DE2165393A1 - Schaltpultarbeitsplatz - Google Patents

Description

Schaltpultarbeitsplatz

Die Erfindung bezieht sich auf einen Schaltpultarbeitsplatz, insbesondere für Röntgenanlagen, mit einer Strahlenschutzwand und einem im Schutzbereich der Strahlenschutzwand angeordneten Schaltpult.

Bei Röntgenanlagen ist es aus Strahlenschutzgründen üblich, das Schaltpult, von dem aus das Röntgengerät gesteuert wird, in einem gegen Streustrahlung geschützten Nebenraum unterzubringen. Dieser strahlengeschützte Nebenraum besitzt meist ein Bleiglasfen-, ster, durch das die Bedienungsperson das im Behandlungs- bzw. Untersuchungsraum aufgestellte Röntgengerät mit dem Patienten beobachten kann. Bei einer solchen Anlage wird die durch eine Wechselsprechanlage nur teilweise aufgehobene akustische Trennung der Bedienungsperson von Patient und Arzt und der bauseitig zu treibende Aufwand als nachteilig empfunden. Wegen des hohen Gewichts einer Strahlenschutzwand bereitet ihr nachträglicher Einbau in Altbauten zudem häufig Schwierigkeiten.

309828/0555

■· 2 —

Es ist fernem besonders bei mobilen Röntgenuntersuchungseinrichtungen, bekannt, das Schaltpult und die davor stehende Bedienungsperson mit einer ortsveränderlichen Strahlenschutzwand abzusichern. Hierbei stört das wenig gefällige Aussehen solcher ortsbeweglicher Strahlenschutzwände und der verhältnismässig kleine Bereich, in dem sie vor Sreustrahlung Schutz bieten. Bei diesen beiden Anordnungen fehlt auch eine ausreichende Schreibfläche und ein Ablageplatz oder Aufbewahrungsort für all die direkten und indirekten Hilfsmittel, die im Röntgendiagnostikraum benötigt werden, wie z.B. Filmkassetten, Karteikarten, P technische Tabellen, Bedienungsanleitungen, Krankenberichte und Schreibmaterial. Dadurch ergeben sich für das Bedienungspersonal unnötige Laufereien und Zeitverlust.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Weg zu weisen, wie die genannten Nachteile vermieden werden können. Bei einem Schaltpultarbeitsplatz der eingangs genannten Art ist" daher erfindungsgemäss auf mindestens einem tischhohen Unterschrank mindestens ein Schaltpult und gegebenenfalls eine den verbleibenden Platz neben dem Schaltpult abdeckende Schreibauflage aufgesetzt und zur seitlichen strahlenschutzmässigen Abschirmung einer vor dem Schaltpult stehenden Bedienungsperson minde- * stens ein dem Unterschrank in Form und Ausführung angepasstes, neben den Unterschrank aufstellbares Seitenwandelement vorgesehen, wobei die Seitenwandelemente und die gemeinsame Rückseite der verwendeten Unterschränke durch je eine Strahlenschutzwand abgedeckt sind, die oberhalb des Niveaus der Schaltpulte durch je eine bis über Kopfhöhe reichende Bleiglasscheibe fortgeführt ist.. Durch die verwendung eines Unterschrankes, auf den das Schaltpult aufgesetzt werden kann und durch die dem Unterschrank angepassten Seitenwandelemente ergibt sich die Möglichkeit, die notwendigen Strahlenschutzwände zu Bestandteilen dieser Möbel werden zu lassen. Das Aussehen des Schaltpultarbeitsplatzes wird dadurch gefälliger.Da der Unterschrank wahlweise auf seinen beiden Seiten durch ein Seitenwandelement ergänzt werden kann, ist der Schaltpultarbeitsplatz frei im

309828/05B5 - 3 -

Raum oder auf der rechten oder linken Seite an einer Zimmerwand angelehnt aufstellbar. Ein weiterer Vorteil dieses Schaltpultarbeitsplatzes' ist es, dass von ihm aus auch mehrere im gleichen Raum aufgestellte Röntgenuntersuchungsgeräte steuerbar s.ind.

In reiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung können die Unterschränke zur besseren Anpassung an die verschiedenen örtlichen Gegebenheiten in Breiten ausgeführt sein, die ein n-faches (n = 1, 2, >..)der Breite eines Schaltpultes betragen. Auf diese Weise ist die Breite des Schaltpultarbeitsplatzes variabel und kann an die örtlichen Platzverhältnisse ebenso wie an die Anzahl der zur Steuerung von ebenso vielen Rontgenuntersuchungsgeräten benötigten Schaltpulte angepasst werden.

Der Nutzungswert des Schaltpultarbeitsplatzes kann noch weiter gesteigert werden, wenn ein Unterschrank mit schmalen unterschiedlich hohen offenen Fächern zur Ablage von Kassetten versehen ist. Hierdurch ist die Möglichkeit gegeben, die Kassetten in Griffweite der Bedienungsperson strahlengeschützt zu lagern.

Eine grössere Bequemlichkeit für das Bedienungspersonal lässt sich erreichen, wenn ein Unterschrank mit einem oberen offenen und einem darunter befindlichen verschliessbaren Fach versehen ist. Durch die Verwendung unterschiedlich unterteilter Unterschränke in einem Schaltpultarbeitsplatz wird eine Anpassung an die Benutzerwünsche erleichtert.

Weitere Einzelheiten der Erfindung werden in den Figuren anhand 'eines Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Aufsicht auf den Schaltpultarbeitsplatz und

Fig. 2 eine Ansicht des Schaltpultarbeitsplatzes aus der Sicht einer Bedienungsperson.

In der Fig. 1 erkennt man den grundsätzlichen Aufbau eines frei ■

309 828/0565 '."*'"■

im Raum stehenden Schaltpultarbeitsplatzes 1, bestehend aus zwei Unterschränken 2, 3 und beidseitig der Unterschränke an diese anstellbare Seit'enwandelemente 4, 5· Der Anschaulichkeit halber ist eine Bedienungsperson 6 vor dem·Schaltpultarbeitsplatz stehend skizziert. In dem in den beiden Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel sind auf den Unterschränken jeweils zwei Schaltpulte 7, 8 für je ein Röntgenuntersuchungsgerät sowie eine Schreibauflage 9 aufgesetzt. Die beiden Schaltpulte und die Schreibauflage sind pultartig in Richtung auf die Bedienungsperson hin geneigt. Aus der Sicht der Bedienungsperson befindet

^ sich hinter den beiden Schaltpulten und der Schreibauflage über deren Niveauebene aufragend ein offenes Ablagefach 10 für Schreibutensilien. Oberhalb dieses Ablagefaches erstreckt sich eine bis über Kopfhöhe reichende BIe!glasscheibe 11. Die Seitenwandelemente 4, 5 sind ebenfalls mit je einer Bleiglasscheibe 12, 13 versehen, die in der gleichen Höhenlage angeordnet ist wie die Bleiglasscheibe 11 über den Unterschränken. Auch die Seitenwandäemente 4, 5 sind mit offenen Ablagefächern 14, I5, 16, 17 versehen. Die Breite der Unterschränke 2, 3 ^is.t gleich der Breite von einem bzw. von zwei Steuerpulten. Der schmale Unterschrank 2 ist in schmale unterschiedlich hohe Ablagefächer 18, 19* 20, 21, 22, 23 für Röiigenfilmkassetten 24, 25, 26, 27, 28, 29 unterteilt. Der breitere Unterschrank 3 ist mit einem oberen

P offenen Ablagefach 30 und einem unteren verschliessbaren Ablagefach 31 ausgerüstet. Die Schreibauflage 9 ist zur Verstauung von Schreibblöcken u.dgl. pultartig aufklappbar und stimmt in ihren Aussenabmessungen mit denen eines Schaltpultes überein.

Wird der Schaltpultarbeitsplatz mit zwei angesetzten Seitenwandelementen frei im Räume aufgestellt, so bietet er einer dahinter stehenden Bedienungsperson 6 durch die Bleiglasscheiben 11, 12, 13 freie Rundumsicht. Zugleich ist die Bedienungsperson in einem Winkelbereich von nahezu 90⁰ nach jeder Seite hin vor Streustrahlung geschützt. Irgendwelche bauseitigen Massnahmen für den Strahlenschutz der Bedienungsperson erübrigen sich daher. In besonders beengten Räumen ist es auch möglich, durch Weglas-

309828/0555

sen einer der beiden Seitenwandelemente 4, 5 den Schaltpultarbeitsplatz direkt an eine der Zimmerwände des Untersuchungs- bzw. Behandlungsraumes zu stellen, ohne dass dadurch Strahlenschutzfunktion, Nutzbarkeit und Aussehen leiden.

Die Bedienungsperson 6 kann sich, da sie sich im selben Raum wie das Röntgengerät befindet,mit dem Patienten und dem untersuchenden Arzt direkt ohne Zwischenschaltung einer Wechselsprechanlage akustisch verständigen. Ihr steht eine Schreibauflage und genügend Ablagefläche 10, 14 bis 17, 30, 3I für Karteikarten, Lochkarten, Bedienungsanleitungen, Krankenberichte, Schreibmittel u.dgl. zur Verfügung. Die Röntgenfilmkassetten 24 bis 29 oder auch Pilmtaschen liegen im schmalen Unterschrank 2 des Schalt-Pultarbeitsplatzes strahlengeschützt in Griffweite der Bedienungsperson 6 bereit und können auch nach erfolgter Aufnahme wieder dorthin abgelegt werden. Durch die Anpassung der Schreib-• auflage 9 an die Aussenmasse von einem oder zwei Schaltpulten kann bei Bedarf stets eine Schreibauflage gegen ein Schaltpult oder Fernsehsichtgerät und eine schmalere Schreibauflage ausgetauscht werden und umgekehrt. Die Zahl der Schaltpulte 7, 8 kann stets der Anzahl der zu steuernden Röntgengeräte angeglichen und die Breite des Schaltpultarbeitsplatzes kann durch Verwendung mehrerer oder breiterer Untersehränke 2, j5 den räumlichen Gegebenheiten und der Breite des gewählten Schreibuntersatzes 9 angepasst werden. Durch die Möglichkeit, mehrere Schaltpulte auf den Unterschränken des Schaltpultarbeitsplatzes aufzusetzen, kann man einem Schaltpultarbeitsplatz und einer Bedienungsperson mehrere Rontgenuntersuchungsgeräte zuordnen. Dadurch wird sowohl die räumliche Ausnutzung des Untersuchungsraums als auch der Wirkungsgrad der Arbeit verbessert.

-6-309828/0555

Claims (1)

1. Patentansprüche

   JU/Schaltpultarbeitsplatz, insbesondere für Röntgenanlagen, mit einer Strahlenschutzwand und einem im Schutzbereich der Strahlenschutzwand angeordneten Schaltpult, dadurch gekennzei ohne t, dass auf mindestens einem tischhohen Unterschrank (2, 2) mindestens ein Schaltpult (7* 8) und ggfs. eine den verbleibenden Platz neben dem Schaltpult abdeckende Schreibauflage (9) aufgesetzt ist und zur seitlichen strahlenschutzmässigen Abschirmung einer vor dem Schaltpult stehenden Bedienungsperson (6) mindestens ein dem Unterschrank in Form und Ausführung angepasstes, neben dem Unterschrank aufstellbares Seitenwandelement (4, 5) vorgesehen ist, wobei die Seitenwandelemente und die gemeinsame Rückseite der verwendeten Unterschränke durch je eine Strahlenschutzwand abgedeckt sind, .die oberhalb des Niveaus der Schaltpulte durch je eine bis über Kopfhöhe reichende Bleiglasscheibe (11, 12, I3) fortgeführt ist.,

   2. Schaltpultarbeitsplatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterschränke (2, 3) zur besseren Anpassung an die verschiedenen Örtlichen Gegebenheiten in Breiten ausgeführt sind, die ein n-faches (n « 1, 2, J> usw.) der Breite eines Schaltpultes (7, 8) betragen.

   J>, Schaltpultarbeitsplatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Unterschrank mit schmalen unterschiedlich hohen offenen Fächern (18, I9, 20, 21, 22, 2J>) zur Ablage von Kassetten (24, 25, 26, 27, 28, 29) versehen ist.

   " 4. Schaltpultarbeitsplatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Unterschrank (2, 3) mit einem oberen offenen (30) und einem darunter befindlichen verschliessbaren (jjl) Fach versehen ist. ■

   - 7 -309828/0555

   5. Schaltpultarbeitsplatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bleiglasscheibe (11) bei Verwendung mehrerer Unterschränke'(2, 3) in einer Breite ausgeführt ist, die gleich der Summe der Breiten der verwendeten Unterschränke ist.

   6. Schaltpultarbeitsplatz nach Anspruch 5* dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der hinteren· Kante des Schaltpultes (7, 8) und der Bleiglasscheibe (11) ein über die gesamte Breite der Bleiglasscheibe reichendes offenes Ablagefach (10) vorgesehen ist.

   7. Schaltpultarbeitsplatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Seitenwandelement (4, 5) auf der der Bedienungsperson (6) zugewandten Seite mit Fächern (14, 15, 16, 17) versehen ist.

   8. Schaltpultarbeitsplatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Seitenwandelement (4, 5) um etwa 75° zur Rückwand des Unterschrankes (2, 2) verschwenkt ist.

   9. Schaltpultarbeitsplatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schreibauflage (9) in ihren Aussenabmessungen denen eines Schaltpultes (7* 8) angepasst ist, wobei ihre Breite einn-faches (n = l>-2, 3) der Breite eines Schaltpultes beträgt.

   10. Schaltpultarbeitsplatz nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Sehreibauflage (9) pultartig aufklappbar ausgeführt ist.

   11. Schaltpultarbeitsplatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schreibauflage (9) durch ein Sichtgerät einer Röntgen-Fernsehanlage ersetzt ist.

   309828/0555

   Leerseite