DE2154672A1 - Feste Komplexe von Enzymen und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Feste Komplexe von Enzymen und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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- DE2154672A1 DE2154672A1 DE19712154672 DE2154672A DE2154672A1 DE 2154672 A1 DE2154672 A1 DE 2154672A1 DE 19712154672 DE19712154672 DE 19712154672 DE 2154672 A DE2154672 A DE 2154672A DE 2154672 A1 DE2154672 A1 DE 2154672A1
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Description
Enterprise de Recherches et d'Activites Petrolieres (ELP)
Paris 15, Rue Nelaton 7 (Prankreich)
"Feste Komplexe von Enzymen und Verfahren zu ihrer Herstellung"
Priorität aus der französischen Patentanmeldung Nr. 70 39 544
vom 3. November 1970
Die Erfindung betrifft feste Komplexe von Enzymen, besonders
von Hydrolasen wie Invertase oder fb-D-Fructohydrolase (furanosid).
Sie betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung dieser Komplexe wie ihren Einsatz bei enzymatischen Reaktionen.
Die enzymatischen Reaktionen werden im allgemeinen in flüssiger homogener Phase durchgeführt durch Zugabe des Substrates
zu der Enzym-Lösung, dann nach Beendigung der Reaktion durch Abtrennen des oder der gebildeten Produkte aus dem Reaktionsgemisch. TJm diese Abtrennung zu erleichtern, wurde vorgeschlagen,
die Enzyme an Trägersubstanzen zu binden, z.B.7Membrane,
wodurch es erleichtert wird, die Reaktionsprodukte in reinem Zustand zu erhalten.
Es sind feste Komplexe von Enzymen mit polymeren Trägern bekannt, besonders Komplexe von Invertase mit nitrierten Copolymeren
von Methacrylsäure und dem m-Pluoranilid der Methacrylsäure
oder mit Diäthylaminoäthylcellulose.
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Indessen ist die Herstellung solcher Komplexe schwierig und kostspielig, und außerdem sind die Copolymeren, die als
Träger für die Enzyme dienen, gegenüber den Angriffen von Mikroorganismen empfindlich.
Es ist außerdem bekannt, daß Enzyme an mineralischen Trägern
adsorbiert werden können. Jedoch ist das Enzym in den erhaltenen Komplexen nicht irreversibel am Träger fixiert, so daß
die Stabilität dieser Komplexe nicht ausreichend ist.
Erfindungsgemäß werden nun diese Nachteile dadurch vermieden, daß feste Komplexe von Enzymen, besonders von Hydrolasen wie
Invertase, mit billigen Trägern vorgeschlagen werden, wobei
diese Komplexe leicht hergestellt werden können und eine erhöhte Stabilität haben in Bezug auf Veränderungen, die durch
verschiedene Pakboren, wie Temperatur, pH-Wert und Alterung, verursacht werden.
Die erfindungsgemäßen festen Komplexe von Enzymen sind dadurch
gekennzeichnet, daß sie gebildet werden aus einem Enzym, das auf einem Träger aus Ton fixiert ist mittels eines Bindemit- :
tels, das besonders ein Cyanurhalogenid, vor allem Cyanurchlorid, oder ein Cyanhalogenid, vor allem Chlorcyan, ist.
Die Erfindung betrifft ganz besonders die Komplexe, in denen der Ton Bentonit und das Enzym eine Hydrolase wie Invertase ist,
und vor allem die Komplexe zwischen Invertase und Bentonit, das mit einem Cyanurhalogenid, vorzugsweise Cyanurchlorid, oder
mit einem Cyanhalogenid modifiziert ist.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Komplexe wird durchgeführt
durch Zusammenbringen des Enzyms mit dem Ton,- der durch
vorherige Behandlung mit deiii Bindemittel modifiziert wurde.
. - 3 2 0 9820/0952
Um dies zu bewerkstelligen, wird der modifizierte Ton in
einer Pufferlösung des Enzyms suspendiert, dann wird der Komplex aus dem Reaktionsgemisch abgetrennt.
Der pH-Wert der gepufferten Enzymlösung liegt zwischen 2 und 10. Die besten Ergebnisse werden bei Werten zwischen 3 und 7
erhalten.
Die Temperatur der Reaktionsmischung soll unter 40°C liegen,
um eine Veränderung des Enzyms zu vermeiden. Man arbeitet meist bei einer Temperatur zwischen -5 und +300C, Vorzugsweise bei
etwa 00C.
Die Fixierung des Enzyms auf dem modifizierten Ton erfolgt
sehr rasch; die Kontaktzeiten/zwxschen einigen Minuten und
5 bis 6 Stunden oder mehr liegen, höhere Kontaktzeiten führen
aber zu keiner zusätzlichen Fixierung von Enzym. Die bevorzugten Kontaktzeiten liegen zwischen 10 Minuten· und 2 Stunden.
Die Menge an Enzym, die man mit dem modifizierten Ton reagieren läßt, kann in sehr weiten Grenzen variiert werden. Sie
liegt meist zwischen 0,1 und 100 %9 vorzugsweise zwischen 1 und
60 %, bezogen auf das Gewicht des eingesetzten Tones.
Zahlreiche Typen von Tonen können als Träger für Enzyme:.zur
Herstellung von erfindungsgemäßen Komplexen dienen. Man verwendet vor allem Tone wie Bentonit, dessen Hauptbestandteil der
Montmorillonit ist.
Zu den Enzymen, die mit den modifizierten Tonen Komplexe bilden können, gehören besonders die Hydrolasen des Zucker-Stoffwechsels,
wie Invertase, Amylase, Maltase, die Hydrolasen des Protein-Stoffwechsels, wie Proteasen, Peptidasen, Trypsin,
Chymotrypsin, Lysosym und auch andere Hydrolasen, wie Phosphatasen
und Ribonucleasen.
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-H-
Die Verwendung eines mit einem Bindemittel modifizierten Tones,
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Komplexe erfordert eine vorherige Behandlung des Tones mit dem genannten Agenz.
Diese Behandlung wird im allgemeinen so durchgeführt, daß man den Top in einer Lösung des Bindemittels in einem geeigneten
Lösungsmittel suspendiert. Nach einer ausreichenden Kontaktzeit Wird der modifizierte Ton aus der Lösung entfernt, mit einem
Lösungsmittel für das Bindemittel gewaschen und dann im Vakuum getrppknet» Modifiziert man den Ton mit einem Cyanurhalogenide
eignen sich als Lösungsmittel z.B. Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff*
Ketene und vor allem Dioxan,
Pie Temperaturen bei der Modifizierung des Tones liegen meist
zwischen -*20 und ±§0oC, vorzugsweise zwischen 0 und 30QC»
SewiQhtsverhältniP zwischen Bindemittel, hauptsächlich
ein ßya.nur-s oder- ßya.n.~h.a.loge.nid, und dem Ton kann in weiten
CJpenjen variiert wurden, e«l* V°n Q,05 bis 10. Vorzugsweise liegt
gs, |
Die leak.tiqn deg Bindemittels mit den Hydroxylgruppen des To?-
neg §ffolgt im allgemeinen rasch, die Kontaktzeiten werden daher
unter #twa. IQ Stunden liegen. Meist liegen diese Zeiten zwischen
g© Minuten und 6 Stunden, WQbei befriedigende Ergebnispe erzfeit
erfindungsgemäßen festen Komplexe von Enzymen können eine
|n|ereggante. Anwendung finden als Enzymquelle in verschiedenen
tniysffsehen Reaktionen« Ihre feste Form erlaubt es, sie aus dem
finfaeh 4u?»ch Filtration oder Zentrifugieren ab·
, wodurch man di§ ReaHtioniprodukte leicht in reinem
erhalten kann. _ 5
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BAD ORIOfNAL
BAD ORIOfNAL
Die Komplexe aus Invertase und Bentonit können als Invertase· Quelle eingesetzt werden bei der Inversion von Zuckern zu Glucose
und Fruktose.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
In Zentrifugier-Röhrchen von 50 ml gibt man:
500 mg handelsüblichen Bentonit, 20 ml destilliertes Wasser
und 20 mg Invertase in einem Acetat-Puffer mit einem pH von
Die Röhrchen werden 30 Minuten bis O0C geschüttelt. Der Komplex
wird dann aus der Flüssigkeit abgetrennt, zunächst dreimal mit destilliertem Wasser und dann dreimal mit einer Sodalösung
mit einem pH von 10,5 gewaschen.
Die enzymatische Aktivität des Komplexes vor den Wäschen beträgt 7s85, nach dem Waschen mit destilliertem Wasser 1,87 und
nach dem Waschen mit der Sodalösung 0,13·
Es wird daran erinnert, daß die Invertase die Zersetzung von
Saccharose in Glucose und Pruktose bewirkt und daß ihre Aktivität bestimmt wird durch Messung der reduzierend/Zucker, die sie
in Freiheit setzt, wobei die Ergebnisse auf Glucose bezogen werden.
Die Einheit der enzymatischen Aktivität 1st definiert als
die Enzymmenge, die unter den Versuchsbedingungen ein Mlkromol-Äquivalent
Glucose pro Minute in Freiheit setzt.
Bei den Versuchsbedingungen bringt man in 30 Minuten eine
Lösung von 10 ml einer 0,0585 molaren Saccharose-Lösung, 5 ml eines Acetat-Puffers und 5 ml der zu testenden Enzymlösung auf "
4o°C und bringt dann die gesamte Lösung auf einem Wasserbad in 5 Minuten auf 1000C, um die Reaktion zu stoppen. -S-
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Die Menge an unter diesen Bedingungen freigesetzten reduzierenden Zuckern ist der Enzymkonzentration proportional.
Der Invertase-Komplex wird hergestellt unter Verwendung eines mit Cyanurchlorid modifizierten Bentonits.
Die Fixierung des Cyanurchlorids auf dem Bentonit erfolgt durch Suspendierung des Bentonits in einer Lösung von Cyanurchlorid in Dioxan und durch Rühren der erhaltenen Suspension
bei 200C.
Die Reaktion erfolgt in Zentrifugier-Röhrchen, die jeweils enthalten: 500 mg handelsüblichen Bentonit, 20 ml Dioxan und
50 mg Cyanurchlorid. Man führt drei Versuchsreihen durch mit
Kontaktzeiten von SO Minuten, 6 Stunden und 29 Stunden.
Der modifizierte Bentonit wird durch Zentrifugieren abgetrennt, 5 mal in Dioxan aufgeschlämmt, um das nichtumgesetzte
Cyanurchlorid zu entfernen, und dann im Vakuum getrocknet.
Der Anteil an Cyanurchlorid in dem modifizierten Bentonit, festgestellt durch Stickstoff-Bestimmung, beträgt etwa 0,68 %
in jedem der Versuche. Die Reaktion ist also sehr schnell, und es ist nicht erforderlich, sehr lange Kontaktzeiten zu verwenden.
Wenn man diese drei Versuchsreihen wiederholt, indem man 500 mg Cyanurchlorid in jedes der Reaktionsröhrchen bringt, wird
auch der gleiche Prozentsatz an Cyanurchlorid auf dem Bentonit fixiert. Diese Menge ist abhängig von der Anzahl der Hydroxylgruppen
an der Oberfläche der Bentonit-Teilchen, also von der Korngrößenverteilung des Tones. :r -.-, . - ;. , ·
— 7 —
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Andererseitg stellt man kein Cyanurchlorid in der überste^
Senden Flüssigkeit in den Röhrchen mehr fest, nachdem der modifizierte
Bentppit dreimal mit Salzsäure mit einem pH von 2 und
dreimal mit einer Sed^löBung mit einem pH von IQ,5 gewasehen
wurde, wodurch gegeigt wird, daß das Oyanurohlprid nicht einfach
am Bentonit adsorbiert, sondern kpvalent gebunden wird.
Die Fixierung der Invertase an dem modifiziertem Bentonit ev-r
fplgt in ZentPifugier-rRöhr-Ghen, die ^jeweils, enthalten:
000 mg mpdif!zierten Bentonit, 20 ml destilliertes Wasser und
20 mg Invertase in einer Acetat-Pufferlösung mit einem pH von 5,2,
Diese Röhrchen werden bei O0C 30 Minuten geschüttelt.
Der Ipvertase-KpmBlex mit dem modifizierten Bentpnit wipd
dureh Zentrifugieren abget^fririt und dreimal mit je 20 ml der;
Stil4ertem Wasser gewaschen. Die enzymatisehe Aktivität wird
bestimmt an dem durch Zentrifugieren abgetrennten Feststoff, der Wieder in 5 ml Wasser aufgenpmmen wird.
Der JKpmple^ wird dann dreimal mit einer Spdalösung mit einem
pH von 10,5 und dann dreimal mit destilliertem Wasser gewasehen. Dann, wird erneut die enzymatisehe Aktivität bestimmt.
Die Aktivität vor dem Waschen des Epmplexes aus Invertase und modifiziertem Bentpnit beträgt 6,05, Diese Aktivität liegt
nach deja Waschen mit destiSiertem Wasser, aber- vor dem W,a.scjien
mit der JSpdalosung bei 2,Q1J, und nach dem Waschen mit der Spda-r
lösung noch bei 0,7®·
Wenn man die Kontakt zeit zwischen Invertase und dem
zierten Bentpnit erhöht, z.B. auf 7S5 und 28,5 Stunden, ändert
sich die Menge an fixierter Invertase nicht, wpraus hervprgeht, daß die Reaktion der Invertase-*Fixierung sehr schnell ist·
rr 8 -
2Q982Q/09S2
BAD ORIGINAL
BAD ORIGINAL
Vergleicht man andererseits die Ergebnisse mit denen des Beispieles 1, so erkennt man:
Die Menge an fixiertem Enzym vor dem Waschen ist größer, wenn kein Cyanurchlorid vorhanden ist,
die Aktivität des gebundenen Enzyms nach dem Waschen mit destiÜLertem
Wasser ist in jedem Falle von der gleichen Größenordnung,
die restliche Aktivität des Enzyms im Komplex aus Invertase und modifiziertem Bentonit ist wesentlich höher als die des
Komplexes aus Invertase und nichtmodifiziertem Bentonit, und zwar in jedem Falle nach dem Waschen mit der Sodalösung mit dem
pH 10,5.
Man stellt in 2 Versuchen Invertase-Komplexe her. Bei einem (Versuch A) arbeitet man wie im Beispiel 1, beim anderen (Versuch
B) wie im Beispiel 2, indem man 200 mg Invertase in einer Pufferlösung mit 500 mg handelsüblichem Bentonit (Versuch A)
oder mit 500 mg mit Cyanurchlorid modifiziertem Bentonit behan delt.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle I zusammengefaßt.
Versuch
Restaktivität nach dreimaligem Waschen mit destiliertem
Wasser
8,40
7,40
Restaktivität nach dreimaligem Waschen mit einer Sodalösung pH 10,5
1,26
Die enzymatische Aktivität der Komplexe aus Invertase und
nichtmodifiziertem Bentonit (Versuch A) und aus Invertase und modifiziertem Bentonit (Versuch B) wächst mit der Menge an Invertase,
die mit dem Bentonit in Kontakt gebracht wird, bis zu dessen Sättigung.
Indessen werden die Ergebnisse des Beispieles 2 in Bezug auf die Aktivitäten der verglichenen Komplexe nach dem Waschen
mit destilliertem Wasser und nach dem Waschen mit der Sodalösung (pH 10,5) wiederum bestätigt.
In einer Versuchsreihe werden die enzymatischen Aktivitäten bei verschiedenen pH-Werten eines Komplexes aus Invertase und
Bentonit (Komplex BI), hergestellt nach Beispiel I9 eines
Komplexes aus Invertase und modifiziertem Bentonit (Komplex BCCI), hergestellt nach Beispiel 2, und einer Invertase-Lösung
in einem Phosphat-Zitronensäure-Puffer bestimmt.
Man gibt in Erlenmeyer-Kolben 10 ml einer 0,0585 molaren Saccharose-Lösung, 5 ml des Phosphat-Zitronensäure-Puffers mit
verschiedenen pH-Werten und eine Probe der verschiedenen Invertase-Präparate,
die eine Anfangsaktivität von etwa 2 enzymatischen Einheiten haben.
Jeder Ansatz wird in 30 Minuten auf einem Wasserbad von 4o°C bei einem optimalen pH-Wert entwickelt. Man bestimmt dann
die gebildeten reduzierenden Zucker.
In der Tabelle stehen die Hauptergebnisse, di^die enzymatische
Aktivität in Abhängigkeit vom pH-Wert für die drei Invertase-Präparate
zeigen.
2098/!0/0952
Tabelle II | Komplex BI | Aktivität | |
pH | Aktivität in % der optimalen | 46 | Komplex BCCI |
3,4 | freie Invertase | 73 | 15 |
4,2 | 16 | 100 | 85 |
4,8 | 100 | 100 | 100 |
5,4 | 100 | 63 | 100 |
6,4 | 76 | 29 | 100 |
7,5 | 50 | 61 | |
22 | |||
Der Komplex aus Invertase und mit Cyanurchlorid modifiziertem Bentonit behält sein Aktivitätsoptimum in einem größeren
pH-Bereich bei als der Komplex aus Invertase und nichtmodifiziertem
Bentonit und als die freie Invertase.
Man gibt in Erlenmeyer-Kolben 10 ml einer 0,0585 molaren
Saccharose-Lösung, 5 ml Acetat-Puffer mit einem pH von 5,2
und eine Probe der verschiedenen Invertase-Präparate des Beispieles 4.
Man hält die verschiedenen Ansätze 30 Minuten auf Temperaturen zwischen 20 und 80°C und bestimmt dann die gebildeten reduzierenden
Zucker.
Die Aktivitäten der einzelnen Ansätze, ausgedrückt in Prozent
- 11 209820/0952
- ii -
der optimalen Aktivität, in Abhängigkeit von der Temperatur, sind in der Tabelle III zusammengefaßt.
Temperatur 0C |
Aktivität in % der optimalen Aktivität | Komplex BI | Komplex BCCI |
20 | freie Invertase | 49 | 51 |
30 | 34 | 67 | 77 |
40 | 68 | 97 | 100 |
50 | 94 | 88 | 100 |
60 | 96 | 47 | 99 |
70 | 76 | 30 | 46 |
80 | 6 | 19 | 25 |
6 |
Man stellt fest, daß das Temperaturoptimum des Komplexes aus Invertase und modifiziertem Bentonit sich auf einen Bereich
oberhalb 200C erstreckt. Außerdem ist die enzymatische Aktivität
dieses Komplexes größer als die der anderen Präparate in dem ganzen betrachteten Temperaturintervall.
Proben des Komplexes aus Invertase und modifiziertem Bentonit nach Beispiel 2 wurden zwei Ilonate bei verschiedenen Tempe-
- 12 -
209b 2 U/0952
raturen in einem Acetat-Puffer mit einem pH von 5,2 gehalten. Die Anfangs- und Restaktivitäten sowie der Prozentsatz der
Restaktivitäten wurden bestimmt. Die Ergebnisse gehen aus der Tabelle IV hervor.
Temperatur der Lagerung 0C |
Anfangsakti vität |
Restaktivität nach 2 Monaten |
% Restaktivi tät |
0 | 6,54 | 4,80 | 74 |
20 | 6,54 | 4,58 | 70 |
37 | 6,54 | 3,54 | 54 |
Der Komplex aus Invertase und modifiziertem Bentonit hat also eine sehr gute Lagerstabilität.
Wird der Komplex aus Invertase und nichtmodifiziertem Bentonit
ebenso lange bei 200C gelagert, beträgt seine Restaktivität
nur noch 34 % seiner Anfangsaktivität.
Man stellt wie im Beispiel 4 Proben von 3 Typen von enzymatischen Präparaten her, d.h. also freie Invertase, einen Komplex
aus Invertase und nichtmodifiziertem Bentonit und einen Komplex aus Invertase und modifiziertem Bentonit.
Diese Proben werden auf Erlenmeyer-Kolben aufgeteilt und
15 Tage bei 300C in einem Acetat-Puffer mit einem pH von 5,2
in Gegenwart einer Spur Toluol gelagert, um eine Verschmutzung;
mit Mikroben auszuschalten.
- 15 -
2 ü U \iA U / 0 9 S 2
Han mißt in regelmäßigen Abständen die Aktivität jedes Typs
von enzymatischem Präparat (die enzymatische Reaktion erfolgt bei 400C).
Die für jedes Invertase-Präparat erhaltenen Ergebnisse, ausgedrückt
in % der Anfangsaktivität, in Abhängigkeit von der Zeit, gehen aus der Tabelle V hervor.
Lagerzeit bei 300G |
Aktivität in % | I I |
äer Anfangsaktivität | Komplex BCCI |
in Tagen | freie Invertase | i j |
Komplex BI | 100 |
1 | 73 | i | 82 | 100 |
3 | 46 | 55 | 100 | |
5 | 25 | 48 | 100 | |
7 | 16 | 45 | 100 | |
9 | 11 | 43 | 100 | |
12 | 8 | 41 | 100 | |
Ik | 7 | 40 | ||
Die Aktivität des Komplexes aus Invertase und Cyanurchlorid-
auch
modifiziertem Eentonit bleibt/nach 14 Tagen Lagerungszeit des enzymatischen Präparates in dem Acetat-Puffer bei 3O0C unverändert.
modifiziertem Eentonit bleibt/nach 14 Tagen Lagerungszeit des enzymatischen Präparates in dem Acetat-Puffer bei 3O0C unverändert.
2 ü U ü 2 U / Ü 9 5 2
Unter den gleichen Bedingungen beträgt die Aktivität des Komplexes aus Invertase und nichtmodifiziertem Bentonit nur
noch 40 % der Anfangsaktivität und die Aktivität der freien Invertase ist auf 7 % der Anfangsaktivität gefallen.
Man führt den gleichen Versuch wie im Beispiel 7 durch, indem
man die Komplexe aus Invertase und nichtmodifiziertem Bentonit und aus Invertase und modifiziertem Bentonit in dem Acetat-Puffer
mit pH 5,2 bei einer Temperatur von 40°C lagert.
Die Aktivitäten dieser Komplexe,ausgedrückt in % der Anfangsaktivitäten, werden in Abhängigkeit von der Lagerungszeit in
der Tabelle VI angegeben.
Lagerzeit bei 40°C in Ta gen |
Aktivität in i |
% der Anfangsaktivität |
1 | : Komplex BI | Komplex BCCI |
3 | 50 | 82 |
5 | 34 | 70 |
7 | 31 | 62 |
9 | 28 | 57 |
12 | 27 | 54 |
14 | 26 | 53 |
25 | 52 |
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Die Aktivität des Komplexes aus Invertase und modifiziertem Bentonit (BCCI) ist zweimal so groß wie die des Komplexes aus
Invertase und nicht modifiziertem Bentonit (BI) in dem betrachteten
Temperaturbereich.
Beim Vergleich dieser Ergebnisse mit denen des Beispieles 7 und unter dem Gesichtspunkt des Einsatzes eines Komplexes aus
Invertase und modifiziertem Bentonit wird die Reaktionstemperatur vorzugsweise eher bei 30°C als bei 40°C liegen, anderenfalls
ist der Aktivitätsgewinn durch die Temperatur infolge der Veränderung des Enzyms kompensiert.
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Claims (20)
1. Pester Enzym-Komplex, dadurch gekennzeichnet, daß er aus
einem Enzym gebildet ist, das auf einem Träger aus Ton mit Hilfe eines Bindemittels fixiert ist.
2. Enzym-Komplex nach Anspruch I3 dadurch gekennzeichnet, daß
das Bindemittel ein Cyanurhalogenid oder Cyanhalogpiid ist.
3. Enzym-Komplex nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Enzym auf dem Ton mittels Cyanurchlorid fixiert ist.
4. Enzym-Komplex nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Enzym eine Hydrolase, vor allem Invertase, ist.
5· Enzym-Komplex nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ton Bentonit ist.
6. Verfahren zur Herstellung eines festen Enzym-Komplexes, dadurch
gekennzeichnet, daß man ein Enzym in einer wäßrigen Pufferlösung mit einem Träger in Kontakt bringt, der gebildet
wird aus einem Ton, der vorher durch Behandlung mit einem Bindemittel modifiziert wird, wobei dieser Kontakt bei
einer Temperatur unterhalb der Veränderungstemperatur des Enzyms erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
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Ton, der mit dem Enzym in Kontakt gebracht wird, modifiziert wird durch Behandlung mit einem Cyanurhalogenid oder mit
einem Cyanhalogenid, besonders mit Cyanurchlorid.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Enzym eine Hydrolase, vor allem Invertase ist.
9. Verfahren nach Anspruch 6, 7 oder 8S dadurch gekennzeichnet,
daß in einer ersten Stufe der Ton in einer Lösung des Bindemittels in einem organischen Lösungsmittel suspendiert,
der so behandelte Ton dann von der genannten organischen Lösung abgetrennt wird, und daß dann in einer zweiten Stufe
der von der organischen Lösung abgetrennte Ton in einer wäßrigen Puffer-Lösung des Enzyms suspendiert wird, um einen
Komplex aus Enzym und modifiziertem Ton zu bilden, der dann aus der Enzym-Lösung abgetrennt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
pH-Wert der Puffer-Lösung des Enzyms zwischen 2 und 10, ganz besonders zwischen 3 und 7 liegt.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Fixierung des Enzyms auf dem Träger bei einer Temperatur
zwischen -5 und +300C erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 9, 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Enzym-Anteil in dem Reaktionsgemisch zwischen
O^jL und 100$, ganz besonders zwischen 1 und 60% des Trägergewichtes
liegt.
13· Verfahren nach Anspruch 9, 10, 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ton Bentonit ist.
l4. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Modifizierung des Tones mit dem Bindemittel bei einer Tempe-
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BAO ORIGINAL.
ratur zwischen -20 und +5O0C3 ganz besonders zwischen 0
und +300C erfolgt.
15· Verfahren nach Anspruch 9 oder l4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewichtsverhältnis von Bindemittel zu Ton zwischen 0,05 und 10, vorzugsweise zwischen O5I und 1,5 liegt.
16. Verfahren nach Anspruch 9S I^ und 15, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bindemittel Cyanurchlorid ist.
17. Verfahren zur Ausführung von enzymatischen Reaktionen, bei
dem man ein Enzym mit einem Substrat in Kontakt bringt, dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete Enzym auf einem
Träger aus Ton mit Hilfe eines Bindemittels fixiert ist.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete Enzym auf dem als Träger dienenden Ton mittels
Cyanurchlorid oder Cyanchlorid fixiert ist.
19'· Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Enzym eine Hydrolase und der Träger Bentonit ist.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
verwendete Hydrolase Invertase ist, die auf dem Bentonit mittels Cyanurchlorid fixiert ist.
209820/0952
BAD ORIGIN^.
BAD ORIGIN^.
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