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Die Erfindung geht aus von einem Idenfizierungssystem zur Erkennung und Unterscheidung feindlicher oder eigener noch unidentifizierter Zielobjekte, bei dem an einer Waffe ein Sender und ein Empfänger ausrichtbar angeordnet sind und der Sender ein Signal aussendet, das entweder in einem Empfänger eines befreundeten Zielobjektes ein Antwortsignal auslöst, das von dem an der Waffe befindlichen Empfänger aufgenommen wird und eine Waffensperreinrichtung betätigt, oder beim Ausbleiben des Antwortsignals die Freigabe der Waffe bewirkt, wobei die Sende- und Empfangseinrichtungen mit Laserstrahlen arbeiten und mit Kodier- bzw. Dekodiereinrichtungen verbunden sind, und wobei die Laser-Sende- und Empfangseinrichtungen Teile einer Schußsimulationseinrichtung sind.
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Ein derartiges Identifizierungssystem ist in der DE-PS 21 42 944 beschrieben und gehört zum nachveröffentlichten Stand der Technik. Es ist für die Identifizierung von Zielobjekten gut geeignet. Im Bereich der militärischen Nachrichtentechnik besteht jedoch das besondere Problem des Mangels an freien Funkfrequenzen und andererseits der Nachteil der oft geforderten Funkstille wegen der Einpeilbarkeit der Hochfrequenzstrahlung, was zur Einschränkung der Benutzung der hochfrequenten Nachrichtentechnik im militärischen Bereich zwingt. Die Verwendung der Hochfrequenztechnik kann zur Verständigung jedoch immer dann vermieden werden, wenn optische Sichtverhältnisse bestehen, da dann Übertragungssysteme unter Benutzung von Laserlicht einsetzbar sind. Schon in der US-PS 32 43 592 wurde vorgeschlagen, die Lasertechnik aufgrund der besonderen technisch physikalischen Vorzüge dieses optischen Übertragungssystems einzusetzen. Die Verwendung der Lasertechnik für Sprechverbindungen ist ebenfalls aus der Zeitschrift "Wehrtechnik", Nr. 5, 1970, Seite 211 bekannt.
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Ein weiterer Nachteil der heute üblichen hochfrequenten Systeme besteht darin, daß diese im Falle von atomaren Gefechtshandlungen nur begrenzt einsatzfähig oder aber auch völlig unbrauchbar sind. Dies ergibt sich aufgrund der Tatsache, daß bei atomaren Reaktionen sehr hohe induzierte Spannungen auf freien Leitungen, Antennen, usw. bei extrem kurzen Anstiegszeiten induziert werden, die selbst über verhältnismäßig große Entfernungen hinweg wegen der hohen induzierten Ströme Funkausrüstungen zerstören können. Darüber hinaus ist bekannt, daß die Ionosphäre bei atomaren Gefechtshandlungen für den großen Bereich der heute üblichen Kurzwellenübertragung als Ausbreitungsmedium für längere Zeiten ausfallen kann.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Identifizierungssystem nach dem Oberbegriff so auszubilden, daß es universell einsetzbar ist und daß in Abhängigkeit von den jeweils vorliegenden Betriebs- und Empfangsbedingungen die jeweils optimale Betriebsart wählbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Laser-Sende- und Empfangseinrichtungen pulsmodulierte Signale austauschen und mit Hochfrequenzgeräten der IFF-Technik zusammengeschaltet sind und daß eine selbsttätige oder manuelle Umschaltung zwischen den Betriebsarten IFF, Sprechverbindung und Schußsimulation vorgesehen ist, wobei eine Einrichtung zur Anpassung der Divergenz des Laserstrahles an die jeweilige Betriebsart vorgesehen ist.
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Durch die Maßnahme der Erfindung ergibt sich der Vorteil, daß der Freund-Feindidentifizierung dienende Lasersysteme auch für die Informationsübertragung einsetzbar sind, wobei durch die Änderung der Divergenz des Laserstrahls die Übertragungsstrecke an den jeweiligen Verwendungszweck angepaßt werden kann und die pulsmodulierte Sprechverbindung den Betriebsumständen entsprechend entweder selbsttätig oder von Hand aufschaltbar ist. Dadurch ergibt sich eine sehr zweckmäßige Kombination der für die IFF-Technik verwendeten Lasertechnik mit der üblichen der Informationsübertragung dienenden Pulsmodulationstechnik, wobei die zusätzlichen Betriebsarten der Sprechverbindung und Schußsimulation ohne wesentlichen Mehraufwand integriert werden können. Diese Integration dient nicht nur der Vereinfachung der Ausrüstung sondern auch der Verringerung erheblicher Finanzierungsmittel.
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Lasersystem, die der Identifizierung von Freund- und Feind dienen (IFF) sind wesentlich vorteilhafter als derartige mit den Mitteln der Mikrowellentechnik verwirklichte Systeme. Zur IFF-Erkennung werden Hochfrequenzimpulse und Impulsfolgen mit Kennung nach Impulsbreite, Impulsabstand und Impulsfolge in Richtung auf ein unidentifiziertes Objekt übertragen und, falls dieses Objekt keinen automatischen Beantworter für den empfangenen Code besitzt bzw. die Antwort ausbleibt, gilt das Objekt im Ernstfall als "Feind", soweit es nicht sonstwie identifiziert werden kann.
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Die visuelle Identifizierung gestaltet sich wegen der gebotenen und praktischen Tarnung teilweise als schwierig. Jedoch ist insbesondere bei unregelmäßig verlaufenden Frontabschnitten die unverzügliche Identifizierung erkannter Objekte eine unerläßliche Voraussetzung vor der Einleitung taktischer Kampfmaßnahmen. Was für mobile Heerestruppen gilt, ist auch analog für die Luftverteidigung gültig. Im Tiefflug sich nähernde Objekte sind wegen der großen Ähnlichkeit heutiger Hochleistungsflugzeuge oft nur spät identifizierbar, so daß das Abwehrpersonal ggf. unzumutbaren psychischen Belastungen ausgesetzt ist, die beim Einsatz geeigneter IFF-Techniken für den Sichtbereich vermeidbar sind. Die im Mikrowellenbereich arbeitenden IFF-Geräte besitzen die bereits genannten Mängel der schlechten Einpeil-, Analysier- und Simulierfähigkeit und haben außerdem das Problem des sogenannten "Overloadblocks", der immer dann auftritt, wenn mehrere der meist in der Radarziellinie gekoppelten IFF-Sender das noch nicht identifizierte Objekt, z. B. ein Flugzeug, gleichzeitig nach dem Erkennungscode abfragen und dadurch die Empfänger überlastet sind. Als weiterer Nachteil ergibt sich, daß bei der gültigen Taktik die Radarsysteme bodennah unterflogen werden. Auch wegen der bekannten Bodenreflexionen von Radarstrahlen funktionieren derartige IFF-Techniken im Mikrowellenbereich nicht zufriedenstellend.
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Auch die Luftabwehr braucht eine Idenfizierungshilfe im Sichtbereich, weshalb die nicht mit den vorgenannten Merkmalen behaftete Lasertechnik zur IFF in Analogie zu bekannten Systemen verwendet werden kann.
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Für die Zwecke der Ausbildung, Übung im Schulungsbetrieb als auch im Manöver ist die Einführung von Simulationssystemen für die Schußsimulation von Rohrwaffen und Flugkörpern, die sich der Laserübertragungstechnik bedienen, unvermeidlich und von großem volkswirtschaftlichen Nutzen. Dieser Nutzen liegt weniger in der Einsparung von Munition für Übungszwecke, als in der Verbesserung der Ausbildung an Waffensystemen, wobei insbesondere umfangreiche Straßentransporte zu Übungsplätzen bzw. Schießplätzen vermieden werden können. Derartige Schußsimulationssysteme tragen als technisches Kennzeichen ein waffen- oder visierliniengekoppeltes Laser-Sendesystem sowie am Zieldarstellungsobjekt für den Empfang der simulierten Schußsignale speziell eingerichtete Empfänger.
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In einer praktischen Ausgestaltung der Erfindung wird nunmehr vorgesehen, die vorgenannten, unterschiedlichen, wichtigen militärischen Systeme, die sich der Lasertechnik als Übertragungsmittel bedienen, zu kombinieren, was nach dem heutigen Stand der elektronischen und optronischen Gerätetechnik ohne erheblichen Aufwand möglich ist. Dieser Aufwand besteht im wesentlichen im Bereich der Schaltungstechnik, Umschalttechnik und der elektronischen Modul- und eventuell der optischen Regeltechnik. Den erforderlichen Lasersendern ist gemeinsam und eigentümlich mit denen der Verständigungstechnik sowie der IFF-Technik und der Technik der Schußsimulation, daß sie objektbezogen ausgerichtet werden. Der dazugehörigen Empfangstechnik entsprechen die gemeinsamen Merkmale der Impulsanalyse der rundum empfangenen Lasersignale. Der Betriebsart entsprechend sind die Sende- und Empfangseinrichtungen wahlweise manuell oder automatisch umschaltbar und zwar auf pulsmodulierte Sprechverständigung oder pulsmodulierte IFF bzw. auf eine Pulskennung für die Schußsimulation. Um den Laserstrahl dem jeweiligen Verwendungszweck anzupassen, ist ferner vorgesehen, daß die Divergenz des Laserstrahls sowohl von Hand als auch manuell verstellbar ist. Dieser Umschaltbarkeit auf der Sendeseite von Schußsimulation auf IFF oder Sprachverständigung stehen empfangsseitig zusätzlich eingebaute Laser- Sendeeinrichtungen zur Verfügung, die eine der Betriebsart entsprechende Rückmeldung liefern. Für die Betriebsart Sprechverbindung enthalten die optischen Empfänger auch Vorrichtungen zum Abstrahlen von Verständigungssignalen zum jeweiligen Ansprechpartner. Zu diesem Zweck können auch bewegliche, handlich ausrichtbare Laser-Sendeempfänger vorgesehen sein, die außerhalb der Waffeneinrichtung oder separat von dieser zur Sprechverbindung eingesetzt werden. Dabei sind die in Lasertechnik bzw. in Hochfrequenztechnik ausgeführten Geräte in herkömmlicher Weise aufgebaut.