DE2149711B2 - Magnetischer Aufzeichnungsträger - Google Patents
Magnetischer AufzeichnungsträgerInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Aufzeichnungsträger,
bestehend aus einem Träger und einer Magnetschicht, welche aus einem feinzerteilten Pulver eines
ferromagnetischen Materials, dispergiert in einem Binder, besteht.
Die üblichen magnetischen Aufzeichnungsträger werden durch überziehen einer Unterlage einer Kunststoffolie,
beispielsweise aus Polyäthylenterephthalat. Cellt.losediacetat, Cellulosetriacetat oder Polyvinylchlorid.
mit einer Dispersion von feinzerteilten Pulvern aus ferromagnetischem Material in einer Lösung eines
synthetischen Harzes und Trocknen des Überzuges hergestellt. Beispiele für synthetische Harze umfassen
Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymere. Polybutylacry- _10
lat. Nitrocellulose, Cellulosepropionat, Celluloseacetatbutycat,
Äthylcellulos Polyvinylacetat, Styrol-Butadien-Copolymere, Vinylfluoridharze, Vinylidenchloridcopolymere,
Butadien-Acrylnitril-Copolymere, chloriertes Polypropylen, Polyvinylbutyral, chlorierte
Vinylchioridharze, Vinylacetat-Äthylen-Copolymere, Phenolharze, Epoxyharze, Polyamidharze, Polyurethanharze,
Polyesterharze, Polyätherharze, Melaminformaldehydharze,
Harnstoff-Formaldehydharze. Alkydharze, Acrylharze, Siliconharze oder modifizierte
Produkte hiervon, und diese Harze können entweder allein oder in Kombination von zwei oder mehreren
verwendet werden.
Diese üblichen magnetischen Aufzeichnungsträger zeigen eine schlechte thermische Stabilität, und
Magnetbänder, die aus einem Polyäthylenterephthalatträger und einem der vorstehend angegebenen Binder
bestehen, wie sie jetzt allgemein verwendet werden, können höchstens Temperaturen von 9013C aushalten.
In den letzten Jahren wurde es erforderlich, die magnetische Aufzeichnung bei hohen Temperaturen
bei der Raumerforschung oder der industriellen Metrologie auszuführen, und die Entwicklung von
magnetischen Aufzeichnungsmedien von hoher thermischer Stabilität wurde erforderlich.
Es sind magnetische Aufzeichnungsträger bekannt (vgl. USA.-Patentschrift 3 499 789), die einen inerten
Träger mit einem darauf aufgebrachten überzug umfassen, wobei der überzug Magnetteilchen, dispergiert
in einem polymeren Bindemittel, umfal.it. Dieses Bindemittel besteht aus dem Reaktionsprodukt
aus einem Polyvinylacetalpolymeren und einem Polymerisat mit endständiger Imingruppe, wobei das auf
Imin endigende Polymerisat ein Molekulargewicht von wenigstens etwa 1000 aufweist urn', aus der
Gruppe von Poly-(alkylenäther)-glykolen und linearen Polyestern mit endständigen Dihydroxy-Gruppen
gewählt ist. wobei in den letzteren die endständigen aktiven Wasserstoffatome durch einen einen 1minring
enthaltenden Rest ersetzt sind.
Dieses bekannte Bindemittel besitzt eine gute Stabilität bei Raumtemperatur, wohingegen jedoch
die Stabilität bei hohen Temperaturen noch unbefriedigend ist.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines magnetischen Aufzeichnungsträgers, der die Tür
ein magnetisches Aufzeichnungsmaterial erforderlichen physikalischen Eigenschaften bei Temperaturen
oberhalb von 200'C und während kurzer Gebrauchszeiträume sogar bei Temperaturen oberhalb 400° C
beibehalten kann.
Bei einem magnetischen Aufzeichnungsträger, bestehend aus einem Träger und einer Magnetschicht,
welche aus einem feinzerteilten Pulver eines ferromagnetischen Materials, dispergiert in einem Binder,
besteht, ist gemäß der Erfindung als Binder ein Polyamid-Imid-Harz eingesetzt.
Das als Binder gemäß der Erfindung verwendete Polyamid-Imid-Harz besteht aus einem Polymeren
mit einer Struktur, bei der eine Amidgruppe in die Hauptkette eines Polyimide eingeführt ist. Zahlreiche
Arten von Polyamid-Imid-Harzen sind im Handel erhältlich undkönneningewünschterWeiseimRahmen
der Erfindung eingesetzt werden. Im allgemeinen werden die Polyamid-Imide in folgender Weise hergestellt.
Herstellungsbeispiel 1
Herstellung des Polymeren der nachstehenden Formel
Herstellung des Polymeren der nachstehenden Formel
H2N-R-NH2 +
HOOC
N—R
Herstellungsbeispiel 2
Weiterhin ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyamid-Imiden durch Herstellung von Tetracarbonsäureanhydriden
aus Diacetyldiaminen und Trimellitsäureanhydrid und Polymerisation derselben mit
Diaminen bekannt.
!49 71 1
Schemalisch erfolgt dies wie folgt:
COOH
Ü 0
i| I
CHjCNHRNHCCH, +20
;i Ii "
H H
ii
2CHjCOOH
Hersteliungsbeispiel 3
Weiterhin ist ein Verfahren zur Herstellung von Poiyamid-Imiden durch Herstellung aromatischer Diamine,
die Amidbindungen enthalten, und Umsetzung der erhaltenen Diaminderivate mit Pyromellitsäureanhydrid
entsprechend der folgenden Reaktionsgleichung bekannt:
ClOC COCI
YY
Isophthaloylchlorid
H1N
H1N
H,N
NH1
+ 2
NHCO
CONH m-PhenvIendiamin
NH-,
Pvromellithsäureanhvdrid
NHCO
NHCO
'C!
Polyamidsäure (Polyaminsäure)
NHCO
CONH HOOC O O
! t w -ν;' Υ I^
ο ο
Polyamid-Imid
Polyamid-Imid-Harze der folgenden Strukturen sind ebenfalls bekannt:
Il c
CONH
Il ο
CONH
COOH
+ 2H,O
Il
c
γ v-c—o--<
Λ. ) Ii
1O
-N
O
C
C
Il
ο
2 ! | ο | 49 | 7 | I 1 |
C ( |
ο
Ij |
|||
Il C |
||||
ii 0 |
1 ι |
|!
\ |
C Il |
|
Il O |
||||
O ίί |
||||
Ii C |
\ \ N |
|||
ν·· | C H |
|||
Il O |
Ν—f v—CH-,
-CONH
^Cn
Il
ο
"Ν—<'■
O H
P i
C-N-
O H
Polyamid-Imid-Harze sind allgemein als thermisch
stabile Polymere bekannt, und sämtliche Polyamidimide, die einen zähen Film bilden können, können
im Rahmen der Erfindung verwendet werden. Die Erfindung ist insofern nicht auf die vorstehend als
Beispiele angegebenen Polyamid-Imide begrenzt. Jedoch
haben diejenigen Polyamid-Imide, die günstige Eigenschaften als Binder im Rahmen der Erfindung
besitzen, ein Molekulargewicht von 10000 bis 60000.
Als Lösungsmittel zur Auflösung des Polyamid-Imids können polare Lösungsmittel, wie Dimethylacetamid
oder N-Methylpyrrolidon verwendet werden.
Die Herstellung der magnetischen Aufzeichnungsträger
gemäß der Erfindung unter Anwendung dieser Materialien kann in völlig der gleichen Weise wie im
Fall der Anwendung der üblichen Binder ausgeführt werden.
Die im Rahmen der Erfindung zur Herstellung der magnetischen Aufzeichnungsträger verwendeten ferromagnetisch«!
feinen Pulver sind feine Pulver von J-Fe2Oj, Fe3O4, kobalthaltige --Fe2O3, kobalthaltige
Fe3O4, ZnxFe,, -x) ο · Fe2O3, CrO2, Fe-Co-Ni-Legierungen,
Fe-Co-Cu-Legierungen oder Co-Ni-Legierungen als Beispiele.
Beispiele für Träger, die im Rahmen der Erfindung verwendet werden können, umfassen Metallplatten,
beispielsweise aus Aluminium oder rostfreiem Stahl, Glas, thermisch stabilen Polyesterharzen, Cellulosetriacetat,
Polyimidharzen oder Polyamid-Imid-Harzen. Polyamid-Imid-Harze können ebenfalls als Träger
zur Anwendung gelangen.
Diese bekannten ferromagnetischen feinen Pulver oder Träger sind hinsichtlich der vorliegenden Erfindung
nicht besonders begrenzt. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ergab es sich, daß, selbst
wenn ein Träger von beträchtlich schlechter thermischer Stabilität verwendet wird, die Anwendung der
spezifischen Polyamid-Imid-Harze als Binder magnetische Aufzeichnungsmaterialicn mit beträchtlich verbesserter
thermischer Stabilität ergibt.
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung
der Erfindung.
CicwichlMcilc
Feines -/-Fe-,O,-Pulver 300
Graphit ...*..'. 28
Polyamid-Imid-Harz*) 400
Dimethylacetamid 600
*l Polyamid-Imid-Har?: der Formel
O
{! |
c- |
H \
I |
Il
C |
-N- | |
C
J |
||
Il
O |
||
rote Farblösnng mit folgenden Eigenschaften:
Nichtflüchtiges Material 30 ± I 'V0
Viskosität bei 25 C 50 bis 100 Poisc
Lösungsmittel Dimethylacetamid
Die Mast.j mit der vorstehenden Zusammensetzung
wurde in einer Kugelmühle behandelt und das PoIy-
fto amid-Imid-Harz gelöst und in der Harzlösung das feine -/-Fe2O3-PuIvCr und Graphit einheitlich dispergiert.
Die erhaltene Dispersion wurde einheit'ich auf eine Folie aus dem gleichen Polyamid-Imid-Harz
wie vorstehend, die eine Grundierschicht von 0,2 μ
fts Stärke aufwies, zu einer Trockenstärke von 10 μ
aufgezogen und bei 180°C getrocknet. Das überzogene
Produkt wurde zu Bandform geschnitten und ergab die magnetischen Aufzeichnungsbänder.
Das Band wurde in einem Bandaufzeichnungsgerät befestigt und 3 Minuten bei 40O0C und dann kontinuierlich
während 25 Stunden bei 200"1C laufen gelassen.
Das Band behielt seine Eigenschaften bei.
Zum Vergleich wurde ein magnetisches Aufzeichnungsband unter Anwendung einer Polyiithylcnterephthalafölie
als Träger und eines Polyurethanharzes als Binder hergestellt. Der Laufversuch wurde
unter den gleichen Bedingungen ausgeführt und dabei festgestellt, daß das Band auf Grund der hohen
Temperaturen seine Form verlor.
Das Verfahren nach Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch eine Masse mit der folgenden Zusammensetzung
an Stelle der Masse nach Beispiel 1 verwendet:
Feines Fe-Co-Ni-Legierungspulver 300
Siliconöl 5
Polyamid-Imicl-Harz 100
Feines Graphitpulver .. 20
Dimethylacetamid 600
Das Verfahren nach Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch wurde eine Masse mit der folgenden Zusammensetzung
an Stelle der im Beispiel 1 verwendeten Masse eingesetzt:
Feines Fc3O4-Pulver 300
Feines Rüßpulver 28
Polyamid-Imid-Harz«) 400
Dimethylacetamid 350
Dimethylformamid 150
·) Polyamid-Imid-Hari der Formel
rote Farblösung mil folgenden Eigenschaften:
Nichlflüchtiges Material 30 ± I %
Das dabei erhaltene magnetische Aufzeichnungsband wurde dem Laufversuch während 28 Stunden
bei 2000C unterzogen und dabei festgestellt, daß es
ausreichend die Eigenschaften eines magnetischen Aufzeichnungsmaterials beibehielt und sich sehr zäh
gegen eine Reibungsschädigung auf Grund des Magnetkopfes erwies.
Als Vergleichsprobe wurde ein magnetisches Aufzeichnungsbanu
unter Anwendung eines Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymeren als Binder hergestellt. Dieses
magnetische Aufzeichnungsband erwies sich als wertlos, da die magnetische Schicht beträchtlich erweicht
wurde.
Diese Masse wurde auf eine Aluminiumplatte als Unterlage als überzug aufgebracht und auf diese
Weise eine Magnetscheibe hergestellt. Die magnetische Scheibe wurde einem Wärmebeständigkeitsversuch
in einem elektrischen Ofen bei 200°C unterzogen, jedoch wurde keine Änderung der Oberfläche der
Scheibe beobachtet. Falls eine hohe Belastung auf den Magnetkopf ausgeübt wurde und die magnetische
Oberflächenschicht der Scheibe gerieben wurde, betrug die Abnutzung der Oberfläche 0,2 μ am Ende
eines Zeitraums von 100 Stunden.
Andererseits war die Abnutzung 2,2 μ im Fall einer
Magnetscheibe, die unteir Anwendung eines Epoxyharz*
» als Binder hergestellt worden war. Es zeigt sich hieraus, daß hinsichtlich der Abriebsbeständigkeit
das magnetische Aufzeichnungsmaterial gemäß der
jo Erfindung gegenüber den üblichen magnetischen Aufzcichnungsmaterialien
deutlich überlegen ist.
J-Fe2Oi 300
Siliconöl 2
Fluoröl 3
Polyamid-Imid-Harz 150
Dimethylacetamid 400
Dimethylformamid 150
Die vorstehende Masse wurde in einer Kugelmühle behandelt und die Uberzugslösung erhalten. Die
Uberzugslösung wurde auf ein Glasfasergewebe von hoher Zugfestigkeit aufgetragen und bei 25O°C während
30 Minuten getrocknet. Das Produkt wurde dann bei 280° C während 30 Minuten wärmebehandelt
und dann zu einer Breite von 2.54 cm zur Bildung des Magnetbandes geschlitzt. Da^ erhaltene
Magnetband wurde einem Beständigkeitsversuch in einem Elektroofen bei 2300C unterworfen und dabei
festgestellt, daß am Ende von 48 Stunden sich keinerlei Änderung zeigte.
409 512'387
Claims (2)
1. Magnetischer Aufzeichnungsträger, bestehend aus einem Träger und einer Magnetschicht, weiche
aus einem feinzerteilten Pulver eines ferromagnetischen Materials, dispergiert in einem Binder,
besteht, dadurch gekennzeichnet, daß als Binder ein Polyamid-Imid-Harz eingesetzt ist.
2. Magnetischer Aufzeichnungsträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyamid-Imid-Harz
ein Molekulargewicht von 10000 bis 60000 besitzt.
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