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Horizontale Bandpresse zu. Entwässern von Feststoffen Die Erfindung
betrifft eine horizontale Bandpresse zu Entwässern von Feststoffen mit eine. die
Feststoffe tragenden Siebband, über welchem im Anschluß an eine Aufgabestation zur
Bildung einer Abpreßstrecke ein Preßband angeordnet ist, Es ist bekannt, Bandpressen
mit zwei aufeinanderlaufenden und durch Walzen gegeneinander gepreßten endlosen
Bändern zun Abtrennen des Flüssigkeitsanteils von Feststoffen
zu
verwenden. Die bekannten Bandpressen weisen jedoch den Nachteil auf, daß eine wirksame
Abtrennung von fein verteilten oder gemusten Feststoffen nur unvollkommen zu erreichen
ist. Die dadurch auftretenden Materialverluste setzen die Wirtschaftlichkeit des
Verfahrens herab. Werden die Bandpressen z.B. in nahrungsmittelveredelnden Betrieben
verwendet, treten neben den Verlusten an nährstoffreichen Produkten zusätzliche
Problume bei der Beseitigung der feststoffbeladenen Flüssigkeiten, in diesem Falle
Wasser, auf. Das Wasser muß nämlich durch teure mechanische, thermische oder chemische
Verfahren von den Feststoffen befreit werden, damit die Abwasserbelastung in erträglichen
Grenzen gehalten werden kann, Ein weiterer Nachteil der Verwendung von herkömmlichen
Bandpressen bei der Abtrennung von fein verteilten oder gemusten Feststoffen besteht
darin, daß die Siebbänder leicht verstopfen und damit das Reinigen von größeren
Flüssigkeitstengen, wie sie besonders in der nahrungsmittelverarbeitenden Industrie
anfallen, mit ausreichender Geschwindigkeit nicht möglich ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bandpresse zu schaffen,
die die wirksame Abtrennung auch
feiner oder gemuster Feststoffe
von flüssigen Medien, die insbesondere in der nahrungsmittelverarbeitenden-Industrie
anfallen, gestattet, Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß zwischen der
Aufgabestation und der Abpreßstrecke eine Absetzstrecke vorgesehen ist.
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In dieser Absetzstrecke können nicht nur große-Wassermengen ablaufen,
so daß die Bandpresse auch zur Trennung von hochwasserhaltigen Suspensionen verwendet
werden kann, sondern es kann sich auch ein Kuchen mit einer für das nachfolgende
Abpressen günstigeren, feiner, gleichmäßigeren Struktur ausbilden, als dies bei
unmittelbar nach dem Aufbringen einsetzendem Preßdruck der Fall wäre, Die dadurch
erreichte Filterhilfswirkung des Kuchens erlaubt eine bessere Abtrennung im Preßprozeß,
Bei manchen Stoffen wird der Preßprozeß dadurch überhaupt erst ermöglichst, Die
in der Absetzstrecke ablaufende Flüssigkeitsmenge enthält in der Regel auch eine
geringere Feststoffmenge als die unter Preßdruck abflieBende. Eine weitere vorteilhafte
Wirkung der Absetzstrecke besteht darin, daß sich bei manchen Stoffen, die einen
gewissen Gehalt an feiner, leicht sedimentierender Substanz haben, aus dieser Substanz
eine Filterhilfsschicht bildet,
Ein Beispiel dafür ist Mus von rohen
Kartoffeln, bei dem die Stärke sich in den unteren Bereichen sammelt.
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Wenn dagegen feine Substanzen vorhanden sind, die spezifisch leichter
sind und deshalb die Neigung haben, sich in den oberen Bereichen zu sammeln, dienen
die verbleibenden unteren Schichten als IIilfsschicht- gegen ein Ausschwemmen der
feinen Substanzen, Die Länge der Absetzstrecke wird abhängig von den zu behandelnden
Stoffen so bemessen, daß die Entwässerungs-, Absetz-oder Schichtbildung in dem gewünschten
Maß in der zur Verfügung stehenden Zeit stattfindet.
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Mit besonderem Vorteil wird eine Bandpresse mit einem in Laufrichtung
nach vorne verlängert ausgebildeten Siebband verwendet. Damit können beide Arbeitsschritte,
d.h. das Sieben bzw. Abseihen bzw. Schichtbilden einerseits und das Abpressen andererseits
auf einem einzigen, gleichzeitig als Transportmittel für den Feststoffkuchen dienenden
Siebband ausgeführt werden, Besonders vorteilhaft ist weiterhin eine Bandpresse
nach der Erfindung mit zwei in Laufrichtung vor dem Abpreßband angeordneten Aufgabestationen
für die zu entwässernden bzw. zu siebenden Feststoffe, An der in Laufrichtung vordersten
Aufgabestation können große Mengen Wasser aufgegeben bzw. gesiebt werden. Der dabei
gebildete,
meist feinporöse Feststoffkuchen wird in Richtung auf
das Abpreßband weiterbewegt und wirkt an der zweiten Aufgabestation fiir das dort
aufgegebene feststoffbeladene Wasser als Filterhilfe. Die Reinigungswirkung wird
besonders groß, wenn das an der vorderen Aufgabestation gesiebte Wasser erneut an
der zweiten Aufgabestation vor dem Abpreßband aufgegeben wird.
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Gemäß der Erfindung ist es weiterhin vorteilhaft, eine Bandpresse
mit zwei in Laufrichtung hintereinander angeordneten Abpreßbändern zu verwenden.
Der Wassergehalt des vom ersten Abpreßband entwässerten Kuchens wird durch das zweite
Abpreßband weiter erniedrigt. Dadurch wird insbesondere die Belastung-von gegebenenfalZs
nachfolgenden Trockenstationen, z.B. Walzentrockner, oder auch Trockner die ein
bereits rieselfähiges Gut erfordern, wie es eine solche Einrichtung aus den meisten
Früchten erzeugen kann, auf ein Minimum beschränkt.
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Besonders vorteilhaft ist weiterhin eine Bandpresse nach der Erfindung,
die eine zusätzliche, zwischen den Abpreßbändern, angeordnete Aufgabestation aufweist.
Dabei kann durch den an der ersten Presse entwässerten Filterkuchen nochmals Wasser
filtriert werden, das dann mit großer Reinheit erhalten wird. Der Filterkuchen wird
dann
vom zweiten Abpreßband erneut entwässert. Die an der ersten Presse erhaltene Flüssigkeit
kann auch mechanisch, thermisch oder chemisch von gelösten Stoffen, beispielsweise
durch Ausflocken oder Ausfällen, befreit werden und zusammen mit den ausgeflockten
Stoffen an der Aufgabestation zwischen den Abpreabändern aufgegeben und filtriert
werden. rw--. in der ersten Presse erhaltene Feststoffkuchen kann auch an der zweiten
Aufgabestation mit Zusatzstoffen, beispielsweise Mitteln zur Beschleunigung der
Trocknung, zum Färben oder zum Ändern des Gescheacks, behandelt werden, wobei die
Mittel von der zweiten Bandpresse zum größten Teil wieder ausgepreßt und in einem
kontinuierlichen Kreislaut erneut verwendet werden können.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich dadurch, daß klebrige
Feststoffschichten von dem Siebband und gegebenenfalls auch von einem eventuell
nachgeschalteten Walzentrockner ferngehalten werden können, indem zunächst auf dem
Siebband eine Hilfsschicht von nicht klebenden Feststoffen erzeugt wird, auf dem
dann die klebrige Schicht aus zu trocknendem Material abgeschieden wird.
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Das mit Hilfe der Bandpresse nach der Erfindung von Feststoffen befreite
Wasser ist in vielen Fällen von so großer
Reinheit, daß es unbedenklich
in das Abwassernetz abgeleitet werden kann. Es kann jedoch auch als Brauchwasser
in anderen Arbeitsstationen z,B. den Wäschen eines nahrungsmittelverarbeitenden
Betriebes verwendet werden, wodurch der bekanntlich große Wasserbedarf von derartigen
Betrieben beträchtlich herabgesetzt werden kann.
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Im folgenden wird die Erfindung näher erläutert, wobei auf die beiliegenden
schematischen Zeichnungen Bezug genormen wird, Fig. 1 zeigt das Fließband einer
Bandpresse mit einem in Laufrichtung nach vorne verlängert ausgebildeten Siebband.
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Fig. 2 zeigt in schematischer Darstellung eine andere Bandpresse
nach der Erfindung mit zwei in Laufrichtung hintereinander angeordneten Abpreßbändern
und einer zusätzlichen Aufgabestation zwischen den Abpreßbändern.
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Die in Fig. 1 veranschaulichte Bandpresse nach der Frfindung ist in
eine Absetzstrecke 1 und eine Preßstrecke 2 aufgegJied(.i't Wenn große Mengen weniger
mit Feststoffen
beladenen Wassers anfallen, können diese bei 3
auf den Absetzteil i des Bandes gegeben und dort rasch filtriert werden. Dies hat
den Vorteil, daß sich dort eine Feststoffschicht bildet, die als Filterhilfe wirkt,
und durch die somit noch besser große Flüssigkeitsmengen gereinigt werden können,
Stärker mit Fest stoffen beladenes Wasser oder Mus kann bei 4 unmittelbar von der
Preßstrecke 2 der Bandpresse aufgegeben werden, wobei sich eine dicke Feststoffschicht
mit erhöhter Filtrationswirkung ausbildet. Der Feststoffkuchen wird im Preßteil
2 entwässert und gegebenenfalls einer nicht gezeigten Trocknungsstation zugeführt.
Das die Bandpresse am Absetzteil 1 verlassende Wasser kann wieder auf die Bandpresse
zurückgeleitet werden und wird in diesem Fall bei 4 erneut durch den Feststoffkuchen
filtriert. Dieser Vorgang kann mehrmals wiederholt werden, wobei gegebenenfalls
auch im Wasser gelöst enthaltene Stoffe mechanisch, thermisch oder chemisch ausgeflockt
oder ausgefällt werden können. Die so gewonnenen Stoffe werden ebenfalls bei der
Aufgabestation 4 vor dem Abl)reßband 2 mit Hilfe des Feststoffkuchens abfiltriert.
Wenn das am Preßteil 2 erhaltene Wasser rein genug ist, kann es ins Abwassernetz
gegeben oder an anderen Arbeitsstationen beispielsweise eines nahrungsmittel verarl,eitcndan
fletriebes verwendet werden.
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Wenn mit Hilfe der in Fig. i abgebildeten Bandpresse nach der Erfindung
Feststoffe abgetrennt werden sollen, die zur Ausbildung von klebrigen Schichten
neigen, kann an der Aufgabestation 3 durch Aufgabe eines geeigneten Materials eine
llilfsschicht von nicht klebenden Material erzeugt werden, die die an der Aufgabestation
4 aufgegebenen klebrigen Feststoffe von dem Siebband und gegebenenfalls auch von
nachfolgenden Trockenvorrichtungen, beispielsweise Walzentrocknern, fernhält.
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Die in Fig. 2 schematisch dargestellte Bandpresse besteht aus einem
endlosen Siebband 5, das mittels Rollen 6, 7, 8 und 9 geführt bzw, angetrieben ist,
und zwei Abpreßbändern 10 und ii, die mittels Rollen 12, 13 und 14, 15 geführt bzw.
angetrieben sind. Die Bandpresse besteht weiterhin aus einem Sammelbecken 16 für
das filtrierte bzw. abgepreßte Wasser, Das Sammelbecken 16 ist durch eine Trennwand
17 zur getrennten Aufnahme des von den Preßstrecken 10 und 11 kommenden Wassers
in zwei Abschnitte geteilt. Öffnungen 18 und 19 dienen zum Ablassen des Wassers.
Das Sammelbecken kann in der dargestellten Weise unterhalb des oberen Trums, stattdessen
aber auch unterhalb des unteren Trums des Siebbandes, welches durch die Rollen 8
und 9 geführt wird, angeordnet sein.
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Die Aufgabe des Wassers mit verschiedenen Feststoffgehalten kann in
der oben beschriebenen Weise erfolgen, Sie kann aber auch wie folgt durchgeführt
werden, wenn beispielsweise gemuste Feststoffe abgetrennt werden sollen: Bei 20
wird Mus mit einem Trockensubstanzgehalt von ca. 25% auf die Vorrichtung gegeben.
Bei 21 wird unbehandeltes Wasser mit ca 3,5% Trockensubstanzgehalt durch das Mus
geseiht, dabei wird ein vorgeklärtes Wasser mit etwa 2% Trockensubstanz erhalten,
das über die Öffnung 18 abgeleitet und in Laufrichtung hinter dem vorderen Abpreßband.10
bei -22 aufgegeben wird, wobei es dadurch das bereits entwässerte Mus durchgeseiht
wird, Dabei kann die abgetrennte Flüssigkeit vor der Wiederaufgabe einer mechanischen,
thermischen oder chemischen Behandlung zur Abtrennung gelöster Bestandteile unterworten
werden. Die dabei ausgeflockten oder ausgefällten Feststoffe können nun zusätzlich
abgetrennt werden. Das Mus wird von dem hinteren Abpreßband 11 erneut entwässert
und wird bei 23 als Kuchen, bei den meisten Früchten mit ca. 45* Trockensubstanzgehalt,
erhalten. Es kann dann gegebenenialls einer Trockenstation zugeführt werden.
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An der Öffnung 19 wird ein sehr sauberes Wasser erhalten, das z.B.
direkt ins Abwassernetz geleitet werden kann, Dieses bei 19 erhaltene sehr reine
Wasser kann auch in anderen Arbeitsstationen des Betriebes als Brauchwasser verwendet
werden,
Die in Fig. 2 dargestellte Vorrichtung eignet sich auch
zur Nachbehandlung des Feststoffkuchens mit Zusatzstoffen, z.B. Mitteln zur Beschleunigung
der Trocknung, zum Färben oder Konservieren oder zur Geschmacksverbesserung.
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Für diesen Fall kann der am vorderen Abpreßband 10 entwässerte Feststoffkuchen
bei 22 mit in Wasser oder anderem Medium gelösten oder getragenen Zusatzstoffen
behandelt werden, wobei Behandlungsstoff und Träger in der Regel größtenteils vom
hinteren Abpreßband 11 abgepreßt und an der Öffnung 19 aufgefangen werden können.
Sie können dann kontinuierlich bei 22 wieder auf die Bandpresse aufgegeben werden.
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Die in Fig. 2 dargestellte Bandpresse kann auch dahingehend modifiziert
werden, daß auf eine Trennung des Sammelbeckens 16 in zwei Teile verzichtet wird
oder daß 4 Einzelbecken - für jede Zone eines - vorgesehen wer-Die Position der
den. Abpreßbänder 10 und 11 kann dann ihrem jeweiligen Verwendungszweck entsprechend
verändert werden. Es können aber auch mehr als zwei, beispielsweise drei oder vier,
in Laufrichtung des Siebbandes hintereinander angeordnete Abpreßbänder mit zwischen
den Abpreßbändern angeordneten Aufgabestationen für Wasser mit verschiedenen Feststoffgehalten
verwendet werden. Alle anderen Positionen ver.illderll bzw. vervieliachen sich dann
sinngemäß.