DE218891C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Da das Üben im Fahren mit Kraftfahrzeugen auf belebter Strecke immer mit gewissen Gefahren verknüpft ist, so ist eine Vorrichtung erwünscht, mittels welcher man das Steuern erlernen kann, ohne die Straße zu befahren. Diesem Zwecke dient der Erfindungsgegenstand, der folgendermaßen eingerichtet ist:

Ein kinematographischer Projektionsapparat wirft Bilder von verkehrsreichen Straßen auf

ίο eine Leinwand, welche der Schüler aus einiger Entfernung vor sich sieht. Zwischen Schüler und Leinwand, aber näher an letzterer ist in irgendeiner Weise (Modell, Silhouette usw.) das Vorderteil eines Kraftfahrzeugs angebracht, so daß die Vorstellung erweckt wird, als ob sich das Fahrzeug auf der projizierten Straße bewegt. Der Schüler bedient nun ein Steuerrad, durch dessen Drehung der vorher beschriebene Fahrzeugteil vor der Leinwand hin und her bewegt wird. Der Schüler sieht also, wo sein Fahrzeug sich auf der Straße befindet, und muß dasselbe nun vermittels der Steuerung so lenken, daß es den auf dem Bilde erscheinenden Hindernissen ausweicht. Die Projektionsbilder werden so hergestellt, daß sie von einem fahrenden Automobil aus aufgenommen werden. Dadurch wird erreicht, daß auf dem Bilde vor dem Wagen ein freier Raum zur Durchfahrt freigelassen wird, so daß der Schüler seinen Apparat auch wirklich an den Fuhrwerken und sonstigen Hindernissen vorbeilenken kann. Zum Anfang wird man nun den Filmstreifen langsam abrollen lassen, als ob man mit 6 bis 8 km-Stunden fährt (Schritt), bei weiteren Fortschritten des Fahrers entsprechend schneller. Man kann auch den Apparat sehr schnell laufen lassen, so daß selbst geübte Leute sich im Fahren schwieriger Strecken noch weiter ausbilden können. Für den daneben sitzenden Lehrmeister ist eine Vorrichtung angebracht, wodurch derselbe den Film sofort anhalten kann, um den Schüler zu überführen, wenn er einen Fehler beim Steuern gemacht hat.

Das oben speziell von Kraftwagen Gesagte gilt natürlich für jede Art von Kraftfahrzeugen (Motorwagen, Motorräder, Motorboote) und auch für Pferdefuhrwerke.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Lehrvorrichtung zum Steuern von Motorfahrzeugen, gekennzeichnet durch eine mittels kinematographischer Bilder den Straßenverkehr wiedergebende Wand und eine vor dieser angeordnete Handsteuervorrichtung, deren Gestänge einen das Vorderteil des Fahrzeugs darstellenden Gegenstand parallel der Wand hin und her schiebt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.