gelegt und mittels
eines Fadens,, der unterhalb der Flechtarbeit durch das Bohrloch gezogen wird und mittels
Schlinge, die bei jedem Bohrloch gebildet wird, befestigt.
Mittels der den Gegenstand der Erfindung bildenden Flechtmaschine wird dieselbe Arbeitsweise
erreicht, und dabei kann aber auch eine andere Verkreuzung o. dgl. der Fäden vorgenommen werden. Nachdem das Arbeitsstück
in einem Rahmen festgeklemmt ist, wer-' den die Bohrlöcher in der Weise gebohrt, daß
mit der Hand bei jedem Verschieben des Arbeitsstückes, das von der Maschine infolge
einer Verschiebungsvorrichtung selbsttätig erfolgt, ein Druck auf den Bohrer ausgeübt
wird und dadurch der Bohrer das erforderliche Loch bohrt. Durch eine Drehung des
Arbeitsstückes um eine lotrechte Achse wird das Bohren der gegenüberliegenden Seite des
Arbeitsteiles ermöglicht. Das Bohren' der schräg liegenden Bohrlöcher macht ein Schrägstellen
des Arbeitsstückes beim Bohren erforderlich. Ist das Bohren des Arbeitsstückes beendet, so beginnt das Einziehen des Rohrfadens
in der oben angegebenen Weise, wobei der Rohrfaden mittels eines Klemmstückes in
der Flechtnadel befestigt wird. Infolge des Antriebes wird der Flechtfaden durch das
erste Bohrloch vom Eckloch aus (wenn der Stuhlsitz viereckig ist) von unten nach oben
geführt. In der Zwischenzeit, während welcher die Nadel oberhalb des Arbeitsstückes
steht, wird letzteres mittels der Hand am Knopf 48 um die Breite des zu überflechtenden
Stuhlteiles bis zu einem Anschlagstift gezogen. Die Nadel senkt sich dann durch das'
Bohrloch und zieht den Faden mit. Soll die
Nadel durch die schräg gebohrten, die sogenannten geschränkten Bohrlöcher gehen, so
ist eine entsprechende Schrägstellung des Arbeitsstückes erforderlich, die durch einfaches
Schieben am Knopf 36 von jeder beliebigen Seite aus erfolgen kann. Durch eine Verschiebungseinrichtung
wird das Arbeitsstück, nachdem der Rohrfaden von der ersten Lochreihe zur gegenüberliegenden geführt ist, um
die entsprechende Weite, die zwischen den einzelnen Bohrlöchern liegt, weiter verschoben.
Hierzu dient die später näher erläuterte und in Fig. 18 dargestellte Verschiebungsvorrichtung.
Infolge dieser Bewegung steigt die Nadel im nebenliegenden Bohrloch empor, worauf das Arbeitsstück wieder mit der Hand
bis an den Anschlagstift gezogen wird, und sinkt' demzufolge die Nadel auf der gegenüberliegenden
Seite zum Bohrloch hinab, um hierauf nach erfolgter Verschiebung durch das nächstliegende Bohrloch aufwärts zu steigen,
worauf sich auf der gegenüberliegenden Seite der Vorgang wiederholt. Dieser Vorgang
wird so lange wiederholt, bis der Stuhlsitz, genau wie bei der Handflechterei, mit drei
übereinanderliegenden Fäden durchzogen ist (Fig. 23 bis 25). Dabei ist, um die Fäden
gemäß Fig. 24 einzuziehen, ein Umdrehen des Arbeitsstückes in die entsprechende Lage erforderlich,
desgleichen beim Einziehen der schräg überkreuzenden Fäden. Nachdem der Stuhlsitz mit drei übereinanderliegenden Fäden
überzogen ist, geschieht das Einziehen des vierten Fadens, indem die Flechtnadel mit
dem Rohrfaden durch das Bohrloch nach aufwärts steigt, und zwar wird immer mit dem
ersten Bohrloch vom Eckloch aus begonnen, um nach selbsttätig erfolgtem Verschieben
des Arbeitsstückes um eine Maschenweite ein Senken des Fadens und nach weiterem Verschieben,
einen Faden unterfangend, wieder in die Höhe zu steigen. Dieser Vorgang wiederholt
sich weiter. Beim Senken der Nadel wird, nachdem das Arbeitsstück um die Maschenweite verschoben worden ist, ein
Faden überspannt. Dagegen wird beim Aufsteigen der Nadel, nach Verschiebung des Arbeitsstückes
um die Maschenweite, ein Unterfangen der Fäden bewirkt (Fig. 25). Nachdem eine Reihe von Fäden durchsetzt ist,
wird, nachdem die Nadel das Bohrloch passiert hat, eine seitlich angebrachte Verschiebungsvorrichtung
durch einen Druck auf einen Knopf 51 in Tätigkeit gebracht, und
das Arbeitsstück wird dabei um die entsprechende Entfernung seitlich verschoben. Die
Nadel kann infolgedessen im daneben befindlichen Bohrloch hinaufsteigen und durchsetzt
dann die zweite Reihe, welcher Vorgang sich so oft wiederholt, bis der ganze Stuhlteil
durchsetzt ist. Da bei dieser Arbeit das Verschieben hin und zurück erfolgt, muß die in
Fig. 18 dargestellte Schaltvorrichtung in Anwendung gebracht werden, welche durch
Ziehen an der Zugstange 45 betätigt wird. Nachdem wird das zu flechtende Arbeitsstück
in die Lage gebracht, daß die beiden nächst dem Eckloch liegenden Bohrlöcher genau
gegenüber stehen (Fig. 26). Die Arbeitsweise ist genau wie geschildert. Die Nadel
kommt durch das Bohrloch heraus und senkt sich nach Verschieben des Arbeitsstückes um
die Maschenweite, um beim folgenden Hochgehen die zwei parallel läufenden Fäden zu
unterfangen und nach weiterem Verschieben des Arbeitsstückes die nächsten Fäden zu
überspannen. Die Fäden, die parallel laufen, werden dadurch schräg gekreuzt, wie in
Fig. 25 angegeben. Infolgedessen, daß der Stuhlteil in dem Rahmen eine schräge Lage
hat (Fig. 26), muß bei dem zuletzt beschriebenen Durchsetzen der Fäden, unmittelbar
nachdem die Nadel durch das Bohrloch sich nach unten gesenkt hat, die seitwärts des Arbeitstisches
befindliche Schaltvorrichtung durch Druck auf den Knopf 51 in Bewegung
gebracht werden. Dadurch geht das Arbeitsstück um den entsprechenden Teil seitwärts,
um dann noch eine Maschenweite verschoben zu werden, so daß dann dadurch die schräge
Lage ausgeglichen ist, und kann die Nadel zu dem Bohrloch nach oben durchfahren.
Nach Umlegen des Arbeitsstückes werden die gekreuzt liegenden Fäden eingezogen, und
zwar ebenfalls in gleicher Weise, nur daß hier jetzt nicht nur die parallel laufenden Fäden
unterfangen werden, sondern die parallel laufenden Fäden auch noch eine rechtwinklige
Kreuzung erfahren.
Fig. ι zeigt eine Vorderansicht der Flechtmaschine
bei teilweisem Schnitt, Fig. 2 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, Fig. 3 eine
vergrößerte Schnittansicht eines Teiles der Fig. i,. Fig. 4 einen Schnitt durch die Maschine
nach der Linien-B der Fig.3. Fig. 5 ist ein Schnitt nach der Linie C-D der Fig. 3 in
größerem Maßstabe, Fig. 6- eine vergrößerte Ansicht eines Spindelteiles, Fig. 7 ein Schnitt
nach der Linie E-F der Fig. 6, zugleich durch die Spindelführung gelegt, Fig. 8 ein Schnitt
nach der Linie G-H der Fig. 3 in vergrößertem Maßstabe, Fig..9 ein gleicher Schnitt
durch eine einzelne Spindel, die außer Eingriff mit der Nadel steht, Fig. 10 .ein Schnitt nach
der Linie J-K der Fig. 9, Fig. 11 ein Schnitt
nach der Linie L - M der Fig. 8, "Fig. 12 ein
solcher nach der Linie N- O der Fig. 8, Fig. 13
ein ähnlicher Schnitt bei nicht vollem Eingriff der Nadel, Fig. 14 eine Oberansicht des Arbeitstisches
und der Schaltvorrichtung, Fig. 15 ein Schnitt nach der Linie P-Q der Fig. 14,
Fig. 16 ein Schnitt nach der Linie R-S der
Fig. 14 in vergrößertem Maßstabe, Fig. 17
ein solcher nach der Linie T-U der Fig. 14, Fig. 18 ein Grundriß der Schaltvorrichtung,
Fig. 19 ein Schnitt nach der Linie V-W der Fig. 18, Fig. 20 ein vergrößerter Schnitt nach
der Linie X-Y der Fig. 18, Fig. 21 ein solcher
nach der Linie Z-Z der Fig. 18, Fig. 22 eine Seitenansicht des Arbeitstisches.
In einem Gehäuse 1 sind zwei Wellen 2 und 3 gelagert, die durch eine Kurbelstange 4
miteinander verbunden sind. Die Welle 2 steht durch einen Riementrieb mit einer Tretkurbel
5 in Verbindung. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, besitzt jede der Wellen 2, 3 am Ende
einen Kurbelarm 6 und sind dieselben je mit einer Hülse 7 versehen; die Kurbelarme sind
um i8o° zueinander versetzt. Die Hülsen 7 befinden sich auf zwei Spindeln 8 und 9, die
in dem Gehäuse 1 drehbar und senkrecht zu den Wellen 2 und 3 gleitbar angeordnet sind.
Die einander zugewandten Enden dieser Spindeln sind je mit einer achsialen Bohrung 10
(Fig. 8 bis 13) versehen, in welche die Nadel
11 eingreift. Diese besitzt nahe ihren Enden
je einen Ansatz 12, der in je eine achsiale Nut 13 der Bohrungen 10 paßt. Jede der Nuten 13
läuft in eine quer gerichtete Nut 14 aus, die gleichfalls der Größe der Ansätze 12 angepaßt
ist. Die letzteren liegen in einer Ebene, so daß auch die. Nuten 13 in einer Ebene liegen,
wenn dieselbe im Eingriff mit den Ansätzen
12 sind. Die Nuten 14 dagegen sind entgegengesetzt
gerichtet, so daß es einer entgegengesetzten Drehung der Spindeln 8, 9 bedarf, wenn die Ansätze 12 in Eingriff mit.den
Nuten 14 kommen sollen. Die Drehbarkeit der Spindeln 8, 9 ist begrenzt durch je einen
Ansatz 15 des Gehäuses 1, der in eine Nut 16
jeder Spindel eingreift. Die Nuten 16 sind in der aus Fig. 6 ersichtlichen Weise in sich geschlossen
und mittels drehbarer Querstücke 17, die unter Federwirkung stehen, so abgeteilt,
daß der Ansatz 15 entweder von dem Punkte α über b, c, d nach e und zurück über
d, f, b nach α gleiten kann oder umgekehrt von e über d, f, b nach α und zurück über h, c, d
nach e. Die Querstücke 17, deren Sperrstellung
durch die Wandung der Nut begrenzt wird, nehmen hierbei vorübergehend die punktiert
gezeichnete Lage ein. Werden also die Spindeln in der Längsrichtung bewegt, so bewirken
die Kurventeile b, c und d, f der Nuten 16 eine.Drehung der Spindeln um einen den
Abstand f, c entsprechenden Winkel, und Hegen diese Kurventeile f, c beider Spindeln
nicht in einer Richtung, sondern entgegengesetzt, d. h. bei der einen Spindel befindet sich
die Kurve vorn und bei der anderen Spindel hinten. Dadurch erfahren die Spindeln bei
entsprechender Lage des Ansatzes 15 des Gehäuses eine Drehung in der gleichen Richtung,
wenn die Spindeln in zueinander entgegengesetzter Richtung verschoben werden, sich z. B.
die eine Spindel herauf bewegt und sich die andere senkt.
Wenn sich der Ansatz 15 von α bis / und
von da über c, d nach e bewegen würde und zurück, so würde die Umdrehung der Spindeln
eine derartige sein, daß dieselben sich erst dann drehen würden, nachdem die Spindein
wieder auseinandergehen. Die Umdrehung der Spindeln soll aber in dem Moment vollendet sein, wo sich dieselben am allernächsten
gegenüber'stehen, und dies ist nur, möglich, wenn der Ansatz 15 den beschriebenen
Weg zurücklegt.
In dem Gehäuse 1 ist ein Gleitstück 18 gelagert,
das unter dem Einfluß einer schrägen Nut 19 der Welle 2 steht, und an welches ein
um einen Bolzen 58 des Gehäuses drehbarer Hebel 20 angelenkt ist. Der Bolzen 58 trägt
zugleich einen zweiten Hebel 21, welcher von dem ersteren zweckmäßig" beiderseitig umschlossen
ist (Fig. 4) und in der Weise von dem Gleitstück 18 beeinflußt wird, daß bei
einer Bewegung des letzteren in der Richtung des Pfeiles in Fig. 3 die freien Enden der beiden
Hebel zusammengepreßt werden. Das Gleitstück 18 kann zu diesem Zweck mittels
einer Nase 22 durch Druck auf den Hebel 21 wirken. Zwischen den freien Enden der Hebel
20, 21 liegt der Rohrfaden 23, der durch eine Öffnung 24 des Hebels 21 geführt und
über eine Leitrolle 25 des Gehäuses 1 an der Nadel 11 in beliebiger Weise befestigt ist.
Bewegt sich demnach das Gleitstück 18 in der Richtung des Pfeiles in Fig. 3, so wird der
Rohrfaden zwischen den freien Enden der He^ bei 20, 21 festgeklemmt und um ein dem Ausschlag
derselben entsprechendes Stück nachgezogen, indem sich z. B. der Rohrfaden auf einer Rolle befindet, ähnlich wie Garn und
Zwirn. Von einer derartigen Rolle würde nun der Rohrfaden abgewickelt. Kehrt das
Gleitstück 18 zurück, so wird der Hebel 21 frei, so daß ein der Bewegung der Nadel entsprechendes
Stück des Rohrfadens zwischen den Hebeln 20, 21 hindurchgezogen wird. Die
einander zugewandten Flächen der freien Enden der Hebel 20, 21 sind vorteilhaft
stumpf gezahnt, um eine gute Klemmwirkung zu erzielen.
Der Arbeitstisch, in welchem der in Fig. 14 teilweise angedeutete Rahmen 26 des herzustellenden
Stuhlsitzes gelagert ist, ist mittels Rollen 27 in Winkeleisen 28 geführt, die sich
längs der Breitseite der Maschine erstrecken und auf deren Gestell ruhen. Die Winkeleisen
28 sind mittels einer rechts- und linksgängigen Schraubenspindel 29 gegeneinander einstellbar
und läßt sich die Spindel 29 in ihrer Längsrichtung verschieben. Der Arbeitstisch
besteht im wesentlichen aus einem äußeren Rahmen 30 und einem inneren Rahmen 31, der
in den ersten zweckmäßig mittels Zapfen 32 lose eingelassen ist und außerdem auf seitliehen
Leisten 33 desselben ruhen kann. Die Rahmen sind durch die Anordnung von
Schlitzen 34 und Klemmschrauben 35 einstellbar, so daß das Arbeitsstück festgeklemmt
werden kann. Der innere Rahmen kann . in der aus Fig. 22 ersichtlichen Weise mittels
beliebiger Stellvorrichtungen 36 in der einen oder anderen Richtung schräg gestellt werden.
Diese Vorkehrung ist deshalb getroffen, weil der Stuhlteil, um durch die vielen Bohrlöcher.
nicht geschwächt zu werden, Bohrlöcher in senkrechter und in schräger Richtung erhalten
muß, und ist wegen der schrägen Löcher diese Vorkehrung getroffen, damit ein Bohren und
ein Durchziehen des Rohrfadens durch die schrägen Löcher möglich ist. Das Arbeitsstück
ruht zweckmäßig auf seitlichen Leisten 37 des inneren Rahmens. Die Winkeleisen 28
tragen an Bolzen 59, welche durch Längsschlitze 38 der Winkeleisen hindurchgreifen,
zwei Zahnstangen 39, die quer unter dem Winkeleisen liegen. Unter den Zahnstangen 39
sind quer zu ihnen zwei Wellen 41 auf dem Gehäuse gelagert, die durch Stirnräder 42
miteinander verbunden sind. Eine dieser Wellen ist durch eine Kurbelstange 43 an die
Welle 3 angeschlossen (Fig. 1), und jede von ihnen besitzt zwei Daumenscheiben 44, welche
auf die Zahnstange 39 zu wirken bestimmt sind, und zwar, greifen paarweise entweder
die Daumenscheiben der einen oder die der anderen Welle in die Zahnstangen ein, je nach
dem gegenseitigen Abstand der letzteren. Da die Wellen 41 sich entgegengesetzt zueinander
drehen, so kann den Zahnstangen und durch die Vermittlung der Winkeleisen 28 auch dem
Arbeitstisch eine Vor- oder Rückbewegung erteilt werden, je nachdem die Zahnstangen
mit dem einen oder anderen Paar von Daumenscheiben in Eingriff gebracht werden. Die
Vor- und Rückbewegungen sind durch die beschriebene Arbeitsweise erforderlich, um das
sich oft wiederholende Umspannen des Stuhlteiles zu erübrigen. Die Vor- und Rückwärtsbewegung
geschieht durch Querverschiebung der Zahnstangen in den Bereich der Daumen-. Scheiben mittels einer Zugstange 45, die auf
einer mit dem Gehäuse 1 fest verbundenen Platte 46 angeordnet ist und Hebel 47 beeinflußt,
welche auf der Platte 46 gelagert und an die Zahnstangen 39 angelenkt sind (Fig. 15
und 18). Die durch die Zugstange 45 bewirkte Näherung der Zahnstangen hat die*
Spannung von Federn 40 zur Folge (Fig. i8" und 20), die einerseits an die Zahnstangen, an-
dererseits an die Winkeleisen 28 angeschlossen sind, so daß beim Loslassen der Zugstange die
Zahnstangen selbsttätig in den Wirkungsbereich des anderen Paares von Daumenscheiben
gelangen.
Zwischen den beiden Daumenscheiben soll ein freier Raum sein, der ein vollständiges
Ausschalten der Verschiebungsvorrichtung ermöglicht.
Die Verschiebung des Arbeitstisches längs der Winkeleisen, die sich bei der Arbeitsweise
der Maschine nach Bedarf nötig macht, geschieht von Hand mittels eines Knopfes 48;
auch kann hierbei gelegentlich eine Zahnstange 49 nutzbar gemacht werden, welche an
der unteren Seite des Rahmens 30 mit Ansätzen 50 in diese lose eingreift und durch
Druck auf einen federnd gelagerten Knopf 51 (Fig. 1) in den Wirkungsbereich einer durch
Kegelräder 52 mit einer der Wellen 44 versehenen Daumenscheibe 53 gebracht wird, die
auf dem Gehäuse 1 gelagert ist. Die Zahnstange 49 ist in beliebiger Weise in dem Gehäuse
ι geführt..
In dem Gehäuse 1 wird zweckmäßig noch eine Bohrvorrichtung 54 angeordnet, wie
Fig. ι und 2 zeigt, die durch einen Riementrieb 55 an die Welle 2 angeschlossen ist und
deren Benutzung durch Druck auf einen Knopf 56 unter Spannung einer Feder 57 erfolgt.
Die Maschine arbeitet wie folgt:
Nachdem das Arbeitsstück in dem Rahmen 30, 31 festgeklemmt ist, werden die Bohrlöcher
in der Weise gebohrt, daß mit der Hand, bei jeweiligem Verschieben des Arbeitsstückes,
ein Druck auf den Knopf 56 ausgeführt wird und dadurch der Bohrer durch das Arbeitsstück getrieben wird. Das Weiterschieben
des Arbeitsstückes erfolgt durch die Zahnstangen und Daumenscheiben 39 bis 44, und sind, um eine Rückwärtsschiebung des
Arbeitsstückes nach Fertigbohren der einen Seite zu veranlassen, durch die in Fig. 18 dargestellte
Schaltvorrichtung mittels Zugstangen 45 die Zahnleisten über die sich entgegengesetzt
drehenden Daumenscheiben einzuschalten. Das Flechten selbst erfolgt von der Flechtnadel in der bereits eingangs erwähnten Weise,
indem die Nadel erst die Rohrfäden ■ nach zwei zueinander senkrechten Richtungen
führt und dann die parallelen Rohrfäden durch kreuzende Fäden über- und Untergriffen werden.
Es ist klar, daß zum Zwecke einer rascheren Arbeitsweise die Maschine mit einer
beliebigen Anzahl von Nadeln ausgestattet werden kann, die in einem Nadelrahmen befestigt
werden können. Die Ausgangsweise der Arbeit könnte auch in beliebiger Richtung vorgenommen werden, da es gleich ist, ob mit
den schräg oder quer liegenden Fäden begonnen wird. Es können Flechtarbeiten von beliebiger
Maschenweite ausgeführt werden, nur
ist dann ein Auswechseln der Zahnleisten erforderlich.
Das Verknüpfen des Fadens mit einem neu eingezogenen geschieht in der üblichen Weise durch eine mit der Hand gebildete
Schlinge. Bei der Arbeitsweise der Maschine werden die Spindeln 8,9 durch die
Kurbelarme 6 der Wellen 2, 3 in entgegengesetzter Richtung hin und her bewegt, so daß
sie durch die beschriebene Anordnung in gleichem Sinne gedreht werden. Da die Nuten 14
entgegengesetzt zueinander liegen, so hat die gleichgerichtete Drehung der Spindeln zur
Folge, daß bei der größten Nähe derselben der eine Ansatz 15 die Nadel 11 mit dem ihm
benachbarten Spindelende gekuppelt, der andere dagegen frei ist (Fig. 8, 11 und 12), so
daß die Nadel, wenn die Spindeln voneinander entfernt werden, von einer derselben für die
Dauer einer Hin- und Herbewegung mitgenommen wird. Der über die von Rohrfaden durchzogenen Bohrlöcher kommende Deckfaden
kann entweder in der bekannten Weise mittels der Hand oder ebenfalls mit der Maschine
gezogen werden.
Claims (5)
- Pate nt-An Sprüche:i. Flechtmaschine zur Herstellung von Stuhlsitzen, dadurch gekennzeichnet, daß die einander zugewandten Enden zweier in ihrer Längsrichtung gegeneinander verschiebbarer Spindeln (8,9) abwechselnd für die Dauer einer Hin- und Herbewegung mit einer Nadel (fi) gekuppelt werden, an welcher der Rohrfaden (23) befestigt ist, so daß dieser in abwechselnd j entgegengesetzter Richtung in die Bohrlöcher des zwischen den Spindeln eine Schaltbewegung ausführenden Arbeitsstückes eingezogen wird.
- 2. Flechtmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadel (11) zwei Ansätze (12) besitzt und die Spindeln (8, 9) in der Weise mit Nuten (14) versehen sind, daß bei der gegenseitigen Näherung der Spindeln einer der Nadel- 4-5 ansätze (12) durch Drehen der ihm benachbarten Spindel in Eingriff mit deren Nut (14) kommt, während gleichzeitig durchDrehen der anderen Spindel der Eingriff des anderen Ansatzes (12) mit deren Nut (14) aufgehoben wird.
- 3. Flechtmaschine nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Anordnung einer Bohrvorrichtung (54), die an das Triebwerk der Maschine angeschlossen ist.
- 4. Flechtmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Arbeitsstück in schräger Lage festgestellt werden kann, zu dem Zweck, das Einziehen des Rohrfadens in schräge Bohrlöcher zu gestatten.
- 5. ■ Flechtmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrfaden (23) eine Führung durchläuft, die auf zwei als Klemmbacken ausgebildeten, in der gleichen Richtung hin und her bewegten Hebeln (20, 21) besteht, welche in der Weise abwechselnd gegeneinander gepreßt werden, daß der Rohrfaden nachgezogen wird.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.Berlin. Gedruckt in der reiühsdruCkerei.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB91003855T |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE220219C true DE220219C (de) |
Family
ID=10922807
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT220219D Active DE220219C (de) |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE220219C (de) |
GB (1) | GB191003855A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE958930C (de) * | 1952-02-08 | 1957-02-28 | Uerdingen Ag Waggonfabrik | Selbstentlader fuer einseitige Entleerung |
CN103786199A (zh) * | 2014-01-21 | 2014-05-14 | 浏阳市联创机械设备制造厂 | 全自动编织机 |
-
0
- DE DENDAT220219D patent/DE220219C/de active Active
- GB GBK3855D patent/GB191003855A/en active Active
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE958930C (de) * | 1952-02-08 | 1957-02-28 | Uerdingen Ag Waggonfabrik | Selbstentlader fuer einseitige Entleerung |
CN103786199A (zh) * | 2014-01-21 | 2014-05-14 | 浏阳市联创机械设备制造厂 | 全自动编织机 |
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Publication number | Publication date |
---|---|
GB191003855A (de) |
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