DE2142838C3 - Vanadiumoxyd- und Titanoxyd-haltiger Oxydationskatalysator und seine Verwendung für die Herstellung von Phthalsäureanhydrid durch Oxydation von o-Xylol - Google Patents
Vanadiumoxyd- und Titanoxyd-haltiger Oxydationskatalysator und seine Verwendung für die Herstellung von Phthalsäureanhydrid durch Oxydation von o-XylolInfo
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Description
20
Die Erfindung betrifft einen vanadium- und titanoxydhaltigen Oxydationskatalysator und seine Ver-Wendung
für die Herstellung von Phthalsäureanhydrid durch Oxydation von o-Xylol.
Verschiedene sauerstoffhaltige organische Substanzen werden derzeit in großtechnischem Maßstab durch
katalytische Oxydation in Gasphase mit Hilfe von Luft oder anderen sauerstoffhaitigen Gasen hergestellt. So
erhält man beispielsweise Phthalsäureanhydrid durch Oxydation von Naphthalin oder o-Xylol, Maleinsäureanhydrid
durch Oxydation von Benzol oder Pyromellitsäureanhydrid durch Oxydation von tetrasubstituierten
benzolischen Kohlenwasserstoffen.
Diese katalytischen Oxydationen in Gasphase lassen sich in technisch wirtschaftlicher Weise mit Festbettkatalysatoren
durchführen. Die Verwendung von Katalysatoren im Wirbelbett oder im Fließbett ist
häufig mit technischen Schwierigkeiten verbunden, die allgemein nicht zufriedenstellend überwunden
werden können: Beispielsweise ist die Ausbeute der Oxydation von o-Xylol für die Erzeugung von Phthalsäureanhydrid
unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten völlig unzureichend, wenn die Oxydation im Fließbett
oder in der Wirbelschicht durchgeführt wird. Deshalb wird diese Oxydation derzeit häufig mit Festbettkatalysatoren
durchgeführt, die in rohrförmigen Reaktoren angeordnet sind.
Bekannt sind dabei im wesentlichen zwei Gruppen von Verfahren, die nach der Reaktionstemperatur als Oxydation bei hoher Temperatur und
Oxydation bei niederer Temperatur unterschieden werden. Die Oxydation bei hoher Temperatur wird
bei etwa 450 bis 5000C durchgeführt. Die Vorteile dieser Arbeitsweise liegen in der hohen Reaktionsgeschwindigkeit
und in einer guten Leistung (Durchsatz), nachteilig sind hingegen die geringe Ausbeute
und die relativ kurze Lebensdauer des Katalysators. Die Verfahren bei niederer Temperatur werden bei
Temperaturen in einem Bereich von 360 bis 380° C durchgeführt und zeichnen sich durch eine lange
Lebensdauer des Katalysators und durch gute Ausbeuten aus. aber die spezifischen Leistungen bzw.
Durchsätze erreichen nur etwa 10 bis 20% der entsprechenden Leistungen, die mit den Verfahren bei
hoher Temperatur erzielt werden.
Die verschiedenen Katalysatoren für die Herstellung von Phthalsäureanhydrid durch Oxydation von ο
Xylol im Dampfzustand bei Temperaturen über 300° C mit molekularen Sauerstoff enthaltenden Gasen be
standen zunächst im Prinzip aus einem Oxyd eine; Metalls der Gruppen V und VI des Periodensystem;
oder aus einem Gemisch dieser Oxyde, vor nllem au:
Vanadiumoxyd und gegebenenfalls Moh;>dän- odei
Wolframoxyd: ζ. B. aus einem Gemisch aus Chrom oxyd und Vanadiumoxyd auf einem Träger aus Alu
miniumoxyd oder Kieselsäuregel.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Katalysatoren füi
die Oxydation von aromatischen Kohlenwasserstof fen und ungesättigten Kohlenwasserstoffen zu Car
bonsäuren, die fast alle Vanadium als aktives Elemeni
sowie Metalloxyde wie die Oxyde von Zink, Cer, Titan Bor. Zirkonium. Wismut. Wolfram. Blei und Kobali
oder auch Silber-, Kupfer-. Nickel- oder Phosphorverbindungen als aktivierende Zusätze enthalten. Füi
die Oxydation von o-Xylol zu Phthalsäureanhydrid wird heute technisch am häufigsten die Kombinatior
von Vanadiumoxyd mit Titanoxyd und gegebenenfall· zusätzlich Alkali- und Erdalkaliverbindungen verwendet.
Nach der deutschen Patentschrift 1201321 werden Vanadiumoxyde gelöst in Kaliumpyrosulfal
oder in Gemischen verschiedener Alkalipyrosulfatc verwendet. Bei dem Katalysator der deutschen Offen
legungsschrift 1 442 590 ist auf einem inerten, unporösen Kern aus feuerfesten Stoffen eine poröse Katalysatorschicht
aus Vanadinpentoxyd und Titandioxyd aufgebracht, wobei der Anteil Vanadinpentoxyd
weniger al1" 3 Gewichtsprozent des Katalysators ausmacht.
Ausder deutschen Offenlegungsschrift 1 542 02." und der ihr entsprechenden USA.-Patentschrift
3 509179 sowie aus der USA.-Patentschrift 3 177 22«;
sind dreischichtig aufgebaute Katalysatoren bekannt die auf einem inerten Kern aus feuerfestem Materia!
eine Zwischenschicht oder Grundierung von Oxyden der Metalle Vanadium. Molybdän. Wolfram. Chrom
Titan und oder Eisen oder von ■/- oder fj-Aluminium
oxyd und darauf die aus Vanadinoxyd und Titanoxyd oder aus Vanadinoxyd allein bestehende Katalysatorschicht
aufweisen.
Keiner dieser Katalysatoren hat sich aber bisher bei
der großtechnischen Verwirklichung der Oxydationsreaktionen als vollständig befriedigend erwiesen.
Entweder ist der verwendete Katalysator nicht ausreichend aktiv, oder er ist nicht ausreichend selektiv,
oder er arbeitet zuverlässig nur bei einem Verhältnis von Luft zu o-Xylol, das mit der Wirtschaftlichkeil
des Verfahrens unvereinbar ist.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen neuen Katalysator für die Oxydation von
o-Xylol in Gasphase zur Verfügung zu stellen, dei zu ausgezeichneten Ausbeuten führt und eine ausgezeichnete
katalytische Aktivität. Selektivität und mechanische Festigkeit besitzt und daher bei seinei
Verwendung bessere Ausbeuten liefert, als sie mit den bisher bekannten Katalysatoren erhalten wurden.
Die Aufgabe wird mit Hilfe des erfindungsgemäßen
gemäß obigem Patentanspruch definierten Katalysators gelöst, der als Granulat. Kugeln oder stückiges
Produkt vorliegt und einen Kern besitzt, der mil einem borhaltigen silicalischen Email behandelt und
mit einer katalytisch wirksamen Schicht, bestehend aus Tilanoxyd (Anatas). Vanadiumoxyd und gegebenenfalls
anderen Oxyden, überzogen worden ist.
Das borhallige silicatische Email ist im Gegensat/
zu den bekannten Zwischenschichten aus Metalloxyden
und ;■- oder >/-Al2O3 katalytisch inert. Dennoch
kann bei der beabsichtigten Oxydation überraschenderweise mit einem erheblich geringeren Molverhältnis
von Luft zu o-Xylol und bei zum Teil wesentlich niederen Temperaturen gearbeitet werden als
mit den bekannten Katalysatoren.
Als »Email« werden im folgenden alle Oxydgemische bezeichnet, die zur Herstellung eines verglasenden
Überzugs auf Werkstoffen wie Metallen, keramischen und anderen Stoffen verwendet werden. Anders gesagt:
»Email« wird hier in seiner allgemeinsten Be- " deutung verwendet und umfaßt die Emails selbst.
Gläser, Glasuren, Überzüge und Schlacken, wobei die letzteren Bezeichnungen nur die Unterschiede
hinsichtlich der Verwendung oder hinsichtlich der Herstellung angeben sollen. Gemäß einer weitverbreiteten
Übung in der Glasindustrie wird die Zusammensetzung der Emails in Gewichtsteilen der ihnen zugrunde liegenden Metalloxyde angegeben.
Für diese Emails gibt man allgemein einen Erweichungspunkt und einen Schmelzbereich oder Bearbeitungsbereich
an. Sehr gute Ergebnisse wurden mit borhaltigen silicatischen Gläsern mit Schmelztemperaturen
von 800 bis 1200" C erzielt.
Die gewichtsmäßige Zusammensetzung der verwendbaren borhaltigen silicatischen Emails schwankt
in sehr weiten Grenzen, beispielsweise von 20 bis 60" SiO2.3 bis 15"„ Al2O3,0,5 bis 16°(, CaO. 1 bis 15% K2O
und Na2O und 2 bis 40",, B2O, Tür die Hauptkomponenten.
So wurden ausgezeichnete Ergebnisse sowohl hinsichtlich Ausbeute a!s auch Selektivität mit
Katalysatoren erzielt, die unter Verwendung eines Emails hergestellt wurden, das 30 bis 60",, SiO2, 3 bis
15",, Al2O3. 1 bis 15"o K2O + Na2O. 5 bis 19% Erdalkalioxydgemisch
(CaO, BaO und MgO) sowie 20 bis 40",, B2O3 enthielt. Ebenfalls mit Erfolg läßt
sich ein Email verwenden, dessen Zusammensetzung mit 20 bis 40% SiO2. 3 bis 10% Al2O3. 0 bis 6%
K2O + Na2O. 1 bis 5% B2O3.1 bis 5% ZnO und mehr
als 45% PbO angegeben werden kann.
Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Katalysatoren ist charakterisiert durch
die Kombination der Maßnahmen zum Überziehen eines geeigneten Trägers mit einem verglasenden
Überzug und dem darauffolgenden Aufbringen einer aktiven Schicht auf der Basis von Vanadiumoxyd.'
Titanoxyd und gegebenenfalls anderen Oxyden.
Gemäß einer Ausführungsform wird als Träger zerkleinerte Schmelz-Tonerde, beispielsweise Korund,
verwendet und diese zunächst mit einem verglasenden Überzug und dann mit dem katalytisch aktiven
Material bzw. der katalytisch aktiven Phase überzogen.
Gemäß einer anderen Ausführungsform unterwirft man das Trägermaterial einem Form- oder Agglomeriervorgang,
um praktisch kugelige Körper zu erhalten, worauf man auf diese Kugeln ein Email aufbringt,
bei praktisch der »Schmelz«-Temperatur des Emails brennt und dann auf die Kugeln einen Überzug aus
dem katalytisch wirksamen Material aufbringt. Unter Schmelztemperatur des Emails ist hier die Temperatur
gemeint, bei der die weiche Masse eine ausreichend
niedrige Viskosität besitzt, um sich auszubreiten. Diese Temperatur wird von dem Schmclzbercich umfaßt.
Die Kugeln können durch Sintern von feinen Teilchen feuerfester Materialien, Tonerde. Ton oder gemischter
Oxyde wie Kieselerde-Tonerde, Kieselerde-Magnesia. Vorprodukte der feuerfesten Stoffe, erhalten
werden.
Das Sintern kann gegebenenfalls unter Verwendung eines Bindemittels, und zwar entweder desselben
Emails oder eines anderen oder vorzugsweise eines hydraulischen Bindemittels mit höherem Schmelzbereich
als das verwendete Email durchgeführt werden.
Bei dem Verfahren zum Oxydieren von o-Xylol mit dem erfindungsgemäßen Katalysator wird im Festbett
bei einer Temperatur des Salzbades von 360 bis 445°C und einem Molverhältnis Luft zu o-Xylol von
69:130 gearbeitet. Der Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, daß mit einem so geringen Molverhältnis von
Luft zu o-Xylol wie 69 gearbeitet werden kann, ohne daß eine Verringerung der Ausbeute an Phthalsäureanhydrid
(PAA) oder eine Verminderung der Selektivität der Reaktion, d.h. des Verhältnisses von gebildetem
Phthalsäureanhydrid (PAA) zu verbrauchtem o-Xylol (OX). beobachtet wird.
Als Trägermaterial läßt sich selbstverständlich jedes auf dem Erfindungsgebiet geeignete Material verwenden.
Für die nachfolgend beschriebenen Versuche wurden folgende Sorten Trägermaterial verwendet:
A: Makroporöse Tonerdekugeln, erhalten durch
Zerkleinern von Schmelz-Tonerde und anschließendes Agglomerieren in der Dragiertrommel mit einem
Zement als Bindemittel; Durchmesser der Kugeln 3 bis 8 mm, intergranulare Porosität 25 cm3/100 g.
mittlerer Porendurchmesser 80 bis 100 μΐη. spezifische
Oberfläche 0.2 bis 0,3 m2/g.
B: Mikroporöse Kugeln, erhalten durch Agglomerieren in der Dragiertrommel von feinen Teilchen aus
α-Tonerde und anschließendes Sintern bei hoher Temperatur (1700uC); Kugeldurchmesser 3 bis 8 mm.
interne Porosität 2 bis 5 cm3 100 g, spezifische Oberfläche
etwa 0.1 m2/g.
C: Granulat aus rosa Korund, zerkleinerte elektrogeschmolzene Tonerde. Das Granulat besitzt einen
Durchmesser von 3 bis 8 mm, eine Porosität von 0.02 cm3/100 g und eine spezifische Oberfläche kleiner
0,05 m2/g.
Die folgenden Beispiele erläutern die Herstellung des Katalysators und seine Verwendung:
Dieses Beispiel ist ein Vergleichsbeispiel für den Träger A und dient zur Erläuterung, wie das katalytisch
wirksame Material hergestellt und auf den Träger aufgebracht wird. Die Erfindung erstreckt sich
nicht auf die Zusammensetzung des Materials. Das Beispiel soll lediglich die Beschreibung und das Verständnis
der Erfindung erleichtern.
Die aktive Substanz oder Phase wurde wie folgt hergestellt: In einem Becherglas wurden 16 g Ammoniumhexavanadat
und 50 cm3 Wasser zusammengegossen und das Gemisch bei 35° C gerührt. Darauf
wurden 10 g Harnstoff, gelöst in 50 cm3 Wasser, zugegeben und schließlich 75 g Titanoxyd (Anatas 7,5 m2/g)
suspendiert in Wasser, enthaltend 1 cm3 Monoäthanolamin.
Das Gemisch wurde weiter gerührt.
In einer Drehtrommel wurde 1 1 Trägermaterial A vorgelegt, die Suspension der aktiven Phase oder
Substanz auf das Trägermaterial gegossen, das Ganze getrocknet (mit einem JR-Strahler) und in geschlossener
Atmosphäre bei 430°C 2 Stunden lang kalziniert oder gebrannt. Bei der mikroskopischen Untersuchung
des Kugelquerschnittes zeigte sich, daß die aktive
Phase in das Kugelinnere eingedrungen war.
Im folgenden wird die Verwendung des Katalysators beschrieben:
350 cm3 Katalysator wurden in ein 150 cm langes
Reaktionsrohr vom Innendurchmesser 21 mm gegeben, dessen Temperatur mit Hilfe eines in Bewegung
gehaltenen geschmolzenen Salzbades gesteuert wurde. Der Versuch wurde mit einer spezifischen Einspeisung
von 160 g o-Xylol je Stunde und je Liter Katalysator und einem Molverhältnis Luft zu o-Xylol von 120
durchgeführt. U.nter diesen Bedingungen fiel die zunächst unbeständige Ausbeute kontinuierlich ab und
betrug nach dreitägiger Versuchsdauer 64,8 Molprozent Phthalsäureanhydrid (PAA). Die Temperatur
des Salzbades betrug hierbei 411°C und die Temperatur
am heißesten Punkt des Katalysatorbettes 48O0C.
Dieses Beispiel ist ein Vergleichsbeispiel für das Trägermaterial C. Es wurde dieselbe aktive Phase
wie im Beispiel 1 hergestellt und in der Drehtrommel 1 1 zerkleinerte, elektrogeschmolzene α-Tonerde »C«
mit Korngröße 3 bis 4 mm mit der aktiven Phase überzogen.
Die Oxydation von o-Xylol wurde wie im Beispiel 1 durchgeführt und eine beständige Ausbeute an Phthalsäureanhydrid
von 75,5 Molprozent erhalten.
Als Email wurde ein handelsübliches Emailpulver verwendet; Zusammensetzung: 47°o SiO2, 12,3",,
Al2O3, 14% CaO, 2,3°; K2O, 0,7% Na2O, 7,2% B
(=27% B2O3); Erweichungspunkt 688°C; Schmelzbereich
920 bis 11000C.
a) In einer Drehtrommel wurde 1 1 makroporöser Träger A vorgelegt und mit 80 g silikatischem, borhaltigem
Email der obigen Rezeptur, suspendiert in Wasser, versetzt. Es wurde getrocknet und das überzogene
Trägermaterial in einem Ofen mehrere Stunden auf 960° C erhitzt.
Darauf wurde dieser emaillierte Träger wie im Beispiel 1 mit der aktiven Phase überzogen. Die mikroskopische
Untersuchung eines Kornquerschnittes zeigte, daß die aktive Phase in das Kugelinnere eingedrungen
war.
In dem gemäß Beispiel 1 geführten Gebrauchstest wurde unter diesen Bedingungen eine beständige Ausbeute
an Phthalsäureanhydrid von 69,5 Molprozent erhalten, bei einem Durchsatz von 130 g je Stunde und
Liter und einem Möl-Verhältnis Luft zu o-Xylol von
ίο 120. Die Temperatur des Bades betrug 432QC und die
Temperatur des heißesten Punktes 494° C.
b) Darauf wurde 1 1 gleiche Kugeln mit 250 g borsilikathaltigem
Email überzogen und mit derselben aktiven Phase wie im Beispiel 1 beschichtet.
Die mikroskopische Untersuchung zeigte, daß die interne Porosität durch das Emaille verstopft oder abgedichtet
worden war.
Der Gebrauchstest wurde wie oben beschrieben durchgeführt. Erhalten wurde nach Stabilisierung der
Versuchsbedingungen eine Ausbeute an Phthalsäureanhydrid von 79,2 Molprozent und an Maleinsäureanhydrid
von 4,8 Molprozent bei einem stündlichen Durchsatz von 160 g je Stunde und Liter und einem
MoKerhältnis 120. Die Badtemperatur betrug 3720C.
die Temperatur des heißesten Punktes 480° C. Bei einem Durchsatz von 200 g je Stunde und Liter betrugen
die Ausbeuten 79,4 Molprozent Phthalsäureanhydrid und 4.9 Molprozent Maleinsäureanhydrid;
die Badttmperatur bzw. Temperatur des heißesten Punktes lag bei 374 bzw. 4860C.
1 1 mikroporöses Trägermaterial B mit Korngröße 4 bis 5 mm und Porosität 4 cm3/100g wurde in der
Drehtrommel mit 60 g borhaltigem Email gemäß Beispiel 3 emailliert. Nach dem Brennen wurde das
Granulat mit einer aktiven Phase, erhalten aus 75 g Titanoxyd (Anatas) und 16 gAmmoniumhexavanadat,
überzogen.
Der Oxydationstesl wurde wie zuvor geführt; bei
einem Molverhältnis Luft zu o-Xylol von 120 wurden erhalten:
Durchsatz
Temperatur, "C
Bad
heißester Punkt
Ausbeute
PAA
M öl prozcnt
Gewichtsprozent
MAA
Molprozcnl
Molprozcnl
160 g je Stunde
und Liter
und Liter
200 g je Stunde
und Liter
und Liter
423
400
400
478
468
468
82
81.6
81.6
114,3
113,7
113,7
5.2
5,7
5,7
1 1 grobgemahlene, elektrogeschmolzene α-Tonerde, Trägermaterial C, mit Korngröße 3 bis 4 mm
wurde wie oben mit 60 g borhaltiger Emaille gemäß Beispiel 3 überzogen. Das Granulat wurde mit einer
aktiven Phase gemäß Beispiel 1 beschichtet und der Oxydationstest wie im Beispiel 2 geführt. Die Ausbeute
an Phthalsäureanhydrid betrug 80,50 Molprozent (11 1,3 Gewichtsprozent).
Nach dem Stabilisieren der katalytischen Masse wurde fortschreitend das Verhältnis Luft zu o-Xylol
verringert und auf den Wert 80 fest eingestellt. Unter diesen Bedingungen betrug die Ausbeute an Phthalsäureanhydrid
80,3 Molprozent.
Es wurde eine Reihe von Versuchen durchgeführt unter Verwendung verschiedener Emails mit folgender
Zusammensetzung, bezogen auf das Gewichl:
Email I
SiO2 36,8% (10 Mol). Al2O3 10,4% (1,55 Mol),
Na2O 2.8%, (0,75 Mol), K2O 3,?.% (0,38 Mol), B2O3
37,2%, (8,5 Mol), CaO 11,0% (3.2 Mol). Erweichungspunkt
6880C, Schmelzbereich 900 bis 10000C.
Email II
Email IV
SiO2 30,4% (10 Mol), Al2O3 4,3% (0,83 Mol),
B2O3 2,9% (0,833 Mol), CaO 0,8% (0,28 Mol), ZnO
3,5% (0,833 Mol), PbO 55,0% (4,86 Mol), TiO2 3,1% (0,72 MoI).
Email V
SiO2 47,7% (10 Mol), Al2O3 6,7% (0,83 Mol),
Na2O + K2O 9,3% (1,49 Mol), B2O3 21% (3,84 Mol),
SiO2 44,0% (10 Mol), Al2O3 13,9% (1,88 Mol).
Na2O + K2O 4,4% (0,82 Mol), B2O3 23,0% (4,5 Mol).
CaO 15,4% (3,78 Mol).
Email III
SiO2 49,9% (10 Mol), Al2O3 7,70% (0,90 Mol),
Na2O 1,3% (0,25 Mol), K2O 0,4% (0,05 Mol), B2O3
29,3% (5,03 Mol), CaO 11,5% (3,78 Mol). Erweichungspunkt 595° C.
'CaO9,9%(2,2 Mol), BaO 5,2% (0,43 Mol), MgO 0.1",,
(0,023 Mol).
Email VI
SiO2 48,9% (10 MoI), Al2O3 3,0% (0,36 Mol). Na2O
14,2% (2,89 Mol), K2O 0,7% (0,09 Mol), B2O3 23,9",,
(4,22 Mol), CaO 4,2% (0,93 Mol), BaO 2,3",,(0,18MoI).
ZnO 2,4% (0,36 Mol).
Email VII
SiO2 48,2% (10 Mol), Al2O3 10.7% (1.30 Mol),
Na2O 5,7% (1,13 Mol), B2O3 17,1% (4.22 Mol), CaO
12,4% (2,74 MoI), BaO 5,9% (0,48 Mol).
15 Die verschiedenen Emails wurden in einer Menge von
jeweils 150 g/l auf die Kugeln des Trägermaterials A aufgebracht und das Ganze 2 Stunden bei 960" C gebrannt.
Die gebrannten emaillierten Kugeln wurden mit dem angegebenen aktiven Material beschichtet
und als Katalysator getestet. Die Oxydation wurde bei einem Verhältnis Luft zu o-Xylol von 120 in der
oben beschriebenen Weise durchgeführt. In der folgenden Tabelle sind die Versuchsbedingungen und
die Ergebnisse zusammengefaßt.
Durchsalz | Temperatur | OX-Rest1) | Ausbeuten | PAA2) | Mol | MAA3) | Verbrennung | Selektivität4) | |
in | Gewichts | prozent | MoI- | Mol | |||||
Email Mt· |
(g OX/h/l) | (°C) | Molprozent | prozent | 79.4 | prozenl | prozent | (%) | |
ΙΝΓ. | 200 | 374—486 | 110.5 | 80.2 | 4,9 | 13.8 | 81 | ||
200 | 397_472 | 0,4 | 111,9 | 76.6 | 5.5 | 13.4 | 80.7 | ||
I | 200 | 416—437 | 0,39 | 106,8 | 79.2 | 7,2 | 14.5 | 78 | |
II | 200 | 403—463 | 0,42 | 110,5 | 77.0 | 5,8 | 14 | 79.8 | |
III | 200 | 390—475 | 0.35 | 107,4 | 75.8 | 6,15 | 15 | 77.6 | |
IV | 200 | 393—471 | 0,36 | 105,7 | 73.3 | 8 | 15.2 | 76.3 | |
V | 200 | 373—448 | 0,42 | 102.3 | 5,65 | 19,9 | 74 | ||
VI | 0,25 | ||||||||
VII | |||||||||
') OX = o-Xylol.
2) PAA = Phthalsäureanhydrid.
3) MAA = Maleinsäureanhydrid.
4) Selektivität: MoI Phthalsäureanhydrid zu o-Xylol verbraucht.
Die Tabelle zeigt, daß mit den erfindungsgemäßen Katalysatoren ausgezeichnete Ergebnisse hinsichtlich
Ausbeute und Selektivität erzielt werden.
Nachdem sich der Durchsatz auf 200 g o-Xylol je Stunde und Liter Katalysatorbett stabilisiert hatte
wurden die in folgender Tabelle zusammengefaßter Ergebnisse erhalten.
In diesem Beispiel wird das Verhalten des Katalysators in Abhängigkeit vom Verhältnis Luft zu o-Xylol
untersucht. Zur Herstellung des Katalysators wurde zunächst in der Dragiertrommel oc-Korundgranulat
mit einem feuerfesten hydraulischen Bindemittel (Zement) agglomeriert; die erhaltenen Kugeln wurden
bei 13000C gesintert. Das gesinterte Trägermaterial
mit weniger als 0,2 m2/g Oberfläche und einem Rest-Porenvolumen
von 5 cm3/100 g wurde dann mit
125 g/l Email gemäß Beispiel 3 überzogen und anschließend mit 15 g Ammoniumhexavanadat und 67,5 g
Anatas in der angegebenen Weise beschichtet.
Der Katalysator wurde in ein Reaktionsrohr von 2 m Länge und 21 mm Durchmesser gegeben, das mit
einer umlaufenden Salzschmelze gekühlt wurde.
Verhältnis | Mol | Temperatur, i_ |
heißer
Punkt |
Ausbeute PAA |
Gewichts
prozent |
Luft zu o-Xylol | 117 | Bad | 448 | (Kondensation) | 108.5 |
Gewicht | 102 | 389 | 441 |
MoI-
prozcnt |
108 |
32 | 91 | 386 | 441 | 77.8 | 108 |
28 | 84 | 381 | 442 | 77,4 | 107 |
25 | 76,5 | 378 | 441 | 77,4 | 108 |
23 | 73 | 378 | 448 | 76,7 | 107,5 |
21 | 69 | 378' | 450 | 77,4 | 108 |
20 | 378 | 77,0 | |||
19 | 77,4 |
Zum Vergleich wurden die Versuche mit einem nich emaillierten, aber im übrigen identisch hergestellt»
Katalysator mit folgenden Ergebnissen wiederholt:
Verhältnis
I.uli /u D-XyIoI
I.uli /u D-XyIoI
Ciewichl
-Ή. 5
2K
25
24
21
2.1
Zurück
auf.12
auf.12
Mol
116
102
91
S7
S4
X4
91
S7
S4
X4
117
Temperatur, C
37K
377
37X
377
378
3SO
37X
377
378
3SO
3K2
heißer
l'uiikl
l'uiikl
447
445
448
453
450
451
445
448
453
450
451
441
Ausbeule Ι'ΛΛ
MoI- | Ciewichls- |
iro/enl | pro/enl |
75.3 | 105 |
74.9 | 104.5 |
75.3 | 105 |
74.2 | 103.5 |
73.S | 103 |
73.5 | 102.5 |
73.x | 103 |
grades von 75",, beim Komprcssorund95"„bcimMotor.
Die Ergebnisse der Energiebilanz sind in der folgenden
Tabelle zusammengestellt.
Die Gegen überstcllungzeigt.daßdernicht emaillierte
bzw. mit glasigem Überzug versehene Katalysator nicht so gut ist wie der erfindungsgemäß emaillierte
Katalysator und daß die Eigenschaften regelmäßig in dem Maße abnehmen, wie das Molverhältnis Luft
zu o-Xylol unter den Wert 90 sinkt.
Dm die Bedeutung des Verfahrens mit Hilfe des erfindungsgemäßen Katalysators klar herauszustellen,
werden im folgenden die Vorteile, die beim Betrieb mit einem geringen Verhältnis luft zu o-Xylol erzielt
werden, ziffernmäßig belegt. Der Gewinn betrifft im wesentlichen die Kompressionscnergic. Die Ergebnisse
enthalten die Werte für die Chargenverluste und die KompresMonsenergie, die für die Herstellung einer
Tonne Phthalsäureanhydrid (Endprodukt) bei drei verschiedenen Gewichtsverhältnissen Luft zu o-Xylol
von 30. 22 und 19 (Molverhältnis 109, 80 und 69) verbraucht
wird.
Als Basis wurde eine Ausbeute der Oxydation von 80 Molpro/ent angenommen. Unter diesen Bedingungen
und unter Berücksichtigung der Reinheit des eingespeisten o-Xylols von 98",, und einer Destillationsausbeule
von ebenfalls 98",, wurden 940 kg o-Xylol je Tonne destilliertes Phthalsäureanhydrid
benötigt.
Dem Chargenverlust des Katalysatorbettes wurden 0.3 Bar zugerechnet, um den Verlust zu berücksichtigen,
der auf die Apparaturen zum Messen des Durchsatzes, zum Vorerhitzen und zum Vermischen der
Luft am oberen Ende des Reaktionsrohres sowie zum Abkühlen. Kondensieren und Klären am Boden des
Reaktionsrohres zurückzuführen war.
Aus diesen Einzelwerten wurde die Energie für eine adiabatische Kompression und die reelle Energie
berechnet, ausgedrückt in kWh je Tonne Phthalsäureanhydrid unter Berücksichtigung eines Wirkungs-
5 | Luftveibiauch | Verhältnis Luft zu | o-Xylol | 30 | 22 | 19 |
(k Mol/t PAA) | Gewicht (Mol) | (109) | (80) | (69) | ||
Chargen verlust | ||||||
Katalysator (kg/cm2).. | 972 | 713 | 615 | |||
IO | Effektiver Druck beim | |||||
Eördern (kg/cm2) | 0,61 | 0,37 | 0.29 | |||
Adiabalische Kompres- | ||||||
sionsenergic (kWh/t | 0,91 | 0,67 | 0.59 | |||
PAA) | ||||||
15 | Reelle Kompressions | |||||
energie (kWh/t PAA) . | 500 | 268 | 207 | |||
701 | 376 | 291 | ||||
20 | ||||||
Aus den angegebenen Werten ist der Vorteil und der technische Fortschritt des erfindungsgemäßen Katalysators
klar ersichtlich. Im einzelnen läßt sich für die erlindungsgemäßen Katalysatoren feststellen:
Man kann in einem mittleren Temperaturbereich zwischen den Hochtemperaturverfahren und den
Niedertemperaturverfahren arbeiten;
man erhält bessere Ausbeuten und bessere Selektivität als bei den Hochtemperaturverfahren und auch
bei den Niedertemperaturverfahren. Die zulässigen Durchsätze liegen wesentlich über denjenigen der
Niedertemperaturverfahren;
ein wesentlicher weiterer Vorteil liegt darin, daß mit
einem geringen Molverhältnis Luft zu o-Xylol von 69 bis 80 gearbeitet werden kann, was zu einem Energiegew
inn bei der Durchführung des Verfahrens und beim Kondensieren des Phthalsäureanhydrids führt.
Die Erfindung gestattet somit eine bessere Optimierung der Oxydation von o-Xylol zu Phthalsäureanhydrid.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet die Verbesserung der Ausbeuten an Phthalsäureanhydrid
auf Grund verschiedener Trägermaterialien und verschiedenartiger Zusammensetzungen mit unterschiedlichen
Anteilen katalytisch aktivem Material. Selbstverständlich werden die auffälligsten Verbesserungen
erhalten, wenn die vorausgegangenen Ausbeuten relativ gering waren. So zeigt ein Vergleich der Beispiele 1
und 3. daß die Ausbeute von 64,8 auf 79.4",, gesteigert wurde: ein Vergleich der Beispiele 2 und 5 hingegen
zeigt, daß die Ausbeute von 75,5 auf 80.5",, anstieg."
Claims (2)
1. Vanadiumoxyd und Titanoxyd enthaltender Oxidationskatalysator, der gegebenenfalls weitere
Metalloxide enthält, bestehend aus einem Kern aus geschmolzenem oder gesintertem feuerfestem Material,
einem katalytisch wirksamen Überzug und einer Zwischenschicht, dadurch gekennzeichnet,
daß erdurch Überziehen des Kerns mit einem verglasenden Überzug aus einem borhaltigen
silicatischen Email mit Schmelztemperatur 800 bis 1200°C vor dem Aufbringen der katalytisch wirksamen
Schicht hergestellt worden ist.
2. Verwendungdes Katalysators nach Anspruch 1 zur Herstellung von Phthalsäureanhydrid durch
Oxidation von o-Xylol in der Gasphase mit Luflsauerstoff.
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