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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein System zur Fahrausbildung in
Bezug auf motorisierte Fortbewegungsmittel, insbesondere Kraftfahrzeuge.
Sie betrifft des weiteren ein Verfahren zur Fahrausbildung für Kraftfahrzeuge
und die Anwendung des Systems und des Verfahrens sowie die Fahrsimulationseinrichtung
und das Computerprogrammprodukt zur Durchführung des Verfahrens.
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Die
freie Mobilität
wird als eines der vordringlichsten und begehrtesten Grundrechte
des Individuums verstanden. Und so lässt sich im Hinblick auf den
motorisierten Straßenverkehr
feststellen, dass die weltweite Automobilität inzwischen gigantische Marktdimensionen
erreicht hat, von deren Prosperität ganze Volkswirtschaften abhängig sind.
Die Fahrausbildung bewegt sich aus diesem Grunde in einem Umfeld
besonderer gesellschaftlicher Verantwortung, nicht zuletzt auch
bezogen auf die charakterlichen, intellektuellen sowie technischen
Qualitäten
der Beherrschung von Kraftfahrzeugen durch motorisierte Verkehrsteilnehmer.
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Konventionellerweise
findet die gesamte Ausbildung bzw. das Training zum Führen eines Kraftfahrzeugs
in einem Fahrzeug einer ausbildenden Fahrschule im normalen Straßenverkehr
statt. Fahranfänger
müssen
hier mit zwei für
sie vollkommen neuen Situationen fertig werden, zum einen mit der
Teilnahme am Straßenverkehr
als Führer
eines Kraftfahrzeugs, zum anderen mit der Beherrschung der Fahrzeugtechnik.
Unter der Beherrschung der Fahrzeugtechnik wird beispielsweise das
korrekte Starten des Motors und das Anfahren ohne Abwürgen des
Motors verstanden.
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Im
normalen Straßenverkehr
stellt ein Fahrschüler,
der zum Beispiel noch Schwierigkeiten mit dem Anfahren hat und deshalb
noch öfters
den Motor abwürgt,
für den übrigen Verkehrsfluss
ein Hindernis und eine Störung
dar. Zahlreiche Auffahrunfälle
entstehen auf Fahrschulfahrzeuge (selbst auf als Fahrschule gekennzeichnete)
durch vermeintliches Anfahren und abruptes Wiederstehenbleiben nach
Abwürgen
des Motors. Oder durch erneutes Abbremsen wegen der Unsicherheit,
ob es bei einer Rechtsabbiegesituation möglich ist, sich noch in die
Lücke des Querverkehrs
einzufädeln.
Der hinterherfahrende Fahrzeugführer
blickt ebenfalls nach links, nimmt dadurch sehr leicht das erneute
Stehenbleiben des Fahrschulfahrzeugs nicht wahr und fährt auf.
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Auch
die Umwelt wird durch ein nicht optimal bewegtes Fahrschulfahrzeug
belastet, woraus wiederum die Behinderung des Restverkehrs und die
damit verbundenen erhöhten
Schadstoffemissionen resultieren.
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Zusätzlich kann
ein unsicherer Fahrzeugführer
den fließenden
Verkehr nicht nur behindern, sondern auch ein Sicherheitsrisiko
darstellen. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Fahrschüler den
erforderlichen Abstand, beispielsweise zum voraus fahrenden Fahrzeug
oder zu anderen Verkehrsteilnehmern seitlich des Schulungsfahrzeugs,
nicht einzuschätzen
weiß.
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Die
vorstehende Problematik ist seit langem bekannt und so hat es nicht
an Lösungsvorschlägen gefehlt. Ähnlich den
Simulatoren, die zur Ausbildung von Flugzeugpiloten dienen, wurde
an ein Training für
Fahrschüler
auf Simulatoren für
Kraftfahrzeuge gedacht – natürlich nicht
auf so hohem technischen Niveau wie in der Luftfahrt.
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Die
Anmeldung
NL 91 00 838
A beschreibt eine Anlage, die beispielsweise zum Erlernen
der Beherrschung eines Motorfahrzeuges eingesetzt werden kann. Der Übungsstoff
in Form verschiedener fiktiv abzufahrender Strecken wird blockweise
vermittelt. In jedem Block werden die Fehler des Fahrschülers festgestellt,
und in Abhängigkeit
von der Anzahl sowie von der Schwere dieser Fehler erfolgt anschließend ein
Fortschreiten der Übung
zum nächsten Übungsstoff
oder eine Wiederholung des selben Übung oder ein Korrekturblock,
in dem auf die Fehler des Fahrschülers eingegangen wird. Eine
sofortige Fehlerrückmeldung
einzelner Fahrfehler an den Fahrschüler oder Abbruch der Übung ist
nicht vorgesehen. Der Fahrschüler
ist sich völlig
allein und dem vorprogrammierten Übungsstoff überlassen.
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Eine
weitere Anlage dieser Art ist aus der Druckschrift WO 91/11792 A1
bekannt. Diese konventionelle Anlage ist sehr polyvalent und kann
zum Training verschiedenster Aktivitäten verwendet werden. Es geht
dabei einerseits darum, jeweils möglichst realistische Umgebungsszenarien
optisch zu erzeugen und andererseits die vorgesehenen Aktivitäten durch
einen bereits geschulten Fachmann ausführen zu lassen sowie in der
Folge eine entsprechende Software herzustellen, die der optimalen Durchführung der
Aktivität
entspricht, offensichtlich um die letztere mit der realen Durchführung derselben
Aktivität
durch einen Nicht-Fachmann bzw. Fahrschüler zu vergleichen. Eine sofortige
Rückmeldung von
Fehlern ist nicht dargelegt. Auch hier bestimmen Programm und Maschine
die Art des Lernens.
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Die
Druckschrift WO 93/24915 A1 beschreibt eine Anlage, die unter anderem
zum Erlernen des Führens
eines Fahrzeugs verwendet werden kann. Diese bekannte Anlage erlaubt
es, dem Fahrschüler nicht
nur ein Verkehrsszenario darzustellen, das er optisch wahrnehmen
kann, sondern dem Fahrschüler
auch akustische und mechanische Reize zu vermitteln, die denjenigen
Reizen entsprechen, die beim tatsächlichen Lenken eines Fahrzeugs
von dessen Führer
wahrgenommen werden. Beispielsweise lässt sich gemäß der Druckschrift
WO 93/24915 A1 das Gefühl
beim Bremsen mit A[nti]B[lockier]S[ystem] oder eine Erschütterung
sowie ein Geräusch
beim Überfahren
eines Hindernisses simulieren. Bei diesem Feedback handelt es sich
allerdings im allgemeinen nicht um eigentliche Rückmeldungen von Fahrfehlern,
sondern lediglich um eine verbesserte Simulation des Umfeldes des
Fahrzeugs. Außerdem
lassen sich gewisse Größen, wahrscheinlich
Durchschnittsgeschwindigkeiten und dergleichen, die Anhaltspunkte über das
allgemeine Fahrverhalten geben, graphisch oder zahlenmäßig auf
einem Monitor darstellen, wie dies bei neueren P[ersonen]k[raft]w[agen]
auch mithilfe eines Bordcomputers möglich ist. Eine konkrete Rückmeldung
einzelner Fehler ist nicht vorgesehen.
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Die
Druckschrift
EP 0 831
444 A1 offenbart ein Verfahren sowie eine Anlage zur Erfassung
des Verhaltens eines Fahrschülers.
Diese bekannte Anlage umfasst mindestens eine Trainingsstation,
wobei einem sich in einer Fahrerkabine dieser Trainingsstation befindlichen
Fahrschüler
mittels eines Szenariengenerators eine zeitlich ablaufende Verkehrssituation
simuliert wird, in der der Fahrschüler das durch die Fahrerkabine
simulierte Schulfahrzeug zu führen hat.
Diese Fahrerkabine weist gemäß Anmeldung
EP 0 831 444 A1 die üblichen
Bedienungsmittel und Anzeigegeräte
auf. Die Betätigungsmittel
wirken auf eine Detektoreinrichtung, die erfasst, wie der Fahrschüler das
Fahrzeug betätigt.
In einer Datenverarbeitungseinrichtung wird diese Abweichung der
die Betätigung
repräsentierenden
Informationen von denjenigen Informationen festgestellt, die vom
Szenariengenerator geliefert werden und einer vorbekannten, optimalen
Betätigung
entsprechen. Die Abweichung stellt die Fehler des Fahrschülers dar.
Eine Fehlermeldeeinrichtung dient dazu, dem Fahrschüler seine
Fehler sofort bekannt zugeben. Die Anlage gemäß
EP 0 831 444 A1 kann darüber hinaus
eine Instruktorenstation gemäß
5 umfassen, an die beispielsweise eine
Trainingsstation gemäß
1 oder
2 angeschlossen
ist, sowie gegebenenfalls weitere Trainingsstationen, wie es in
3 dargestellt wird, die ebenfalls an die
Instruktorenstation angeschlossen sind.
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In
der Druckschrift
EP
0 836 169 A1 ist ebenfalls eine Trainingsstation sowie
die Verwendung der Trainingsstation zur Erfassung des Verhaltens
eines Fahrschülers
offenbart. Auch dieser Anmeldungsgegenstand weist das Merkmal auf,
dass mehrere Fahrsimulationsplätze
gleichzeitig von einer Instruktorenstation betreut werden können. Die
Besonderheit dieser Anmeldung ist die 180° Projektion des Verkehrsszenarios
auf eine gewölbte
Halbrundwiedergabefläche,
wie in
1 bis
3 dargestellt.
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Aus
der Druckschrift
DE
100 33 442 A1 ist ein Verfahren zum Betrieb eines Fahrsimulators
bekannt. Dieses Verfahren trainiert einem Fahrschüler ein
bestimmtes Fahrverhalten an, wobei das Fahrverhalten des Fahrschülers erfasst
wird und bei einer Abweichung zum bestimmungsgemäßen Fahrverhalten der Fahrschüler visuell
und akustisch auf die Abweichung aufmerksam gemacht wird. Die Besonderheit
dieses Systems ist die Verwendung eines Helms mit integriertem Display,
dargestellt in
2, auf welchem das
simulierte Szenario dargestellt wird. Das ist auch der wesentliche
Nachteil dieses Verfahrens, denn so kann der Proband das Kontrollfeld
des Fahrzeuges nicht sehen, das er aber in der Realität des Verkehrs
sehen können
muss.
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Die
Gebrauchsmusterschrift
DE
20 2004 005 428.8 offenbart ein System zur Fahrausbildung
mit einer komplexen Vernetzung – gemäß
2 und
4 – von einer
Instruktorenstation mit einer Fahrsimulationseinheit, wie in
1 bzw.
4 und
8 gezeigt wird, für das Praxistraining und mehreren
Schulungsplätzen mit
Computer für
das Erlernen der Verkehrsregeln. Die Besonderheit hier ist die Integrierung
von mindestens vier Schulungsplätzen
in eine so genannte Mediensäule,
dargestellt in
3 bis
7.
Diese platzsparende Lösung
ist außerdem
mit dem und durch das Internet mit anderen Stationen vernetzt. So
kann der Instrukteur örtlich
sehr weit entfernt vom Schüler in
einer anderen Fahrschule sein und von dort die aktuellen Fahrübungen bzw.
die Lernerfolge in Theorie und Praxis überwachen.
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Gemeinsames
Merkmal der voran zitierten Vorschläge ist der massive Einsatz
von Technik mit fest strukturierten Übungsabfolgen, die eine flexible Reaktion
auf den persönlichen
Fortschritt des Schülers
keinen Raum lassen. Keines der vorstehenden Systeme bzw. Verfahren
zur Ausbildung von sicheren Kraftfahrzeugführern trägt der Tatsache Rechnung, dass
der absolute Fahranfänger
direkte Unterstützung
in seinem Lernprozess braucht, und nicht nur eine akribische Fehlerbuchhaltung,
die manchen Schüler
zudem noch demotiviert. Andererseits kann ein Fahranfänger noch
nichts mit rasanten Rennsimulationen oder extremen Situationen wie
beispielsweise einer Glatteissimulation anfangen.
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Es
ist also kein Wunder, dass diese – inzwischen technologisch
schon sehr hoch entwickelten – Systeme,
die eher einem bereits erfahrenen Fahrer die Weiterbildung bzw.
den ungefährlichen
Test von Extremsituation ermöglichen,
gleicherweise von Fahrlehrern und Fahranfängern doch noch sehr zurückhaltend
beurteilt bzw. abgelehnt werden.
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Der
völlig
ungeübte
Fahranfänger
fühlt sich von
einer derartigen Maschine eher allein gelassen bzw. total überfordert:
Von ihm wird schlagartig und gleichzeitig überlebensgerechtes Verkehrsverhalten und
Beherrschung des Fahrzeuges wie im Schlaf verlangt – ohne das
ihm der Simulator mit seinem allwissenden Programm vorausschauend
sagt, was er jetzt eigentlich richtig machen könnte, sondern nur die Fehler
notiert. Eine derartige Schulung am Simulator ist nicht sehr hilfreich,
sondern steigert eher noch die Angst vor der realen Situation im
Straßenverkehr.
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Ausgehend
von den dargelegten Nachteilen und Unzulänglichkeiten sowie unter Würdigung
des umrissenen Standes der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein System der eingangs genannten Art sowie
ein Verfahren der eingangs genannten Art so weiter zu entwickeln,
dass ein Fahranfänger
die Grundlagen der Beherrschung der Fahrzeugtechnik unter weitgehend
realitätsnahen
Umständen
und Bewertungskriterien erlernen und trainieren kann. Dabei soll
auch das Sicherheitsrisiko eines unsicheren Fahrschülers für den fließenden Straßenverkehr
vermindert werden.
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Diese
Aufgabe wird durch ein System mit den ab Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen sowie durch ein Verfahren mit den ab Anspruch 6 angegebenen
Merkmalen und durch die Anwendung des Systems sowie Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Fahrsimulators
und des Computerprogrammes zur Generierung eines geeigneten Verkehrsszenarios
nach den unabhängigen
Ansprüchen
gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und zweckmäßige Weiterbildungen
der vorliegenden Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Kern
der vorliegenden Erfindung zur Fahrausbildung für motorisierte Fortbewegungsmittel,
insbesondere Kraftfahrzeuge, kann mindestens eine Fahrsimulationseinrichtung
sein, die soweit einem realen Fahrschulfahrzeug nachgebildet ist,
dass ein körperlich
anwesender Fahrlehrer in direktem Kontakt zum Fahranfänger auf
die Aktionen des Fahrschülers
beliebig oder gezielt Einfluss nehmen kann, wie im realen Fahrzeug
auch. Zusätzlich
zu der Fahrsimulationseinrichtung wird mindestens eine Trainingsstation,
die (soweit sie momentan nicht für die
theoretische Schulung gebraucht wird) zur beispielhaften Beobachtung
des Verkehrsverhaltens eines Fahrschülers auf der betreffenden Fahrsimulationseinrichtung
simultan oder zeitversetzt das Geschehen in der Fahrsimulationseinrichtung
darstellen kann, genutzt. Das System kann mindestens eine Überwachungsstation
beinhalteten, die zum Zwecke der beispielhaften Beobachtung des
Verkehrsverhaltens eines Fahrschülers
das Geschehen im Fahrsimulator aufzeichnet, so dass es für den betreffenden Fahrschüler zeitversetzt
dargestellt werden kann, um so für
ihn sein eigenes Verhalten nachvollziehbar zu machen. Weiterhin
kann das System mittels geeigneter Aufzeichnungsmedien wie beispielsweise
Digitalkameras sowohl das eingespielte Fahrsimulationsszenario und
das Verhalten des Schülers
wie auch des Lehrers beobachten, simultan über eine geeignetes Netzwerk
wie z. B. das Internet zur Beobachtung in den Trainigsstationen
weiterleiten und dabei gleichzeitig auf einer geeigneten Einrichtung
wie z. B. einer Festplatte in einem Server für eine zeitversetzte Beobachtung
in der Überwachungsstation
aufzeichnen.
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Ein
derart aufgebautes System stellt die Basis für das erfindungsgemäße Verfahren
zur Fahrausbildung für
motorisierte Fortbewegungsmittel, insbesondere Kraftfahrzeuge.
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Mit
der vorliegenden Erfindung kann die erste Phase der Fahrausbildung,
die für
Fahrschulen unrentabel und besonders aufwendig ist, vom Übungsplatz
oder von der ruhigen Nebenstraße
in den Fahrsimulator verlegt werden, und zwar ohne Unfallrisiko
und ohne Umweltbelastung. Erst wenn der Fahrschüler am Simulator kollisions-
und störungsfrei vorankommt,
geht es im realen Fahrschulauto in den Straßenverkehr; aus diesem Grunde
kann sich der Fahrlehrer dann auf die Feinarbeit konzentrieren. Hier
können
und müssen
dann Lektionen, die am Simulator noch nicht möglich sind, wie beispielsweise am
Berg rückwärts einparken,
geübt werden.
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Mittels
des neuen Geräts,
des neuen Verfahrens [Fahrschulung am Simulator], der Verwendung und
des Geschäftsmodells,
der so genannten "Drive-Station", das die Fahrausbildung
vereinfacht, wird gewissermaßen
eine virtuelle Fahrschule realisiert, die ein risikoarmes und umweltschonendes Üben ermöglicht,
d. h. Fahrschüler
erhalten ihre ersten theoretischen Lektionen am Computer und die
erste Fahrpraxis im Simulator. Beides allerdings ganz bewusst mit
Anleitung durch einen anerkannten Fahrlehrer, was ein integriertes
Konzept im Rahmen eines Lernzentrums ermöglicht.
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Für den totalen
Fahranfänger
ist es dabei besonders wichtig, von einem real anwesenden Fahrlehrer
angeleitet zu werden, wie sonst im realen Fahrschulauto auch. Wie
soll ein Fahranfänger
beispielsweise von alleine wissen, wann und wie er beim Annähern an
eine rote Ampel bremsen soll? Oder, wer erinnert sich noch gerne
an seinen eigenen ersten Kampf mit Gas-, Kupplungs- und Bremspedal?
Ist das alleine in einer Maschine ohne die Hilfe eines didaktisch
und psychologisch versierten Fahrlehrers zu schaffen?
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Da
Fahranfänger
heutzutage durch den Konkurrenzdruck der Fahrschulen bedingt häufig in
einem hastig ausgebildeten Zustand auf die Straße gelassen werden, wird demzufolge
bei der vorliegenden Erfindung ein Konzept genutzt, das von der
Gabelstaplerfahrer-, Kapitäns-
oder Pilotenausbildung bekannt ist: Bevor die angehenden Schiffs-
oder Flugzeugführer
ein reales Mobil steuern dürfen,
müssen sie
an Simulatoren üben;
genau dies schlägt
die vorliegende Erfindung jetzt den Fahrschulen vor (= Kraftfahrzeug-Simulatortraining
an der so genannten Drive-Station).
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung bietet die vorliegende Erfindung unterschiedlichste Fahrsituationen,
nämlich
von der einfachen Landstraße über dichten
Stadtverkehr bis hin zu plötzlich auftretendem
Aquaplaning. Der Fahrschüler
erhält über ein
gemäß der Lehre
der vorliegenden Erfindung implementiertes Computerprogramm mindestens
eine Rückmeldung,
denn eine Bewegungsmechanik simuliert zum Beispiel ein Bremsnicken,
eine Kurvenneigung oder ein Ausbrechen des Hecks. Dabei kann der
Fahrlehrer jederzeit korrigierend eingreifen bzw. zur gewünschten
Lernerfahrung hinführen.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform der vorliegenden Erfindung
kann mindestens ein Simulator eine Rundumsicht von über 200
Grad erreichen; durch den Einsatz fahrdynamischer Bewegungssysteme
(sogenanntes "nick
and roll") erlebt
der Benutzer ein realistisches Fahrgefühl.
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Der
Fahrsimulator verfügt über modulare Software,
die beliebig kombiniert werden kann, wie etwa
Fahrerzustand,
wie er bewusst verursacht (Alkoholkonsum)
oder unbewusst erlebt
wird (Sekundenschlaf);
diverse Straßensysteme und Fahrsituationen
wie
Autobahn, Landstraße,
Stadtverkehr, Einparken usw.,
d. h. "unterwegs in virtuellen Landschaften";
Straßenzustand
(Aquaplaning, Glatteis usw.);
und/oder Wetterverhältnisse
(Nebel,
Regen, Schnee, Sonne usw.)
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Erfindungsgemäß steht
der Aspekt der Sicherheit sowohl beim Fahren als auch beim Lernen im
Vordergrund, so beinhaltet die vorliegende Erfindung die folgenden,
auch kombinierbaren Sicherheitsaspekte:
integriertes Sicherheitskonzept;
Zugangskontrolle;
elektronische
Nutzungssteuerung;
Datensicherheit;
Datenschutz;
Virenschutz;
Internet-Firewall;
Kameraüberwachung;
und/oder
Alarmanlage.
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Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung kann in Form eines so genannten C[omputer]A[ided]T[raining]
implementiert sein; dieser zeit aktuelle Begriff für eine neue
Ausbildungsstrategie in Fahrschulen beinhaltet unter anderem:
Verlagerung
der Anfänger-Übungsstunden
auf den Fahrsimulator;
Einsatz des Fahrschulwagens erst nach
dem Simulatortraining;
und/oder
optimiertes Lernen mit
P[ersonal]C[omputer]-Fahrschulprogrammen.
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Demzufolge
kann bei der vorliegenden Erfindung eine Kombination der Drive-Station
mit mindestens einem Computer-Lernplatz vorgesehen sein an dem die
Fahrschultheorie vermittelt wird, der aber auch mit Programmen zu
Themen wie Versicherung oder Zulassung gefüttert werden kann.
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Erfindungswesentliche
Ausbildungs- und Betriebsebenen der vorliegenden Erfindung sind:
Überwachung
und Aufzeichnung der Schüler-
und Lehrer-Aktivitäten
am Fahrsimulator für
Nachbesprechungen/Fehlerrekonstruktion abrufbare elektronische Datenverarbeitung
von Betriebsabläufen;
computergestützte Erkennungs-
und Dialogsysteme;
freies Lernen mit P[ersonal]C[omputer]-Fahrschulprogrammen
Fragebogen-Training; Tests für
theoretische Prüfung
praktisches Training an Hochleistungs-Fahrsimulatoren; und/oder
selektive,
audio-visuelle Bildschirminformationen rund um das Auto
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Die
virtuelle Fahrschule gemäß der vorliegenden
Erfindung kann von Fahrlehrern ebenso genutzt werden wie von Personen,
die bereits seit mehreren Jahren nicht mehr am Lenkrad saßen und/oder wieder
zum sicheren Autofahren zurückfinden
wollen, oder auch von erst sechzehn Jahre alten Personen, die die
Zeit bis zum Erwerb des Führerscheins kaum
mehr erwarten können.
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Die
Einrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung kann die gesamte Infrastruktur (Verwaltung) einer hochmodernen
Fahrschule beherbergen; sie kann im Ausbildungsbereich auf Mietbasis
von Fahrlehrern betrieben werden, weil die Drive-Station selbst
nicht ausbildet. Dies ermöglicht
es Investoren, die nicht notwendigerweise Fahrlehrer sind, eine oder
mehrere Drive-Stations gemäß der vorliegenden
Erfindung als Renditeobjekt zu errichten, das sie selbst managen
und kontrollieren können;
hierfür
ist beispielsweise ein Franchise-Lizenz-Modell verfügbar.
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Aufgrund
der mit einer voll ausgestatteten Drive-Station verbundenen Kosten
und der sich daraus ergebenden Konsequenz, dass eine derartige Drive-Station
für eine
einzelne Fahrschule möglicherweise
eine große
finanzielle Belastung darstellt, kann die vorliegende Erfindung
in bezug auf ihre praktische Umsetzung sukzessive mit einem regional
ausdehnbaren Drive-Station-Netz im Franchise-Modell realisiert werden,
in diesem Falle können
dann Interessenten die Fahrsimulatoren für eine bestimmte Zeit mieten.
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Durch
die vorliegende Erfindung ist eine völlig neue, intelligente und
gewinnorientierte, sowie didaktisch fundierte und erfolgversprechende
Kombination von Instrumenten der Fahrausbildung realisiert, wobei
die gesamte Erfindung viel mehr als die Summe ihrer einzelnen Teile
darstellt; auf diese Weise kann die Fahrausbildung als wirtschaftlich
tragfähiges
Segment im Mobilitätspotential
mit neuen Ideen zu gesundem Wachstum verhelfen.
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Ziel
dieser Unternehmung ist es auch, externen Fahrlehrern neue Ausbildungs-
und Betriebsstrategien für
eine praxisgerechte, zeitlich gestraffte und damit optimierte Wissensvermittlung
in einer High-Tech-Infrastruktur
zugänglich
zu machen, die eine sogenannte WIN-WIN-Position für alle Beteiligten
(<--> für den Fahrlehrer: gewinnträchtig, kalkulierbar,
motiviert, schnell und stressfrei; für den Fahrschüler: kalkulierbar,
motiviert, preiswert, schnell und stressfrei) herbeiführt.
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Die
durch die vorliegende Erfindung verwirklichten Ziele sind insbesondere
in der Erreichung eines optimalen Fahrverhaltens zu sehen, das durch Defensive, Ökonomie,
Rücksichtnahme,
Sicherheit Umweltbewusstsein und Verantwortunggefühl in Übereinstimmung
mit dem § 1
unserer Straßenverkehrsordnung
geprägt
ist. Das Hauptziel ist in einer optimalen Fahrausbildung mit High-Tech-Systemen (=
Lernfreude pur) zu sehen.
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Fahrschüler absolvieren
demnach in einem neuartigen Lerncenter (integriertes Konzept) mit
modernsten Fahrsimulatoren die Grundübungsfahrten, arbeiten an Bildschirmplätzen und
werden von ihrer Fahrlehrern unter Einbeziehung aktuellster technischer
Hilfsmittel methodisch unterrichtet; Lernen in dieser neuen Art
stellt ein freudiges Erlebnis dar.
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Auch
die Fahrlehrer können
als Franchisenehmer eines Teilbereichs profitieren und ihre eigene Fahrschule
auf diese Weise für
das Führerschein-Neugeschäft nach
dem Vorbild der Drive-Station profilieren und nachhaltig sichern.
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Aber
nicht nur Fahrschüler
sowie Fahrlehrer zieht dieses Erlebnis- und Ausbildungskonzept an, sondern
auch Autofahrer mit Führerschein
jeden Alters. In der Drive-Station können aktuelle Erkenntnisse
gewonnen bzw. Fähigkeiten
am Steuer nach langer Fahrpause überprüft und aufgefrischt
werden. Dies ist besonders hilfreich, wenn es zum Beispiel darum
geht, aus familiären
Gründen
wieder selbst aktiv am Straßenverkehr
teilzunehmen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Computerprogrammprodukt,
das auf einem computergeeigneten Medium gespeicherte computerlesbare Programmmittel
aufweist und/oder direkt in den internen Speicher eines digitalen
Computers geladen werden kann und Softwarecodeabschnitte umfasst, mit
denen die Schritte des Verfahrens gemäß der vorstehend dargelegten
Art ausgeführt
werden, wenn das Computerprogrammprodukt auf dem Computer läuft. Dies
betrifft insbesondere die Eingriffsmöglichkeit des Fahrlehrers ins
simulierte Verkehrsszenario, um den Fahrschüler nach seinen speziellen
Erfordernissen zu schulen.
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Wesentlicher
Erfindungsbestandteil des Systems und des Verfahrens zur Fahrausbildung
für Kraftfahrzeuge,
geeignet zur Einübung
von Fahrpraxis und Verkehrsverhalten sowie der Überwachung des fortschreitenden
Lernerfolges, ist die erfindungsgemäße Fahrsimulationseinrichtung,
die einem realen Fahrschulfahrzeug nachgebildet ist, so dass ein Fahrlehrer
auf einem zweiten Sitz körperlich
anwesend sein kann, um in direktem Kontakt zum Fahranfänger auf
die Aktionen des Fahrschülers
beliebig oder gezielt Einfluss nehmen zu können, so wie im realen Fahrzeug
eben auch. Weiterhin kann sowohl das eingespielte Fahrsimulationsszenario
und das Verhalten des Schülers
wie auch des Lehrers über geeignete
Aufzeichnungsmedien wie z. B. Digitalkameras beobachtet, simultan über eine
geeignetes Netzwerk wie beispielsweise das Internet zur Beobachtung
weitergeleitet und dabei gleichzeitig auf einer geeigneten Einrichtung,
z. B. einer Festplatte in einem Server, für eine zeitversetzte Beobachtung aufgezeichnet
werden. Dieser Fahrsimulator kann darüber hinaus modular aufgebaut
sein, um so den Transport vom Hersteller zum Aufstellungsort und
die dortige Montage zu erleichtern.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft schließlich die Verwendung mindestens
eines Systems gemäß der vorstehend
dargelegten Art und/oder eines Verfahrens gemäß der vorstehend dargelegten
Art zur Fahrausbildung, insbesondere in Bezug auf motorisierte Fortbewegungsmittel,
wie etwa Kraftfahrzeuge.
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Erfindungswesentlich
ist auch eine Kombination von einem Theorie Unterricht bezogenen
Lernsystem, dem Computer Aided Training mit einem praxisbezogenen
Lernsystem, und dem Fahrausbildungssimulator. Während an den Computer-Arbeitsplätzen die
theoretische Fahrausbildung einer Fahrschule mit den Fragen, die
sonst zu Papier gebracht sind und vom Fahrschüler zu beantworten sind, im Vordergrund
steht, erfolgt das Fahrschultraining in der Anfangsphase der Ausbildung
mit dem Fahrausbildungssimulator.
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Hat
der Fahrschüler
das Theorie-Programm erfolgreich absolviert und quasi auch eine
Fahrprüfung
am Simulator bestanden, kann der Fahrschüler zur Prüfung zugelassen werden und
auch gleich praktisch mit dem Wagen fahren, ohne erst noch eine Vielzahl
von Fahrstunden das Fahren an sich üben zu müssen. Die mit den hohen Kosten
verbundenen Fahrstunden werden unter Kostenminimierung am Simulator
vollzogen. Auf diese Weise ist es möglich, in Kürze von 14 Tagen alle Voraussetzungen
für eine Führerscheinprüfung zu
erfüllen.
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Fahrschulen
können
nunmehr ihre Schüler für den Fahrzeug-Führerschein
im Simulator nach dem Vorbild des Pilotentraining trainieren. Das
Simulationstraining in Theorie und Praxis schult die Fahrfestigkeit
und die Fahrsicherheit. Völlig
entspannt, risikolos und gefahrlos wird virtuell selbst „erfahren", dass die Fahrphysik
nicht ohne Unfallfolgen überschritten
werden kann. Es werden schnellere Lernfortschritte erreicht. Fahrfestigkeit
und Fahrsicherheit werden in der Fahrausbildung zu einem ganzheitlichen
Verständnis
zusammengeführt,
so dass eine neue Qualität
der Verkehrssicherheit auf den Straßen entsteht. Anspruchsvolle
Lern- und Lehrsoftware von Hightech Simulatoren und PC Arbeitsplätzen sind hierbei
die tragenden Säulen.
Die Fahrstrecken werden dabei mit unterschiedlichen Bildtechniken
präsentiert.
Hierfür
können
leuchtstarke Röhrenmonitore oder
LCD- bzw. TFT-Flachbildschirme diverser Größen bzw. Projektionstechniken,
auch für
aufwendige Großbilddarstellungen,
geordert werden. Die Simulatoren sind mit elektrisch betriebenen
Bewegungsmechaniken ausgestattet. Entweder nur mit Längs- oder Querbewegungen
bzw. in der Kombination beider Komponenten wird ein optimales Fahrgefühl geschaffen.
Als Einstiegsmodell wird ein kurzer, raumsparender Simulator eingesetzt.
Eine Streckenbilddarstellung erfolgt mit bis zu fünf Bildschirmen
für 135° bzw. 200° Sichtwinkel.
Aber auch Plasma-Flachbildschirme mit 45° Sichtwinkel sind einsetzbar.
Sichtsysteme mit drei VGA-Röhrenmonitoren
mit einem Sichtwinkel von 135°,
sowie vorzugsweise mit 200° Panoramasicht
bzw. Projektionsdynamik für
ein Streckenbilderzeugung von bis zu 3 × 2 Metern können Verwendung
finden. Großbildprojektoren
in Rückprojektions-
und Beamer-Technologie mit Bildflächen bis zu mehreren Metern
sind ebenfalls vorgesehen. Eingesetzt werden auch Simulatoren mit
Original-Fahrzeugen oder Fahrzeuge nach Wahl der Fahrschule.
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Die
erfindungsgemäße Fahrsimulationseinrichtung
wird durch eine Fahrgastzelle, die mit Sitz, Steuer- und Bedienelementen
sowie Lenkrad, allen Pedalen, Handbremse und Gangschaltung ausgestattet
ist, gebildet. Insbesondere wird auf die Integration des Fahrlehrers
geachtet, so dass ein Ausstattung mit einem zweiten Sitz in und/oder
am Fahrsimulator vorgesehen ist. Vorteilhaft ist auch die große Zerlegbarkeit
der Fahrsimulationseinrichtung in einzelne Baugruppen wie Aufstellplattform,
Grundrahmen, Bildschirmaufbau usw. für den leichteren Transport
und Aufbau am Schulungsort. Insofern ist die Fahrsimulationseinrichtung
modular aufgebaut, so dass u. a. auch verschiedene PKW-Serienmodelle nachbildet
werden können.
Dies bedeutet, dass Sitz, Lenkrad oder ganze Modulgruppen wie Fahrerkonsole
einzeln austauschbar sind. Hierdurch kann sich der Fahrschüler bereits
im Simulator anhand der Original-Innenaustattung
an ein Serienmodell gewöhnen. Für eine gute
Bewegungsdynamik kann eine sogenannte geräuscharme, wartungsfreie, elektrisch
betriebene motion platform eingesetzt werden, die streckenbildsynchrone
Nick- und Rollbewegungen der Fahrgastzelle erlaubt. Die Zuführung der
Sinnesreize leistet einen hohen Beitrag zur Gesamtempfindung von
Realitätsnähe.
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Der
bzw. die PC's der
Theorie-Trainingstation stehen vorzugsweise mit dem Computer der Fahrsimulationseinrichtung,
d. h. mit der Praxis-Trainingsstation
sowie einer Überwachungsstation
via Intranet oder auch übers
Internet in Verbindung, so dass z. B. Fahrfehler simultan von anderen
Fahrschülern
oder Fahrlehrern gesehen oder abgespeichert werden und später abrufbar
sind, um auch eine Überprüfung durch
den Kandidaten selbst oder den beteiligten Fahrlehrer vornehmen
zu können.
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Ein
Computerprogrammprodukt, die spezielle Simulationssoftware hierfür ist ebenfalls
modular aufgebaut. Diese Software umfasst beispielsweise 100 kombinierbare
Einzelprogrammsegmente. Eine Grundsoftware umfasst z. B. 28 Lernprogramme
für den
Fahrschulbereich. Diese Software deckt unterschiedliche Risikosituationen
ab und orientiert sich an den vielfältigsten Bedürfnissen
der Verkehrssicherheit. So können
neben den alltäglichen
Fahrsituationen, also dem normalen Fahrtraining bis zur Prüfung, auch
extreme Vorkommnisse simuliert werden, die sonst nicht vorbereitend – und in
Realität
schon gar nicht – geübt werden
könnten,
wie beispielsweise vom plötzlichen
Wildwechsel über
den beliebten Ehestreit im Auto oder gar Carnapping. Sie ermöglicht darüber hinaus
die Beobachtung aller Aktionen und Reaktionen von Schüler und
Lehrer auf das simulierte Szenario.
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Bei
den beschriebenen Varianten können Einzelmerkmale
einer Lösung
ohne weiteres mit Merkmalen einen anderen Lösung kombiniert werden, so
dass die Erfindung nicht nur auf die gezeigten Varianten beschränkt ist.