DE2160287A1 - Vorrichtung zur bestimmung der stressinkontinenz durch gleichzeitige messung und/oder registrierung des intravesicalen und des intraurethralen druckes - Google Patents
Vorrichtung zur bestimmung der stressinkontinenz durch gleichzeitige messung und/oder registrierung des intravesicalen und des intraurethralen druckesInfo
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Description
- Vorrichtung zur Bestimmung der Streßinkontinenz durch gleichzeitige Messung und/oder Registrierung des intravesicalen und des intraurethralen Druckes Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bestimmung der Streßinkontinenz durch gleichzeitige Messung und/oder Registrierung des intravesicalen und des intraurethralen Drukkes. Sie stellt eine vorteilhafte, praktisch bewährte Lösung der Aufgabe dar, simultan den Druckverlauf in der Harnblase und über die gesamte Erstreckung der Harnröhre mittels kontinuierlicher Perfusion messend Zu verfolgen und ggfs. aufzuzeichnen.
- Bekanntlich liegt eine Streßinkontinenz dann vor, wenn der intravesicale Druck, d.h. der Druck in der Blase, dem urethralen Druck, d.h. dem Druck in der Harnröhre, bei intermittierender Belastung, z.B. bei Husten oder Pressen; übersteigt. Es ist daher von beträchtlicher diagnostischer Bedeutung, wenn nun das Verhältnis des Druckes in der Harnröhre zu dem Druck in der Harnblase über die Länge der Harnröhre verfolgt werden kann.
- Figur 1 stellt schematisch die aus verschiedenen Teilen bestehende erfindungsgemäße Vorrichtung dar, während Figur 2 ein mit dieser Vorrichtung gewonnenes Druckdiagramm wiedergibt. Wie mit den Ansprüchen gekennzeichnet ist, umfaßt die erfindungsgemäße Vorrichtung einen Blasenkatheter 1, der an einen zum Durchspülen der Harnröhre und/oder zur Blasenfüllung mit einer Flüssigkeit dienenden Perfusoril anschließbar ist, zwei in den Blasenkatheter 1 eingezogene feine Druckmeßkatheter 3 und 4, deren geräteseitige desselben Enden aus dem Blasenkatheter unter dichtem Abschlul5?herausgeführt und vorzugsweise über je einen Druckaufnehmer bzw. mechanisch-elektrischen Wandler 5 und 6 (Transducer) an zugeordnete Manometer 7~und 8 und/oder an ein Aufzeichnungsgerät 9 angeschlossen sind, außerdem als weiteren wesentlichen Teil eine.
- Halterungs- und Führungsvorrichtung 10 und eine Transportvorrichtung für den Blasenkatheter 1 bzw. ein geräteseitig daran angeschlossenes Rohr 11, welche Vorrichtungen dem Blasenkatheter 1 mit einer einstellbaren, gleichbleibenden Geschwindigkeit aus der Harnröhre herausziehen können; und schließlich sind Maßnahmen zur Kopplung zwischen dieser Transportvorrichtung I und dem Perfusor II derart vorgesehen, daß ein bestimmtes, einstellbares Verhältnis zwischen der zwischen Perfusor II in den Blasenkatheter eingeleitetcnFlüssigkeitsmenge und der Rückzugsgeschwindigkeit des Blasenkatheters eingehalten wird.
- Diese Vorrichtung wird bei einer Messung der Streßinkontinenz in folgender Weise benutzt: Die beiden feinen Druckmeßkatheter 3 und 4, sowie ihre Druckaufnehmer 5 und 6 werden luftblasenfrei mit einer Flüssigkeit gefüllt, die zur Übertragung der aufgenommenen Druckwerte auf die Druckaufnehmer dient. Beide Katheter werden durch die zugeordneten Stutzen 3a und 4a des Halterrohres li geführt und ca. 22 cm aus der Rohrmündung herausgezogen, so daß dann über beide Katheter der Blasenkatheter 1 geschoben und dieser auf die Mündung des Rohres 11 aufgesteckt werden kann. Der zur Blasendruckmessung dienende Katheter 3 wird dann soweit zurückgezogen, bis er ca. 5 cm aus dem blasenseitigen Ende des Blasenkatheters 1 herausragt. Dieser Katheter wird dann mittels des Verschlusses 3b am Anschlußstutzeh 3a fixiert und dieser Stutzen auch dadurch flüssigkeitsdicht abgeschlossen.
- Der zur Druckmessung in der Harnröhre dienende Katheter 4 wird ebenfalls zurückgezogen, und zwar soweit, daß seine blasenseitige Mündung kurz vor oder an der blasenseitigen Mündung des Blasenkatheters 1, aber noch innerhalb desselben liegt. Mittels des Verschlusses 4b wird dann dieser Katheter ebenfalls fixiert und der zugehörige Anschlußstutzen 4a flüssigkeitsdicht abgeschlossen.
- Der Blasenkatheter 1 wird nun vom Halterungsrohr 11 abgenommen und in die Harnröhre eingeführt. Das Rohr 11 wird dann mittels des Schlauches 14 an die Infusionsspritze 13 angeschlossen und mit Infusionsflüssigkeit gefüllt. Beide Druckmeßkatheter 3 und 4 in werden dann wieder den in der Harnröhre liegenden Blasenkatheter 1 eingeführt und dieser wieder auf das Rohr 11 aufgesteckt. Mittels in der Infusionsapritze wird dann die Blase eine bestimmte Flüssigkeitsmenge, z.B. 100 cm3 gegeben und anschließend am Perfusor II ein konstanter Perfusionsfluß von z*B. 10 ml/min durch den Blasenkatheter eingestellt. In diesem Zusammenhange sei erwähnt, daß Perfusoren DauerinfusioB geräte darstellen, die in der Pharmakologie, Physiologie und insbesondere in der Humanmedizin überall dort angewendet werden, wo es darauf ankommt, kleine Flüssigkeitsmengen mit konstanter, exakt reproduzierbarer Fördergeschwindigkeit zu infundieren. Gleichzeitig wird das Rohr 11 mit dem daran angesetzten Blasenkatheter 1 mittels der Halterungs- und Führungsvorrichtung 10, die an der Transportvorrichtung des Perfusors I befestigt ist, mit einer gleichbleibenden Geschwindigkeit zurückgezogen, z.B. mit 10 mm/minb Im Verlauf der gleichzeitigen Infusion der Blase bzw. der Harnröhre und des Zuriickziehens des Blasenkatheters 1 wird somit laufend sowohl der Druck in der Blase als auch der Druckverlauf in der Harnröhre gemessen, welche an den Manometern 7 und 8 angezeigt werden undfoder gleichzeitig mittels des Zweikanalschreibers 9 registriert werden. Es kann sich dabei z.B.
- um einen Kompensationsschreiber handeln.
- Figur 2 zeigt ein in dieser Weise gewonnenes Druckdiagramm in Zuordnung zur Lage der Mündung des Blasenkatheters in der schematisch angedeuteten Harnröhre R-bzw, zur Blase B. Man-sieht, daß der Druck Pb in der Harnblase im wesentlichen gleichbleibt und zwar bei einem Wert, der von den individuellen Verhältnissen abhängt, z.B. bei 20 Torr, während der Druck P in der Harnr röhre in charakteristischer Weise vom Blasenmund bis etwa in die Mitte der Harnröhre ansteigt und dann wieder absinkt, und am Harnröhrenausgang zum Wert 0 absinkt, d.h. keinen Überdruck mehr gegenüber der Atmosphäre aufweist. Die beiden Druckkurven stellen ein Maß für denBlasendruckund den Harnröhrenverschluß dar.
- Bei einer kontinenten Patientin beträgt der Urethralverschlußdruck in Ruhe bis zu 73 mm/Hg. Unter Belastung kommt es zu einer intravesicalen Drucksteigerung, die maximal zwischen 50 und 60 mm/hg betragen kann. Gleichzeitig steigt auch der urethrale Druck um 20 mm/Hg an. Somit ist der maximale Verschluß druck in der Harnröhre um 30 mm/Hg höher als der maximal erreichbare intravesicale Druck. Bei einer inkontinenten Patientin dagegen liegen die Verhältnisse sowohl in Ruhe als auch unter Belastung weitaus ungünstiger. In Abhängigkeit von der unterschiedlichen Blasenfüllung steigt der Ruhe druck der Urethra erst in ihrem äußersten Drittel bis maximal auf 32 mm/Hg an. Im blasennahen und mittleren Teil der Urethra beträgt der Druck nur ca. 15 bzw. 20 mm/Hg.
- Unter Belastung steigt der Druck in der IIarnröhre-nur um ca. 10 mm/Hg in an. Gleichzeitig kommt es aber auch zu einem Druckanstieg der Blase bis auf 60 mm/Hg. Damit übersteigt der intravesicale Druck unter Belastung den Harnröhrenverschlußdruck um rund 20 mm/Ug.
- Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung beruht die Druckmessung in der Harnröhre auf dem Umstand, daß die durch den Blasenkatheter 1 perfundierte Flüssigkeit beim Abfluß einen bestimmten Strömungswiderstand überwinden muß, der-von dem Druck abhängt, den die Muskulatur der Harnröhre auf den Blasenkatheter ausübt. Der Strömungswiderstand für die infundierte Flüssigkeit ist nämlich ein Maß für den durch die Schließkraft des Harnleiters ausgeübten Druck. Die Registrierung des Druckes in der Blase und im Harnleiter ermöglicht somit Aussagen über Grad und Ort einer Harnröhrenschädigung.
- Bei einer Weiterbildung der Erfindung kann anstelle der beiden Perfusoren 1 und II eine gemeinsame Transportvorrichtung bzw.
- ein gemeinsamer Perfusor vorgesehen sein, der durch eine geeignete Bewegungskopplung gleichzeitig den Kolben 12 der Infusionsspritze 13 vorschiebt und somit die Infusionsflüssigkeit in die Blase bzw. in die Harnröhre einleitet, als-auch das zur Halterung des Katheters 1 und zur Zuleitung der Infusionsflüssigkeit dienende Rohr 11 zurückzieht. Es muß dabei ein bestimmtes Verhältnis zwischen der zugeleiteten Flüssigkeitsmenge und der Rückzugsgeschwindigkeit vorliegen bzw. einstellbar sein.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das mit ihr anzuwendende Verfahren ermöglicht, präzise Aussagen über die Physiologie des Blasenverschlusses bei Frauen mit funktioneller Harninkontinenz zu machen und z.B. den Grad der Störung und den klinischen Erfolg bei der Operation zu erfassen und zu dokumentieren. Sie gestattet einwandfrei reproduzierbare Versuchsbedingungen und Messungen.
Claims (3)
- ANSPRÜCHEX Yorrichtung zur Bestimmung der Strefljnkontinenz durch gleichzeitige Messung und/oder Registrierung des intravesicalen und des intraurethralen Druckes, gekennzeichnet durch einen Blasenkatheter (1), der an einen zum Durchspülen der Harnröhre und/ oder zur Blasenfüllung mit einer Flüssigkeit dienenden Perfusor (II)anschließbar ist, durch zwei in den Blasenkatheter (i) eingezogene feine Druckmeßkatheter (3 und 4), deren geräteseitige Enden aus dem Blasenkatheter unter dichtem Abschluß herausgeführt sind und vorzugsweise über je einen Druckaufnehmer bzw.mechanisch-elektrischen Wandler (5 und 6) (Transducer) an zugeordnete Manometer (7 und 8) und/oder ein Aufzeichnungsgerät (9) angeschlossen sind, durch eine Halterungs- und Führungsvorrichtung (10) und eine Transportvorrichtung (1) für den Blasenkatheter (1) bzw. ein geräteseitig daran angeschlossenes Rohr (11), welche Vorrichtungen den Blasenkatheter <1) mit einer einstellbaren, gleichbleibenden Geschwindigkeit aus der Harnröhre herausziehen können, und durch Maßnahmen zur Kopplung zwischen der Transportvorrichtung (I) und dem Perfusor (11) derart, daß ein bestimmtes, einstellbares Verhältnis zwischen der durch den Perfusor (II)#in den Blasenkatheter (1) eingeleiteten Flüssigkeitsmenge und der Rückzugsgeschwindigkeit des Blasenkatheters eingehalten wird.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine solche Fixierung der Druckmeßkatheter (3 und 4) im Blasenkatheter (1), daß das blasenseitige Ende des einen Druckmeßkatheters (3) etwa 5 cm aus der blasenseitigen Mündung des Blasenkatheters (1) herausragt, und die blasenseitige Mündung des anderen Katheters (4) kurz vor der blasenseitigen Mündung des Blasenkatheters (1), aber noch innerhalb desselben liegt.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß.ein einziger Perfusor (1 bzw. II) vorgesehen ist, der gleichzeitig den Kolben (12) einer Perfusionsspritze (13) vorschiebt und durch geeignete Bewegungskopplung den Blasenkatheter (1) bzw. das Rohr (11), das seine geräteseitige Fortsetzung und Halterung bildet, zurückzieht.
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WO1986003957A1 (en) * | 1985-01-10 | 1986-07-17 | Andreas Spiegelberg | Installation for pressure measurement |
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1971
- 1971-12-04 DE DE19712160287 patent/DE2160287B2/de not_active Withdrawn
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