DE2148863A1 - Verfahren zur Gewinnung von Kaffeearoma - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von KaffeearomaInfo
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Description
PATENTANWÄLTE
DR.-ING. TH. MEYER DR. FUES DIPL.-CHEM. ALEK VON KREISLER
DIPL.-CHEM. CAROLA KELLER DR.-ING. KLÖPSCH DIPL.-ING. SELTING
2U8863
Köln, den 27.9o1971 Pu/Ax
250 North Street, White Plains, New York (U.S.A.).
Verfahren zur Gewinnung von Kaffeearoma.
Die Erfindung "bezieht sich auf die Herstellung eines
verbesserten Mittels zur Steigerung und Verbesserung des Geschmacks und Aromas von Kaffee, insbesondere von löslichem
Kaffee» Die Erfindung ist speziell auf ein Verfahren zur Bildung von flüchtigen Aromastoffen und ihre Abtrennung
vom Kaffeeöl und die anschließende Kondensation der Aromastofffraktionen für die spätere Zugabe zu Extrakten
von Röstkaffee sowie" zu Instantkaffeepulver zur Steigerung des Geschmacks und Aromas gerichtete
Löslichem Pulverkaffee oder Instantkaffee fehlt im allgemeinen das Aroma, das frisch gerösteter gemahlener Kaffee
aufweist. Im Falle von leslichem Pulverkaffee (getrockneter Wasserextrakt von Röstkaffee) geht das Aroma bei
dem Prozeß der Dehydratisierung des Extraktes zum festen Zustand in erheblichem Maße verloren. Dies ist auf die
Schwierigkeit zurückzuführen, die Aromastoffe, die im Röstkaffee entstehen und beim Trocknen flüchtig und abgebaut
werden, zurückzuhalten oder aufzufangen. Die bisher gemachten Versuche, Aromastoffe des Kaffees einem getrockneten
Kaffee-Extrakt zuzusetzen, hatten nur wenig Erfolg,
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weil die Affinität der Aromastoffe zum Pulver äußerst gering und sorgfältige Lagerung und hermetisch dichter Abschluß
erforderlich ist, um zu verhindern, daß das Aroma . aus dem mit einem solchen aromatisieren Produkt gefüllten
Gefäß entweicht. Bald nach dem Öffnen des Behälters entweichen etwaige verbliebene Aromastoffe schnell, wenn die
Teilchen neu verteilt und verbraucht werden.
Eine der Möglichkeiten, Aromastoffe des Kaffees dem Kaffee-Extrakt oder dem durch Dehydratisierung daraus gebildeten
Pulver zuzusetzen, ist die Destillation der aus-™ gepreßten Kaffeeöle nach dem sog» Trocken- oder Vakuumdestillationsverfahren
(U.S.A0-Patent 2 947 634). Bei
diesem Verfahren werden die ausgepreßten Öle oberhalb von Raumtemperatur der Einwirkung von Unterdrücken ausgesetzt,
um die Aromafraktionen zu verflüchtigen und abzutreiben.
Diese Fraktionen werden anschließend durch Kondensation aufgefangen, konzentriert und dann Kaffee-Extrakten zugefügt.
Auch hier treten ähnliche Geschmacks- und Aromaschwierigkeiten wie bei der Dehydratisierung von Röst-.Kaffee-Extrakten
auf, die durch Perkolation von gemahlenem Röstkaffee hergestellt werden. Beispielsweise fehlen
dem auf diese Weise hergestellten löslichen Kaffeegeschmacksstoff und -aromastoff in erheblichem Maße die
Geschmacks- und Aromanoten, die gemahlener Röstkaffee aufweist. Diese Noten werden gewöhnlich vom Fachmann als
■"holzig" (woody) oder "feine Säure" (green sour) bezeich- ; net und sind für frisch aufgebrühten Kaffee typisch, feh-.len
jedoch einem Instantkaffee in erheblichem Maße. Das ■ Problem, soweit es die Herstellung von Instantkaffee be-,trifft,
ist somit die Schaffung einer Möglichkeit, diese erwünschten Geschmacks- und Aromanoten zu erzeugen, sie zu
isolieren und dem Instantkaffee zur Steigerung seines Geschmacks und Aromas zuzusetzen.
Durch Wasserdampfdestillation von gemahlenem Röstkaffee
nach dem Verfahren des USA-Patents 3 132 947 wird ein erwünschter Geschmacks- und Aromastoff für die Steigerung
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des Geschmacks und Aromas von Instantkaffee erhalten. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß es sehr teuer,
zeitraubend und im großtechnischen Maßstab schwierig durchzuführen ist. Ferner sind die bei diesem Verfahren
gewonnenen Geschmacks- und Aromanoten nicht spezifisch ^enug für die gewünschte Geschmacks- und Aromasteigerung.
Es besteht somit ein Bedürfnis für ein Verfahren zur Entwicklung oder Ausbildung von "holzigen" und aromatischen
Geschmacks- und Aromanoten, wie sie bei gemahlenem Röstkaffee vorhanden sind.
(v/o ody) Es wurde gefunden, daß eine "holzige"/Geschmacksnote und
ein Aroma von "feiner Säure" (green sour) erzielt werden können, indem entweder mit Lösungsmitteln extrahierte
oder ausgepreßte Kaffeeöle der Wasserdampfdestillation für eine genügende Zeit unterworfen werden, um die flüchtigen
Aromastoffe abzutreiben und gleichzeitig die holzigen und aromatischen Geschmacksnoten auszubilden, die bei
gemahlenem Röstkaffee vorhanden sind.
Gegenstand der Erfindung ist demgemäß die Herstellung eines Mittels zur Steigerung und Verbesserung des Geschmacks
und Aromas von Kaffee nach einem Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Kaffeeöl der Wasserdampfdestillation
unterwirft und die hierbei gebildeten flüchtigen Aromastoffe als Mittel zur Steigerung von Geschmack
und Aroma gewinnt.
Die Destillation wird vorzugsweise wenigstens bei Normaldruck und bei einer Temperatur oberhalb von 210C durchgeführt.
Die flüchtigen Aromastoffe können kondensiert und gegebenenfalls konzentriert oder verdünnt werden,
bevor sie dem Kaffee oder Kaffee-Extrakt vor dessen üblicher Trocknung, Sprühtrocknung oder Gefriertrocknung zugesetzt
werden. Das Verfahren ist auch auf entcoffeinierten gemahlenen Röstkaffee anwendbar. Ein solcher Kaffee kann
als Kaffee oder als Kaffee-Extrakt angesehen werden. Falls gewünscht, kann das Kondensat in eßbare Trägerstoffe, z.B.
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Dextrine und Öle, eingearbeitet werden. Die Geschmacks- und Aromaeigenschaften von löslichem Kaffeepulver ähneln im
allgemeinen in erheblichem Maße den Geschmackseigenschaften
von gemahlenem Röstkaffee, unterscheiden sich jedoch gewöhnlich von den Geschmackseigenschaften von löslichem
Kaffee, der durch Zusatz von flüchtigen Kaffeebestandteilen
hergestellt wird, die aus ausgepreßten Kaffeeölen nach dem Vakuumdestillationsverfahren, wo offensichtlich der
holzige Geschmack und andere Aroma- und Geschmacksnoten nicht genügend ausgebildet werden, gewonnen worden sind.
Bevorzugt wird eine Destillationsdauer von 10 Minuten bis 2 Stunden.
' Beim Verfahren gemäß der Erfindung wird als Ausgangsmaterial
der flüchtigen Aromastoffe entweder ausgepreßtes Kaffeeöl oder durch Lösungsmittelextraktion gewonnenes
Kaffeeöl verwendet. Diese Kaffeeöle enthalten unterschiedliche Mengen von bei niedrigen, mittleren und hohen Temperaturen
siedenden Aromaten.
Das ausgepreßte oder das mit einem Lösungsmittel extrahierte Kaffeeöl wird in ein Gefäß gefüllt, das mit einer
Heizvorrichtung umgeben ist, worauf Wasserdampf durch das Kaffeeöl geleitet wird. Das Kaffeeöl sollte die Temperatur
des Wasserdampfes erreichen. Die Wasserdampfbebandlung dauert im allgemeinen wenigstens 10 Minuten* Diese
™ Zeit ist notwendig, um die erwünschte "holzige" Geschmacksnote auszubilden. Die erhaltenen Dämpfe, die aus Wasserdampf
und flüchtigen Kaffeebestandteilen bestehen, werden bei einer Temperatur bis zu 210C, vorzugsweise etwa
-18 bis 70C kondensiert. Dies kann mit einem Kühler, der
mit einem von kaltem Wasser durchflossenen Mantel versehen ist, und einem Eiswasserbad geschehen. Hierbei wird
die bei hohen Temperaturen flüchtige Aromafraktion aufgefangen. Um die im Eiswasserbad nicht kondensierten, bei
niedrigen Temperaturen flüchtigen Aromastoffe aufzufangen, kann eine zusätzliche Trockeneisfalle, in der Temperaturen
unter -18, z.B. -84°C angewendet werden, als zweite Kondensatorstufe verwendet werden. Die Dauer der Wasser-
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dampfbehandlung "beträgt gewöhnlich über 10 Minuten, im
allgemeinen 20 bis 120 Minuten und vorzugsweise 20 bis 40 Minuten» Die aufgefangenen Kondensate werden dann
löslichem Kaffee-Extrakt vor der Trocknung des Extrakts zugesetzt, wodurch eine Steigerung des Geschmacks und
Aromas durch gewöhnlich als "holzig" bezeichnete Noten
erzielt wirdo
Das Kondensat kann dem Extrakt direkt vor dem Trocknen zugesetzt oder mit einem essbaren Öl, z.B. einem Pflanzenöl
oder Kaffeeöl, oder anderen eßbaren Trägerstoffen kombiniert werden und wird dann unmittelbar dem getrockneten
löslichen Pulver nach üblichen "Plattierverfahren" oder Überzugsverfahren zugesetzt.
Die Kondensatmenge, die zur Steigerung des Geschmacks und Aromas von löslichem Kaffee verwendet werden kann, ist im
allgemeinen nicht entscheidend wichtig und kann 2,2 bis 17|6 ml pro kg löslichen Kaffee betragene Vorzugsweise
beträgt die zugesetzte Menge 2,2 bis 11 ml. Besonders bevorzugt wird ein Zusatz von 4,4 bis 6,6 ml pro kg löslichen
Kaffee.
Etwa 500 kg Rohkaffee wurden in einen Röster des Typs eingefüllt, der im allgemeinen in der Kaffee-Industrie
verwendet wird. Der Kaffee wurde etwa 15 Minutenbis zu einer endgültigen Rösttemperatur von 213°C geröstet, wobei
etwa 454 kg geröstete Kaffeebohnen erhalten wurden» Etwa 45,4 kg der gerösteten Kaffeebohnen wurden einer
üblichen Druckextraktion unterworfen, wobei etwa 2,72 kg (2200 ml) ausgepreßtes Kaffeeöl erhalten wurden« Das ausgepreßte
Kaffeeöl wurde in eine vorgewärmte, langgestreckte zylindrische Fraktionierkolonne aus Glas gegeben
(76,2 mm Durchmesser, 122 cm Länge), die mit 12,7 mm-Raschigringen aus Glas vollständig gefüllt war. Vor der
Einführung des Kaffeeöls wurde die Fraktionierkolonne
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durch Durchleiten von heißem Wasser erhitzt, bis die Wände und der Inhalt der Fraktionierkolonne eine Temperatur
von mehr als 820C erreichten» Nach dem Einfüllen des
Kaffeeöls in die Kolonne wurde Wasserdampf unter einem Druck von 0,07 bis 0,35 atü unten in die Kolonne eingeführt.
Der Druck wurde am Eintritt während der gesamten, etwa 15 Minuten dauernden, durch den Wasserdampf herbeiführten
Verflüchtigung der Geschmacks- und Aromastoffe in diesem Bereich gehaltene Während dieser Zeit wurden
etwa 9|07 kg Wasserdampf der Kolonne zugeführt« Die gebildeten
flüchtigen Stoffe wurden vom oberen Ende der " Kolonne in einen aus einem einzelnen senkrechten Rohr
bestehenden Kondensator geführt. Der Kondensator wurde durch Leitungswasser gekühlt, das durch Eisbäder (O0C)
geführt wurde, wobei sich eine Wassertemperatur von etwa 70C einstellte,. Die flüchtigen Aromastoffe wurden bei
einer Temperatur von 4,4 bis 100C und bei im wesentlichen
atmosphärischem Druck aufgefangen. Etwa 0,82 kg (820 ml) Kondensat wurden während der Wasserdampfbehandlung aufgefangen.
Der Preßkuchen, der bei der Gewinnung des Kaffeeöls erhalten
wurde, wurde dann zu Granulat geformt und mit den 454 kg Röstkaffee vereinigt, worauf eine Extraktion mit
™ Wasser vorgenommen wurde, bei der ein wässriger Kaffee-Extrakt
mit einem Feststoffgehalt von etwa 26$ erhalten
wurde« Das durch Wasserdampfdestillation aus der Fraktionierkolonne
erhaltene Kondensat wurde dann dem wässrigen Extrakt zugemischt und in einem üblichen Sprühtrockner
unter Bildung eines trockenen, rieselfähigen Pulvers getrocknet. Dieses Kaffeepulver ergab ein verbessertes
Kaffeegetränk, das bei der Prüfung durch eine Gruppe von sachverständigen Kaffeeprüfern eine leichte holzige
Geschmacksnote oder die Geschmacksnote von feiner Säure , zeigte.
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Der in Beispiel· 1 beschriebene Versuch wurde wiederhol
mit dem Unterschied, daß der Kaffee-Extrakt nach der Zufügung der fiüchtigen Aromastoffe nach dem Verfahren
des U.S.Ae-Patents 3 438 784 gefriergetrocknet wurde. Das
aus dem gefriergetrockneten Puiver hergeste^te Getränk
hatte eine weit stärker ausgeprägte hoizige oder saure Geschmacksnote, die von den meisten Verbrauchern bevorzugt
wird. Die Geschmacksnote an den gefriergetrockneten Proben konnte von Nichtsachverständigen sowie von sachverständigen
Kaffeeprüfern wahrgenommen werden.
Der in Beispiel· 2 beschriebene Versuch wurde wiederhol
mit dem Unterschied, daß ein zusätziicher Kondensator verwendet wurde, um niedrigsiedende fiuchtige Stoffe aufzufangen,
die im ersten Kondensator nicht aufgefangen wurden. Ais zusätziicher Kondensator wurde eine Trockeneisfa^e
verwendet, die eine Temperatur von etwa -84 C hatte und etwa 0,5 ml· der im ersten Kondensator nicht
aufgefangenen niedrigsiedenden fMchtigen Stoffe kondensierte. Durch Zusatz beider Kondensate zu dem zu gefrierenden
und der Gefriertrocknung zu unterwerfenden Extrakt wurde ein Endprodukt erhaiten, das außer der hol·zigen
Geschmacksnote und der Geschmacksnote von feiner Säure noch andere üeschmacksnoten hatte« Einige dieser Geschmacksnoten
sind bei gewissen Kaffeetrinkern erwünscht.
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Claims (6)
1. Verfahren zur Gewinnung von Kaffeearoma durch Destillation von Kaffeeöl, dadurch gekennzeichnet,
daß man die flüchtigen aromatischen Bestandteile aus dem Kaffeeöl durch Wasserdampfdestillation
gewinnt. "
) 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Wasserdampfdestillation unter Atmosphärendruck vornimmt.
J5. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man die flüchtigen aromatischen Bestandteile bei einer Temperatur bis zu 21° C kondensiert.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis J, dadurch gekennzeichnet,
daß man die niedrigsiedenden flüchtigen aromatischen Bestandteil bei einer Temperatur von
-l8 C kondensiert und sammelt.
* 5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man die flüchtigen Bestandteile mit eßbaren Trägerstoffen kombiniert und dann dem Kaffeeextrakt
hinzufügt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man als eßbaren Trägerstoff ein öl verwendet und
die Mischung zu dem getrockneten Kaffee-Extrakt gibt bzw. plattiert.
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