DE2162692A1 - Flaechenfoermiges schutzgebilde - Google Patents
Flaechenfoermiges schutzgebildeInfo
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Description
Anmelder: Feldmühle Anlagen-,und Produktionsgesellschaft mbH.,
4- Düsseldorf-Oberkassel, Eritz-Vomfelde-Platz 4
Anlage zur Eingabe vom 13.12.1971
Pat/12.168 Vth-Hx.
Pat/12.168 Vth-Hx.
Flächenförmiges Schutzgebilde.
Die Erfindung betrifft ein flächenförmiges Schutzgebilde gegen
leichtkalibrige Geschosse, bestehend'aus metallischem Grundmaterial,
insbesondere Schutzgebilde mit gebogenen oder im Winkel angeordneten !lachen.
Es ist seit langer Zeit üblich, Personen oder Gegenstände gegen ,mit hoher Energie auftreffende Teile wie Geschosse
oder Splitter durch eine Metallpanzerung zu schützen. Die
einfachste Art stellt eine Stahlplatte dar, deren Form dem zu schützenden Objekt angepaßt werden kann. Bei Verwendung
derartiger Stahlplatten hängt die Schutzwirkung in erster
Linie von der Stärke der Platte und den Materialeigenschaften
ab. Allerdings zeigt sich, daß für den Schutz vieler nicht
stationärer Objekte eine ausschließliche Panzerung durch Stahl unzureichend ist. Entweder muß die Panzerung aus Stahl
so stark gehalten werden, daß sie vom Gewicht her zu schwer
ist, oder aber der Schutz ist unvollkommen. Dies trifft insbesondere
für Panzerwesten, SchutzSchilde, Stahlhelme, leichte
!Fahrzeuge u.a. zu.
TJm Gewicht zu sparen und gleichzeitig die Schutzwirkung zu erhöhen, gehen ältere Vorschläge der Anmelderin bereits dahin,
_ 2 ~ 30'9826/Q074. .. . . .
Hartstoffe und Stahl zu kombinieren. So wurden mit den deutschen Patentschriften 1 265 621 und 1 213 3o5 Panzerplatten
vorgeschlagen, die aus mehreren unterschiedlich harten Materialien bestehen, wobei als Hartstoff Sinterkorund
Verwendung findet, der seines Gefügeaufbaues wegen,
den er beim Sintern erhält, Geschossen gegenüber sehr widerstandsfähig ist, d.h. für eine eventuelle Zerstörung
seines G-efüges praktisch die gesamte kinetische Energie des Geschosses aufzehrt.
Diese Vorschläge haben sich grundsätzlich bewährt. Es handelt sich aber in diesen Fällen um plattenförmige Gebilde größerer
Stärke, die besonders für den Schutz größerer Objekte, wie Panzerwagen, Befestigungsanlagen u.a. gedacht sind, die zwar
durch die Verwendung von Keramik schon leichter sind, jedoch
für die vorn erwähnten Zwecke wie Panzerwesten, Schilde, Stahlhelme u.a. entweder eine zu große Stärke und zu hohes
Gewicht aufweisen oder aber in der Herstellung und Anfertigung verhältnismäßig aufwendig sind.
Es besteht nach wie vor ein Bedürfnis nach leichteren und einfacher herzustellenden Schutzkörpern, insbesondere an
Panzerwesten, SchutzSchilden, Stahlhelmen und Fahrzeugen
mit einer leichtgewichtigen und harten, jedoch nicht zu
dicken Schutzschicht. Hier handelt es sich in erster Linie um einen Schutz gegen leichtkalibrige Geschosse, also Geschosse
kleinerer Feuerwaffen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch, ein flächenförmiges
Schutzgebilde gegen leichtkalibrige Geschosse, bestehend aus metallischem Grundmaterial, insbesondere Schutzgebilde mit
gebogenen oder im Winkel angeordneten Flächen, dadurch gelöst,
daß sich auf dem metallischen Grundmaterial eine Hoch-. temperatur-Spritzschicht, die aus anorganischen Hartstoffen
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nach einem Hochtemperatur-Spritzbeschichtungs-Verfahren aufgebracht
ist, befindet.
Als Hochtemperatur-Spritzbeschichtungs-Verfahren kommen das FlaTiiTnspritz-, das Plasmaspritz- und das Explosionsverfahren
in Frage. Als besonders vorteilhaft hat sich das Plasmaspritz-Verfahren wegen des besonders guten Materialverbundes erwiesen.
Die genannten Verfahren sind für die Herstellung von keramischen Überzügen auf Metallegierungen an sich bekannt,
um deren Widerstand gegen Hitze, Korrosion oder Verschleiß zu erhöhen. Überraschenderweise hat sich ergeben, daß die
Anwendung dieser an sich bekannten Verfahren auf die Verbesserung bisheriger metallischer Schutzkörper zu flächigen
Schutzgebilden führt, die durch die erfindungsgemäße Schicht aus Hartstoffen wesentlich sicherer als die herkömmlichen
sind. In ihrer Form und Stärke können sie den jeweiligen Schutzanforderungen optimal angepaßt werden und haben bei
gleicher Gesamtstärke wesentlich größere Schutzwirkung und geringeres Gewicht. ·
Eine bevorzugte Ausführungsform stellen einschiebbare, bzw.
anhängbare Platten z.B. für Panzerwesten in der notwendigen Größe und Stärke dar. Eine andere vorteilhafte Ausführungsform stellen die flächenförmigen Schutzgebilde nach der Erfindung
in gewinkelter oder gekrümmter Form dar. Solche mit einer Hochtemperatur-Spritζschicht aus anorganischen Hartstoffen
versehenen Schutzgebilde können als Stahlhelme, Schutzschilde oder Karosserieteile Verwendung finden.
Als metallisches Grundmaterial wird bevorzugt ein hochlegierter Stahl mit einer Zugfestigkeit von mindestens loo kp/
mm (Legierungsbestandteiles nickel. Zirkon, Molybdän)
verwendet. Auch kann es zweckmäßig sein, eine hochfeste Aluminiumlegierung,
z.B. mit den Legierungsbestandteilen Zink und Magnesium zu verwenden, weil sie besonders zäh und leicht
ist. Besonders hat sich eine Aluminiumlegierung mit einer Zugfestigkeit von ca. 4o kp/mm bewährt.
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Als anorganische Hartstoffe die mit dem metallischen Grundmaterial
durch das Hochtemperatur-Spritzbeschichtungs-Verfahren fest verbunden sind, kommen die bekannten hochschmelzenden
Oxide, Karbide, Nitride, Boride und Suizide in Betracht.
Vorzugsweise finden dabei Aluminiumoxid, Chromoxid, Borkarbid, Titankarbid oder Siliziumkarbid Verwendung. Die
beiden Oxide zeichnen sich neben ihrer Härte insbesondere durch gate Korrosionsbeständigkeit ausj bevorzugt ist der
größeren Härte wegen Chromoxid. Die beiden Karbide haben extrem hohe Härte, wobei Borkarbid zusätzlich den Vorteil
hat, halb so schwer wie Titankarbid zu sein.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, die anorganische Hartstoffschicht durch Stege, die
aus dem metallischen Grundmaterial herausgearbeitet oder auf dasselbe aufgeschweißt sind, in voneinander getrennte Bereiche
zu unterteilen. Auf diese Weise werden die Zerstörung und das Abplatzen größerer Flächen auf kleinere Bereiche beschränkt
.
Dem gleichen Zweck dient die Erfindung in Form kleinerer ^ Platten, die als Einschubelemente bei Panzerwesten oder zum
- Anbringen auf zu schützende Flächen Anwendung finden. Darüber hinaus können solche Platten an besonders gefährdeten
Stellen angebracht werden. Bei Panzerwesten ergibt sich zudem der Vorzug der leichten Austauschbarkeit.
Die anorganische Hartstoffschicht weist naturgemäß eine sehr
hohe Härte auf und ist auf Grund der speziellen Bedingung
beim Auftrag und auf Grund der spontanen Abschreckung aus dem schmelzflüssigen Zustand nicht vollkommen eben.. Das Geschoß
zerplatzt zunächst auf der extrem widerstandsfähigen Oberfläche der Hartstoffschicht, wobei bereits ein Teil seiner
309826/0074
kinetischen Energie verzehrt wird. Die Hartstoffschicht wird
bei diesem Vorgang zerstört. Die Detonationswelle pflanzt sich mit Schallgeschwindigkeit fort. Die bei der Zerstörung
* entstehenden Risse breiten sich mit erheblich geringerer Geschwindigkeit aus. Dadurch trifft die Detonationsfront auf
neues, unzerstörtes Material und läuft sich dabei tot. Das Grundmaterial muß neben einer hohen Festigkeit auch eine
hohe Zähigkeit besitzen, um die bei diesem Vorgang auftretenden
Kräfte aufzunehemen.
Wie bereits oben ausgeführt, liegen die besondere Bedeutung und der technische Fortschritt .des Anmeldegegenstandes insbesondere
bei solchen flächigen Schutzgebilden, deren Flächen gekrümmt sind oder winkelig zueinander angeordnet sind, weil
hierfür die Anwendung kompakter Hartstofformkörper naturgemäß nur schwer oder gar nicht niglichxist. Eine besonders
vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht deshalb
darin, daß das Schutzgebilde als Karosserieteil eines Fahrzeuges ausgebildet ist. Hier kommen insbesondere alle leichteren
gepanzerten Transport- und Verbindungsfahrzeuge in Betracht.
Auch zur Panzerung von Flugzeug- und Schiffsteilen findet das erfindungsgemäße Schutzgebilde Anwendung. Schließlich
kommt insbesondere der Schutz gekrümmter Flächen in Betracht. Bei Einsatz in Form von SchutzSchilden-oder Stahlhelmen
kommt es neben der hohen Schutzwirkung besonders auf geringes Gewicht an, so daß das erfindungsgemäße flächenförmige
Schutzgebilde hier besonders vorteilhaft zum Einsatz kommt.
Die Erfindung und vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden an Hand schematischer Zeichnungen an
einem Ausführungsbeispiel näher erläutert!
Fig. 1 zeigt 4» einen Querschnitt durch das erfin-
< " dungsgemäß aufgebaute flächenförmige Sphutzgebilde, bei dem
sich auf einem metallischen Grundmaterial 1 eine anorganische Hartstoffschicht 2 befindet.
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— b —
Fig. 2 zeigt im Schnitt einen Teil des eirfxndungsgemaßen
Flächengebildes, wobei das metallische Grundmaterial 1 herausragende Stege 3 enthält und die Hartstoffschicht in
die Zwischenräume zwischen den Stegen gespritzt ist.
Fig. 3 zeigt das erfindungsgemaße flächenförmige Schutzgebilde
in der Form eines Stahlhelms.
Die Abmessungen des Schutzgebildes, sowie die Stärke der
Hartstoff schicht 2 und des metallischen Grundmaterials 1
richten sich nach dem jeweiligen Anwendungszweck. Ein Beispiel für ein plattenförmiges Schutzgebilde, auf das sich
die Erfindung jedoch nicht beschränkt, besteht darin, daß das in Fig. 1 gezeigte flächenförmige Schutzgebilde bei Verwendung
als Einschubelement für Panzerwesten eine Größe von
2
5o χ 5o nun und eine. Gesamtstärke von 3 nun hat, wobei das anorganische Schichtmaterial 2 aus Borkarbid besteht und eine Stärke von 1,5 mm aufweist.
5o χ 5o nun und eine. Gesamtstärke von 3 nun hat, wobei das anorganische Schichtmaterial 2 aus Borkarbid besteht und eine Stärke von 1,5 mm aufweist.
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Claims (8)
1. / ITlächenf örmiges Schutzgebilde gegen leichtkalibrige Geschosse
bestehend aus metallischem Grundmaterial, insbesondere Schutzgebilde
mit gebogenen, oder im Winkel angeordneten Flächen, dadurch gekennzeichnet, daß sich auf dem metallischen Grundmaterial
(1) eine Hochtemperatur-Spritzschicht, die aus anorganischen Hartstoffen nach einem Hochtemperatur-Spritzbeschichtungs-Verfahren
aufgebracht ist, befindet.
2. 3?lächenförmiges Schutzgebilde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das metallische Grundmaterial (1) ein hochlegierter Stahl mit einer Zugfestigkeit von mindestens loo kp/
mm ist.
3. Plächenförmiges Schutzgebilde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das metallische Grundmaterial (1) eine hochfeste Aluminiumlegierung mit einer Zugfestigkeit von min-
o
destens 4-o kp/mm ist.
destens 4-o kp/mm ist.
4. Flächenförmiges Sehutzgebilde nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht aus anorganischen Hartstoffen (2) aus hochschmelzenden Oxiden, Karbiden, Nitriden,
Boriden und Suiziden besteht.
5. Flächenförmiges Schutzgebilde nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß für die Schicht aus Hartstoffen Aluminiumoxid, Chromoxid, Borkarbid, Titankarbid oder
Siliziumkarbid Verwendung findet.
— 2 —
3 0 932G-/
6. Flächenförmiges Schutzgebilde nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht aus anorganischen-Hart
stoffen (2) durch Stege (3) im metallischen Grundmaterial
mindestens partiell unterteilt ist.
7. ELächenförmiges Schutzgebilde nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzgebilde die Form einschiebbarer, bzw. anhängbarer Platten hat.
8. Flächenförmiges Schutzgebilde nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzgebilde die Form eines Stahlhelmes hat.
309826/0074
Priority Applications (6)
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