DE2158541B2 - Verfahren zur Innenauskleidung eines Behälters mit einem Material hoher Qualität - Google Patents
Verfahren zur Innenauskleidung eines Behälters mit einem Material hoher QualitätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Innenauskleidung eines Behälters mittels eines metallenen Be-
riälterauskleidungsmaterials hoher Qualität, wie Titan,
Zirkonium oder rostfreier Stahl, bei dem die Behäiierauskleidung in kaltem Zustand eingeführt wird. Mit diesem Oberbegriff nimmt die Erfindung auf einen Stand
der Technik Bezug, wie er in der GB-PS 898 833 beschrieben ist Hierbei wird eine Auskleidung für Behälter aus Materialien hoher Qualität wie Titan oder Zirkonium hergestellt, und diese Innenauskleidung mit
Schrauben am Außenmantel befestigt Diese korrosionsfesten Materialien bzw. dieses hochwertige Mate-
rial kann aber auch eingenietet werden. Eine weitere Verarbeitung dieser Auskleidung aus Materialien hochwertiger Qualität, etwa in weiterer Anpassung an den
Außenmantel, galt als ausgeschlossen.
Andererseits ist bekannt, das Auskleiden durch Inhendruck mittels eines Druckfluids für gut verformbare
Auskleidungsmateriaücn in kaltem Zustand vorzusehen
(s. zum Beispiel Deutsche Patentschrift 519 802), wobei das Innenfutter aus einem genügend formbaren, d. h.
leicht fließendem Material hergestellt wurde und dieses Innenfutter dann in den Außenmantel eingeführt wurde
und durch das Druckfluid gegen den Außenmantel von innen nach außen angedrückt wurde.
Durch die bisherige mechanische Befestigung ist es z. B. nahezu unmöglich, sehr lange, ausgekleidete, rohrenförmige Körper zu erhalten, da ja das Auskleidungsmaterial (z. B. Rohr) nur eine geringe Durchmesserdifferenz bezüglich des Mantels aufweisen darf, da nach
dem Einfuhren kein anderer Arbei&vorgang erfolgt.
Ein solches sehr langes Rohr bei geringer DurchmM.
serdifferenz lißt sich aber meist nicht einfahren, und im
übrigen mußten besondere Apparaturen hierfür vorgesehen werden. Trotzdem waren Freßerschemungen
zwischen dem Innen- und Außenrohr nicht auszuschließen daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
diese Möglichkeit der Anpassung auch for metallenes Behälterauskleidungsmaterial hoher Qualität wie Titan,
Zirkonium oder rostfreien Stahl vorzusehen
Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe nun dadurch gelöst, daß die Enden des Behälters verschlossen werden,
dieser mit der Auskleidung erwärmt wird und anschließend oder gleichzeitig mit der Erwärmung die Auskleidung in an sich bekannter Weise plastisch an den Mantel angedrückt, und der Behälter mit der anhaftenden
Auskleidung allmählich bis auf Zimmertemperatur herab gekühlt wird.
Vorzugsweise wird die Auskleidung mrt einem Druck
an den Mantel angedrückt, der höher liegt, als derjenige bei dem die Auskleidung sich plastisch verformt.
Zweckmäßig wird der Druck bis zu einem Wert gleich der Streckgrenze des Materials des Mantels geteilt durch 14 erhöht
Günstig ist es, wenn bis auf eine Temperatur von kleiner gleich 5000C, vorzugsweise 3000C, erwärmt
Zweckmäßig verwendet man als Druckmitte! zur Verformung der Auskleidung ein Fluid wie Edeigas,
insbesondere Argon oder Wasserdampf.
Man läßt also die Innenauskleidung gegen den Mantel der beispielsweise aus Kohlenstoffstahl besteht, so
weit expandieren, daß sie in vollkommener Weise arr. Außenmantel haftet.
Die Expansion der Auskleidung wird im plastischen Bereich vorgenommen, so daß sich eine permanente
Verformung bei Zimmertemperatur ergibt
a) Es wird eine Auskleidung aus einem Metall hoher Qualität mit einer Außenfläche ohne Vorsprünge
und einem Außendurchmesser kleiner als dem Innendurchmesser des Mantels, in den die Auskleidung eingeführt werden soll, hergestellt;
b) die Behälterauskleidung wird in den Mantel eingeführt und an den Enden eingepaßt oder befestigt;
c) die Enden des Mantels werden entweder mit Flanschplatten oder -blechen oder konvexen Blechen oder anderen geeigneten Einrichtungen verschlossen;
d) das Ganze wird beginnend von Zimmertemperatur vorzugsweise bis zu etwa 3000C erwärmt;
e) ein geeignetes Fluid wird in die Behälterauskleidung bei konstanter Temperatur eingeführt, um
allmählich den Druck zu erhöhen und die Behälterauskleidung in Kontakt mit dem Mantel zu bringen: der Druck kann auch höher sein als derjenige,
der notwendig ist, um die Auskleidung in Kontakt mit dem Mantel zu bringen;
f) der Druck wird bis auf Umgebungsdruck gesenkt;
g) und allmählich wird die Temperatur bis auf Zim
mertemperatur gesenkt.
Der Ausgangsabstand zwischen den beiden Rohren beträgt einige Millimeter, vorzugsweise 1,5 bis 5 mm,
während nach der Behandlung nach der Erfindung das Spiel auf vernachlässigbare Werte in der Größenordnung von etlichen hundertstel Millimeter vermindert
wird, wobei auch eine Verminderung auf Null möglich
Wichtig ist. daß während der Erwärmungsstufe Mantel und Auskleidung unterschiedliche Expansionen auf
Grund der unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten erfahren.
Hat das Auskleidungsmaterial einen Wärmeausdehnungskoeffizienten, der niedriger als der von Kohlenstoffstahl liegt, so neigt auf Grund der unterschiedlichen Expansion das Spiel zwischen Behälterinnenauskleidung und Mantel d«u, während der Temperatursteigerung zuzunehmen.
Durch Steigerung des Drucks innerhalb des Rohres expandiert die Auskleidung weiter und wird plastisch
ausgeheult oder verwölbt sich.
In der anschließenden Kuhlstufe ist die Kontraktion
oder Zusammenziehung größer for den Mantel als für die Behälterauskleidung.
Dies führt zu einer noch höheren Haftung zwischen Auskleidung und Mantel, was besonders auffällig im
Falle von Auskleidungen aus Titan oder Zirkonium ist. da das Metalic mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten
sind, der niedriger als der von Kohlenstoffstahl liegt.
mit Auskleidungen aus anderen Mate.ialien tritt die Erscheinung der Annäherung, wenn die Temperatur
abgesenkt wird, nicht auf. Trotz dieser Tatsache hat sich das vorher beschriebene Verfahren als vollkommen
geeignet erwiesen, um haftende Behälterauskleidungen mit vernachlässigbaren Spielen zu erhalten, die
in jedem Fall völlig verschwinden, wenn die Apparate bei Betriebsdruck arbeiten.
Das Verfahren nach der Erfindung vermeidet durch die Expansion der Behälterauskleidung im plastischen
Zustand eine Verfestigung auf Grund von Bearbeitung des Materials, so daß die mechanischen und chemischen
Eigenschaften der Auskleidung völlig unverändert bleiben.
Es soll darauf hingewiesen werden, daß das fast immer zwischen Behälterauskleidung und Mantel nach
der Behandlung vorhandene Spiel (dieses Spiel liegt in der Größenordnung von etlichen hundertstel Millimetern,
kann aber auch einen Millimeter ausmachen) völlig verschwindet, wenn die mit Auskleidung versehene
Vorrichtung sich auf Verfahrensdruck befindet.
Das Verfahren nach der Erfindung ist daher anwendbar auf die Innenauskleidung metallischer Vorrichtungen
mit irgendeinem Metall hoher Qualität, da die Haftung zwischen Mantel und Auskleidung in jedem Fall
auch dann vollkommen ist, wenn während des Abkühlens keinerlei Kontraktion oder Zusammenziehen des
Mantels eintritt, die höher als die der Auskleidung ist. Das Verfahren läßt sich daher auf das Auskleiden von
Apparaten mit großen Wanddicken anwenden, wo dar· Zurückfedern des Mantels vernachlässigbar ist und wo
die Haftung der Behälterauskleidung im wesentlichen dadurch erhalten wird, daß das permanente Verwölben
oder Verbeulen ausgenutzt wird, welches das Ergebnis der Expansion im plastischen Zustand ist.
Die Erfindung wird nun an Hand eines Ausführungsbeispiels kurz erläutert.
Ein Rohr 1 aus Kohlenstoffstahl soll mit einer Behälterauskleidung
aus Titan 2 innen ausgekleidet werden. Auch die Einlaßöffnung soll ausgekleidet werden.
Der Mantel wurde mit 9 Löchern versehen, von denen 4 Gewinde trugen, um in diesen einige Komparato-
ren zu befestigen, welche die Expansion der Behalter·
auskleidung anzeigen sollten; die anderen 5 Löcher wurden benutzt, um Luft nach außen abzulassen.
Die Auskleidung wurde in zwei Teilen hergestellt; der erste mit einer Lingsschweißnaht 3. der zweite war
aus zwei gebogenen oder gewölbten Formstücken ge·
bildet, die durch eine volle Eindringschweißung stumpf
verschweißt wurden; die Verbindung der beiden Teile erfolgte durch Stumpfschweißen.
Die Auskleidung wurde dann in der Verbindungszone der Einlaßöffnung perforiert, und entsprechend dem
*5 Loch wurde ein Versteifungsstück 4 aufgeschweißt
An einem der Auskleidungsenden wurde ein Profilrand
5 angeschweißt, der sich gegen einen Flansch 6, in dem sich eine Dichtung ausbildete, abstützte.
Die Auskleidung wurde dann in den Mantel einge-
Die Auskleidung wurde dann in den Mantel einge-
ao führt und gegen einen Ring 7 verschweißt, der sich gegen
einen am anderen Ende des Mantels befindlichen Flansch 8 abstützte.
Die Enden der beiden Rohre wurden mit planen Blechen 9 oder Platten verschlossen.
»5 Zur Erwärmung im Innern stand eine Dampfleistung zur Verfugung, die Wasserdampf unter 5300C und 56
ati lieferte; außen erfolgte die Erwärmung mittels
eines Induktors.
Die mittlere von den beiden Rohren erreichte End-
So temperatur lag bei 3000C.
Diese Temperatur wurde allmählich innerhalb eines Zeitraums von etwa 2'/2 Stunden erreicht. Danach wurde
der bei Ausströmen in die Innenauskleidung sich ganz wesentlich reduzierende Dampfdruck durch das
fortgesetzte Einführen weiteren Wasserdampfs gesteigert und der Spalt zwischen den beiden Rohren auf
Null reduziert. Der erreichte Druckendwert lag bei 18 kg/cm2, nachdem etwa 20 Minuten vergangen waren.
Dieser Druck wurde 30 Minuten lang aufrecht erhalten. Hernach wurde das Gas ausgelassen; man ließ das mit Auskleidung versehene Rohr bis auf Zimmertemperatur abkühlen.
Dieser Druck wurde 30 Minuten lang aufrecht erhalten. Hernach wurde das Gas ausgelassen; man ließ das mit Auskleidung versehene Rohr bis auf Zimmertemperatur abkühlen.
Bei einem anderen Versuch wurde eine Umfangsflachlasche 11 entsprechend der Schweißung zwischen
den beiden röhrenförmigen Teilen und einer Längsflachlasche 12 entsprechend einer der Längsschweißungen
des Auskleidungsteils vorgesehen.
Vor dem Einführen wurden zwei Nuten 10 innerhalb des Mantels hergestellt, und zwar entsprechend den
von den Flachlaschen eingenommenen Lagen; acht Löcher wurden in den Mantel entsprechend den Nuten
gebohrt, um Argon in den Hohlraum zwischen den beiden Rohren während des Schweißens der Flachlaschen
einzuführen. Im übrigen wurde wie nach dem ersten Ausführungsbeispiel gearbeitet. Die beiden Rohre wurden
mittels eines Induktors von außen bis zur mittleren Temperatur von 3000C erwärmt. Nach der Erwärmung
wurde de- Druck durch Einführen von Argon in das Innere allmählich erhöht. Der erreichte Enddruck lag
bei 36 ata, der .1O Minuten lang aufrechterhalten wurde.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zur Innenauskleidung eines Behalters mittels eines metallenen BehWterauskleidungs-
materials hoher Qualität, wie Titan, Zirkonium oder
rostfreier Stahl, bei dem die BebälterauskJeidung in
kaltem Zustand eingeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden des Behälters
verschlossen werden, dieser mit der Auskleidung er- to
wärmt wird und anschließend oder gleichzeitig mit der Erwärmung die Auskleidung in an sich bekannter Weise plastisch an den Mantel angedrückt, und
der Behälter mit der anhaftenden Auskleidung allmählich bis auf Zimmertemperatur herab gekühlt
wird
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auskleidung mit einem Druck an
den Mantel angedrückt wird, der höher liegt, als derjenige bei dem die Auskleidung sich plastisch ao
verformt
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck bis zu einem Wert gleich
der Streckgrenze des Materials des Mantels geteilt durch 1,5 erhöht wird. as
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bis auf eine
Temperatur von kleiner gleich 5000C, vorzugsweise
300° C, erwärmt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Druckmittel zur Verformung der Auskleidung ein Fluid wie Edelgas, insbesondere Argon oder Wasserdampf verwendet wird.
35
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