DE2161340C3 - Klebstoff auf Basis von Polyurethan - Google Patents
Klebstoff auf Basis von PolyurethanInfo
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Description
Es Ist bekannt, Klebstoffe aus hochmolekularen Polyurethanen, wie sie unter anderem in der deutschen
Patentschrift 12 56 822 beschrieben sind, zum Kleben von Materialien verschiedenster Art, z. B. von Leder,
Syntheseleder, Gummi oder Kunststoffen, zu verwenden.
Nachteilig bei den bekannten Klebstoffen aus hochmolekularen Hydroxylpolyurethanen ist die geringe
Beständigkeit ihrer Klebungen bei mechanischer Beanspruchung in der Wärme. Durch Zusatz von
Polyisocyanaten, z. B. Triphenylmethantriisocyanat, zu diesen Klebstoffen läßt sich die Beständigkeit der
Klebungen in der Wärme unter Belastung in bekannter Weise erhöhen. Durch den Zusatz von Polyisocyanat
ergibt sich jedoch der Nachteil, daß die Klebstoffe nur begrenzt haltbar sind. Schon kurz nach der
Polyisocyanatzugabe steigt die Klebstoffviskosität an, und nach spätestens einigen Tagen ist der Klebstoff
irreversibel geliert und damit absolut unbrauchbar. Zudem muß der Klebstoff unmittelbar vor Gebrauch
am Ort der Verarbeitung aus zwei Komponenten gemischt werden. Dabei ergeben sich leicht bei kleineren
Klebstoffansätzen durch ungenaue Dosierung, bei größeren Ansätzen durch unzureichendes Mischen
der Komponenten Fehlklebungen.
In der deutschen Offenlegungsschrift 19 30 336 wird daher vorgeschlagen, zur Erhöhung der Festigkeit
von Kydroxylpolyurethan-Klebungen in der Wärme bei der Herstellung des Ausgangspolymeren eine
Alkandiol mit mindestens 4 Kohlenstoffatomen als Reaktionskomponente mitzuverwenden. Nach diesem
Vorschlag gelingt es, Hydroxylpolyurethanklebungen ohne Polyisocyanat in der Wärme unmittelbar nach
dem Kleben eine Festigkeit zu geben, die im allgemeinen ausreicht, den von den geklebten Materialien aus
wirkenden Kräften zu widerstehen.
Völlig unzureichend erweist sich hingegen die Festigkeit bei zusätzlicher, insbesondere langeinwirkender
äußerer mechanischer Beanspruchung der Klebungen in der Wärme. Dieser Nachteil läßt sich
nicht dadurch beheben, daß man in einfacher Weise die in der deutschen Offenlegungsschrift genannte
Menge Alkandiol erhöht. Es resultieren dann nur Polymere, die in den für die Klebstoffherstellung üblichen,
physiologisch möglichst wenig wirksan en Lösungsmitteln ganz oder teilweise unlöslich sind.
Die US-PS 35 38 055 befaßt sich mit der Herstellung von thermoplastischen Polyurethanklebstoffen, nicht
jedoch mit der Herstellung von Klebstofflösungen. Insbesondere enthält diese Vorveröffentlichung an
keiner Stelle einen richtungsweisenden Hinweis, daß in Lösungsmitteln lösliche Polyurethane, die in Form
ίο ihrer Lösungen als Klebstoffe einsetzbar sind, dann
erhältlich sein würden, wenn an Stelle der in den Ausführungsbeispielen dieser Vorveröffentlichung eingesetzten
Kettenverlängerer eine äquivalente Menge eines Kettenverlängerergemisches verwendet wird.
Die in der DE-OS 16 45 578, insbesondere in den Ausführungsbeispielen dieser Veröffentlichung, beschriebenen
elastomeren Polyurethane sind wegen des niederen Molekulargewichts des eingesetzten
Polyesters zur Herstellung von lösungsmittelhaltigen
ao Klebstoffen unbrauchbar, weil die verwendeten Polyester ein sehr niedriges Molekulargewicht aufweisen
und weil eine zu hohe Menge an Kettenverlängerergemisch eingesetzt wird. Die DE-OS 16 45 578 enthält
im übrigen nicht den geringsten Hinweis, wie die Rezepturen der Ausführungsbeispiele bezüglich Art
und Menge der eingesetzten Ausgangsmaterialien abgewandelt werden müßten, um zu löslichen, als
Klebstoffe geeigneten Polyurethanen zu gelangen. Insbesondere fehlt jeglicher Hinweis auf den nachstehend
offenbarten Zusammenhang zwischen Löslichkeit des Polyurethans einerseits und dem Einsatz
von Kettenverlängerer-Gemischen bei der Herstellung der Polyurethane andererseits.
Wie nun überraschend gefunden wurde, gelingt es, die Löslichkeit in gängigen Lösungsmitteln von Hydroxylgruppen aufweisenden Polyesterpolyurethanen, wie sie beispielsweise in der genannten US-PS 35 38 055 beschrieben sind, ganz wesentlich zu erhöhen, wenn an Stelle der beispielsweise in den Ausführungsbeispielen der US-PS 35 38 055 genannten Kettenverlängerungsmittel äquivalente Mengen an Kettenverlängerungsmittel-Gemischen eingesetzt werden. Dadurch wird ein durch die oben zitierten Vorveröffentlichungen nicht nahegelegter Weg zu besonders wertvollen, zur Herstellung von lösungsmittelhaltigen Klebstoffen geeigneten Polyesterurethanen eröffnet. Diese Hydroxypolyurethane auf Basis von Kettenverlängerer-Gemischen weisen eine ausgezeichnete Löslichkeit in physiologisch unbedenklichen Lösungsmitteln auf und eignen sich hervorragend zur Herstellung von Klebungen, die auch bei hoher, langandauernder mechanischer Beanspruchung in der Wärme eine hohe Festigkeit aufweisen.
Wie nun überraschend gefunden wurde, gelingt es, die Löslichkeit in gängigen Lösungsmitteln von Hydroxylgruppen aufweisenden Polyesterpolyurethanen, wie sie beispielsweise in der genannten US-PS 35 38 055 beschrieben sind, ganz wesentlich zu erhöhen, wenn an Stelle der beispielsweise in den Ausführungsbeispielen der US-PS 35 38 055 genannten Kettenverlängerungsmittel äquivalente Mengen an Kettenverlängerungsmittel-Gemischen eingesetzt werden. Dadurch wird ein durch die oben zitierten Vorveröffentlichungen nicht nahegelegter Weg zu besonders wertvollen, zur Herstellung von lösungsmittelhaltigen Klebstoffen geeigneten Polyesterurethanen eröffnet. Diese Hydroxypolyurethane auf Basis von Kettenverlängerer-Gemischen weisen eine ausgezeichnete Löslichkeit in physiologisch unbedenklichen Lösungsmitteln auf und eignen sich hervorragend zur Herstellung von Klebungen, die auch bei hoher, langandauernder mechanischer Beanspruchung in der Wärme eine hohe Festigkeit aufweisen.
Bei den Hydroxypolyurethanen handelt es sich um solche eines mittleren, nach der bekannten Streulichtmeüiode
bestimmbaren Molekulargewichts von mehr als 30 000, vorzugsweise 50 000 bis 1 000 000,
die nach der bekannten Isocyanatpolyadditionsreaktion aus Diisocyanaten, Hydroxylpolyestern mit einem
Molekulargewicht von über 1250, vorzugsweise 2000 bis 4000, und einem Gemisch aus wenigstens 2 Diolen
des Molekulargewichtsbereichs 62 bis 300 erhalten werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Klebstoff bestehend aus einer 10- bis 40gewichtsprozentigen
Lösung eines Polyurethans mit einem Molekulargewicht über 30 000, wie es in an sich
bekannter Weise durch Umsetzung organischer Diiso-
3 4
cyanate mit Dihydroxypolyestern mit einem über 1250 Hydroxypolyester aus Adipinsäure und Butanliegenden
Molekulargewicht und Diolen mit einem zwi- diol-1,4, aus Adipinsäure und Hexandiol-1,6, PoIyschen
62 und 300 liegenden Molekulargewicht in einem ester aus e-Caprolacton sowie Polycarbonate mit einem
NCO/OH-Verhältnis von 0,8 bis 0,9999 hergestellt wird, Molekulargewicht von 2000 bis 4000 sind besonders
in organischen Lösungsmitteln sowie gegebenenfalls 5 geeignet
üblichen Zusätzen, dadurch gekennzeichnet, daß der Als Diolkomponente zur Herstellung der erfin-Klebstoff
ein solches Polyurethan enthält, bei dessen dungsgemäßen Klebstoffe lassen sich Cemische aus
Herstellung ein Gemisch von mindestens zwei Diolen Diolen des Molekulargewichts 62 bis 3C0 der untereingesetzt
worden ist, wobei 0,1 bis 1,0 Mol -ies schiedlichsten Art, unter anderem Esterdiolen, z. B.
jeweiligen Diols pro Mol Hydroxylpolyestcr und Jie io Terephthalsäure-bis-2-oxyäthyIester, oder Ätherdiolen,
Gesamtmenge an Diolgemisch maximal 4,0 Mol pro z. B. Hydrochinon-bis-2-oxyäthyläther, verwenden,
Mol Hydroxylpolyester betragen. bevorzugt sind jedoch Gemische aus Alkandiolen,
Bei der Herstellung der Polyurethane werden die wie z. B. Äthylenglykol, Propandiol-1,3, Butandiol-1,4,
Reaktionskomponenten in einem NCO/OH-Verhält- Pentandiol-1,5, Hexandiol-1,6, usw. Besonders geeignis
von 0,8 bis 0,9999, vorzugsweise 0,9 bis 0,999, ent- 15 net ist ein Gemisch aus Butandiol-1,4 und Hexansprechenden
Mengenverhältnissen eingesetzt. Hkrbei diol-1,6, wobei jeweils 0,2 bis 0,6 eines jeden Diols
wird neben dem Hydroxylpolyester als Ketten- pro Mol Hydroxypolyester eingesetzt werden,
verlängerer ein wenigstens aus 2 Diolen bestehendes Die entstehenden Hydroxylpolyurethane liefern mit Diolgemisch verwendet, welches 0,1 bis 1,0, Vorzugs- polaren Lösungsmitteln, wie z. B. Aceton oder weise 0,2 bis 0,6 Mol, des einzelnen Diols pro Mol 20 Methyläthylketon, hochviskose Klebstoffe. Die Visko-Hydroxylpolyester aufweist, wobei die Gesamtmenge sität dieser Klebstoffe kann durch Variation des an Diol bis zu 4,0 Mol, vorzugsweise bis zu 2 Mol, Gehaltes a.r> Hydroxylpolyurethanen den speziellen pro Mol Hydroxylpolyester beträgt. Erfordernissen dee Klebverfahrens oder der zu kle-
verlängerer ein wenigstens aus 2 Diolen bestehendes Die entstehenden Hydroxylpolyurethane liefern mit Diolgemisch verwendet, welches 0,1 bis 1,0, Vorzugs- polaren Lösungsmitteln, wie z. B. Aceton oder weise 0,2 bis 0,6 Mol, des einzelnen Diols pro Mol 20 Methyläthylketon, hochviskose Klebstoffe. Die Visko-Hydroxylpolyester aufweist, wobei die Gesamtmenge sität dieser Klebstoffe kann durch Variation des an Diol bis zu 4,0 Mol, vorzugsweise bis zu 2 Mol, Gehaltes a.r> Hydroxylpolyurethanen den speziellen pro Mol Hydroxylpolyester beträgt. Erfordernissen dee Klebverfahrens oder der zu kle-
Bei der Herstellung der Polyurethane wird Vorzugs- benden Materialien angepaßt werden. Die Herstellung
weise das aus Hydroxylpolyester und Diolgemisch 25 der erfindungsgemäßen Klebstofflösungen geschieht
bestehende Gemisch vorgelegt, auf eine Temperatur vorteilhaft durch einfaches Auflösen der Polyurethane
von 50 bis 1000C erhitzt und dann das Diisocyanat in den zum Einsatz gelangenden polaren Lösungsin
einer solchen Menge zugesetzt, daß das gewünschte mitteln bei Raumtemperatur bzw. bei mäßig erhöhter
Molekulargewicht von mindestens 30 000, Vorzugs- Temperatur. Falls die Herstellung der Hydroxylweise
50 000 bis 1 000 000, erreicht wird und ein 30 polyurethane in Lösung erfolgte, kann das zur Her-Reaktionsprodukt
mit äußerst geringem Überschuß stellung verwendete unpolare Lösungsmittel entweder
an Hydroxylgruppen resultiert. Abschließend wird zunächst abgezogen werden, oder es kann auch dem
das Reaktionsprodiikt mehrere Stunden, beispielsweise System eine dem jeweiligen Verwendungszweck ange-8
bis 12 Stunden, auf höhere Temperaturen, beispiels- paßte Menge an polarem Lösungsmittel ohne vorheriweise
100 bis 1600C, erhitzt. Geeignete Lösungsmittel 35 ges Abziehen des unpolaren Lösungsmittels zugegeben
sind insbesondere unpolare Lösungsmittel, Vorzugs- werden.
weise aromatische Lösungsmittel wie Toluol oder Zur Erreichung spezieller Eigenschaften, z. B. zur
Xylol. Verlängerung der Kontaktbindezeit, können den
Bei der Herstellung der Polyurethane können belie- beschriebenen Klebstoffen übliche Zusätze, wie natür-
bige Diisocyanate zum Einsatz gelangen. Vorzugsweise 40 liehe oder synthetische Harze, z. B. Phenolharze,
werden aliphatische, cycloaliphatische, araliphatische Ketonharze, Colophoniumderivate, Phthalatharze,
und aromatische Diisocyanate, wie z. B. 1,4-Butan- Acetyl- oder Nitrocellulose oder andere Stoffe, wie
diisocyanat, 1,6-Hexandiisocyanat, 1,4-Cyclohexylen- z. B. Silikatfüllstoffe, zugefügt werden,
diisocyanat, l-Methyl-2,4-diisocyanato-cyclohexan, Zur Verarbeitung werden die als Lösung vorlie-
l-Methyl-2,6-diisocyanato-cyclohexan, 1-Isocyanato- 45 genden Klebstoffe auf die gegebenenfalls gerauhten
S-isocyanatomethyl-S^S-trimethyl-cyclohexan, 2,4- oder in anderer Weise vorbehandelten, zu verklebenden
bzw. 2,6-Diisocyanatotoluol, 4,4'-Diphenylmethandi- Werkstoffoberflächen gebracht. Dies kann mittels
isocyanat, 4,4'-Diphenylpropandiisocyanat bzw. Gemi- Walze, Pinsel, Spachtel, Spritzpistole oder einer
sehe derartiger Diisocyanate eingesetzt werden. Beson- anderen Vorrichtung geschehen. Die Klebstoffauf-
ders bevorzugt geeignet ist 4,4'-Diphenylmethandiiso- 50 striche werden zum weitgehenden Abdampfen der in
cyanat. ihnen enthaltenen Lösungsmittel und zur Aktivierung
Für die Herstellung der Polyurethane geeignete beispielsweise auf etwa 58 bis 150, vorzugsweise etwa
Hydroxylpolyester sind Dihydroxypolyester mit einem 80 bis 1000C, erhitzt und anschließend sofort mit
Molekulargewicht von mehr als 1250, vorzugsweise Preßdruck zusammengefügt, oder es wird — einer
2000 bis 4000, wie sie in bekannter Weise aus Alkan- 55 bevorzugten Variante dieser Erfindung entsprechend —
dicarbonsäuren mit vorzugsweise mindestens 6 Koh- auf eine mit einer bereits angetrockneten Klebstoff-
lenstoffatomen und Alkandiolen mit vorzugsweise schicht versehenen Werkstoffoberfläche ein auf 120
mindestens 4 Kohlenstoffatomen zugänglich sind. bis 2000C erhitzter, flüssiger Kunststoff, z.B. ein
Geeignete Dicarbonsäuren sind beispielsweise Adipin- weichmacherhaltiges Vinylchloridpolymerisat, im
säure, Pimelinsäure, Korksäure, Acelainsäure, Seba- 60 Spritzgußverfahren aufgebracht,
zinsäure usw. Geeignete Alkandiole sind beispielsweise Mit den erfindungsgemäßen Hydroxylpolyurethan-
Butandiol-1,4, Pentandiol-1,5 oder Hexandiol-1,6. Klebstoffen können zahlreiche Werkstoffe, wie Papier,
Außer derartigen Polyestern eignen sich auch Hydroxyl- Pappe, Holz, Metall und Leder, mit hoher Festigkeit
polycarbonate, insbesondere solche aus Hexandiol-1,6 verklebt werden. Bevorzugt eignen sie sich zum Kleben
und Diarylcarbonaten, sowie Veresterungsprodukte 65 von Gummimaterialien, insbesondere von Kunst-
geradkettiger Hydroxyalkanmonocarbonsäuren mit stoffen, unter anderem Polyurethan-Schaumstoffen
mindestens 5 Kohlenstoffatomen bzw. die entspre- mit kompakter Oberfläche und — soweit sie in ihrer
chenden Lactonpolymerisate. sonstigen Zusammensetzung der DE-PS 12 56 822
entsprechen — weichmacherhaltigen Homo- oder Mischpolymerisaten des Vinylchlorid, vor allem zum
Kleben von Sohlen aus diesen Materialien auf Schuhschäfte aus Leder oder Syntheseleder.
Die in Tabelle 1 charakterisierten Klebstoffe wurden aus Hydroxylpolyurethanen und Methyläthylketon
als Lösungsmittel hergestellt. Die Viskosität dieser Klebstoffe wurde auf 50 Poise eingestellt, gemessen
bei 200C mit einem Brookfield-Rotationsviskosimeter
LVF.
Die Ausgangsstoffe, die zur Herstellung der gelösten Hydroxylpolyurethane dienten, sind in Tabelle 2
zusammengestellt. Zur Umsetzung wurden Hydroxylpolyester und Alkandiol gemeinsam bis zum völligen
Schmelzen der Mischung erhitzt und dann das Diisocyanat zugesetzt. Abschließend wurde das Reaktionsgemisch 10 Stunden auf 140° C erhitzt. Tabelle 3 enthält
Angaben zur Zusammensetzung der verwendeten Hydroxylpolyester, deren Herstellung in bekannter
Weise erfolgte.
Mit den in Tabelle 1 beschriebenen Klebstoffen wurden Klebungen hergestellt. Hierbei wurden als
Werkstoffe verwendet:
a) ein handelsübliches, 4 mm dickes Gummimaterial aus Acrylnitril-Butadien-Kautschuk (Acrylnitrilgehalt
33%, Defo-Härte 700 nach DIN 53 514) mit einem Gehalt an Silikat-Füllstoff von etwa
31 % (Shore-Härte A des Gummimaterials 8S nach DIN 53 505) und
b) ein 4 mm dickes PVC-Material aus 70 Gewichtsteilen Polyvinylchlorid (K-Wert 80), 30 Gewichtsteilen Dioctylphthalat als Weichmacher sowie
5 Gewichtsteilen epoxiertem Sojabohnenöl und 1,2 Gewichtsteilen Barium-Cadmium-Laurat.
Vor dem Aufbringen der in Tabelle 1 aufgeführten Klebstoffe wurden die zu klebenden Oberflächen der
auf Streifen von 15 cm Länge und 3 cm Breite geschnit tenen Werkstoffe mit Schleifband der Körnung 40
gründlich gerauht. Die von Schleifstaub befreiten und mit den einzelnen Klebstoffen versehenen Werkstoffe
wurden durch Infrarot-Bestrahlung auf 800C erwärmt,
anschließend die Klebungen zusammengefügt und Minuten mit einem Druck von 3 kg/cm* gepreßt.
Die so in Anlehnung an DIN 53 274 hergestellten Prüfkörper wurden zunächst 10 Tage bei 200C gelagert.
Dann wurden sie in einen auf 500C geheizten Schrank eingebracht und im Trennversuch mit 1, 1,5
bzw. 2 kg/cm bis zu 180 Minuten belastet. In Tabelle 4 ist jeweils die Zeit in Minuten angegeben, der die
Klebungen ohne Trennung in diesem Dauerstand-
»5 versuch widerstanden.
so polyurethan Hydroxylpoly-
urethan (%)
30
35
18,5
18,4
19,2
18,7
18,4
19,1
18,5
18,8
19,0
18,7
18,9
18,5
19,1
18,9
18,4
19,2
18,7
18,4
19,1
18,5
18,8
19,0
18,7
18,9
18,5
19,1
18,9
Hydroxyl-
polyurethan |
4,4-Diiso-
cyanat-di- phenylmethan |
Hydroxyl
polyester |
300 |
Butan-
diol-l,4 |
Hexan-
diol-1,6 |
(g) | (g) | 300 | (g) | (g) | |
A | 73,0 | I | 350 | 3,77 | 4,94 |
B | 73,7 | II | 350 | 6,75 | 8,35 |
C | 67,8 | III | 350 | 5,45 | 7,15 |
D | 75,2 | III | 350 | 6,81 | 8,93 |
E | 81,2 | IV | 350 | 7,36 | 9,65 |
F | 73,2 | IV | 350 | 5,88 | 7,77 |
G | 73,0 | IV | 350 | 5,88 | |
H | 61,0 | IV | 350 | 5,77 | |
I | 63,0 | IV | 350 | 5,88 | |
J | 69,2 | IV | 300 | 7,36 | |
K | 83,9 | V | 350 | 7,58 | 9,94 |
L | 69,2 | VI | 350 | 6,26 | 8,21 |
M (Vergleich) | 56,2 | III | 6,81 | ||
N (Vergleich) | 60,9 | IV | 9,65 | ||
Dodecandiol-1,12
(S)
Terephthalsäure-bis-(2-hydroxyäthylester)
(g)
bis-dioxy-
äthylester
(g)
13,21
8,31
6,47
6,47
6,47
Hydroxylpolyester
OH-Zahl
Adipinsäure (g)
ÄthandioI-1,2 (g)
ButandioI-1,4 Hexandiol-1,6
(g) (g)
(g) (g)
78,4
56,0
48,4
52,4
54,0
52,1
56,0
48,4
52,4
54,0
52,1
1460 1460 1460 1460
675
Poly-f-caprolacton
Hexandiol-l,6-polycarbonat
Hexandiol-l,6-polycarbonat
981
1385
1312
1312
Trennfestigkeit von Klebungen im Dauerstandversuch bei 50°C (Min.)
Beispiel | Klebstoff | Klebungen | Gummi/Gummi | 1,5 kp/cm | widerstanden | Klebungen Weich-PVC/Weich-PVC | einer Trennlast | von | 2,0 kp/cm |
einer Trennlast von | 37 | widerstanden | 1,5 kp/cm | 43 | |||||
1,0 kp/cm | 16 | 2,0 kp/cm | 1,0 kp/cm | 180*) | — | ||||
1 | A | 180*) | 180*) | 180*) | — | 180*) | |||
2 | B | 180*) | 180*) | — | — | 180*) | 180*) | ||
3 | C | 180*) | 180*) | 170 | 180*) | 180*) | 180*) | ||
4 | D | 180*) | 180*) | 180*) | 180*) | 180*) | 132 | ||
5 | E | 180*) | — | 180*) | 180*) | 180*) | 41 | ||
6 | F | 180*) | — | 73 | 180*) | 180*) | — | ||
7 | G | 96 | — | — | 180*) | 53 | 68 | ||
8 | H | 91 | — | — | 180*) | 180*) | 83 | ||
9 | I | 77 | 58 | — | 180*) | 180*) | — | ||
10 | J | 87 | 125 | — | 180*) | 32 | 31 | ||
11 | K | 180*) | — | — | 180*) | 180*) | — | ||
12 | L | 180*) | — | — | 180*) | — | — | ||
13 (Vergleich) | M | 56 | 180 Minuten. | — | 58 | — | |||
14 (Vergleich) | N | 61 | — | 67 | erhaltene endständige Hydroxylgruppen aufweisende | ||||
*) Die Klebungen widerstanden | länger als | Polyurethan wird mechanisch zerkleinert. | |||||||
iel 15 | |||||||||
B e i s ρ |
4O
374,4 g (0,25 Mol) eines Dihydroxypolyesters aus Adipinsäure und Hexamethylenglykol der OH-Zahl 75
werden mit 0,28 Mol eines Kettenverlängerergemisches, bestehend aus 8,39 g (0,093 Mol) Tetramethylenglykol,
11,0 g (0,093 Mol) Hexamethylenglykol und 7,09 g (0,093 Mol) Tripropylenglykol gemischt. Zu
dieser Mischung werden bei 80°C 130 g (0,52 Mol) 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan gegeben. Nach inniger
Durchmischung des Reaktionsgemisches wird dieses während 8 Stunden bei 1000C gehalten. Das so
22 g des so erhaltenen Polyurethans werden bei Raumtemperatur mit 78 g Methylethylketon verrührt.
Es entsteht eine klare Lösung, die als solche als Lösungsmittelklebstoff verwendet werden kann.
Vergleichsbeispiel zu Beispiel 15
Beispiel 15 wird wiederholt, mit dem einzigen Unterschied, daß an Stelle des Kettenverlängerergemisches
25,6 g (0,28 Mol) Tetramethylenglykol eingesetzt werden. Das erhaltene Polyurethan erwies
sich als in Methyläthylketon unlöslich.
Claims (1)
- Patentanspruch:Klebstoff, bestehend aus einer 10- bis 40gewichtsprozentigen Lösung eines Polyurethans mit einem Molekulargewicht über 30 000, wie es in an sich bekannter Weise durch Umsetzung organischer Diisocyanate mit Dihydroxypolyestern mit einem über 1250 liegenden Molekulargewicht und Diolen mit einem zwischen 62 und 300 liegenden Molekulargewicht in einem NCO/OH-Verhältnis von 0,8 bis 0,9999 hergestellt wird, in organischen Lösungsmitteln, sowie gegebenenfalls üblichen Zusätzen, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff ein solches Polyurethan enthält, bei dessen Herstellung ein Gemisch von mindestens zwei Diolen eingesetzt worden ist, wobei 0,1 bis 1,0 Mol des jeweiligen Diols pro Mol Hydroxylpolyester eingesetzt werden und die Gesamtmenge an Diolgemisch maximal 4,0 Mol pro Mol Hydroxylpolyester beträgt.
Priority Applications (16)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2161340A DE2161340C3 (de) | 1971-12-10 | 1971-12-10 | Klebstoff auf Basis von Polyurethan |
AU49628/72A AU464083B2 (en) | 1971-12-10 | 1972-12-04 | Diol extended polyurethanes |
CA158,157A CA972496A (en) | 1971-12-10 | 1972-12-05 | Polyurethane based adhesives |
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