DE2200285B2 - Verbundwalze für das Warmwalzen und/oder Kaltwalzen von Metallen - Google Patents
Verbundwalze für das Warmwalzen und/oder Kaltwalzen von MetallenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verbundwalze für das Warmwalzen und/oder Kaltwalzen von Metallen, bei
der die Walzfläche von einem Hartmetallring gebildet ist, der auf einem aus einer Ferrolegierung, z. B. Stahl,
bestehenden Walzenkörper konzentrisch angeordnet ist und bei der die Verbindung von Hartmetallring und
Walzenkörper durch Umgießen eines der beiden vorgenannten Teile erzielbar ist.
Bei der Herstellung einer solchen Verbundwalze ist es aus wirtschaftlichen Gründen erwünscht, die Hartmetallmenge
niedrig zu halten. Es wird deshalb ein Hartmetallring verwendet, der mit dem Walzenkörper
mechanisch verbunden ist. Dies macht enge Toleranzen erforderlich, was wiederum zu kostspieligen Fertigungsvorgängen, wie z. B. Schleifen, führt. Darüberhinaus sind
derartige Anordnungen empfindlich gegen Temperaturschwankungen, und es besteht die Möglichkeit, daß der
Hartmetallring gesprengt wird.
Es ist eine Verbundwalze der eingangs genannten Art bekannt DE-PS 7 10 146), die in der Weise hergestellt
ist, daß mit einer Legierung aus einer Kolbalt-Eisen-Wolfram-Grundmasse,
in die Chrom-Wolfram-Karbide eingelagert sind, der Harimetallmantel um den Stahlkern
herumgegossen wird. Es handelt sich hier aber nicht um einen üblichen Hartmetallring. Für Verbundwalzen
der eingangs genannten Art mit einem Hartmetallring ist das bekannte Verfahren nicht
anwendbar.
Es ist ferner eine Walze zum Walzen von Blöcken, Schienen oder dergleichen bekannt (US-PS 10 71 810),
bei welcher in die vorspringenden Teile neben den den Walzvorgang bewirkenden Kalibern Ringe aus gleichem
Material wie der Walzenkörper eingegossen sind. Diese Ringe sollen lediglich eine schnelle Abkühlung
des Metalls im Bereich der Walzenkaliber und damit eine Verdichtung des Materials in diesem Bereich
bewirken. Einen Hinweis auf die Herstellung einer Verbundwalze mit einem Hartmetallring kann diese
Druckschrift nicht geben.
Es ist auch eine Verbundwalze mit einem Hartmetallring bekannt (DE-OS 19 48 424 und DE-OS 18 10 941),
ίο bei welcher dieser Ring mit Hilfe einer Klemmschraube
auf dem Walzenkörper verspannt ist, wobei in den Stirnseiten des Hartmetallringes und in den anliegenden
Mitnehmerringen Erhebungen vorgesehen sind. Es handelt sich hier um eine mechanische Klemmung mit
den bereits genannten Nachteilen.
Es ist auch eine gußeiserne Walze mit Stahlachse bekannt (DE-PS 4 25 263), bei welcher zwischen dem
Walzenballen und der Achse ein Spielraum belassen ist, der mit einer Füllmasse ausgefüllt ist, wobei der
Walzenballen durch Kupplungsglieder auf der Achse zentriert ist. Auch hier handelt es sich nicht um eine
Verbundwalze der eingangs genannten Art mit einem Hartmerallring. Mit der DE-OS 18 15 812 ist es
schließlich noch bekannt eine Verbundwalze zu kühlen, wobei bei einer Verbundwalze mit einem Hartmetallring,
der auf dem Walzenkörper durch eine Klemmschraube verspannt ist, an den Hartmetallring seitlich
haltenden Scheiben Kühlrippen und/oder Kühlbohrungen vorgesehen sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verbundwalze der eingangs genannten Art so auszubilden,
daß sie mit verhältnismäßig geringem Aufwand herstellbar ist, wobei der Hartmetallring sicher gehalten
ist. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Walzenkörper um den Hartmetallring gegossen ist
und daß zur Erzielung einer Druckvorspannung im Hartmetallring die Querschnittsbreite des Hartmetallrings
von der Walzfläche zur Walzenmitte hin zunimmt. Hierdurch ist es möglich, den Hartmetallring in
einfacher Weise mit dem Walzenkörper zu verbinden, wobei durch den Gießvorgang eine Druckspannung im
Hartmetallring erzeugt wird. Dabei ist es nicht erforderlich, den Walzenkörper vor dem Anbringen zu
schleifen. Die Druckspannungen entstehen durch die unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten des Hartmetalls
und der Ferrolegierung bzw. des Stahls. Die Größe der Druckspannung kann z. B. durch Veränderung
der Neigung der seitlichen Ränder des Hartmetallringes bezüglich der Walzenwelle gesteuert werden.
Zur Drehmomentübertragung vom Walzenkörper auf den Hartmetallring können die mit dem Walzenkörper
in Verbindung stehenden Flächen des Hartmetallringes wellenförmig oder mit Vertiefungen bzw.
anderen Unebenheiten ausgebildet sein. Hierdurch werden scharfe Kerben vermieden, wodurch die
Ermüdungsfestigkeit des Hartmetallringes erhöht wird.
Zweckmäßig kann zwischen der Innenseite des
Hartmetallringes und dem Walzenkörper ein Spalt vorgesehen sein, der mit einem verstärkten Kunstharz,
b0 Metall oder einem anderen Stützmaterial ausfüllbar ist.
Der Walzenkörper kann ferner mit Kühlflanschen ausgebildet sein.
Die Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der
Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht eines Hartmetallringes,
F i g. 2 einen Schnitt der Linie 11-11 in F i g. 1,
Fig. 3 eine Seitenansicht der anmeldungsgemäßen
Verbundwalze, und
F i g. 4 einen Schnitt nach der Linie !V-IV in F i g. 3.
Mit 1 ist ein Hartmetallring bezeichnet, um den der aus einer Ferrolegierung, z. B. Stahl, bestehende Walzenkörper 2 herumgegossen werden soll. Der Hartmetallring I ist an seinen StirnseiU.-n mit Vertiefungen 7 versehen, während mit 6 die Seitenflächen des Hartmetallringes 1 bezeichnet sind.
Mit 1 ist ein Hartmetallring bezeichnet, um den der aus einer Ferrolegierung, z. B. Stahl, bestehende Walzenkörper 2 herumgegossen werden soll. Der Hartmetallring I ist an seinen StirnseiU.-n mit Vertiefungen 7 versehen, während mit 6 die Seitenflächen des Hartmetallringes 1 bezeichnet sind.
Wie aus den Fig.2 und 4 ersichtlich, nimmt Jie
Querschnittsbreite des Hartmetallringes 1 von der Walzfläche zar Walzenmitte hin zu.
In den Fig.3 und 4 ist der Hartmetallring 1
dargestellt, um den der Walzenkörper 2 herumgegossen ist. Während des Abkühlens zieht sich die Ferrolegierung,
z. B. Stahl, stärker zusammen als das Hartmetall, so daß sich unter dem Hartmetallring 1 zwischen diesem
und dem Walzenkörper 2 ein Spalt bildet.
Nach dem Abkühlen des Walzenkörpers wird die Verbundwalze gereinigt, und es werden in den
Walzenkörper Löcher 8 gebohrt, in die z. B. ein verstärktes, hitzehärtbares Harz auf Epoxibasis oder ein
anderes geeignetes Stützinaterial in den Spalt 3 unter dem Hartmetallring eingespritzt wird. Während des
Abkühlens nach dem Gießvorgang wird der richtige Temperaturunterschied zwischen dem Hartmetall und
der Ferrolegierungsmasse — für das Hartmetall ist die Temperatur höher — dadurch aufrechterhalten, daß
dem Hartmetallring Wärme zugeführt wird, während der Kern des Gußstücks, beispielsweise mit Hilfe von
Luft, gekühlt wird.
Aufgrund der axialen und radialen Aufbringung d^s
Hartmetallrings 1 auf den Walzenkörper 2 kann die normalerweise erforderliche Wasserkühlung ganz umgangen
oder reduziert werden. Wenn man in geeigneter Weise Kühlringe oder Kühlflansche an den Stirnseiten
des Walzenkörpers vorsieht, läßt sich die Temperatur der Verbundwalze steuern. Um einen Temperaturübergang
von der Walzfläche des Hartmetallrings 1 auf die Welle der Verbundwalze zu verhindern, kann der Teil
des Walzenkörpers 2, der mit der Welle in Verbindung -to steht, mit einem Wärmeschutzmantel 4, beispielsweise
aus Titanoxid oder einem anderen geeigneten Wärmeschutzmaterial, versehen werden.
Verwendet man eine Gußeisenform, bei welcher es möglich ist, den Kern des Walzenkörpers 2 während des
Gießvorgangs zu kühlen, kann man die Wirkung der unterschiedlichen Wärmeausdehnung beherrschen. Wesentlich
ist dabei, daß die Temperaturunterschiede zwischen der Ferrolegierung und den Harimetallteilen
aufrechterhalten werden. Die Temperaturen der Ferrolegierung bzw. des Hartmetalls werden im Hinblick auf
ihre Wärmeausdehnung gewähit, d. h. die Ferrolegierung oder der Stahl werden auf einer niedrigeren
Temperatur gehalten als das Hartmetall. Dies läßt sich z. B. dadurch erreichen, daß man der Gußeisenform
außen Wärme, beispielsweise mit Hilfe von Hochfrequenz, zuführt, während ihr Kern gekühlt wird,
beispielsweise mit Hilfe von Luft oder Wasser.
Die beschriebene Verbundwalze läßt sich mit einem vergleichsweise geringen Kostenaufwand herstellen. Sie
ist gegenüber Temperaturerhöhungen wesentlich weniger empfindlich als bekannte Walzen. Die anmeldungsgemäße
Verbundwalze hat eine lange Lebensdauer, da eine Wasserkühlung der Walzfläche vermieden oder
verringert werden kann, wodurch das Temperaturgefälle zwischen dem Walzgut und der Verbundwalze
weniger groß ist.
Das Gießen der anmeldungsgemäßen Verbundwalze kann in folgender, außerhalb der Erfindung gemäß
Schutzbegehren liegender Weise erfolgen:
Eine Gußeisenform wird zunächst beispielsweise mit einer Emulsion aus öl und Grafit behandelt. Die
Gußeisenform mit dem Hartmetallring wird in einen Ofen eingebracht und beispielsweise auf 600° C
vorgeheizt, um Blasenbildungen im Gußstück zu verhindern und um Wirkungen durch unterschiedliche
Wäremausdehnungen zu vermindern. Der Heizvorgang sollte in einer Schutzgasatmosphäre oder unter Vakuum
erfolgen, um ein Oxidieren des Hartmetallringes und der Gußeisenform zu vermeiden. Dann wird die Ferrolegierungsmasse
in die Form gegossen. Das folgende Abkühlen sollte langsam erfolgen, damit die Ferrolegierung
nicht brüchig wird. Nach einer angemessenen Zeit wird das aus der Ferrolegierung und dem Hartmetall
bestehende Stück aus der Gußeisenform entnommen und in ein wäremisolierendes Material eingebracht. Es
ist aber auch möglich, die Verbundwalze zusammen mit der Gußeisenform in ein wärmeisolierendes Material
einzubringen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
- Patentansprüche:!. Verbundwaize für das Warmwalzen und/oder Kaltwalzen von Metallen, bei der die Walzfläche von einem Hartmetallring gebildet ist, der auf einem aus einer Ferrolegierung, z. B. Stahl, bestehenden Walzenkörper konzentrisch angeordnet ist und bei der die Verbindung von Hartmetallring und Walzenkörper durch Umgießen eines der beiden vorgenannten Teile erzielbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenkörper (2) um den Hartmetallring (1) gegossen ist und daß zur Erzielung einer Druckvorspannung im Hartmetallring (J) die Querschnittsbreite des Hartmetallrings (1) von der Walzfläche zur Walzenmitte hin zunimmt.
- 2. Verbundwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Drehmomentübertragung vom Walzenkörper (2) auf den Hartmetallring (1) die mit dem Walzenkörper (2) in Verbindung stehenden Flächen des Hartmetallrings (1) wellenförmig oder mit Vertiefungen (7) beziehungsweise anderen Unebenheiten ausgebildet sind.
- 3. Verbundwalze nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen Spalt (3) zwischen der Innenseite des Hartmetallrings (1) und dem Walzenkörper (2), der mit einem verstärkten Kunstharz, Metall oder einem anderen Stützmaterial ausfüllbar ist.
- 4. Verbundwalze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenkörper (2) mit Kühlflanschen ausgebildet ist.
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