DE2156283B2 - Verfahren zur kontinuierlichen Trennung von Isomerengemischen nitrierter oder chlorierter Benzole und Toluole - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Trennung von Isomerengemischen nitrierter oder chlorierter Benzole und ToluoleInfo
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Description
Gegenstand des deutschen Patentes 1958461 ist
ein Verfahren zur kontinuierlichen Trennung von p-Nitrochlorbcnzol
aus einem Isomerengemisch, bestehend aus O'/p-Zm-Nitrochlorbenzol, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man
a) in eine im Kreislauf bei 15 bis 30° C über einen Rührbehälter, eine Umwälzpumpe und mindestens
einen Kratzkühler geführte Suspension, die aus dem sogenannten Isomerengemisch mit einem
Feststoffgehalt von 5 bis 30 Gewichtsprozent an kristallinem p-Nitrochlorbenzol besteht,
das zu trennende schmelzflüssige Isomerengemisch einleitet,
b) den auskristallisierten p-Anteil in einem Teilstrom dem Kreislauf entnimmt und über ein
nachgeschaltetes kontinuierliches Filter in ein auf 85 bis 95% angereichertes p-Nitrochlorbenzol-Kristallisat
und Mutterlauge trennt und
c) das angereicherte Kristallisat in einer Presse reinigt.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum kontinuierlichen Abtrennen eines Isomeren von einem
Isomerengemisch bestehend aus eine,,) nitrierten oder chlorierten Benzol oder Toluol gemäß deutschem
Patent 1958461, dadurch gekennzeichnet, daß das Isomerengemisch aus Dichlorbenzol, Trichlorbenzol,
Dichlornitrobenzol, Trichlornitrobenzol, Nitrotoluol, Chlortoluol, Dichlortoluol oder Nitrochlortoluol
besteht.
Bei der Nitrierung und der Chlorierung von Chlorbenzol und Toluol werden wegen der Anwesenheit
eines Substituenten erster Ordnung im Molekül vorwiegend die 1,2- und die 1,4-substituierten Derivate
neben nur geringen Mengen von 1,3-Derivaten erhalten. Gemein ist diesen Isomerengemischen die BiI-dung
von eutektischen Phasea, so daß jeweils eine Komponente durch partielle Kristallisation gewonnen
werden kann. Erfindungsgemäß wird hiervon Gebrauch gemacht.
Wenn im nachfolgenden die Bezeichnung Isome-
m rengemische verwendet wird, so bezieht sich diese stets auf die Isomeren der obengenannten chlorierten
oder nitrierten Benzole oder Toluole. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein flüssiges Isomerengemisch,
das ein Isomeres in einem das eutektische
■ 5 Gemisch übersteigenden Anteil enthält, auf eine
Temperatur oberhalb des eutektischen Punktes abgekühlt. Das im Überschuß vorhandene Isomere kristallisiert.
Es wird anschließend von der Kristallmaische durch Filtration oder Zentrifugieren abgetrennt
und durch Pressen in einer Seiherschneckenpresse gereinigt.
Die Wahl des Abtrennverfahrens hängt in bekannter Weise von den Eigenschaften der Kristallmaische
ab. Feinkristalline Kristallmaischen werden vorzugsweise durch Filtration, grobkristalline Kristallmaischen
werden vorzugsweise durch Zentrifugieren getrennt.
Einige der Verbindungen kristallisieren anfänglich zu einem Kristallbrei, der sowohl bei dem Filtrieren
μ wie Zentrifugirren schwer zu handhaben ist. In diesen
Fällen ist es ratsam, die Kristalle wachsen zu lassen. Dies geschieht durch mehrmaliges Zurückführen der
Isomerenmischung bei der vorgewählten Temperatur in einer Kreislauf-Apparatur, bestehend aus einem
j-j Kratzkühler, Rührkessel und einer Umwälzpumpe.
Der Filterkuchen, der beim Filtrieren oder Zentrifugieren erhalten wird, besteht hauptsächlich aus den
Kristallen der gewünschten Iiomerenverbindung, denen jedoch an der Oberfläche di,r Kristalle und in den
Zwischenräumen Restschmelze anhaftet, deren Zusammensetzung von der für die Kristallisation vorgewählten
Temperatur abhängt. Im allgemeinen entspricht die Zusammensetzung dieser anhaftenden
Restschmelze dem eutektischen Gemisch. Für die weitere Reinigung wird der Filterkuchen in eine Seiherschneckenpresse
eingeführt und abgepreßt. Die Temperatur dieser Seiherschneckenpresse wird vorzugsweise
so eingestellt, daß das Preßgut den Austrittsspalt mit einer Temperatur verläßt, die etwas unterhalb
des Schmelzpunktes der reinen zu gewinnenden Verbindung liegt.
Das aus dem Seiher austretende Preßöl und mindestens ein Teil der bei der Filtration gewonnenen flüssigen
Phase, die zum größten Teil aus dem zu gewinnen-
■>> den Isomeren bestehen, werden in die Kristallisation
zurückgeführt und dabei mit frischer Isomerenmischung in dem Maße versetzt, daß die vorgewählte
Konzentration des Isomerengemisches in der Kristallisationsapparatur aufrechterhalten wird.
bo Das erfindungsgemäße Verfahren wird nun an
Hand eines Beispiels und einer Zeichnung erläutert. In dem anliegenden Flußdiagramm wird die verfahrensgemäße
Verwendung einer Zentrifuge zur Abtrennung der Produkte dargestellt. Die nachfolgend
angegebenen Gewichtsangaben beziehen sich auf Gewichtsprozente.
Entsprechend der Darstellung auf der Zeichnung besteht die Kristallisationsapparatur aus einem Rühr-
kessel (1), einer Kreislaufpumpe (2) und einem Kratzkühler (3). Diese für die kontinuierliche Kristallisation
verwendbare Kreislaufapparatur wird mit 700 Teilen einer Isomerenmischung des Nitrotoluols
enthaltend 68% 4-Nitrotoluol beschickt.
Durch Abkühlung auf 25° C wird eine 20% Feststoff enthaltende Krislallsuspension erzeugt, und in
diese bei konstanter Kristallisiertemperatur von 25° C umlaufende Suspension ein Strom von 100 Teilen
pro Stunde einer Isomerenmischung, bestehend aus 86% 4-, 10% 3- und 4% 2-Nitrotoluol, mit einer
Temperatur von ca. 50° C eingespeist.
Aus dem Kreislauf wird ein Strom von 468 Teilen pro Stunde entnommen und über eine kontinuierliche
Siebzentrifuge (4) in 110 Teile pro Stunde eines Kristallisats
mit einem Gehalt von 94% 4-Nitrotoluol und 358 T^iIe pro Stunde eines Filtrates mit einem Gehalt
von 60% 4-Nitrotoluol getrennt.
Das auf 94% 4-Nitrotoluol angereicherte Kristallisat
wird über einer Stopfschnecke der Seiherschnekkenpresse (5) zugeführt und dort durch Abpressen der
anhaftenden Restschmelze unter teilweisem Schmelzen der Kristalle gereinigt. Die Kühlung der Schnekkenwelte
und Beheizung des Seihers wird so eingestellt, daß das Preßgut den Austrittsspalt der Presse
in teigiger Form bei einer Temperatur von ca. 45 ° C verläßt. Man erhält pro Stunde 66 Teile 4-Nitrotoluol
in einer Reinheit von über 99% un einem Erstarrungspunkt von ^51 ° C.
Das aus dem Seiher austretende Preßöl (44 Teile pro Stunde) mit einem Gehalt von 86 % 4-Nitrotoluol
wird wieder in die Kristallisation zurückgeführt.
Ein Teilstrom des von der Zentrifuge kommenden Filtrates (324 Teile pro Stunde) wird ebenfalls in die
Kristallisation zurückgeführt, um den Feststoffgehalt im Kristallisierkreislauf auf 20% konstant zu halten.
Das überschüssige Filtrat (34 Teile pro Stunde) kann durch fraktionierte Destillation wieder zu einem an
4-Nitrotoluol angereicherten Einsatzprodukt konzentriert werden. Es ist jedoch wirtschaftlicher, dieses
Filtrat mit einem Gehalt von ca. 60% 4-Nitrotoluol in einer 2. Kristallisierstufe, die nach dem gleichen
Prinzip arbeitet, bei einer Temperatur von beispielsweise — 20° C erneut zu kristallisieren, so daß die abgeschleuderte
Mutterlauge nahezu eutektische Zusammensetzung hat.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch;Verfahren zum kontinuierlichen Abtrennen eines Isomeren von einem Isomerengemisch bestehend aus einem nitrierten oder chlorierten Benzol oder Toluol gemäß deutschem Patent 1958461, bei dem p-Nitrochlorbenzol aus einem Isomerengemisch aus o-/p-/m-Nitrochlorbenzol abtrennt, wobei mana) in eine im Kreislauf bei 15 bis 30" C über einen Rührbehälter, eine Umwälzpumpe und mindestens einen Kratzkühler geführte Suspension, die aus dem obengenannten Isomerengemisch mit einem Feststoffgehalt von 5 bis 30 Gewichtsprozent an kristallinem p-Nitrochlorbenzol besteht, das zu trennende schmelzflüssige Isomerengemisch einleitet,b) den auskristallisierten p-Anteil in einem Tejistrom dem Kreislauf entnimmt und über ein nachgeschaitetes kontinuierliches Filter in ein auf 85 bis 95% angereichertes p-Nitrochlorbenzol-Kristallisat und Mutterlauge trennt undc) das angereicherte Kristallisat in einer Presse reinigt,dadurch gekennzeichnet, daß das Isomerengemisch aus Dichlorbenzol, Trichlorbenzol, Dichlornitrobenzol, Trichlornitrobenzol, Nitrotoluol, Chlortoluol, Dichlortoluol oder Nitrochlorloluol be'.eht.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691958461 DE1958461C3 (de) | 1969-11-21 | 1969-11-21 | Verfahren zur kontinuierlichen Trennung von o-/p-Nitrochlorbenzol aus einem Isomerengemisch von o-/p-/m-Nitrochlorbenzol |
US9066570A | 1970-11-18 | 1970-11-18 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2156283A1 DE2156283A1 (de) | 1972-06-29 |
DE2156283B2 true DE2156283B2 (de) | 1980-03-27 |
DE2156283C3 DE2156283C3 (de) | 1980-12-04 |
Family
ID=25758140
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2156283A Granted DE2156283B2 (de) | 1969-11-21 | 1971-11-12 | Verfahren zur kontinuierlichen Trennung von Isomerengemischen nitrierter oder chlorierter Benzole und Toluole |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2156283B2 (de) |
-
1971
- 1971-11-12 DE DE2156283A patent/DE2156283B2/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2156283A1 (de) | 1972-06-29 |
DE2156283C3 (de) | 1980-12-04 |
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Legal Events
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