DE217313C - - Google Patents
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- C10J—PRODUCTION OF PRODUCER GAS, WATER-GAS, SYNTHESIS GAS FROM SOLID CARBONACEOUS MATERIAL, OR MIXTURES CONTAINING THESE GASES; CARBURETTING AIR OR OTHER GASES
- C10J3/00—Production of combustible gases containing carbon monoxide from solid carbonaceous fuels
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
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- Organic Chemistry (AREA)
- Carbon And Carbon Compounds (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 217313 KLASSE 24 e. GRUPPE
UIHLEIN & CO. in NÜRNBERG.
der Verbrennungsgase der Feuerung in den Gaserzeuger.
Die Beheizung der in der Kokerei und Leuchtgasfabrikation verwendeten Destillationsöfen geschieht gewöhnlich durch Generatorgas.
Dieses wird in bekannter Weise dadurch hergestellt, daß man in Generatoröfen den bei
der trockenen Destillation der Kohle in der Leuchtgasfabrikation als Nebenprodukt gewonnenen
Koks vergast. Die Vergasung vollzieht sich bei einer Temperatur von 8oo° bis
ίο goo° C, so daß das gebildete Generatorgas
mit einer Temperatur von etwa 850° in den Destillationsofen gelangt, wo es unter Zuführung
von Luft verbrannt wird. Die abziehenden Verbrennungsgase, gemischt mit den nicht
brennbaren gasförmigen Bestandteilen der zur Verbrennung zugeführten Luftmenge, besitzen
einen Kohlendioxydgehalt von etwa 18 bis 20 Prozent und eine Temperatur von etwa
6oo° C, während der anfallende Retortenkoks, der nach üblichem Verfahren größtenteils abgelöscht
wird, eine Temperatur von i25op besitzt.
Bei dem geschilderten Verfahren gehen die in den Abgasen und dem Retortenkoks aufgespeicherten
erheblichen Wärmemengen vollkommen nutzlos verloren.
Das neue Verfahren bezweckt nun zunächst eine Verwertung der vorhandenen Eigenwärme
des Rauchgases und des Kokses und ferner eine Ausnutzung des Kohlendioxydgehaltes der
Abgase in der Weise, daß die Rauchgase immer wieder in den nächstfolgenden Gaserzeuger
eingeführt und dort über den aus den Retorten kommenden glühenden Koks geleitet werden, um zu brennbarem Gas rückverwandelt
und alsdann in den Destillationsöfen wieder zur Beheizung verwendet zu werden ; hierbei trägt natürlich die den Abgasen
innewohnende Eigenwärme wesentlich mit zur Destillation der Kohle bei.
Eine Betrachtung der bei der praktischen Durchführung des Verfahrens sich ergebenden
Volumverhältnisse und thermischen Wirkungen zeigt, daß das Verfahren nicht nur theoretisch
begründet, sondern auch praktisch mit wesentlicher Erhöhung des Wirkungsgrades durchführbar
ist.
Die Rauchgase entsprechen in ihrer physikalischen und chemischen Zusammensetzung
annähernd dem in der ersten Hälfte des Generatorprozesses entstehenden Gas, derart, daß
in 100 Volumen Abgas etwa 20 Volumen Kohlendioxyd und 80 Volumen Stickstoff enthalten sind.
Bei der Rückwandlung nach dem Verfahren werden weitere 20 Volumen Kohlenmonoxyd gebunden
, so daß ein Kubikmeter des hergestellten Heizgases zu einem Drittel aus Kohlenmonoxyd,
zu zwei Dritteln aus Stickstoff besteht. Diese Mischung besitzt nach ihrer Zusammensetzung
einen Wärmeinhalt von etwa 1100 Kai. für ι cbm.
Daraus geht zunächst hervor, daß, abgesehen von der zu Gasbildung im Generator
erforderlichen Anfangswärme, der Kohlenverbrauch rund nur die Hälfte der im bisher
üblichen Generatorbetrieb erforderlichen Menge beträgt, da der Rest aus dem Kohlendioxydgehalt
der Abgase gedeckt wird; ferner beträgt der Gasverbrauch für dieselbe Wärmeerzeugung
nur etwa vier Fünftel des bisherigen, da der Heizwert entsprechend höher liegt.
Bei der Verbrennung dieses Generatorgases entsteht wieder Rauchgas von der ursprünglichen
Zusammensetzung, und zwar bei vollkommener Verbrennung, d. h. richtig bemessener
Luftzufuhr aus einem Kubikmeter Generatorgas i,66 cbm Rauchgas, welche Menge
das Doppelte des für die Heizgasbildung erforderlichen Volumens beträgt. Somit kann
die aus der Ofeneinheit erhaltene Rauehgasmenge zur Erzeugung einer für die doppelte
Ofenzahl ausreichen denGeneratorgasmenge verwendet werden.
Was nun die zur Generatorgaserzeugung erforderliche Anfangswärme betrifft, so wird
diese nach dem Verfahren aus dem Wärmeinhalt des anfallenden Retortenkokses gedeckt,
der eine Anfangstemperatur von etwa 12500 C.
besitzt und derart durch den Generator geführt wird, daß seine Temperatur nicht unter
8oo° C. sinkt. Da praktisch ein bedeutender Überschuß an Retortenkoks zur Verfügung
steht, so können einerseits die auftretenden Wärmestrahlungsverluste leicht gedeckt werden,
andererseits wird die Güte desselben durch die geringe Kohlenstoffentnahme nur unmerklich verringert.
Eine zur Ausübung des Verfahrens geeignete Einrichtung ist in den Fig. 1 bis 3 der Zeichnung
in einer Ausführungsform, wie sie in der Leuchtgasfabrikation anwendbar erscheint,
wiedergegeben.
Die Rauchgase ziehen vom Ofen O1 durch einen Kanal α in den Generator des Ofens O2.
Dort streichen sie über glühenden Retörtenkoks, wodurch in geschilderter Weise die Bildung
von Kohlenmonoxyd stattfindet. Durch die Kanäle b erfolgt in üblicher Weise die
Luftzufuhr, wodurch die Verbrennung eintritt. Die neu entstandenen Rauchgase, deren Menge,
wie nachgewiesen, zur Speisung von zwei öfen hinreicht, gelangen durch den Kanal c in die
Generatoren der öfen O3 und o4. Dort wiederholt
sich der Vorgang, und die für vier öfen genügende Rauchgasmenge der öfen O3 und o4
verteilt sich durch die Kanäle d, U1 in die
Generatoren der öfen O5 bis O8. Der Rauchkanal e sammelt alle schließlich nicht mehr
verwendeten Rauchgase und führt sie zum Kamin f.
Praktisch kann natürlich der Vorgang nur so lange fortgesetzt werden, als der Kaminzug
ausreicht; die Regelung des Zugs zwecks gleichmäßiger Verteilung auf die einzelnen
öfen geschieht durch Schieber g, während die Einfuhr des Retortenkokses in die Generatoren
' durch die Schüttöffnungen h erfolgt. Nachdem die Eigenwärme des Kokses ausgenutzt
und seine Temperatur auf etwa 8oo° gesunken ist, werden die Schieber i gezogen, wodurch
der Koks in Gruben k fällt, aus denen er
unter Wasserverschluß entfernt wird.
Es ist einleuchtend, daß das ganze Verfahren in seiner Anwendung nicht etwa lediglich
auf die Regeneration der in der Leuchtgasfabrikation entweichenden Abgase beschränkt
bleiben muß, sondern mit sinngemäßer Abänderung bei allen Feuerungsanlagen vorteilhaft
verwertet werden kann, wo kohlendioxydhaltige Rauchgase entweichen und glühender Kohlenstoff
in irgendwelcher Form vorhanden ist.
Es ist zwar bereits bekannt, kohlendioxydhaltige Abgase von Feuerungen zwecks Herstellung
eines brennbaren Gases infolge Reduktion des Kohlendioxydes wieder in den
Gaserzeuger einzuführen. Das Neue an der Erfindung besteht jedoch im wesentlichen
darin, daß von irgendeinem Prozesse fallender glühender Koks unter Hindurchführung der
Abgase eine Temperaturerniedrigung (teilweise Ablöschung) erfährt, wobei die abgegebene
Wärme zur Herstellung von Generatorgas benutzt wird. Ferner besteht das Neue an der
Erfindung in einer sinngemäßen Anwendung des Verfahrens zur Beheizung eines Komplexes von öfen unter möglichst günstiger
Ausnutzung der durch den Ofenprozeß und die Beheizung gegebenen Wärmemengen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung des zur Beheizung von Destillationsöfen und zu
sonstigen Zwecken erforderlichen Generatorgases unter Einführung der Verbrennungsgase der Feuerung in den Gaserzeuger, dadurch
gekennzeichnet, daß der beim DestillationsVorgang oder sonstwie im Überschuß
sich ergebende heiße Koks nur so lange, bis seine Temperatur unter die Reduktionstemperatur
der Kohlensäure herabsinkt, von dem kohlensäurehaltigen Verbrennungsgas durchstrichen, dann aber aus
dem Reduktionsofen entfernt und durch frischen heißen Koks ersetzt wird.
2. Verfahren zum Betriebe einer Ofenanlage mit Benutzung des Verfahrens nach 1Ό5
Anspruch 1, 'dadurch gekennzeichnet, daß in einem ersten Ofen durch Verbrennung
einer geringen Koksmenge kohlensäurehaltige Verbrennungsgase erzeugt, diese Verbrennungsgase in einem zweiten Ofen
zunächst reduziert, dann vollständig verbrannt und schließlich in weiteren Ofengruppen,
von denen die folgende immer die doppelte Ofenzahl besitzt wie die ihr vorgeschaltete, in gleicher Weise weiterbehandelt
werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Country | Link |
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