DE218887C - - Google Patents
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-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22F—WORKING METALLIC POWDER; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM METALLIC POWDER; MAKING METALLIC POWDER; APPARATUS OR DEVICES SPECIALLY ADAPTED FOR METALLIC POWDER
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Description
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KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei Körpern, die aus einer Mischung von Metall und Kohle bestehen, und z. B. als Bürsten
für elektrische Maschinen oder als Wcllenlagcr benutzt werden, kommt es oft vor, daß die
Kohle, welche in Form von natürlichem Graphit teils als Schmiermittel, teils zur Erzielung eines
beliebigen elektrischen Leitungs- und Übergangswiderstandes zugesetzt ist, schneller als
das Metall abgenutzt wird, so daß die Reibungsfläche der Körper beinahe rein metallisch wird
und also fast ohne Übergangswiderstand und ohne Schmiermittel sich befindet, wodurch der
Zweck des Zusatzes von Kohle verfehlt ist. Dies trifft bei elektrischen Bürsten hauptsäch-Hch
unter Funkenbildung bei großer Stromdichte ein. So ist es dann und wann der Fall
mit der sogenannten Bronzekohle, die bekanntlich aus einer Bronzemasse mit darin eingebetteten
und gleichförmig verteilten Graphitpartikelchen besteht.
Die vorliegende Erfindung hat den Zweck, diese Übelstände zu vermeiden, und zwar dadurch,
daß man statt Kohle andere Stoffe, welche hier imprägnierende Stoffe genannt werden
sollen, verwendet, die das Beibehalten der hervorragenden Eigenschaften der Bronzekohle
gestatten, nicht aber von der Funkenbildung beeinflußt werden. Stoffe, welche zu diesem
Zweck benutzt werden können, sind unter anderen gewisse Schmiermittel, z. B. öl, Paraffin
usf.
Ein nach vorliegender Erfindung hergestellter Körper besteht also aus einer porösen Metallmasse,
welche kleine, dicht liegende Mengen anderer Stoffe, meistenteils schmierender Mittel
vorzugsweise von solcher Beschaffenheit einschließt, daß sie der ReibungsHäche der Metall- ;
masse einen elektrischen Widerstand mitteilt, < dessen Größe je nach der Beschaffenheit des
genannten Stoffes und je nach dem Bedarf innerhalb weiter Grenzen beliebig gewählt werden
kann. .
Um einen solchen Körper zu erzeugen, wird .: erst eine Metallmasse hergestellt, die von Poren
oder feinen zusammenhängenden Höhlungen durchzogen ist, und diese Metallmasse wird
dann mit dem betreffenden Stoff derart getränkt, daß die Poren oder Höhlungen ganz oder teilweise
gefüllt werden. Durch Pressen, Hämmern,; Schleifen usf. kann man die Oberfläche des Metallkörpers
derart bearbeiten, daß die Poren derselben verschlossen werden, so daß der zugesetzte
Stoff nur durch die. Reibungsfläche herausdringen kann.
Die poröse Metallmasse wird in folgender Weise hergestellt. Metallpulver, vorzugsweise
feine Kupferpartikelchen, die in bekannter Weise mit dünnen Zinnüberzügen versehen sind, ■
wird mit einer geeigneten Menge, z. B. 10 Prozent, eines oder mehrerer durch Erhitzung,
Auswaschen ο. dgl. leicht entfernbaren Stoffe, ζ. Β. Ammoniumnitrat, gemischt. Die
Mischung wird zu Blöcken gewünschter Form gepreßt, und die Blöcke werden einer so hohen
Temperatur, etwa 300° bis 6000C, ausgesetzt,
daß das Zinn die Kupferkörner zusammenlötet oder sich, ohne zu schmelzen, mit dem Kupfer
zusammenschweißt oder sich mit demselben zu
Bronze legiert. Hierbei oder schon bei niedrigerer
Temperatur entweicht der vergasbare Stoff, wenn ein solcher verwendet wird, so daß die
von diesem eingenommenen Räume in dem Metall leer werden und vielleicht auch andere
Höhlungen von den entweichenden Gasen gebildet werden. Die in dieser Weise erhaltene
Masse bestellt aus aneinanderhaftenden Metallkörnern, welche ihre ursprünglichen Plätze einnehmen
und teilweise durch kapillare Höhlungen getrennt sind.
Der vergasbare Stoff kann auch durch eine eventuell der Erhitzung vorangehende schwächere
Erwärmung entfernt werden oder, wenn bei dieser nicht vollständig entwichen, nachher.
Gegebenenfalls werden die Blöcke auch ohne die stärkere Erhitzung zu gewissen Zwecken
verwendbar sein. /
Statt des oben genannten Pulvers aus einem
ao Metall kann man andere solche verwenden, z. B. Körner, welche aus drei oder mehreren
Metallen, beispielwseise Kupfer, Zink und Zinn, bestehen und um- oder nebeneinander angeordnet
sind, oder man kann auch Mischungen einfächer Metallpulver, z.B. Kupferpulver und
Zinnpulver oder außer diesen auch Zinkpulver, Aluminiumpulver usf., oder endlich Pulver einer
oder mehrerer Legierungen verwenden. Gewisse Metalle können vielleicht auch ohne Beimischung
eines anderen verwendet werden. Das Pulver oder die Pulvennischung soll aus einem solchen
Metall bzw. solchen Metallen bestehen, daß die Partikelchen bei Erhitzung zusammengelötet,
-geschweißt oder -gesintert bzw. miteinander legiert werden, ohne zu schmelzen und ohne
ihre Plätze zu ändern, so daß der Block bei zurückbleibenden Höhlungen seine Gestalt beibehält.
Zur Erleichterung der Formung kann man den Pulvern auch Bindemittel zusetzen, wie z. B. klebende Stoffe u. a.
Der entfernbare Stoff, welcher je nach dem gewünschten Grade von Porosität in verschiedenen
Verhältnissen zugesetzt wird, soll vorzugsweise ein solcher sein, der bei einer niedrigeren
Temperatur als der für das Legieren, Löten usf. erforderlichen in Gasform vollständig
entweicht. Noch besser dürfte ein Stoff sein, der nicht zu weit unter jener Temperatur in
Gase mit beträchtlich niedrigerer Verdichtungstemperatur zerlegt wird, wie z. B. Ammoniumnitrat.
Aber auch solche Stoffe, die nur teilweise vergast werden können, oder Stoffe, die
ohne Luftzutritt verbrennen, sind unter Umständen verwendbar. Ferner werden auch solche
Stoffe verwendet, die, gegen Erhitzung widerstandsfähig, durch Wasser oder andere Flüssigkeiten
aufgelöst oder weggewaschen werden können. In der Regel werden Stoffe verwendet,
die sich pulverisieren lassen oder in feine Fäden verteilt werden können. Jedoch ist es nicht
ausgeschlossen, unter Umständen Stoffe von anderer Beschaffenheit mit Vorteil zu verwenden,
z. B. flüssige Stoffe geeigneter Konsistenz, einfache' Flüssigkeiten, Lösungen, Emulsionen
usf. '
Das Füllen der Poren oder Höhlungen mit dem imprägnierenden Stoff kann vor oder nach
der mechanischen Bearbeitung der hergestellten Körper stattfinden, je nachdem die Körper
mehr oder weniger vollständig den Stoff aufnehmen sollen, und kann in verschiedener Weise
ausgeführt werden. Die Blöcke können einfach ganz oder teilweise in den betreffenden Stoff
eingetaucht werden, wenn derselbe flüssig oder geschmolzen tfew. aufgelöst ist, wobei der
Stoff durch die Kapillarkraft aufgesaugt wird. Oder die Blöcke können auch erst mit einer
leichtflüchtigeren Flüssigkeit von geringerer Viskosität, z. B. Wasser, Spiritus, Petroleum
0. dgl., gesättigt und dann in dem betreffenden Stoff über den Kochpunkt dieser Flüssigkeit erhitzt
werden, oder es kann aiich der Stoff unter Druck eingepreßt oder in anderer Weise in die
Blöcke eingeführt werden.
Der Stoff muß, wie leicht ersichtlich ist, in den erwähnten Fällen flüssig sein oder wenigstens
so weich, daß er sich in die Höhlungen einpressen läßt. Geeignete Stoffe dieser Art
sind schwerere Mineralöle und Paraffin, das letztere vorzugsweise in geschmolzenem oder
aufgelöstem Zustand. Der Stoff kann ein einfacher sein, flüssig oder geschmolzen, oder eine
Lösung eines festen Stoffes in einem flüssigen oder geschmolzenen, oder auch fein verteilte
feste Stoffe, wie Schleifmittel oder Kohle, verschlämmt enthalten. ■■"■.,
Wenn erforderlich, werden die Blöcke mit größeren Hohlräumen versehen, entweder bei
dem Pressen oder bei der schließlichen mechanischen Bearbeitung. Diese Hohlräume sollen
als Behälter für größere Mengen des zuzusetzenden Stoffes dienen, besonders wenn dieser flüssig
ist oder der Block bei der Verwendung solche Temperatur annimmt, daß sonst fester Stoff
dabei flüssig wird. Wenn eine reichlichere Zuführung des zugesetzten Stoffes zu der Reibungsfläche erforderlich ist als die von der Abnutzung
der letzteren hervorgerufene, wird die Oberfläche der Blöcke teilweise unbearbeitet gelassen
oder auch mit in derselben angebrachten Aussparungen mit rauhen Flächen hergestellt, so
daß der betreffende Stoff durch und über die teilweise unbearbeitete Oberfläche zu der Abiratzungsfläche
kommen kann, indem die unbearbeitete Oberfläche den Stoff leichter durchläßt als die bearbeitete mit ihren teilweise geschlossenen
Poren.
Die oben beschriebene poröse Metallmasse besitzt mehrere vorzügliche Eigenschaften. Bei
wenig kleinerer Festigkeit, wenigstens mit Bezug auf Druckbeanspruchungen, hat sie ein weit
niedriges spezifisches Gewicht und auch gerin-
gere Härte als das kompakte Metall nnd kann
mit einer bedeutenden Kapazität zur Aufnahme flüssiger Stoffe hergestellt werden.
Festigkeit und Härte können außerdem durch Zusammenpressen, Hämmern usf. beinahe zu
, den Werten, welche sie bei dem kompakten Metall haben, gesteigert werden, während die
Kapazität zur Aufnahme flüssiger Stoffe durch dieselben Mittel sowie auch durch Bearbeitung
ίο der Oberfläche bis zu Null vermindert werden
kann. In der fraglichen Weise kann man also eine Metallmasse herstellen,' welche bezüglich
des spezifischen Gewichts und der Härte innerhalb sehr weiten Grenzen geändert werden kann,
und. welche gerade die in den einzelnen Fällen gewünschten oder sonst zur Verminderung der
Reibung auf ein Minimum und zum Erhalten des elektrischen Leitungs- und Übergangswiderstandes
bei geeigneter Größe erforderlichen Menge eines anderen Stoffes in sich aufnehmen
kann. Die Masse kann dabei so nachgebend hergestellt werden, daß ihr, als Dynamobürsten
oder Lagerschalen verwendet, einfach durch den Druck gegen den Kollektor oder die Welle eine
ag diesen entsprechende Form gegeben werden
kann, ohne eingeschliffen oder eingeschabt zu werden. Die Wahl des aufzunehmenden Stoffes,
der Metalle sowie des entfernbaren Stoffes, die Verhältnisse zwischen sämtlichen Stoffen sowie
der Grad der mechanischen Bearbeitung ermögliehen eine große Abänderung der Eigenschaften
der Masse, so daß den verschiedenen Anforderungen Rechnung getragen werden kann.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Körpern aus mit schmierenden Stoffen durchsetzter
Metallmasse, dadurch gekennzeichnet, daß Metallpulver mit durch Erhitzen; entfernbaren
festen Stoffen in Pulverform gemischt, zu Blöcken gepreßt, durch die zwecks Legierens,
Zusämmenlötens, -Schweißens oder -sinterns stattfindende Erhitzung von den
entfernbaren Stoffen befreit und sodann durch Aufsaugen oder Einpressen mit dem schmierenden Stoff gefüllt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ·, gekennzeichnet, daß die Porosität der Metallmasse
und damit ihre Aufnahmefähigkeit gegenüber dem einzuführenden schmierenden Stoff durch Verdichten der Masse mittels
Pressens, Hämmerns o. dgl. geregelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Poren der Oberflächen
nach Einführung des schmierenden Stoffes, durch mechanische Bearbeitung geschlossen werden. ■ :
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE218887C true DE218887C (de) |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE218887C (de) |
Cited By (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE738947C (de) * | 1938-11-02 | 1943-09-07 | Degussa | Schmuckwaren aus Edelmetall oder Edelmetall-Legierungen |
DE766497C (de) * | 1937-10-08 | 1953-06-01 | Siemens & Halske A G | Verfahren zum Herstellen von Verbundkoerpern aus einem hoch-schmelzenden Metall und einem leichter schmelzenden Metall |
DE923107C (de) * | 1941-11-11 | 1955-02-03 | Emil Dr Podszus | Verfahren zum Herstellen hochporoeser Koerper, vornehmlich Metallkoerper, auf keramischem Wege |
DE945970C (de) * | 1936-06-15 | 1956-07-19 | Gen Motors Corp | Verfahren zum Herstellen von Gleitlagern und Bremsbacken od. dgl. aus Verbundmetall |
DE1019469B (de) * | 1954-05-06 | 1957-11-14 | Egyesuelt Izzolampa | Verfahren zum Herstellen von Metallkoerpern aus Wolframmetallpulver |
DE969727C (de) * | 1943-04-30 | 1958-07-10 | Siemens Ag | Verfahren zur Vergluehtbearbeitung von Gegenstaenden aus keramischen Massen |
DE1157968B (de) * | 1959-02-17 | 1963-11-21 | Kugelfischer G Schaefer & Co | Fuehrungsringe fuer Geschosse |
-
0
- DE DENDAT218887D patent/DE218887C/de active Active
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