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SpreizdUbel Dis Erfindung betrifft einen Spreizdübel aus Kunststoff
mit am Dübelschaft angeformten, etwa tangential abstehenden, vorzugsweise in Jeweils
eine Aussparung des Dübelsehaftes elastisch einfederbaren Sperrflügeln zur Verdrehsicherung
des Dübels im Bohrloch.
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Vorzugsweise kommen dabei Dübel in Betracht, deren Spreizung beim
Eindrehen einer Schraube dadurch ermöglicht wird, daß sie einen geschlitzten Dübelschaft
aufweisen. Grundsätzlich ist die Erfindung aber auch bei Dübeln zu verwirklichen,
bei denen die gewünschte Ausdehnung das Dübelschaftes beim Eindrohen einer Schraube
auf andere Weise,z.B. durch entsprchende Auswahl des materials, ermöglicht wird.
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Insbesondere bei Sprsizdübeln aus Kunststoff mit verhältnismässig
glatter Oberfläche ist es notwendig, am Dübelschaft Varankerungsansätze anzuformen,
damit dia Reibungskräfte zwischen Bohrloch und Dübel groß genug werden, um ein mitdrehen
des Dübels beim Eindrehen der Schraube zu verhindern. Hierzu ist bokenn@, den Dübilscheft
mit Rippen oder dergl. auszubilden oder mit widerhakenartigen Ausnehmungen bzw.
Ansätzen
zu versehen, die vor allem ein Herausziehen des gespreizten
Dübels aus dem Bohrloch verhindern sollen.
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Als vorteilhafter haben sich abstehende Sperrflügel erwiesen, die
in eine Aussparung des Dübelschaftes elastisch einfedern können. Hier sind zwei
Baugruppen bekannt. Bei der einen Cruppe stehen die Sperrflügel genau radial eb,
vorzugsweise in Form von Sperrzungen, die mit ihrem freien Ende entgegen der Einsteckrichtung
des Dübels gerichtet sind, um einerseits einem Herausziehen in axialer Richtung
und andererseits einer Drehung des Dübels im Bohrloch entgegenzuwirken. Diese Sperrzungen
sind nicht nur problematisch, weil eine Entnahme des Dübels aus dem Bohrloch (wenn
sich z.B. herausstellt, daß das Dübelloch nicht die genügende Tiefe aufweist und
nachgebohrt bzw. nachgeschlagen werden muß) ohne Beschädigung der Wandung des Loches
schwierig ist, sondern es hat sich auch gezeigt, daß die axial gerichteten Sperrzungen,
die in Umfangsrichtung verhältnismässig schwach sind mit einem dementsprechend kleinen
Wurzelquerschnitt, benzin Verdrehen oft derart deformiert werden, daß sie ihre elastische
Sperrkraft nicht mehr optimal aufbringen, und zwar vor allem dann, wenn die SperrflUgel
beim Wiederausschrauben der Schraube entgegen der Ausdrehrichtung als Verdrehsicherung
dianan sollen.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile stshen bei der andaran bekannten Baugruppe
die Sperrflügel sswn tangential von dem Dübelschaft ab. Ihre Breite verringert sich
dabei in Richtung suf das vordere Dübelende keilförmig. Diese bekanntsi Sparrfiügel,
deren Wurzelsbechnitt entweder genau axial oder zea schräg zur Längsrichtung des
Dübelschaftes verläuft, können zwar gut in eine Aussparung des Dübelschaftes elastische
ainfedern und haben einen entsprechend ihrer Längsarstreckung langen Wurzelabschnitt,
so daß sie gegen Deformationen sicher abgastUtzt sind, und bieten auch eine hervorragands
Verdrehsicherung, jedoch jeweils nur in einer Drehrichtung. Bei den bekannten Ausführungsarten
ist es vorgesehen, von zwei einen
der diametral gagenüberliegenden
Sperrflügeln beide in dieselbe Umfangsrichtung von ihrem jeweiligen Wurzelabschnitt
abstehen zu lassen, so daß sie beide in derselben Drehrichtung wirken, und zwar
entgegen der Eindrehrichtung der Schraube. Für einen Wiederausschraubvorgang ist
damit keine Verdrehsicherung gegeben. Zwar wäre es möglich, die beiden bekannten,
einander diametral gegenübsrliegenden Sperrflügel tangential in einander entgegengesetzten
Umfangsrichtungen, also mit ihren freien Enden aufeinander zu, von ihrem jeweiligen
Wurzelabschnitt abstehen zu lassen, jedoch wird dadurch nicht nur die Verdrehsicherung
beim Eindrehen der Schraube schlechter, sondern die freien Enden von zwei derartigen
aufeinander zuweisenden Sperrflügeln würden im Bohrloch nahe beieinander liegen,
was im Hinblick auf eine Beschädigung der Bohrlochwandung ungünstig ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Spreizdübel aus Kunststoff
der eingangs genannten Art zu schaffen, der also die Vorteils der etwa tangential
abstehenden Sperrflügelform - in der Praxis auch "Raketenflügel" genannt -aufweist,
Jedoch für eine Verdrehsicherung in beiden Drehrichtungen eine funktionsmässig günstige,
leicht herstellbare Bauform hat. Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung gekennzeichnet
durch die Ausbildung mindestens eines Sperrflügelpaares, das aus zwei Einzelflügeln
besteht, die von einem gemeinsamen Wurzelabschnitt aus in einander gegen.
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gesetzten Umfangsrichtungen etwa tangential vom Dübelschaft abstehen.
Die beiden EinzelFlügel jedes Sperrflügelpaares bilden in beiden Drehrichtungen
eine Verdrehsicherung. Dabei sind ihre freien Enden möglichst weit voneinander entfernt
und wirken im Bohrloch an voneinander getrennten Umfengsabschnitten, eo daß die
Bohrlochwandung weniger beschädigt wird. Nach der Erfindung ist der gemeinsame Wurzelabechnitt
in Umfangsrichtung vorzugsweise verhältnismassig schmal gehalten. Dadurch ist das
ganze Sperrflügelpaar wippenartig um den gemeinsamen
Wurzelabschnltt
kippbar, so daß das Einfedern des einen Einzelflügels ein radiales Ausfedern des
anderen Einzelflügels zu bewirken sucht. Dadurch stellt sich der Effekt ein, daß
durch das Einfedern des in Ausschraubrichtung als Verdreheicherung dienenden Einzalflügels
der andere, in Einschraubrichtung als Verdrehsicherung wirkende Einzelflügele des
Sperrflügelpaares radial nach aussen gedrückt wird, wodurch sich seine wirksame
Reibungskraft erhöht.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung sind etwa diametral
einander gegenüber zwei solche Sperrflügelpaare angeordnet. mit geringem baulichen
Aufwand erhält man somit sowohl in Eindreh- als auch in Ausdrehrichtung der Schraube
eine hervorragende Verdrehversicherung.
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In weiterer wesentlicher Ausgestaltung der Erfindung ist radial zwischen
dem Dübelschaft und dem Wurzelabechnitt des jeweiligen Sperrflügelpaares ein Schlitz
oder eine material-Dünnstelle angeordnet. Dadurch kann sich der oben erläuterte
wippenartige Effekt der gegenseitigen Beeinflussung der Einzelflügel eines Sperrflügelpaares
noch besser entfalten.
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Ausserdem hat sich gazeigt, daß durch diesen Schlitz bzw. eine entsprechend
dünnematerialsteile unter dem Wurzelsbschnitt des Sperrflügels eine zu grosse Ausbuchtung
vermieden wird, wenn de Dübel mit einer zum Teil eingesteckten Schraube durch ein
Loch mit nicht oder nur wenig nachgiebiger Wandung gesteckt wird, z.B. bei der eog.
Durchsteckmontage durch ein vorgebohrtes Loch in einem Brett, durch des hindurch
der Dübel mit eingesteckter-Schraube bis in die zugleich durch das Brett hindurch
vorgebohrte Bohrung in der mauer gesteckt werden soll.
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Infolge dieses Schlitzes bzw. einer entsprechend dünnen meterialstelle
kann eine eingesteckte Schraube zunächst den inneren Dübelschaft ausdehnen, ohne
den Aussenumfeng mit den Sperrflügeln übermässig auszuweiten. Es hat sich gezeigt,
daß durch diese Verbesssrung das Arbeiten in der Prexis wesentlich
erleichtert
wird.
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In Vervollkommnung der Erfindung, gerade im Hinblick auf die vorstehend
behandelte Durchsteckmontage, hat das Innenloch des Spreizdübels, in das die Schraube
eindringt, vorzugsweise zumindest in seinem im Hauptepreizabechnitt liegenden Endbereich,
einen etwa ovalen Querschnitt. In der Praxis zeigt es sich häufig, daß bei Durchsteckmontagen,
bei denen das Bohrloch des zu befestigenden Gegenstands mit dem Dübelloch nicht
genau übereinstimmt, die Schraube seitwärts aus dem Dübelschlitz austritt und dabei
die Haltbarkeit des Dübels sehr beeinträchtigt. Durch die ovale Form des Innenloches
wird eine wesentlich bessere Schraubentührung erreicht.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung eines in der Zeichnung schematisch dargestellten AusfGhrungsbeispieles.
In der Zeichnung zeigen Fig. 1 und 2 einen erfindungegemässen Spreizdübel in zwei
um 900 zueinander gedrehten Seitenansichten Fig. 3 einen Querschnitt längs der Linie
III-III in Fig. 2.
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Der einstückig aus Kunststoff gefertigte DUbel hat einen DUbelschaft
1, der vom vorderen Ende her durch einen Schlitz 2 gespalten und am hinteren Ende
als rundum geschlossene Hülse ausgebildet ist mit einer zylindrischen Durchstecköffnung
3 zur Aufnahme der einzudrehenden Schraube. An diese Öffnung 3 schliess sich nach
vorn ein konischer Abschnitt 4 an, der in ein Sackloch 5 wesentlich geringeren Durchmessers
Ubergeht. In diesem Bereich liegt der Hauptapreizabechnitt des Dübels. Wie die Zeichnung
zeigt, sind dort im Aussenmantel des Dübelschaftes ringsum laufende Rillen 6 eingaformt.
Diese dienen zur Schaffung
von ringförmigen Widerhaken 7 gegen Herausziehen
des Dübels.
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Das Sackloch 5 hat einen etwa ovalen Querschnitt, dessen grösster
Durchmesser aus Fig. 2 und dessen kleinster Durchmesser aus Fig. 1 ersichtlich ist.
Der konische Abschnitt 4 geht entsprechend von der zylindrischen grossen Öffnung
3 in das ovale und wesentlich kleinere Sackloch 5 über. Durch diese Ovalform ergibt
sich eine bessere Schraubenführung.
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Zwischen dem vorderen Widerhakenabachnitt und dem hinteren hulsenförmigen
Abschnitt des Dübels sind die erfindungsgemässen Sperrflügel angeordnet und zwar
in Form von zwei diametral einander gegenüber liegenden Sperrflügelpaaren 8, die
Jeweils aus zwei EinzelflUgeln 9, 10 bestehen, die von einem gemeinsamen, verhältnismässig
schmalen Wurzelabschnitt 11 aus in einander entgegengesetzten Umfangsrichtungen
etwa tangential vom Dübelschaft 1 abstehen. Die Einzelflügel 9 in Fig. 3 wirken
beim Eindrehen einer Schraube in Pfeilrichtung 12 als Verdrehsicherung und die Einzelflügel
10 in Fig. 3 beim Ausschrauben einer Schraube in Pfeilrichtung 13. Wie die Ansicht
nach Fig. 1 zeigt, verringert sich die Breite der Einzelflügel 9,10 keilförmig in
Richtung auf das vordere Dübelende hin. An diesem Keilabechnitt ist die in Umfangsrichtung
weisende Aussenkante 14 der Einzelflügel zum Dübelschaft hin ( bei 15 in Fig. 3)
angeschärft. Durch diese keilförmig verlaufenden und durch die Anschärfung elastischeren
Aussenkanten 14 werden beim Einstecken des Dübels die Einzelflügel federnd eingedrückt.
Als Verdrehsicherung dienen dann hauptsächlich die sich an den Keilabechnitt nach
hinten anschliessenden Abschnitte 16. Diese kommen an über den Umfang möglichst
verteilten Punkten des Bohrlochs zum Angriff. Wird in Fig. 3 der EinzelflUgel 10
in Pfeilrichtung 17 radial einwärts gedrückt, so wird über den gemeinsamen Wurzelabechnitt
11 wippenartig der andere Einzelflügel 9 in Pfeilrichtung 18 radial nach aussen
gedrUckt. Die beiden Einzelflügel jedes Paares beeinflussen sich also gegenseitig.
Durch das Einfedern wird die radial nach aussen wirkende Reibungskraft
jedes
Einzelflügels durch den Jeweils anderen desselben Paares verstärkt.
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Entsprechend der Keilform der Einzelflügel 9, 10 hat der Dübelschaft
1 jeweils eine keilförmige Aussparung 19 zur vollkommenen Aufnahme des jeweiligen
Einzslflügel8 9 bzw.
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10. Die Sperrflügel können also so weit einfedern, daß sie nicht über
den Aussenumfang des Dübelschaftes hinausstehen. Unter dem gemeinsamen Wurzelabschnitt
II eines jeden Sperrflügelpaares 8 gehen die beiden Aussparungen 19 über einen Schlitz
20 ineinander über. Dadurch kann sich der Dübelschaft 1 in Pfeilrichtung 21 in Fig.
3 durch eine eingesteckte Schraube radial etwas ausweiten, ohne daß der Aussenumfang
der Sperrflügelpaare 8 mit ihren Wurzelabschnitten 11 zwangsläufig im selben maß
ausgedehnt wird.
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Das Durchstecken des Dübels mit zum Teil eingesteckter Schraube durch
mitvorgebohrte Löcher z.B. einer Platte bei der sog. Durchsteckmontage wird dadurch
erleichtert. Eine ähnliche Wirkung wird erzielt, wenn anstelle des Schlitzes 20
eine in Fig. 3 strichpunktiertZangedeutete rnaterial-DUnnstelle 22 ausgebildet ist,
an der bei Druck von innen das material entsprechend ausweiten kann.