DE215981C

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Publication number: DE215981C
Application number: DENDAT215981D
Authority: DE

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 20/. GRUPPE .λΨ''

WILLY KÖHLER in BREMEN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. Mai 1909 ab.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Austäuschen der Stromabnehmer elektrisch betriebener, gleislos laufender Fahrzeuge. Wenn zwei oder mehrere solche Fahrzeuge, die sich auf demselben Wege, Kanal o. dgl. in entgegengesetzten Richtungen bewegen und von demselben Fahrdraht gespeist werden, sich begegnen, müssen bekanntlich die Stromabnehmer · ausgetauscht werden. Zu diesem Zweck werden ίο in die Stromabnehmerkabel Steckdosen eingeschaltet, die ein leichtes Ab- und Ankuppeln des Kabels an die zum Motor führenden Leitungen gestatten.

Gemäß der Erfindung ist das Führungsrohr, durch welches unterhalb der Steckdose d in bekannter Weise das am Wagen verbleibende Stromabnehmerkabel geschoben ist, an einer geeigneten Stelle, vorzugsweise am Dache des Wagens über dem Führerstande, gelenkig befestigt und wird in der Arbeitsstellung durch einen Hebel festgehalten, der über dem Führerstand in einem Griff endigt. Der Führer kann also durch Ziehen an dem Griff das Führungsrohr herunterschwenken und dadurch • 25 die Steckdose in seinen Bereich bringen.

Dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Fall zugrunde gelegt, daß die Vorrichtung an einem gleislos betriebenen Motorwagen angebracht sei. Fig. 1 ist eine Seitenansicht, Fig. 2 eine Vorderansicht und Fig. 3 eine Oberansicht des Wagenteils, der die Austauschvorrichtung nach der Erfindung trägt. Fig. 4 ist ein Schnitt nach 4-4 in Fig. i. Fig. 5 ist ein Längsschnitt durch das obere Ende und Fig. 6 eine Endansieht des oberen Endes des Führungsrohrs.

Das Kabel e, das die elektrische Verbindung zwischen Stromabnehmer und Motor herstellt, ist in bekannter Weise auf eine Trommel oder Seilscheibe g aufgewickelt, die in der Nähe "40 des Führerstandes am Wagen A angebracht ist. Es ist über zwei Rollen i und k (Fig. 3) geführt und geht von der letzteren in das Führungsrohr α über. Außerhalb des Führungsrohrs endigt es in der Steckdose d, durch die es mit dem ebenfalls stromführenden Schleppseil f verbunden ist. Das Führungsrohr α ist bei b an dem Wagendach derart gelenkig befestigt, daß es seitlich nicht ausschwingen kann, aber in der Fahrtrichtung neben dem Wagendach so weit in der Richtung des Pfeiles (Fig. 1) herabgeschwenkt werden kann, daß der Führer die Steckdose mit der Hand erreichen und abkuppeln kann. Zu diesem Zweck dient der Hebel c, der mit dem unteren Ende des Führungsrohrs starr verbunden ist und an seinem freien Ende in einem Handgriff / endigt. . ■

Am Wagendach ist ein Ansatzstück /»befestigt, das mit einer Auflauffläche f und einem Einschnitt 0 versehen ist. Der Hebel c, der so bemessen wird, daß er etwas federn kann, wird von unten in die in Fig. 1 gezeichnete Betriebsstellung eingeschwenkt. -Er gleitet dabei über die Auflauffläche f und legt sich ,in den Einschnitt 0. Dadurch ist alsdann das Führungsrohr α in der Betriebsstellung festgestellt. Soll die Steckdose d

Zwecks Umtausch der Stromabnehmer gelost werden, so wird der Hebel c auswärts gedrückt, ' bis er frei über den die Auflauffläche f bildenden Absatz hinweggeführt werden kann, und wird dann abwärts geschwenkt.

Da das Kabel e nicht eine feste Länge

haben darf, weil sonst das Fahrzeug nicht ausweichen könnte, sondern verlängerbar sein

■muß; so bedingt die Einrichtung, daß es

ίο während der Fahrt durch das Rohr α aus-

■ laufen und zurückgezogen werden kann. Um dies zu ermöglichen, ohne das Kabel zu verletzen, ist die in den Fig. 5 und 6 dargestellte Ausbildung des oberen Röhrendes, die in ähnlicher Weise bekannt ist und daher keinen Gegenstand der Erfindung bildet, vorgenommen. Das Rohr α endigt in einer Kapsel q, die durch eine Uberf ängmutter m geschlossen werden kann und einen Kugelkranz h enthält, der das Kabel e auf allen Seiten umgibt. Die Kugeln h bestehen vorzugsweise aus Isolations stoffen, beispielsweise Eisengummi.

Claims

Patent-Anspruch :

■ Einrichtung zum Austauschen der Stromabnehmer gleisloser Fahrzeuge, die aus Oberleitungen gespeist werden, dadurch

' gekennzeichnet, daß das Führungsrohr (a), durch welches in an sich bekannter Weise

■ das Stromabnehmerkabel (e) unterhalb einer Steckdose (d) geschoben ist, am Fahrzeuge (A) gelenkig befestigt ist und mit Hilfe eines in einem Griff (I) in der Nähe des Führerstandes endigenden Hebels (c) in der Arbeitsstellung festgestellt, aber auch zwecks Auswechselung der Stromabnehmer so weit herabgeschwenkt werden kann, daß der Führer die Steckdose (d) erreichen kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

Berlin, gedruckt in öer reiCiÄdruckereI.