DE2148408C3 - Treibmittelhaltige Masse, bestehend aus einem polymeren thermoplastischen Harz, vermischt mit einem Harnstoffderivat und üblichen Zusatzstoffen - Google Patents

Treibmittelhaltige Masse, bestehend aus einem polymeren thermoplastischen Harz, vermischt mit einem Harnstoffderivat und üblichen Zusatzstoffen

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DE2148408C3 DE19712148408 DE2148408A DE2148408C3 DE 2148408 C3 DE2148408 C3 DE 2148408C3 DE 19712148408 DE19712148408 DE 19712148408 DE 2148408 A DE2148408 A DE 2148408A DE 2148408 C3 DE2148408 C3 DE 2148408C3
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Description

R1OCH, 0 H
\" Il /
Ν —C-N
H R"
worin
R1 ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit
I bis 5 Kohlenstoffatomen und
R2 ein Wasserstoffatom oder die Gruppe
-CH2OR'
bedeuten, ist.
2. Verfahren zur Herstellung eines cellularen polymeren thermoplastischen Gegenstands, dadurch gekennzeichnet, daß man die treibmittelhaltige Masse gemäß Anspruch I auf eine Temperatur über dem Erweichungspunkt und innerhalb des Bereichs von 100 bis 270° C erwärmt.
Gegenstand der Erfindung ist eine treibhaltige Masse, bestehend aus einem polymeren thermoplastischen Harz, vermischt mit einem Harnstoffderivat in einer Menge von 0.01 bis 20%, berechnet auf das Gewicht des Polymeren, und üblichen Zusatzstoffen gemäß den Patentansprüchen.
Es ist bekannt, daß man bei Verwendung eines Treibmittels, das gelegentlich auch als Blasmittel bezeichnet wird, bei der Herstellung geformter Gegenstände Erzeugnisse aus cellularem Polymerisat erhält. Als Treibmittel wurden bis jetzt niedrigsiedende Verbindungen verwendet, die verdampfen, während man die Polymerisate formt. Dabei werden Zellen gebildet, und diese Treibmittel werden als physikalische Treibmittel bezeichnet. Weiterhin sind Verbindungen bekannt, die unter dem Einfluß von Wärme während des Formens der Polymerisate Gase bilden und so die Bildung von zahlreichen Zelllen bewirken. Diese Treibmittel werden als chemische Treibmittel bezeichnet.
Die physikalischen Treibmittel absorbieren beim Verdampfen zu Gas latente Verdampfungswärme, und das bringt eine Abnahme der Grenzflächen-Temperatur der entstehenden Zellen mit sich. Durch die Verwendung der physikalischen Treibmittel wird daher die Stabilität der Schäume erhöhl und man kann so stark geschäumte Gegenstände mit einer »Expansion« herstellen, die höher ist als 3 und manchmal sogar über 3 liegt. Die physikalischen Treibmiilel sind jedoch im allgemeinen Flüssigkeiten mit hohem Dampfdruck, und sie besitzen die Neigung, sich, nachdem sie mit dem Polymerisat vermischt sind, zu verflüchtigen. Die Hnupt/.ahl von ihnen ist außerdem brennbar, so daß ihre Verwendung Feuergefahr mit sich bringt.
Als chemische Treibmittel sind Azoverbindungen bekannt, die im allgemeinen fest sind und die Nachteile der physikalischen Treibmittel nicht besitzen. Sie zersetzen sich aber exotherm, wobei Gase wie Stickstoff und Kohlenmonoxyd gebildet werden und wobei die Temperatur des thermoplastischen Materials erhöht wird. Die Verwendung exothermischer chemischer Treibmittel verschlechtert daher die Stabilität der Schaumzellen, und es ist schwierig, stark geschäumte
ίο Gegenstände mit einer »Expansion« herzustellen, die höher ist als 2, wie dies mit den physikalischen Treibmitteln möglich ist.
Der weiterhin bekannte Harnstoff und seine Derivate haben kaum große Bedeutung erlangt, da diese Produkte eher den anorganischen Treibmitteln zuzurechnen sind (Angewandte Chemie 1952, Nr. 3, Seite 68). Dabei wirkt der Harnstoff lediglich als Hilfsmittel derart, daß er in Anwesenheit bestimmter Verbindungen, wie Aminoguanylharnstoff und Aminoguanidincarbonat. Ammoniak- und Kohlendioxid-Gas erzeugt. Es wurde jedoch weder beschrieben noch nahegelegt, daß Harnstoff oder seine Derivate per se als Treibmittel verwendet werden können.
Einzelheiten der chemischen Treibmittel sind beispielsweise in dem »Manual for Foaming and Shaping Plastics«, Seiten 149 bis 154, herausgegeben von der Technological Association of Synthetic Resins, Japan (Tokyo), beschrieben. Die Mange an Gas, die gebildet wird, liegt im allgemeinen im Bereich von 100 bis
μ 280 ml/g, ausgedrückt als volumetrische Menge an Gas, die bei 0°C, 1 at in ml/Gewicht des chemischen Treibmittels in g gebildet wird.
Der Ausdruck »Expansion«, wie er hierin verwendet wird, bedeutet die (Dichte des Polymerisats)/(Schüitge-
J5 wicht des geformten Artikels aus Polymerisat). Ein Gegenstand, der eine Expansion besitzt, die höher als 2 ist, wird als »stark geschäumt« bezeichnet und ein Gegenstand mit einer Expansion von 1,1 bis 2 wird als »niedrig verschäumt« bezeichnet.
■to Ein Verfahren, um die Bildung von Einfallstcllen und Hohlstellen in einem aus Polyolefin geformten Artikel durch Schrumpfen zu verhindern, besteht darin, daß man eine geringe Menge (0,02 bis I Gew.-%) eines chemischen Treibmittels zu dem Polyolefin zufügt,
4) wobei eine feincellulare Struktur im Inneren des geformten Gegenstands gebildet wird. Dieses Verfahren wird in der publizierten japanischen Palentanmeldung Nr. 26 289/64 beschrieben. In diesem Fall beträgt die Expansion weniger als 1,1. Wird ein bekanntes
->o chemisches Treibmittel bei diesem Verfahren verwendet, so werden auf der Oberfläche des geformten Artikels kleine »Grübchen« bzw. Vertiefungen gebildet, und das Aussehen des Produkts wird verschlechtert.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe
5> zugrunde, eine treibmittelhaltige Masse zu schaffen, die stark expandiert werden kann, wobei aber die technischen Vorteile, die man erhält, wenn man chemische Treibmittel verwendet, ebenfalls vorhanden sind. Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe
M) zugrunde, eine trcibniittclhaftige Masse zu schaffen, die beim Verformen von kristallinen Polyolefinen geformte Gegenstände ergibt, die keine Einfallslcllcn und llohlteilc besitzen und eine glatte, ebene Oberfläche aufweisen. Außerdem liegt der Erfindung die Aufgabe
h> zugrunde, eine treibmitlclhiiltige Masse zu schaffen, die ein chemisches Treibnvttel enthält, das große Gasmengen freisetzen kann.
Die crfinduiigsgemiil.ie tieibmillelhaltige Masse ist
dadurch gekennzeichnet, daß das Harnstoffderivui mindestens eine Verbindung der Formel I
R1OCH, O H
V Il /
Ν—C-N H R2
(D
worin
R1 ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit I bis
5 Kohlenstoffatomen und
R- ein Wasserstoffatom oder die Gruppe —CHiOR1
bedeuten, ist.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß die obenerwähnten Nachteile der chemischen Treibmittel überwunden werden können, wenn man spezifische Harnstoffderivate als Treibmittel verwendet. Die bei R1 vorhandene AIkylgru?pe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen kann linear oder verzweigt sein.
Die bei der vorliegenden Erfindung verwendeten Harnstoffderivate können durch bekannte Verfahren hergestellt werden. Beispielsweise kann man zu Harnstoff Formaldehyd geben, wobei Harnstoff mit Methylgruppen gebildet wird, und anschließend kann man den methylolgruppenhaltigen Harnstoff mit einem Alkohol unter Abspaltung von Wasser veräthern. Die Harnstoffderivate werden im Bcilsicir.s Handbuch der organischen Chemie, E III 3,Scitcn 110—114,beschrieben. Oft ist das Produkt nicht eine einzige Verbindung, sondern eine Mischung aus Harnstoff, Harnstoffen mit Methylolgruppen und Harnstoffen mit Alkoxymelhylgruppen bzw. alkoxymethyliertcn Harnstoffen. Die Verwendung einer solchen Mischung wird ebenfalls von der vorliegenden Erfindung umfaßt.
Harnstoffderivate, die erfindungsgemäß verwendet werden können, umfassen die folgenden Verbindungen: Methylolgruppen enthaltende Harnstoffe (d. h. Harnstoffe, die die Gruppe —CHjOH enthalten) wie Monomethylolharnstoff und N,N'-Dimethylolharnstoff, und Alkyläther von Methylolgruppen enthaltenden Harnstoffen wie
Meihoxymethylharnstoff, Äthoxymcthylharnsloff.
n-Buluxymethylharnstoff,
Isobutoxymeihylharnstoff,
N-Hydroymethyl-N'-methoxyincthylharnsioff.
N,N'-Bis-(mcthoxymcthyl)-harnstoff,
N-Hyclroxymethyl-N'-äthoxymethylharnsloff.
N,N'-Bis-(äthoxymethyl)-harnsloff,
N,N'-Bis-(n-propoxymethyl)-harnsioff,
N.N'-Bis-fisopropoxymclhylJ-harnstoff,
N-Hydroxymethyl-N'-n-buloxymelhylharnstoff,
N,N'-Bis-(n-butoxymethyl)-harnstoff.
N,N'-Bis-(sek.-buloxymethyl)-harnstoff,
N- Hydroxy methyl-N'-isobuioxymelhy !harnstoff,
N,N'-ßis-(isobutoxymethyl)-harnstoff und
N.N'-Bis-(pentyloxymethyl)-harnstoff.
Diese I iarnsloffdcrivalc sind feste Pulver und werden mit dem polymeren thermoplastischen Hur/, vermischt, wobei eine stabile polymere Masse gebildet wird. Wenn die polymere Zusammensetzung auf Vcrformungsieinpenitiiren über 100"C erwärmt wird, kondensieren die I Iarnsloffdcrivalc, und gleichzeitig wird Wasser, Alkohol oder Formaldehyd freigesetzt, wobei das freigestizle Wasser oder der freigesetzte Alkohol oder
Formaldehyd durch Absorption von latenter Verdampfungswärme verdampfen und wobei das Polymerisat cellular wird. Verbindungen, die aus einer gegebenen Menge des Harnstoffderivats freigesetzt werden, besitzen ein Dampfvolumen von ungefähr 500 bis 700 ml/g (berechnet bei 0"C und 1 at), wobei hauptsächlich Alkohole und Wasser freigesetzt werden. Die Kondensationsreaktion ist endotherm, und die Absorption von Wärme durch die freigesetzten Verbindungen erlaubt ein Abnehmen (sink mark) der Grenzflächen-Temperatur der Polymerisatschäume und eine Erhöhung der Viskosität der Schaumoberfläehe, was eine Stabilisierung der Schäume bewirkt und gleichzeitig eine hohe Expansion mit sich bringt. Das bei der Kondi-nsationsrcaktion gebildete Harnsioff-Fomiaklehyd-Kondens;it ist mit dem polymeren thermoplastischen Material verträglich und verbessert die Steifheit des geformten polymeren Gegenstands.
Alkohole, die bei der Kondensationsreiiktion freigesetzt werden, müssen bei der Verformungstemperatur des Polymerisats verdampfen. Aus diesem Grund ist die Anzahl der Kohlenstoffatome in der Alkylgruppe, die durch R' in der Formel für die Harnstoffderivate dargestellt wird, auf I bis 5 beschränkt.
Die erfindungsgemäßen treibmiitelhaltigen Massen können ebenfalls bekannte Zusatzstoffe, wie Wärmestabilisatoren, UV-Schutzm::tel, Farbstoffe, Füllstoffe. Weichmacher und ähnliche Zusatzstoffe enthalten. Es ist ebenfalls möglich, gleichzeitig eine geringe Menge an Ammoniumchlorid, Triälhanolamin oder ähnlichen Stoffen zu verwenden, die die Kondcnsationsrcaktion der Harnstofferivate aktivieren.
Der Ausdruck »polymeres thermoplastisches Harz« soll alle unter Normalbedingungcn festen Polymere und Polymerisate oder Mischungen aus Polymeren und/oder Polymerisaten, die thermoplastisch sind, umfassen. Geeignete Polymere sind Vinylpolymerisatc und davon werden auch kristalline oder kautschukurtigc Olcfinpolymerisate umfaßt wie
Polyäthylen, Polypropylen und
Alhylen-Propylcn-Mischpolymcrisatc wie auch
Polyvinylchlorid. Polyvinylidenchlorid.
Äthylen-Vinylacctat-Mischpolymcrisat, Polystyrol.
Acrylnitril-Butadien-Styrol-Terpolymcrisatund
Äthylen-Acrylsäure-Mischpolymcrisat.
Beim Mischen des Polymerisats mit dem Harnsloffderivat wird zuerst ein Master-Ansatz oder ein Stanimansatz hergestellt, der das Harnstoffderival in einer Konzentration enthält, die höher ist als die tatsächlich verwendete. Dabei werden die Bestandteile auf bekannte Weise bei einer Temperatur, die niedrig genug ist. daß das Schäumen inhibiert wird, trocken vermischt, und dann wird der Grundansaiz auf bekannte Weise weiterverarbeitet. Man kann auch das Hurnsloffderivnl in einem Lösungsmittel wie Wasser, Methanol. Äthanol oder Aceton lösen oder dispergieren und Teilchen oder Pulver des Polymerisats mit der entstehenden Lösung oder Dispersion imprägnieren oder gut vermischen.
Die Menge an Harnstoffderivui, die verwendet wird, wird über einen großen Bereich, abhängig von der Art der Harnstoffderivate, der Vcrformimgsbcdingungcn wie der Verfornumgslcmperatiir. der Krwärmiings/cil und der Ktihlzeil und dem Ausmaß der gewünschten l'!*<pansion. variieren. Im allgemeinen wird die Menge, ausgedrückt in Gew.-%, berechnet iiuf die Polymerisatzusammensetzung, im Bereich von 0."> bis 20% Ijclom.
wenn eine Expansion erwünscht ist, die höher ist als 2, und im Bereich von 0,1 bis 1,0% liegen, wenn die Expansion 2 bis 1,1 betragen soll, und bei 0,01 bis 0,4% liegen, wenn die Expansion geringer als 1,1 sein soll, und eine Schrumpfungsinhibition der geformten Gegenstände erwünscht ist. Ein bekanntes exothermes chemisches Treibmittel wie Azodicarbonamid kann zusammen mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung verwendet werden, vorausgesetzt, daß die Anwesenheit solcher Materialien den erfindungsgemäßen Fortschritt nicht nachteilig beeinflußt. Bei einer solchen gemeinsamen Verwendung wird die Schaumgröße des erhaltenen geformten Gegenstands, im Vergleich zur Verwendung des Harnstoffderivats allein, vermindert.
Die erfindungsgemäßen treibmiuelhaltigen Massen ι > können durch alle bekannte Verformungsverfahren für polymere ihermoplastisciie Harze, beispielweise durch Spritzverformen. Druckverformen und Strangpressen, verformt werden, wobei Formlinge und Strangpreßlinge gebildet werden. Die Verarbeitungstemperatur hängt von der Art der Polymerisate und den Formverfahren ab, aber sie wird im allgemeinen im Bereich von 100 bis 2700C liegen.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie jedoch zu beschränken. Alle Teile und Prozentgehalte sind, wenn nicht anders angegeben, durch das Gewicht ausgedrückt.
Beispiel 1
100 Teile eines kristallinen Propylen Äthylen-Mischpolymerisatpulvers mit einer Dichte von 031 g/ml und einem MFI (Schmelzindex: JIS K 6758, 2300C) von 3,2 wurden mit 1,0 Teilen N.N'-Dimethylolharnsioff vermischt. 2,0 g der entstehenden Mischung wurden in ein Reagenzglas gegeben, das einen inneren Durchmesser r. von 15 mm hatte, und in einem Ölbad während 30 Minuten auf 1700C vorerwärmt und dann 10 Minuten bei 195°C erwärmt. Die Mischung wurde dann in Wasser bei 200C gekühlt, wobei man ein geschäumtes Produkt erhielt, das rcinweiß war und eine einheitliche Verteilung feiner Zellen besaß und ein Schüttgewicht von 0,37 g/ml zeigte.
Beispiel 2
(a) Das Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß man Äthylen-Vinylacetat-Mischpolymerisat Elvax 2SC (E. I. Du Pont de Nemours & Co.) als Polymerisat verwendete und bei 195°C 5 Minuten und 15 Minuten erwärmte. Das
Tabelle I
entstehende expandierte Produkt zeigte eine einheitliche Verteilung von feinen Zellen und Schüttgewichte von 0,32 g/ml (5 Minuten) und 033 g/ml (15 Minden).
(b) Für Vergleichszwecke wurde das Verfahren von Beispiel 2(a) wiederholt mit der Ausnahme, daß man als Treibmittel n-Heptan verwendete. Man erhielt ein expandiertes Produkt, wenn man 5 Minuten bei 195°C erwärmte. Erwärmte man bei 195°C 15 Minuten, so erhielt man nur ein geschrumpftes und deformiertes Produkt mit einem Schüttgewicht von über 0,8 g/ml. Der Grund, daß man bei Beispiel 2(a) bei dem expandierten Produkt kein Schrumpfen beobachtete, liegt darin, daß das erfindungsgemäß als Treibmitte! verwendete Wasser eine große Wärmeabsorptionskapazität besitzt.
Beispiel 3
100 Teile kristallines Polypropyiengranulat mit einer Dichte von 0,9! g/ml und einem MFI von 2,5 wurden mit 0,4 Teilen N.N'-Dimethylolharnstoff vermischt. Die entstehende Mischung wurd<: in eine Spritzgußmaschine mit Senneckenführung für i42y(5 Unzen) und in eine Form (500C) bei den folgenden Bedingungen gespritzt: Zylindertemperatur 2500C, Spritzdruck 1000 kg/cm2 und Einspritzzeit ungefähr 5 Sekunden. Nach 45 Sekunden wurden die Formlinge herausgenommen und zeigten die in Tabelie I angegebenen Eigenschaften.
Die Formlinge waren gerippte, rechteckige Platten von 40 mm χ 135 mm, wobei die Dicke längs der längeren (135 mm) Seite unterschiedlich war und drei gleichlangc Teile (45 mm) jeweils Dicken von 2 mm, 3 mm und 4 mm hatten. Die Rippen hatten eine Breite von 2 mm und eine Höhe von 5 mm (vom unteren Teil der Platte zum oberen Teil der Rippen) und waren an jeder der längeren und kürzeren Seiten angeordnet und waren 5 mm von der anderen längeren Seite entfernt und dazu parallel angeordnet. Man beobachtete das stärkste Schrumpfen in dem mittleren Teil (A) der Fläche, wo sich die Dicke von 4 mn. auf 2mm änderte, und in dem mittleren Teil (B) der Fläche, wo sich die Dicke von 3 mm auf 2 mm veränderte.
Zum Vergleich wurden Formlinge auf ähnliche Weise wie oben beschrieben hergestellt, wobei man aber 03 Teile Azodicarbonamid oder Dinitropentamethylcntetramin verwendete, d. h. bekannte chemische Treibmittel. Die Eigenschaften der Formlinge sind ebenfalls in Tabelle I angegeben. Der Schaumdurchmesser der in Tabelle I angegebenen Formlinge lag im Bereich von 0,5 bis I mm.
Versuch Nr.
Beispiel 3
Vergleichsbeispiclc I
Treibmittel Ν,Ν'-Dimethylol·
(Teile) harnstoff (0,4)
Größe der Formlinge (mm)
fläche Λ 3,75
Fläche B 2,73
Aussehen der formlinge Schrumpfen kaum beobachtet Oberfläche glatt
Azodicarbonamid (0,3) Dinitropentamethylentelramin (0,3)
3,76 2,74
kaum beobachtet *)
3,73 2,5.1
kaum beobachtet *)
keins
2,65
2,23
stark glatt
*) Man beobachtete mindestens IO kleine Grübchen i.iil einem Durchmesser von 0,2 bis 2 mm und einer Tiefe von ungefiihr 0.1 mm.
Beispiel 4
F.in Spritzgußverfahren wurde auf ähnliche Weise wie in Beispiel 3 durchgeführt, wobei man eine Zusammensetzung verwendete, die man erhält, wenn man 100 Teile kristallines Polypropylengranulat mit einer Dichte von 0.91 g/ml und einem MFI von 2.5. 1.0 Teile Titandioxyd (Rutilart). 0.25 Teile Biharnstoff und 0.05 Teile N.N -Dimethylolharnstoff vermischt. Die Eigenschaften
der Formlinge sind in Tabelle Il angegeben. Zum Vergleich sind in Tabelle Il als Verglcichsbcispiel 4 ebenfalls die Ergebnisse aufgezeigt, die man erhält, wenn man 0.3 Teile Biharnstoff allein als Treibmittel verwendet. Obgleich beide Formlinge einen feinen Schaum mit einem Durchmesser von höchstens 0,3 mm und eine glatte Oberfläche besitzen, erhält man bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weniger Schrumpfung.
•iltt el (mm) Vors nth \
lic, r>i el 4
hautr, Ii τ I ■ormlinge Βιΐκ irnsU
(I eile ι λ
ro Be d'. B
Mache 1.74
Mache ι 73
Verulckhshdspiel 4
HihanistolT N.N-DmiethylolharnstolV KI.O.M liiharnstofl' (0,3)
1.52
2.57
I )J:·: Mischung aus MiO Teilen kristallinen) l'o!\ props- ^ ρ :;.cr mi: ■_· ict Ml I von Hf) und 0.4 Teilen von \ Di're'hylolhanistoii wurde ir eine JO mm Strang- --.■ tet'ehcr tie -iii einer /viir.dertcmperatur von ί ' ::■■-.! e::-e;· r'.r-itemperatur von-1K0 ( heineben ri!k .><;■■: /;; ■_■ :cni r υ η d c η Slab nut einem .","'!'1.1V-IT ',m ungefähr 30 mm extrudiert. Man -"!CV! 'Aeiiie. expandierte Formlinge, die ein Schlinge ■lh: ·.on 0 7H f ;--; enthielten, und die im wesentlicher ,- geschlossener Schaum bestanden. Wurden OA Teile Hexan anheile '.on N.N'-Dimethylolharnstoff in r-L-m \ erj;ie-'-r:sbeis;iiei verwendet, so erhält man nur "·. ht c\p,!r(t:er:c Formlinge, die eine scheinbare "J-'c Mjr 0.x7 sj ·ν,ι /e':"!en.
Beispiel b
Te.
Die tv e
krisullines Polvpropv lenpuh er mit einer ')M\ g mi und einem MFI von 6.0 w urden mit ci'er l.fis, int- '.on 2.0 Teilen Ni.V-Bis-imethoxvmethu)-r.iTs'Ml'i". jci'is1 :,i 5.0 Teilen Aceton, vermischt. Die entgehende Mischung ■.' urde durch Extrusion mit einem /.'.iincier '.nn !55 C verformt, wöbe: man eine weiße Folie erhielt. d;e eine Dick- von ungefähr 4 bis 5 mm zeigte. Die Expansion betrug 4 und das Produkt enthielt fast nur geschlossenen Schaum.
Eine solche hohe Expansion von kristallinen Polyolefinen hai man bis jetzt mit bekannten chemischen Treibmitteln nie erhalten. Wurde eine ähnliche Verformung durchgeführt, wie in diesem Beispie! beschrieben, wobei man 2.0 Teile und 5.0 Teile Azodiearbonamid ν er-A endete, so betrug die Expansion im erstercn Fall 1.3 und im letzteren Fall 1.1. v.obei im letzteren Fall die Schäume zusammenbrachen.
Beispiel 7
i00 Teile kristallines Propyier.-Alhvic.-ri-Tviiseripo-Kmensatgranulat mit einer Dichte von 0.90 g/ml und einem MFI von 2.6 wurden mit 0.4 Teilen N-Hydroxyinethvi-N'-methoxymethvlharnstoff mit Hilfe einer Intensiv mischvorrichtung ( llenschel) vermischt. Die entstehende Mischung wurde auf ähnliche Weise uie in UeisOcl i bei den folgenden Bedingungen in eine Form gespritzt: eine Zvlindertcmperatur von 2h0 C. ein Spntzdruck von 1000 kg/cm-1 und eine Sprit/zeit von 2 Sekunden. Nach 45 Sekunden wurden die geformten Artikel herausgenommen, wobei die Größe davon 3.78 mm (Fläche A) und 2.78 mm (Fläche B) betrug. F'iir Vergleichs/wecke wurde tier gleiche Versuch in Ahw esenheit des Harnstoffderivats durchgeführt, wobei die Größe der geformten Artikel 2.64 mm (Fläche A) und 2.24 mm (Fläche B) betrug.
Beispiel 8
100 Teile Polvstyrolperlen (Toporex 550. Toyo Polystyrene Kogye K. K.) wurden mit 2.0 Teilen einer Mischung aus N.N'-Bis-(methoxymcthyl)-harnstoff und N -Hydroxy methyl-N - me thoxy met hy !harnstoff vermischt, und die Mischung wurde bei einer Zylindertempcr.itur von 160 C spntzverformt, wobei eine farblose Folie mit einer Dicke von ungefähr 2 bis 4 mm gebildet wurde. Die Expansion betrug 2.8. und das Produkt enthielt geschlossenen Schaum.
Beispiel 9
100 Teile Äthylen-Propylen-Mischpolyrnerisatpulver mit einem MFI von 8.1 wurden mit einer Lösung von 1.0 Teilen N.N'-Bis-(isopropoxymeihyl)-hamstoff, gelöst in 5.0 Teilen Aceton, vermischt. Die entstehende Mischung wurde bei einer Zylindertemperatur von 160riC extrudiert. Der entstehende expandierte Stab hatte ein Schüttgewicht von 0.65 g/ml.
Vergleichsversuche
Vergleichsbeispiel 1
Unter denselben Bedingungen wie in Beispiel 1 wurde 1.0 Teil I larnstoff anstelle des N.,Nr-Dirrie!hy!c!h3rnstoffe verwendet, wobei keinerlei Schäumen der Mischung auftrat. Auch bei Verwendung von Thioharnstoff wurde dasselbe Ergebnis erhalten.
Vcrgleichsbeispiel 2
Unter denselben Bedingungen wie in Beispiel 2 wurden 0.4 Teile Harnstoff oder Thioharnstoff anstelle von 0,4 Teilen N,N'-Dimethylharnstoff verwendet, wobei dieselben Ergebnisse erzielt wurden, wie wenn kein Treibmittel vorhanden wäre.
Vergleichsbeispiel 3
Unter denselben Bedingungen wie in Beispiel 5 wurden 2,0 Teile Harnstoff oder Thioharnstoff anstelle von 2,0 Teilen N,N'-Bis-(methoxyinethyl)-harnstoff verwendet, wobei kein Schäumen der Mischung erzielt werden konnte.

Claims (1)

Patentansprüche:
1. Treibmiitelhaltige Masse, bestehend aus einem polymeren thermoplastischen Harz, vermischt mit einem Harnstoffderivat in einer Menge von 0,01 bis 20%, berechnet auf das Gewicht des Polymeren, und üblichen Zusatzstoffen, wobei das Harnstoffderivat mindestens eine Verbindung der Formel I
DE19712148408 1970-10-12 1971-09-28 Treibmittelhaltige Masse, bestehend aus einem polymeren thermoplastischen Harz, vermischt mit einem Harnstoffderivat und üblichen Zusatzstoffen Expired DE2148408C3 (de)

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