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Verfahren zur radikalischen Polymerisation Die Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren zum Polymerisieren von radikalisch polymerisierbaren Monomeren
Spezieller betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Polymerisation von radikalisch
polymerisierbaren Monomeren in einem polaren Medium in Gegenvwart einer Ammoniumverbindung
und eines Thiols, die später genauer erläutert werden0 Als Initiatoren für die Polymerisation
von Monomeren, die zur radikalischen Polymerisation befähigt sind, wurden bisher
im allgemeinen Peroxyde, wie Kaliumpersulfat, Ammoniumpersulfat und Benzoylperoxyd,
Azoverbindungen, wie Azobisisobutyronitril und Azobisisoxide, Valerönitril und Redoxsysteme
benutzt, die Kombinationen von Peroxyden mit Reduktionsmitteln darstellten.
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Außerdem sind bereits verschiedene radikalische Polymerisationsinitiatoren
bekannt, die aus der Kombination eines Metallalkyls oder eines Metallalkylhalogenids
mit Sauerstoff oder aus der Kombination eines Metallalkyls mit einem Metallhalogenid
bestehen.
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Als Ergebnis ausgedehnter Untersuchungen über das Initiieren von radikalischen
Polymerisationsreaktionen wurde gefunden, daß die Polymerisation von radikalisch
polymerisierbaren Monomeren in einem polaren Medium in Gegenwart einer Ammoniumverbindung
und eines Thiols initiiert wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß
die beabsichtigte Polymerisation in dem System stattfindet, ohne daß konventionelle
radikalische POlymerisationsinitiatoren verwendet werden, wie sie vorstehend genannt
wurden. Das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Initiatorsystem für die
Polymerisation ist selbst bei relativ niedriger Temperatur, beispielsweise Ralmtemperatl
aktiv.
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Es ist wirksam für Polymerisationen in Masse, in Emulsion, in Lösung
und in Suspension. Im allgemeinen wird eine hohe Polymerisationsrate erzielt, die
leicht auf einen gewünschten Wert eingestellt werden kann. Durch die Erfindung wird
daher ein Verfahren zur Polymerisation von radikalisch polymerisierbaren Monomeren,
die technisch wertvoll sind, zugänglich.
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Das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Polymerisation verwendete
Initiatorsystem besteht aus einer Ammoniumverbindung, einem Thiol und einem polaren
Medium, die alle wesentliche Bestandteile darstellen.
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Im einzelnen wird Styrol in Methanol oder Aceton In Gegenwart von
Tetramethylammoniumchlorid und Baurylmercaptan polymerisiert; dabei findet das Initiieren
der Polymerisation des Styrols weder in Benzol, noch bei Fehlen einer der beiden
Verbindungen Tetramethylammoniumchlorid und Laurylmercaptan statt. Auch bei Verwendung
von Erimethylamin anstelle von Tetramethylammoniumchlorid wird die Polymerisation
nicht initiiert. Die Erfindung basiert auf den Erkenntnissen, welche bei diesen
detailierten Untersuchungen gewonnen wurden.
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Die Ammoniumverbindung, welche einen Bestandteil des erfindungsgemäßen
Initiatorsystems für die Polymerisation darstellt, hat die allgemeine Formel
worin 1) Ra im allgemeinen ein Wasserstoffatom, eine Alkyl-, Hydroxyalkyl-, Aryl-
oder Aralkylgruppe oder
außerdem eine Alkenylgruppe oder eine polymerisierbare
ungesättigte Bindung aufweisende Gruppe der Formel
bedeutet, in der R fur ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe, A für eine Carboxy-,
Imid- oder Phenylenbrücke und Q für eine Alkylenbrücke mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen
steht, 2) R2, R3 und R4 für Wasserstoffatome, Alkyl-,IIydroxyalkyl Aryl- oder Aralkylgruppen
stehen, 3) mindestens zwei der Reste R1, R2 und R3 gemeinsam einen Ring bilden,insbesoereeinen
Piperidino-, Piperazino-, Morpholino- oder Pyridino-Ring, einschließlich eines Vinylpyridino-Rings
bilden können, 4) Y ein Halogenatom oder einen anorganischen Säurerest, wie einen
Schwefelsäure-, Salpetersäure- oder ähnlichen Rest, bedeutet.
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Die für die Zwecke der Erfindung verwendeten Ammoniumverbindungen
sind somit Additionssalze von Ammoniak oder primären, sekundären und tertiären Aminen
mit einer anorganischen Säure oder quaternäre Salse von tertiären Aminen. Eine besonders
wertvolle, erfindungsgemäße Ammoniumverbindung ist eine Ammoniumverbindung der angegebenen
Formel I, in der die polymerisierbare Doppelbindung in einem Moleidil vorliegt.
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Als Monomere für die Bildung dieser polymerisierbaren Ammoniumverbindung
sind zu nennen ar-Vinylbenzylamin und seine am Stickstoff mono- und dialkylierten
oder hydroxyalkylierten Derivate, Vinylpyridin und seine Derivate, Aminoalkylacrylate
oder -methacrylate und seine N-mono- und -di-alkylierten oder hydroxyalkylierten
Derivate, Aiinoalkylacrylamid oder -methacrylamid und ihre N-mono- undi-alkylierten
oder hydroxyalkylierten Derivate. Wenn die wässrige Dispersion des Polymeren durch
Emulsionspolymerisation unter Verwendung der erfindungsgemäßen Ammoniumverbindungen
hergestellt wird, 80
können Verbindungen verwendet werden, die ihrer
Art nach ein kationisches oberflächenaktives Mittel darstellen, wie Octadecylammoniumsulfat,
Srimethyloctadecylammoniumchlorid oder dergleichen. Diese Verbindungen haben nicht
nur Wirksamkeit als eine Komponente des Initiatorsystems für die erfindungsgemäße
Polymerisation, sondern wirken außerdem als Emulgator, Es war bisher bekannt, daß
bei der Iurchführung der Emulsion polymerisation unter Verwendung eines kationischen
obeftlächenaktiven Mittels ein mehrwertiges Anion , wie S04 , das beispielsweise
aus der Zersetzung des als Polymerisationsinitiator verwendeten Kaliumpersulfats
stammt, einen störenden Einfluß auf die Stabilität der resultierenden Emulsion ausübt,
Wenn jedoch die Emulsionspolymerisation nach dem erfindungsgemäßen Verfahren unter
Verwendung des angegebenen, kationischen oberflächenaktiven Mittels durchgeführt
wird, so wird kein Polymerisationsinitiator von der Art eines Persulfats verwendet,
es bildet sich daher kein mehrwertiges Anion, ie S04 , so daß eine wässrige kationische
Polymerdispersion mit ausgezeichneter Stabilität erhalten werden kann0 Bei Verwendung
des lnitiatorsystems zur Polymerisation gemäß der Erfindung kann daher die Ammoniumverbindung
nicht nur innerhalb eines-weiten Bereiches, sondern auch im Hinblick auf die verschiedenen
Anwendungszwecke gewählt werden. Gewünsehtenfalls können eine oder mehrere der Ammoniumverbindungen
verwendet werden0 Die Menge der zu verwendenden Ammoniumverbindung liegt gewöhnlich
im Bereich von 0,01 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des polymerisierbaren
Monomeren. Wenn eine polymerisierbare Ammoniumverbindung, wie sie vorstehend beschrieben
wurde, als Monomeres verwendet wird, so kann die Menge der Ammoniumverbindung frei
innerhalb des Bereiches von 0,01 bis 100 Gewichtsprozent gewählt werden. Wenn gewünscht
wird, dass die Ammoniumverbindung in der beschriebenen Weise als kationisches oberflächenaktives
Mittel wirkt, so liegt ihre Menge vorzugsweise innerhalb des Bereiches von 0,5 bis
10 Gewichtsprozent.
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Es ist außerdem erforderlich, daß das genannte Thiol als wesentliche
Komponente des Initiatorsystems für die rolymerisation gemäß der Erfindung vorliegt.
Diese Verbindung kann durch die Formel R5 - SH (II) dargestellt werden, in der R5
eine Alkyl-, Aryl- oder Aralkylgruppe bedeutet. Zu typischen, verwendeten Verbindungen
gehören Alkylmercaptane, wie Athylmercptan, n-Butylmercaptan, n-Laurylmercaptan,
t-iodecylmercaptan und dergleichen. Auch Thiophenole sind wirksam für das erfindungsgemäße
Verfahren.
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In Anbetracht der Tatsache, daß das Mercaptan eigentlich ein Kettenübertragungsmittel
ist, liegt die zu verwendende Menge des Mercaptans vorzugsweise im Bereich von 0,01
bis 0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Monomeren Es ist natürlich
möglich, das Mercaptan in einer Menge von mehr als 0,5 p einzusetzen. In diesem
Fall wird jedoch das Molekulargewicht des resultierenden Polymeren erniedrigt0 die
bereits erwähnt, wird die Polymerisation von radikalisch polymerisierbaren Monomeren
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in einem polaren Medium in Gegenwart der Ammoniumverbindung
der Formel I und der Thiolverbindung der Formel II initiiert Das erwähnte polare
Medium umfaßt nicht nur Verbindungen, in denen die Moleküle als Ganzes große Dipolmomente
aufweisen, sondern auch Verbindungen, deren Moleküle insgesamt kein Dipolmoment
haben, jedoch polare Bindungen mit Sauerstoff, Stickstoff, Schwefel oder Halogen
haben, Als Beispiele für diese Verbindungen können polare Bindungen enthaltende
Verbindungen genannt werden, die Schwefel oder Stickstoff enthalten, wie Thioester,
Sulfoxyde, Amine und Nitrile,nBben Verbindungen, mit polaren Sauerstoffbindungen,
wie nasser, Alkohole, Ester, Amide, Äther und Ketone. Es wurde gefunden, daß bei
Verwendung'eines polaren Mediums, das diese Verbindungen umfaßt, die Polarität des
Polymers sationsinitiatorsystems einen wesentlichen Einfluß auf die ;Polymerisationsrte
hat0 Nach dem konventionellen
Polymerisationsverfahren unter Verwendung
eines radikalischen Polymerisationsinitiators wurde die Polymerisationsrate durch
Verändern der Art oder Menge des Initiators, durch Einstellen der Polymerisationstemperatur
oder, erforderlichenfalls, durch Zugabe eines Polymerisationsinhibitors geregelt,
Iffach dem erfindungsgemäßen Verfahren, bei dem die Polymerisation in dem polaren
Medium durchgeführt wird, kann jedoch die Polymerisationsrate nach Wunsch- geregelt
werden, indem die Art der polaren Verbindung variiert wird0 In einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als genanntes polares Medium das- polymerisierbare
Monomere, das hohe Polarität aufweist, verwendet O Diese kusführungform stellt eine
Massepolymerisation von radikalisch polymerisierbaren Monomeren dar. Beispiele für
die verwendeten, polaren polymerisierbaren Monomeren sind Acrylsäure oder.
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Methacrylsäure und deren Esteroder Amide, Acrylnitril, Methacrylnitril,
Methylvinylketon, Vinylisocyanat, Vinylpyridin und dergleichen. Monomere, die keine
polaren Bindungen in dem Molekül--aufweisen, beispielsweise Athylen, Propylen, Styrol,
Butadien und Isopren, können in Masse polymerisiert werden, wenn sie mit den vorstehenden
polaren Monomeren copoly merisiert werden; sie können jedoch bei alleiniger Verwendung
nicht in Masse polymerisiert werden.
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Besonders dann, wenn das für das erfindungsgemäße Verfahren verwendete
polare Medium Wasser oder Methanol ist, wird die Polymerisationsrate ausgesprochen
hoch und die Polymerisation findet selbst bei Raumtemperatur statt. Im allgemeinen
ist es jedoch wünschenswert, das erfindungsgemäße Initiatorsystem bei einer Temperatur
von 400 C oder höher einzusetzen.
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Bei Verwendung des konventionellen radikalischen Polymers sationsinitiators-wird
die Polymerisationstemp-eratur in Abhängigkeit von der Zersetzungstemperatur des
verwendeten Initiators festgelegt. Im Gegensat-z dazu wird durch das Initiatorsystem
für die Polymerisation nach dem erfindungegemäßen Verfahren keine derart einschrankende
Bedingung
festgelegt. Es ist daher möglich, die Polymerisation,
entsprechend dem speziellen Fall, bei beliebigen Demperaturen durchzuführen, wenn
auch im allgemeinen eine Temperatur im Bereich von 40 C bis 1500 C angewendet wird.
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Wie im einzelnen dargelegt wurde, umfaßt die Erfindung ein Polymerisationsverfahren,
bei dem die Polymerisation von radikalisch polymerisierbaren Monomeren in einem
polaren Medium in Gegenwart einer Ammoniumverbindung und eines Thiols initiiert
wird. Es wird zwar angenommen, daß diese drei Eomponenten-einen gewissen Komplex
ausbilden, der die Punktion hat, die Polymerisation zu initiieren; die genaue Wirkungsweise
ist jedoch nicht bekannt; Es wird angenommen, daß die Polymerisationsreaktion aufgrund
des radikalischen Mechanismus erfolgt, im Hinblick -auf die Tatsache, daß durch
Zugabe von Hydrochinon zu dem Initiatorsystem für die erfindungsgemäße Polymerisation
die Polymerisationsreaktion inhibiert wird.
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Für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete polymerisierbare Monomere
können radikalisch polymerisierbare Monomere umfassen, besonders geeignet ist jedoch
ein Monomeres, das eine Gruppe aufweist, die zum Ausbilden einer Resonanzstruktur
mit einer im Molekül-vorliegenden Vinylgruppe befähigt ist. Dazu gehören beliebige
Monomere der nachstehenden Verbindungen: Acrylsäure, Methacrylsäure und deren Ester
oder Amide, Styrol und Styrolderivate, Acrylnitril, Methacrylnitril, Methylvinylketon,
Vinylisocyanat und Vinylpyridin und dessen Derivate. Ein radikalisch polymerisierbares
Monomeres, das keine Gruppe aufweist, die zum Ausbilden einer Resonanzstruktur mit
einer Vinylgruppe in dem Molekül befähigt ist, beispielsweise Äthylen, Propylen,
Butadien, Isopren, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Vinylacetat, N-Vinylpyrrolidon
N-Vinylcarbazol und dergleichen, kann wahlweise mit dem vorstehend genannten Monomeren
copolymerisiert werden.
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Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf Beispiele näher
verdeutlicht.
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Beispiel 1 Ein aus 10 Teilen Methylmethacrylat, 0,2 Teilen Tetramethylammoniumchlorid
und 0,02 Teilen n-Laurylmercaptan bestehendes Gemisch wurde in ein dickes Reagenzglas
eingeleitet und dann mit Hilfe eines rockeneiæ-Methanol-Gemisches eingefroren.
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Nach dem Evakuieren wurde das System mit Stickstoff ausgespült und
das Rohr wurde dann durch Abschmelzen verschlossen.
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Das verschlossene Rohr wurde in ein mit Schüttelvorrichtung versehenes
Wasserbad gelegt. Danach wurde die Temperatur des Wasserbades auf 600 C erhöht,
während das Rohr in dem Wasser bad geschüttelt wurde, und die Reaktion wurde während
15 Stunden bei dieser Temperatur durchgeführt. Nach Beendigung der Polymerisationsreaktion
wurde das Produkt in Methanol gegossen, um Polymethylmethacrylat aus zufällen. Der
Niederschlag wurde mit Hilfe eines Glasfilters gewonnen und dann getrocknet. Die
Ausbeute des Polymeren war im wesentlichen quantitativ und das Molekulargewicht
des Polymeren, das nach der osmotischen Methode bestimmt wurde, betrug etwa 60 000.
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Keine Bildung von Polymerem wurde selbst nach 15 Stunden Dauer der
Reaktion beobachtet, wenn entweder Tetramethylammoniumchlorid oder n-Iaurylmercaptan
fehlte.
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Beispiel 2 Eine homogene Lösung, die 1 Teil Tetramethylammoniumbromid,
0,1 Teil t-Dodecylmercaptan, 20 Teile Wasser, 100 Teile Methanol und 30 Teile Methylmethacrylat
enthielt, wurde in einen mit Kondensator und Rührer versehenen Glasreaktor eingeführt.
Nach dem Spülen des Systems mit Stickstoff wurde die Lösung 40 Stunden bei 300 C
gerührt, wobei das System heterogen wurde und dadurch das Fortschreiten der Poiymerisation
angezeigt
wurde. Danach wurde die Reaktion weitere 20 Stunden fortgesetzt, wobei ein Polymeres
mit einem Molekulargewicht von 55 000 erhalten wurde.
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Beispiel 3 Die in Beispiel 2 beschriebene Reaktion wurde durchgeführt,
mit der Abänderung, daß anstelle des Tetramethylammoniuiibromids 1 Teil Ammoniumchlorid
verwendet wurde. Nach 30-stündigem Fortsetzen der Reaktion bei 600 C wurde das System
heterogen, wodurch angezeigt wurde, daß die Polymerisation stattgefunden hatte.
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Beispiel 4 Die in Beispiel 2 beschriebene Reaktion wurde durchgeführt,
mit der Abänderung, daß die Reaktion unter Belichten des Glasreaktors mit Ultraviolettstrahlung
von einer Ultrahochdruck-Quecksilberlampe (Modell SH1-l00 UV der Toshiba Electric
Co.) durchgeführt wurde. Nach 3- -stündiger Reaktion wurde das System heterogen,
wodurch das Fortschreiten der Polymerisation angezeigt wurde. Danach wurde die Reaktion
weitere 3 Stunden zum Vervollständigen der Polymerisation fortgesetzt. Das Molekulargewicht
des erzielten Polymeren betrug 80 000.
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Beispiel 5 Ein Gemisch, das aus 60 Teilen Dimethylformamid, 60 Teilen
Aceton, 0,2 Teilen Diäthylamin-hydrochlorid, 0,05 Teilen n-laurylmercaptan, 30 Teilen
Methylmethacrylat und 20 Teilen Acrylnitril bestand, wurde in einen mit Kondensator
und Rührer versehenen Reaktor eingeführt. Nach dem Spülen des Systems mit Stickstoff
wurde die Temperatur auf 600 C erhöht,
während das Gemisch gerührt
wurde, und die Reaktion wurde während 15 Stunden durchgeführt. Danach wurde die
Reaktionsflüssigkeit in Isopropyläther gegossen, um ein Methylmethacrylat-Acrylnitril-Copolymeres
auszufällen. Dieses Copolymere wurde durch Filtration gewonnen und die Polymerisationsausbeute
gemessen. Dabei wurde gefunden, daß 100 y des Ausgangsmaterials umgesetzt wurden.
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In diesem Beispiel trat keine Polymerisation ein, wenn Diäthylamin
anstelle von Diäthylamin-hydrochlorid verwendet wurde.
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Beispiel 6 Beispiel 5 wurde wiederholt,mit der Abänderung, daß 0,3
Teile Pyridin- Z drochlorid anstelle des Diäthylamin-hydrochlorids verwendet wurden.
Dabei wurde ein Methylmethacrylat-Acrylnitril-Xopolymeres in einer Ausbeute von
praktisch 100 ffi erzielt. Das gleiche Ergebnis wurde auch bei Verwendung von N-Methyl-N-benzyl-piperidiniumchlorid
erhalten.
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Beispiel 7 Eine homogene Lösung, die 2 Teile Äthylamin--hydrochlorid,
0,05 Teile Äthylmercaptan, 120 Teile Methanol und, 30 Teile Styrol umfaßte, wurde
in einen mit Kondensator und Rührer versehenen Reaktor eingeführt. Nach dem Spülen
des Systems mit Stickstoff wurde die Reaktionstemperatur auf 60° C erhöht und die
Reaktion während 20 Stunden unter Rühren der Lösung durchgeführt. Dabei wurde das
System heterogen. Äus diesem Polymerisationssystem wurde ein Polystyrol mit einem
Molekulargewicht von 40 000 isoliert.
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In diesem Beispiel wurden gleiche Ergebnisse erzielt, wenn Isopropanol
anstelle von Methanol verwendet wurde. Es trat jedoch keine Polymerisation ein,
wenn Methanol durch Benzol ersetzt wurde.
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Beispiel 8 Eine homogene Lösung von 2 Teilen Diäthylaminoäthylmethacrylat
hydrochlorid in 60 Eeilen Wasser wurde in einen Reaktor eingeführt, der mit einem
Kondensator und einem Rührer versehen war. Nach dem Spülen des Systems mit Stickstoff
wurde während einer Dauer von 3 Stunden dem Reaktor, der bei 60° C gehalten wurde,
kontinuierlich ein Monomerengemisch zugeführt, das aus 20 Teilen Vinylacetat, 10
Teilen Äthylmethacrylat und 0,05 Teilen n-Butylmercaptan bestand, und die Reaktion
wurde weitere 15 Stunden bis zur Bildung einer Emulsion durchgeführt. Diese Emulsion
wurde in Methanol gegossen, um ein Polymeres aus zufällen, welches dann in einer
Ausbeute von 97 % durch Filtration isoliert wurde.
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In diesem Beispiel wurde eine entsprechende Polymeremulsion gebildet,
wenn Diäthylaminoäthylmethacrylat-hydrochlorid durch Vinylpyridin-hydrochlorid ersetzt
wurde.
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Beispiel 9 Eine homogene Lösung aus 2 Teilen Triäthylamin-hydrochlorid
und 3 Teilen Natriumlaurylsulfat in 60 Teilen Wasser wurde in einen Druckreaktor
eingeführt. Nach dem Spülen des Systems mit Stickstoff wurde der Reaktor mit einem
Monomerengemisch beschickt, das 25 Teile Isopren, 20 Teile Styrol und 0,3 Teile
t-Dodecylmercaptan umfaßte, und die Reaktion wurde unter Rühren 25 Stunden bei 600
C durchgeführt. Dabei wurde ein stabiler, anionischer Latex erhalten.
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Beispiel 10 Eine homogene Lösung von 2 Teilen rimethylhexadecylammoniumchlorid
in 60 Teilen Wasser wurde in einen mit Rührer versehenen Druckreaktor eingeführt.
Nach dem Spülen des Systems mit Stickstoff wurde der Reaktor mit einem Monomerengemisch
beschickt, das aus 20 Teilen Methylmethacrylat, 25 Teile'n Butadien und 0,3 Teilen
Baurylmercaptan bestand. Die Reaktion wurde unter Rühren bei 600 o während 25 Stunden
durchgeführt, wobei ein stabiler kationischer Latex erhalten wurde.
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In diesem Beispiel wurde ein entsprechender stabiler kationischer
Latex hergestellt, wenn Acrylnitril anstelle von Äthylacrylat verwendet wurde.
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Beispiel 11 Ein aus 1 Teil Trimethylbenzylammoniumchlorid. 0,1 Teil
Thiophenol, lO Teilen Methanol und 30 Teilen Methylmethacrylat bestehendes Gemisch
wurde in einen Reaktor eingeführt, der mit einem Kondensator und einem Rührer versehen
war. Nach dem Spülen des Systems mit Stickstoff wurde die Reaktion während 20 Stunden
bei 60° C durchgeführt, wobei ein Niederschlag ausgefällt wurde. Der Niederschlag
wurde durch Filtration gewonnen, wobei Polymethy1methacrylat mit einem Molekulargewicht
von etwa 60 OOD erhalten wurde-.
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In diesem Beispiel wurde ein entsprechendes Polymethylmethacrylat
hergestellt, wenn Acetonitril und Anilin anstelle von Methanol verwendet wurden.
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Beispiele 12 bis 14 Ein mit Rührer und Kondensator versehener Reaktor
wurde mit den in der Tabelle gezeigten Ausgangsmaterialien beschickt.
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Nach dem Spülen des Systems mit Stickstoff wurde die Reaktion während
der angegebenen Dauer bei der festgelegten Temperatur durchgeführt. In jedem Fall
wurden 1,5 Teile der Ammoniumverbindung, 0,1 Teil Mercaptan, 150 Teile Lösungsmittel
als polares Medium und insgesamt 40 Teile an Monomeren mit dem in der-2abelle gezeigten
Gewichtsverhältnis verwendet. Sämtliche Beispiele zeigten, daß eine Gopolymerlösung
hergestellt wurde.
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Tabelle 1 Polymeri- Polymeri Beispiel Ammoniumverbindung Mercaptan
polares Monomere sations- sations-Medium temperatur dauer, °C Stunden 12 N-Methyl-N-äthyl-
n-Butyl- Di- Acrylsäure 1 piperidinium- mercaptan methyl- Butyl- 80 10 chlorid sulfoxyd
acrylat 2 N-Vinylpyrrolidon 1 13 Methyltriäthyl- t-Dodecyl- p-Dioxan 2-Hydrox6-emmoniumsulfat
mercaptan propylmethacrylat 1 60 15 Methacrylamid 2 14 Dimethyl-p-vinyl- n-Lauryl-
Äthyl- Vinylbenzylamin- mercaptan acetat pyridin 1 40 20 hydrochlorid Methylmethacrylat
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